Diagnostik Einrichtungen und Wartezeiten

  • Ich hatte dann auch beim ersten diagnostischen Gespräch den Eindruck, dass die Psychologin, die dieses Gespräch mit mir führte, im Vorfeld meine eingesandten Unterlagen durchgesehen hat. Dass sie sich also auf meinen Fall schon etwas vorbereitet hat, bevor ich das erste Mal zur Tür reinkam.

    Das ist okay, so sollte es eigentlich auch anderswo sein!

    (meine eigenen Zeugnisse enthalten, da ich bereits im methusalemischen Alter bin, nur die Benotungen, da kann man gar nichts ableiten - außer dem, was mein jüngerer Sohn mal fragte: "Mama, du hattest doch eigentlich nur gute Noten ...?!" - Ich, etwas irritiert: "Ja, äh, weshalb fragst du...?" - Er: "Warum ist dann nichts aus dir geworden?!" :oops: )

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Ich würde hier noch gerne Frau Dr. Preismann in der Vitos Klinik in Heppenheim ergänzen.

    Bei meiner Terminanfrage im Jahr 2019 war es dort so, dass man immer zu Beginn eines Quartals wegen der Termine anfragen konnte, weil diese nach Möglichkeit innerhalb desselben Quartals vergeben wurden.

    Die Wartezeit dort ergibt sich dann aus dem Abstand zwischen dem Erstgespräch und den - bei bestehendem Verdacht - folgenden weiteren Diagnosegesprächen. Das können dann schon mal mehrere Monate sein, wobei die Folgetermine bei mir dann wiederum nur mit einem Abstand von zwei Wochen zueinander vergeben wurden.

    Im Jahr 2019 war die Auskunft, dass nur Patienten aus Hessen behandelt werden, weil sie es sonst von der Kapazität her nicht schaffen. Ob das aktuell immer noch so ist, kann ich nicht sagen. Aber die Damen, die die Terminvergabe machen, sind sehr freundlich und hilfsbereit und beantworten die Frage bei Bedarf bestimmt.

    Sofern schon ein behandelnder Arzt oder Therapeut den Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung geäußert hat, ist es nützlich, wenn man diesen bittet seinen Verdacht in einem Bericht schriftlich festzuhalten und möglichst zu begründen. Ebenso sind schriftliche Schilderungen von Selbstbeobachtungen z.B. hinsichtlich von Problemen im sozialen Umgang, etc. auch etwas, das Frau Dr. Preismann sich aufmerksam durchliest.

    Beides wurde nicht als Voraussetzung für die Terminvergabe gefordert, erleichtert es einem aber gegebenenfalls in den Terminen alle wichtigen Dinge unterzubringen, da ich z.B. oft nur schwer ausdrücken kann, was meine Schwierigkeiten und Probleme sind und wenn mich der Arzt oder Therapeut noch nicht kennt und das weiß, hat es sich für mich als sehr nützlich erwiesen, stattdessen oder als "Eisbrecher" (rw) was Schriftliches dabei zu haben.

  • KEH Berlin
    Eintragung in Warteliste: Juni 2019
    Aufnahme: März 2020
    Beginn Diagnostik: geplant März 2020, aufgehoben wegen Pandemie, neuer Ersttermin Februar 2021
    Zeitraum Diagnostik: wg. der aktuell eingeschränkten Terminmöglichkeiten soll es sich mind. über ein halbes Jahr ziehen

  • Asklepios Nord Ochsenzoll (Hamburg):
    Im Frühling 2020 (Monat weiß ich nicht mehr) auf Warteliste gesetzt, damals hieß es, es dauert ein halbes Jahr bis ich dran bin. Zwischendurch war wegen Covid-19 die Diagnostik ausgesetzt, jetzt heißt es, ich sei in 2-3 Monaten dran.

  • Spezialambulanz für Soziale Interaktion der HU Berlin
    Wartezeit war ziemlich genau ein Jahr inklusive Verschiebung durch Covid Pandemie im Frühjahr 2020.
    Ich war übrigens mit dem gesamten Ablauf und den Ärzten sehr zufrieden.
    Sicher, die Diagnostik ist extrem anstrengend aber ich wurde hervorragend betreut.

