„Sieht aus wie Autismus, ist es aber nicht“ - Was kann es sein?

  • Hallo,

    vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und auch die diversen Diskussionen.

    Ersteinmal möchte ich die Diagnostik in Köln mit dem Thema auch gar nicht in Frage stellen. Auch bei einer positiven Diagnose würde ich mich selbst als Grenzfall sehen. Die soziale Problematik besteht seit ich denken kann und auch in den Beschreibungen von meinen Eltern sind Defizite enthalten. Das andere große Problem ist der Umgang mit Stress, mich selbst übergehen, auch weil man das im Leben muss, und Zusammenbrüche. Das dritte sind diese Wutanfälle, die so plötzlich über mich einschlagen.

    Zu der Geschlechter Diskussion kann ich nicht so viel beitragen und kann gar nicht beurteilen, ob es da Unterschiede bei der Diagnostik gibt. Ich würde bei mir ja sagen, dass ich von beiden Geschlechtern Anteile in mir habe, aber äußerlich weiblich bin, aber mich nicht so sehr um das Styling kümmere.

    Wahrscheinlich macht eine dritte Diagnostik wirklich keinen Sinn. Ich sollte nach einer guten Therapie in der neuen Stadt suchen und mir noch mehr Bücher durchlesen, um den Kontaktaufbau mit anderen zu verbessern und vor allem Mobbing vorzubeugen. Ich suche wohl auch immer zu sehr nach klaren Antworten und kann mit Grauzonen oder unscharfen Aussagen nicht gut umgehen. Eine stationäre Diagnostik kann ich leider wirklich im Moment nicht wahrnehmen, da ich ein Studium begonnen habe, alleine wohne und einen Hund habe. Jedoch finde ich die Idee gut, sich nochmal dort zu melden, um den Bericht erklärt zu bekommen. Ich hatte ihn schon bei einer SHG und meiner Therapeutin gezeigt gehabt, aber so wirklich helfen konnte mir da keiner.

    Selbstverletzendes Verhalten hatte ich früher leider wirklich gezeigt. Bei diesen Wutanfällen hatte ich mir als Kind und Jugendlicher den Kopf auf den Boden oder an die Wand gehauen. Das mache ich zum Glück nicht mehr. Jetzt leiden leider mehr Dinge darunter, die ich werfe. Ich brauche auf jeden Fall etwas, um diesen Druck rauszulassen. Ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe ich auch schon seit meiner Kindheit. Ehrlichkeit, Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit, Perfektionismus etc. finde ich sind gute Eigenschaften von mir, auch wenn sie gleichzeitig negativ sein können, denn eine ehrliche Antwort ist nicht immer angebracht.

    Über meinen Opa wird nicht gerne geredet, da er wohl nicht "normal" war und er schien eine Zwangsstörung zu haben, da er sich ständig die Hände waschen musste und auch anderen in der Familie. Er hatte wohl auch Probleme, dass Haus zu verlassen, und man musste ihm frühere Zeiten für Treffen sagen, damit er einigermaßen pünktlich war.

  • Ich brauche auf jeden Fall etwas, um diesen Druck rauszulassen.

    Evtl. tatsächlich nochmal über mögliches Stimming nachdenken, was du für dich nutzen könntest?

    Ich sollte nach einer guten Therapie in der neuen Stadt suchen und mir noch mehr Bücher durchlesen, um den Kontaktaufbau mit anderen zu verbessern und vor allem Mobbing vorzubeugen. Ich suche wohl auch immer zu sehr nach klaren Antworten und kann mit Grauzonen oder unscharfen Aussagen nicht gut umgehen. Eine stationäre Diagnostik kann ich leider wirklich im Moment nicht wahrnehmen, da ich ein Studium begonnen habe, alleine wohne und einen Hund habe. Jedoch finde ich die Idee gut, sich nochmal dort zu melden, um den Bericht erklärt zu bekommen. Ich hatte ihn schon bei einer SHG und meiner Therapeutin gezeigt gehabt, aber so wirklich helfen konnte mir da keiner.

