Meine Meinung etc. zum Thema Diagnostik und Diagnostiker.
Es wird viel darüber im Forum diskutiert und die erfahrenen User schreiben es auch immer. Nun meine Ansicht:
Wenn ein Therapeut oder Diagnostiker sagt, du hast nicht Autismus, weil:
- kein Spezialinteresse
- man einen Freund/Freundin oder Partner hat
- man weise Spuren von Empathie auf
- man könne etwas in seinen Alltag (Haushalt) gut bewältigen
- man kann gut schaupielern
- mal hält Blickkontakt, gibt die Hand etc.
- etc.
dann halte ich diesen für unerfahren und nicht geeignet dafür zu diagnostizieren. Ich kann vergleichen, ich habe beide kennengelernt, unerfahrenen und erfahrenen Diagnostiker. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Jemand der sagt es fehle das Spezialinteresse, aber sonst stimmt alles, ist für mich jemand der Bücher gelesen hat und die Formulare kennt, aber über keine ausreichende Erfahrung mit Autisten verfügt und auch noch nicht gereift ist. Damit meine ich: Mein Therapeut hat früher nicht alles verstanden wieso ein Patient/Klient so ist und was genau sein Problem ist. Darauf ist er nur im Laufe der Jahre gekommen, nachdem er sich in der direkten Arbeit mit den Fragen und Problemen der Autisten auseinandergesetz hat und sein Gehirn angestrengt hat und aus Erfahrungen gelernt hat. Dazu auch festgestellt hat wie groß das Spektrum ist und wie sich "Symptome" äußern können.
Das ist natürlich kein Trost für die VA´s und löst das Problem nicht. Es ist bleibt schwierig an die erfahrenen Therapeuten zu gelangen. Ich denke die meisten sind Quereinsteiger und junge Leute.
Mein Rat: Fragt bitte eure Diagnostiker über wieviel Erfahrung sie verfügen. Ob sie schon jahrelang Kontakte haben mit Autisten und diese auch therapieren. Dazu würde ich noch fragen, ob sie Autisten "anpassen" wollen oder Autismus als Eigenart ansehen, nach der es zu leben gilt.
P.S. Ein Autist ist nie 100% autistisch, sondern hat neurotypische Anteile.