  • Für die Nordlichter unter uns zur Asperger-Diagnostik, Stand heute (05.02.2021)

    ZIP Kiel: machen derzeit keine Diagnostik mehr
    ZIP Lübeck: habe einen Termin für Ende November
    HH Ochsenzoll: bin auf Warteliste 3/4 Jahr
    HH UKE: werde ich auch nochmal versuchen, ich weiss um die Wartezeit 2+ Jahre

    Einmal editiert, zuletzt von Aloha1978 (5. Februar 2021 um 14:16)

  • Weiß jemand was über das St. Nikolaus Hospital in Wallerfangen?

    Das wurde mir mal genannt, als ich in einem Autismus Zentrum nachfrage.

    Aktuell stehe ich auf der Liste der Uniklinik Köln. Zuerst hatte ich in Aachen nachgefragt, da bekam ich prompt einen Termin für wenige Wochen später. Aber als ich da nochmal anrief um was zu klären, fiel der Dame am Telefon auf, dass ich gar nicht in NRW wohne. Ups. Nee dann geht das nicht. Weg von der Liste.
    Daraufhin rief ich in Köln an. Das war vor etwa einem Jahr.
    Ausführlichen Fragebogen ausgefüllt, hingeschickt. Nach knapp 3 Wochen die Antwort:
    Aufgrund meiner Antworten im Fragebogen werde ich zum Erstgespräch eingeladen. Termin hierfür wird 10-12 Monate dauern.
    Diesen Brief hatte ich im März 2020 erhalten.
    In der Zwischenzeit solle mein Therapeut einen Bericht hinschicken. Der hatte mich erst missverstanden und dachte: erst wenn mir ein Termin genannt wird in Köln. Nein, so bald wie möglich. Achsooo ja dann hat er das sofort gemacht. Nun ist sein Bericht also in Köln. Was da drin steht, weiß ich nicht. Mein Therapeut hat keine Ahnung von Autismus. Ich bin da nur für Verhaltenstherapie. Und wir wundern uns seit 5 Jahren, dass sich meine Situation gnadenlos zugespitzt hat statt besser zu werden. Sagen wir so: es wird ja mittlerweile authentischer in meinem Leben. Ich habe meine Arbeit gekündigt, die mich so überfordert hatte.
    Da es nun drängt, mit medizinischer und beruflicher Reha, auch eine Diagnose mal zu bekommen, fragte ich in Köln nochmal nach. Ende Dezember. Antwort:
    Nein, leider geht da nix schneller. Außerdem habe sich die Wartezeit auf mindestens 12 und mehr Monate verlängert wegen Corona.
    Demnach rechne ich erst März bis Mai damit, irgendwas neues zu hören. In der Zeit ist auch die erste psychologische Reha. Dabei wird man hoffentlich den Verdacht auf Asperger berücksichtigen. Der wurde ja zumindest nicht ausgeschlossen, sondern erhärtet, aufgrund der Tatsache, dass ich nach dem Fragebogen überhaupt zum Gespräch eingeladen wurde in Köln.

    Da sich vor einem Jahr noch nicht erahnen ließ, dass ich jetzt arbeitslos, krankgeschrieben und innerlich völlig balla bin, kam ich damals noch nicht auf die Idee, mir mehrere Wartelisten zu suchen.
    Ich erwäge aber, nochmal in Waller fangen nachzufragen.

    Einen Fahrer brauche ich so oder so. Wohnhaft im Niemandsland. Jede Fahrt über 20 min, die ich selbst mache, ist kriminell :fun:

  • Da es nun drängt, mit medizinischer und beruflicher Reha, auch eine Diagnose mal zu bekommen, fragte ich in Köln nochmal nach. Ende Dezember. Antwort:
    Nein, leider geht da nix schneller. Außerdem habe sich die Wartezeit auf mindestens 12 und mehr Monate verlängert wegen Corona.
    Demnach rechne ich erst März bis Mai damit, irgendwas neues zu hören.