    :thumbup:

  • Das kann doch alles sein, dass es einige Frauen betrifft- aber das trifft wiederum hochfunktionale Männer auch. Ein Autismusverdacht wird häufig kritisch gesehen und auch von Fachleuten ablehnend bewertet, das habe ich selbst erlebt und kenne es auch aus Erzählungen von anderen Männern. Die z.T. die Diagnose bekamen, z.T. nicht. Mir wurde persönlich gesagt, dass die Mehrheit der nicht auf Autismus spezialisierten Psychiater meine Diagnose anzweifeln würde.

    Das stimmt bestimmt, dass viele Psychiater/Therapeuten bei AS-Eigenverdacht ablehnend reagieren können (Modediagnose ect). Es ging in meiner Aussage aber nicht um Eigenverdacht des Patienten, sondern um Patienten die zum Psychiater/Therapeuten kommen und nicht wissen, welche Krankheit sie haben. Nun kann da eine Frau durchaus die Merkmale von Autismus sogar im Gespräch zeigen, der Psychiater/Therapuet hat AS aber gar nicht "auf dem Schirm" wegen dem Geschlecht. Wäre der Patient ein Mann, würde er AS in Erwägung ziehen, aber nicht bei einer Frau.

  • Ja, richtig. Was ich aber beschrieben habe, ist die jahrelange Erfahrung hier aus dem Forum. Wenn von Einzelnen die Auseinandersetzung mit Gegenargumenten verweigert wird, muss ich davon ausgehen, dass diese die These der Geschlechtsdiskriminierung ungern loslassen möchten. Was ist daran unsachlich?

    Ich teilte dir mit, dass es mir von einer Diagnostikerin gesagt wurde (dass auch bei auffälligen Frauen die Kollegen oftmals nicht an Autismus denken), du ignorierst das ja (bzw beantwortest das mit "aber Männer doch auch", was sachlich nicht zur Aussage passt); oder du stellst unerfüllbare Forderungen an Beweise:
    "Kann mir mal jemand ein Beispiel für eine Frau geben, die sehr klischeehaft autistisch ist, die aber die Diagnose allein aufgrund ihres Geschlechts nicht bekommen hat? Gibt es sowas?"
    Wer soll hier beurteilen welche Frau klischeehaft autistisch ist (und welche das für dich ist); und meinst du irgendein Diagnostiker sagt: "sie haben kein AS weil sie eine Frau sind"? (und selbst da hat die Cloudactive doch schon gesagt dass es ihr so passiert ist?), wie soll man denn einen Diagnostiker finden dem das so direkt selbst bewusst ist, und der das auch offen so sagt? Also wie bitte soll man dir hier etwas beweisen, wenn du Aussagen ignorierst und unerfüllbare Forderungen stellst...?
    Fühlst du dich als Mann zu kurz gekommen?

  • dann müssten auch das Klischee erfüllende Frauen Probleme damit haben, eine Diagnose zu erhalten.

    Ich kenne zumindest ein Mädchen, das die typischen Symptome des frühkindlichen Autismus hat, also nicht einmal nur die Symptome von Asperger, aber trotzdem hat erst ein spezialisierter Arzt eine Autismusdiagnose gestelllt. Ich denke, die Ansicht, dass Mädchen keinen Autismus haben, ist noch nicht aus der Welt. Selbst wenn die Symptome da sind, ist man mit der Diagnose zurückhaltender als bei Jungen.

    Ich selbst bekam am Telefon vom Versorgungsamt die Auskunft, mein Antrag auf GdB sei abgelehnt worden, weil das Asperger-Syndrom bei erwachsenen Frauen sehr selten sei. Und da hatte ich ja den Arztbericht der Uniklinik dem Antrag beigelegt.

    Meine Hoffnung ist aber, dass zumindest in den Autismusambulanzen derlei Falschinformationen nicht mehr kursieren. Dennoch kann es auch dort einzelne Ärzte oder Ärztinnen geben, die so denken und bei einer Frau die Diagnose im Zweifel eher nicht stellen, und bei einem Mann wird sie gestellt, weil er ein Mann ist. Ich würde das nicht komplett ausschließen.

