Alles anzeigen"Wie heißt die Hauptstadt nochmal? Es liegt mir auf der Zunge." - Das könnte man auch schön Zeichnen.
Der Bericht ist leider sehr kurz und knapp, eine Aufzählung, ohne weiteren Begründungen und Details. Es wurde im Gespräch gesagt, dass Zeichnen kein SI ist, weil die Tätigkeit zu sinnbehaftet ist, oder ich zu emphatisch von meinem Beruf als Erzieher erzählte. Bei dem Gespräch fragte ich, was es denn sonst noch sein konnte, da ja die Schwierigkeiten da sind, und mit einem Ausschluss ja auch nicht verschwinden werden. Ich kann dazu keinen schriftlichen "Beweis" hier liefern, da im Bericht vieles fehlt und auch keine Empfehlung genannt wird, so wie die Überschrift es erst einmal nennt.
Ich kann mal Auszüge hier reinkopieren, da so ein Bericht auch private Informationen beinhaltet, und hoffe, dass ich ihn nicht zu sehr damit verfremde.Fremdanamnese:
Die Eltern der Patientin berichteten, dass Schwangerschaft, Geburt und frühkindliche Entwicklung der Patientin unauffällig verlaufen seien. Als Kleinkind sei die Patientin "neugierig" und "interessiert" gewesen und habe von sich aus Kontakte zu Älteren gesucht. Sie habe aber schon als Kind Schwierigkeiten im Kontakt mit Gleichaltrigen gehabt. Besonders Geburtstagsfeiern seien problematisch gewesen. Die Patientin habe häufig Wutanfälle bekommen wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen sei. Noch heute sei das größte Problem der Patientin, dass sie sozial und zwischenmenschlich
nicht zurechtkomme. Dies zeige sich auch im Beruf. Sie habe zwar sehr gutes Fachwissen, komme aber mit den Kollegen nicht zurecht. Zudem stoße die Patientin andere oft vor den Kopf mit dem was sie sage, ohne dies zu beabsichtigen oder zu bemerken. Sie sei zwar immer schon hilfsbereit gewesen, wenn jemand offensichtlich Hilfe gebraucht habe, sie erkenne aber subtilere Signale im Zwischenmenschlichen oft nicht. Deswegen bekomme sie auch nicht mit, wenn sie manipuliert oder ausgenutzt werde. Die Pat. wirke häufig "egozentrisch", da sie "alles auf sich beziehen" würde. Zudem sei sie "nicht Stress-resistent".Psychopathalogischer Befund:
(...) Der sprachliche Rapport ist angemessen bei leichtgradig monotoner Prosodie. Kognition und Mnestik erscheinen unauffällig, Konzentration und Aufmerksamkeit im Verlauf der Exploration unbeeinträchtigt. Der Augenkontakt präsentiert sich in der Untersuchungssituation vermeidendt aber sozial moduliert. Der mimische und gestische Ausdruck in seiner wechselseitigen Modulation und Bandbreite erscheint starr. Bezüglich der Stimmungslage zeigen sich in der Untersuchungssituation keine Auffälligkeiten, die Schwingungsfähigkeit ist leicht reduziert. (...)Neuropsychologische Untersuchunq
(...) Psychopathalogisch finden sich Hinweise auf eine autistische Symptomatik bei auffällig schwach ausgeprägten empathischen Fähigkeiten sowie auffällig stark ausgeprägten analytischen und konstruktiven Fähigkeiten. Bezüglich der sozialen Kognition liegt der erreichte Wert im grenzwertigen Bereich. (...)
Zusammenfassende Beurteilung und Empfehlung:
ln der hier durchgeführten Querschnittsuntersuchung zeigen sich insgesamt keine hinreichenden Hinweise für das Vorliegen tiefgreifender Beeinträchtigungen im Bereich der sozialen Interaktion und/oder Kommunikation, die eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum rechtfertigen würden. Einige eigenanamnestisch geschilderte Episoden aus der Lebensgeschichte sowie eine Autismustypische Konstellation der Selbstbeurteilungsinstrumente (AQ, EQ, SQ) legen autistische Züge zunächst nahe.
Allerdings lassen sich diese Verdachtsmomente im Gespräch, unter Bezugnahme auf berichtete Episoden aus dem sozialen Umfeld, in der Fremdanamnese und in der Verhaltensbeobachtung (z.B. Small-Talk-Verhalten, Blickmodulation, Mimik, nonverbale Kommunikation, Herstellung eines Rapports, Verwendung bildhafter Sprache, spontane Perspektivwechsel) nicht in der für eine Autismus-Spektrum-Störung typischen Ausprägung objektivieren. Frau (Name) erscheint sozial ausreichend sensibel und das Mentalisieren im Sinne des Sich-Hineinversetzens in andere ist ohne autismustypische Einschränkungen
möglich. Ebenso erscheint das Auslesen nonverbaler Informationen und das Erkennen von übertragener Bedeutung möglich. ln der Exploration bietet Frau-eine ausreichend eloquente Gesprächsführung mit hinreichendem Ausdrucksverhalten in der mimischen und gestischen Kommunikation einschließlich eines situationsadäquaten und modulierten Blickverhaltens. Hinweise auf das Vorliegen eines Repertoires sich wiederholender Verhaltensmerkmale lassen sich ebenfalls nicht im Sinne des für tiefgreifende Entwicklungsstörungen relevanten Ausmaßes nachvollziehen. ln der Fremdanamnese mit den Eltern ließen sich bei zeitlich überdauernden, nachvollziehbaren Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion keine bis in die frühe Kindheit und Jugend zurückreichenden autistischen Verhaltenweisen erkennen. Bei insgesamt nachvollziehbaren Schwierigkeiten in der Interaktion mit anderen Menschen lassen sich damit keine autismustypischen Defizite objektivieren, so dass die diagnostischen Kriterien für eine Autismus-Spektrum-Störung aus unserer Sicht qualitativ und quantitativ nicht erfüllt werden.
Ist das jetzt dein eigener Bericht? Ja oder.
Also von der Diagnosestelle.