    Eigentlich dürfte Corona kein Grund mehr für eine längere Wartezeit sein. In Köln können sogar SHG-Treffen stattfinden (natürlich mit entsprechenden Hygieneauflagen wie Maskenpflicht und Teilnehmerobergrenze). Aber möglicherweise hat die verlängerte Wartezeit noch andere Gründe.

  • Eigentlich dürfte Corona kein Grund mehr für eine längere Wartezeit sein.

    Ich denke schon, dass sich durch Corona in Köln etwas angestaut hat, was sich auch auf die Wartezeitprognose von @Eine auswirkt. Prof. Vogeley hat im vergangen Sommer in einer Gesprächsrunde erwähnt, dass er und das ganze, nicht zwingend erforderliche Personal seiner Klinik im März 2020 für eine ganze Weile (bis Ende Mai?) in den Homeoffice geschickt wurden. Zu der Zeit fanden auch keine oder nur sehr wenige diagnostische Gespräche statt.

  • Ich denke schon, dass sich durch Corona in Köln etwas angestaut hat, was sich auch auf die Wartezeitprognose von @Eine auswirkt.

    Sorry, ich hatte einen Denkfehler. Die "Corona-Pause" im Frühjahr 2020 hat logischerweise immer noch Auswirkungen auf die Terminvergabe. Das kann ja alles nicht mehr aufgeholt werden, dadurch verlängert sich zwangsläufig die Wartezeit. Du hast Recht.

  • Hallo Ihr Lieben!
    Ich habe in derTübinger Uni bei der Autismus-Sprechstunde wegen einem Diagnose-Termin angefragt, dort wird kein Termin mehr bis Dez. 2021 vergeben aufgrund großer Nachfrage und Corona. Ich soll zu meinem Psychiater gehen, ihn um eine Einweisung bitten mit "Verdacht auf Asperger".
    "da kann ja sonst jeder kommen, der vlt. im Internet /Buch davon gelesen hat".
    Also hoffe ich auf einen Termin beim Psych. Und warte bis Dez. wer weiß, wie lange dann auf einen Termin. :?

  • Für die Nordlichter unter uns zur Asperger-Diagnostik, Stand heute (05.02.2021)

    ZIP Kiel: machen derzeit keine Diagnostik mehr
    ZIP Lübeck: habe einen Termin für Ende November
    HH Ochsenzoll: bin auf Warteliste 3/4 Jahr
    HH UKE: werde ich auch nochmal versuchen, ich weiss um die Wartezeit 2+ Jahre

    Da ich gescheitert bin rechtzeitig einen Psychiater zu finden der mich auch noch im diesem Jahr aufnimmt und mir möglichst unkompliziert eine Überweisung ausstellt, wollte ich heute morgen meinen Termin in Lübeck verschieben (habe beruflich auch bedingt durch Corona-Bürokratie, Hilfen etc. eh viel zu tun).

    Ergebnis: "Das geht nicht. Nach Ende Dezember ist eine Asperger-Diagnostik bei uns nicht mehr möglich. Entweder sie kommen oder die Möglichkeit verfällt." 8o 8o

    Im Klartext: Ab Januar 2022 gibt es in Schleswig-Holstein zumindest im universitären und klinischen Bereich offenbar KEINE Möglichkeit der Diagnostik mehr! Da auch an der Kieler Uni nachwievor keine Diagnostik mehr gemacht wird.

    Ich soll trotzdem kommen und notfalls eine Überweisung vom Hausarzt mitnehmen und dann schauen ob es so durchgeht. Oder sonst bezahle ich es halt. Ich werde aber auch nochmal 116 117 versuchen ...

    Einmal editiert, zuletzt von Aloha1978 (8. November 2021 um 19:09)

  • @Aloha1978 Psychiater müssen seit einiger Zeit gesetztlich ein bestimmtes Kontingent (5 Stunden/Woche) an offenen Sprechstunden verfügbar haben. Das versuchen manche Praxen aber zu verschweigen. Du kannst dich da notfalls aber drauf berufen.

    https://www.kbv.de/html/tsvg.php

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

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