    Allerdings gibt es auch viele Frauen und Männer, die eigentlich etwas anderes haben, und zu Recht die Diagnose Asperger nicht bekommen, weil sie eher eine Traumafolgestörung oder etwas anderes haben. Daher glaube ich auch nicht jedem, ob Mann oder Frau, der sich über eine Nichtdiagnose beklagt, dass da alles unprofessionell abgelaufen ist.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Selbstverletzendes Verhalten hatte ich früher leider wirklich gezeigt. Bei diesen Wutanfällen hatte ich mir als Kind und Jugendlicher den Kopf auf den Boden oder an die Wand gehauen. Das mache ich zum Glück nicht mehr. Jetzt leiden leider mehr Dinge darunter, die ich werfe. Ich brauche auf jeden Fall etwas, um diesen Druck rauszulassen.

    Sie wissen halt leider noch zuwenig über das Gehirn. Sehr überraschend fand ich mal den Bericht (der Freiburger Autismus-Koryphäe) über ein Mädchen mit "Borderline" für deren Verhalten es in der Vorgeschichte keinen Grund gab, und es stellte sich dann heraus, zugrunde liegt in Wahrheit eine Art Epilepsie (hier habe ich es mal berichtet Meltdowns )
    Was ich damit sagen will ist eben, dass man wirklich noch sehr wenig weiß, und die aktuellen Erklärungsansätze für Diagnosen sind möglicherweise auch komplett falsch (zb Borderline=Trauma in der Kindheit).

    Mir wurde auch gesagt dass die wenigsten Menschen 100% in ihr diagnostiziertes Störungsbild hineinpassen. Ich habe damit weniger ein Problem, aber man findet hier viele Fälle wo die Grenzziehung nicht so eindeutig möglich ist (zb AS/ADHS, AS/schizotype Störung, AS/Bipolare Störung, AS/Borderline...), und wo unterschiedliche Ärzte unterschiedliche Dinge diagnostizierten.
    Ich find jetzt nichts an dir wo ich sagen würde, das passt gar nicht zu AS (allerdings bin ich da auch recht blind glaube ich), und ausgeprägter Gerechtigkeitssinn (und "zu viel" Empathie deswegen) finde ich eigentlich typisch.

    Angst dass du obdachlos wirst, musst du übrigens nicht haben. Ich hatte solche Existenzängste auch, weil ich merkte ich kann nicht arbeiten, und es trieb mich in die Depression. Aber - zum Glück - gibt es in Deutschland Hilfen für Menschen die krank/behindert sind. Wenn dein Studium scheitert und danach die Arbeit weil du krank bist, wird dich ein Psychiater erst mal krankschreiben. Dann wirst du eine Weile H4 beziehen (vorher möglicherweise noch Arbeitslosengeld1 oder Krankengeld, je nachdem wielange du im Leben bisher gearbeitet hast). Von da ab gibt es wieder mehrere Wege: Maßnahmen, anderer Job, Berentung... jedenfalls wenn du krank bist, kannst du immer zum Arzt gehen und dieser kann dich krankschreiben, Atteste fürs Amt usw...
    Und solltest wirklich in Gefahr geraten obdachlos zu werden: auch da gibt es Hilfsangebote. (warum Leute tatsächlich obdachlos werden sind mW Suchtkrankheiten oder Schizophrenie-Störungen, und das betrifft dich ja auch nicht.)

  • Ich teilte dir mit, dass es mir von einer Diagnostikerin gesagt wurde (dass auch bei auffälligen Frauen die Kollegen oftmals nicht an Autismus denken), du ignorierst das ja (bzw beantwortest das mit "aber Männer doch auch", was sachlich nicht zur Aussage passt); oder du stellst unerfüllbare Forderungen an Beweise:"Kann mir mal jemand ein Beispiel für eine Frau geben, die sehr klischeehaft autistisch ist, die aber die Diagnose allein aufgrund ihres Geschlechts nicht bekommen hat? Gibt es sowas?"

    Zum Verständnis nochmal nachgefragt: Die Diagnostikerin ist so zu verstehen, dass bei einer exakt identischen Ausprägung (Kommunikation, Interaktion, Spezialinteressen etc.) ein Mann die Diagnose eher bekäme, als eine Frau?

    Dann ist das sehr bedauerlich und natürlich ein Beispiel für schlechte Praxis.

    Das ist aber nochmal ein etwas anderer Diskussionspunkt als das ins Feld geführte Argument, dass Frauen aufgrund klischeeferner Verhaltensweisen weniger oft erfasst werden. Und da gilt, dass es eben auch nicht-klischeebeladene Personen anderen Geschlechts gibt, die ähnliche Schwierigkeiten bei der Diagnosefindung erleben- und man somit nicht über das Geschlecht argumentieren kann.

    Und ich glaube, diese verschiedenen Diskussionspunkte geraten hier gerade etwas durcheinander, zumindest auf mich wirkt die Debatte etwas wirr.

    Und: In der Tat erlebe ich das immer wiederkehrende Mantra von den angeblich in der Autismusdiagnostik benachteiligten Frauen als störend und obendrein schädlich für den Zusammenhalt im Autismusspektrum. Ich fände es im Grunde genommen viel besser, man diskutiert das in gesonderten Threads, will aber auch nicht immer "die Füße still halten" (RW) wenn hier schon wieder das Geschlechterthema "ausgepackt" wird und Aussagen unwidersprochen stehen zu bleiben drohen. Ursprünglich ging es im Thread darum ja nicht.

    Fühlst du dich als Mann zu kurz gekommen?

    Bezieht sich wieder nur auf den Diskussionspunkt mit der relativen Unauffälligkeit: Auf Dauer ist es brisant, wenn sich die Botschaft "Frauen sind unauffällig und kompensieren gut" festsetzt, immer weiter gestreut wird. Denn dann bekommen irgendwann die unauffälligen Männer Probleme, weil es sie ja angeblich gar nicht gibt, denn "männlicher Autismus" ist schließlich auffällig. Man schiebt also das Problem nur von einem Geschlecht zum anderen rüber. Was ich mit fehlendem Zusammenhalt im Spektrum meine.


    Meine Hoffnung ist aber, dass zumindest in den Autismusambulanzen derlei Falschinformationen nicht mehr kursieren. Dennoch kann es auch dort einzelne Ärzte oder Ärztinnen geben, die so denken und bei einer Frau die Diagnose im Zweifel eher nicht stellen, und bei einem Mann wird sie gestellt, weil er ein Mann ist. Ich würde das nicht komplett ausschließen.

    Mein Eindruck ist, dass das nur noch sehr selten vorkommt.

  • Zum Verständnis nochmal nachgefragt: Die Diagnostikerin ist so zu verstehen, dass bei einer exakt identischen Ausprägung (Kommunikation, Interaktion, Spezialinteressen etc.) ein Mann die Diagnose eher bekäme, als eine Frau?

    Dann ist das sehr bedauerlich und natürlich ein Beispiel für schlechte Praxis.

    Nein, es ging um Fälle, wo kein AS-Vorverdacht besteht, sondern wo die Menschen aufgrund Problemen/Krankheit zum Psychiater gehen (oder sonstwie Kontakt zum "Hilfesystem" haben, zb mit anderen Ärzten darüber sprechen, Schulpsychologe oä), ohne dass sie wissen was sie haben. Es geht also nicht um Autismus-Spezialisten, sondern um "normale" Psychiater/Therapeuten.
    Ich hatte schon Kontakt zum "Hilfesystem", es wurden auch Auffälligkeiten bemerkt (zb wenig Mimik, Sprachmelodie, schwierig über Gefühle zu reden, Auffälligkeiten schon als Kind (ängstlich, Zwänge), oder ich berichtete selbst davon (Besonderheiten der Wahernehmung)... es wurde aber anders erklärt. Und es hatten mich schon Leute zuvor konkret auf Autismus angesprochen, also so ganz unsichtbar kanns auch nicht sein... (ich sehe mich aber auch nicht als klischeehaften Autisten, den du als Beweis willst). Man hat mir schon gesagt, dass sie nicht verstehen wie ich durch Kindheit und Jugend kam ohne Autismus-Diagnose. Ich fragte mich das auch.
    Und heute scheint das auch nicht so viel besser zu sein, oftmals sind Mädchen ja schon um die 20, bis zur Diagnose (ja gibt bestimmt auch Jungen. Die Mehrzahl der Jungen heutzutage scheint aber durch aggressives Verhalten in der Grundschule aufzufallen, oder als ältere Kinder durch Schulverweigerung, dh sie bekommen die (richtige) Diagnose (AS) oft "schon" im Schulalter.

    Bei den Erwachsenen denke ich übrigens schon, dass mehr Männer in der Dunkelziffer sind. Eben aus den Gründen, die du auch nanntest (autistische Frauen fallen unter NT-Frauen mehr auf, als autistische Männer unter NT-Männern. Das führt zu mehr Leidensdruck bei den Frauen, da die Erwartungen an ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten höher sind; Frauen sind eher bereit zum Psychiater/Therapeuten zu gehen). Da wurde es mir so gesagt, dass AS-Männer halt oft jahrzehntelang in ihren Nischen vor sich hin arbeiten, ohne dass ihre Kauzigkeit irgendwen stört oder besonders auffällt. Diese Sicht wird übrigens auch von manchen Ärzten vertreten. Das wäre der Grund warum bei den Erwachsenen-Diagnosestellen doch so überraschend viele Frauen sind.

    Auf Dauer ist es brisant, wenn sich die Botschaft "Frauen sind unauffällig und kompensieren gut" festsetzt, immer weiter gestreut wird. Denn dann bekommen irgendwann die unauffälligen Männer Probleme, weil es sie ja angeblich gar nicht gibt, denn "männlicher Autismus" ist schließlich auffällig. Man schiebt also das Problem nur von einem Geschlecht zum anderen rüber. Was ich mit fehlendem Zusammenhalt im Spektrum meine.

    Kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es quasi mal heißt "männlicher Autismus ist auffällig".
    Die Gruppe der unauffälligen Männer ist sicher auch immer noch größer als autistische Frauen (auffällig oder nicht).
    Ich sehe da aber auch keine Konkurrenz oder Spaltung wie du. Nur weil man beim Thema autistische Frauen nicht dazuerwähnt "aber es gibt auch unauffällige Männer", heißt das ja nicht, dass man diese ausschließt.


    Und ich glaube, diese verschiedenen Diskussionspunkte geraten hier gerade etwas durcheinander, zumindest auf mich wirkt die Debatte etwas wirr.

    Wahrscheinlich, ja, es gibt Missverständnisse.

    Und: In der Tat erlebe ich das immer wiederkehrende Mantra von den angeblich in der Autismusdiagnostik benachteiligten Frauen als störend und obendrein schädlich für den Zusammenhalt im Autismusspektrum. Ich fände es im Grunde genommen viel besser, man diskutiert das in gesonderten Threads, will aber auch nicht immer "die Füße still halten" (RW) wenn hier schon wieder das Geschlechterthema "ausgepackt" wird und Aussagen unwidersprochen stehen zu bleiben drohen. Ursprünglich ging es im Thread darum ja nicht.

    Hab ich jetzt hier nicht so wahrgenommen ehrlich gesagt. Wer das aufs Tapet brachte war Fruchtig Bunt, allerdings schrieb sie ja sie war nicht in Köln, wie sollte sie denn dann einen Opfermythos pflegen (sie war ja gar kein Opfer).

    Für den TE relevant finde ich es insofern, dass sie eine Frau ist (und in Köln war). Nun stehen ihr mehrere Ansichten zur Diagnostik von Frauen (in Köln) zur Verfügung, und sie kann wählen, was ihr plausibel erscheint für ihre eigene Situation.
    Ich persönlich denke dass es dort eine Frage ist, an welchen Psychologen/Arzt man gerät (oftmals noch unerfahren), dass dort wahrscheinlich enormer Zeitdruck herrscht, und dass die "auch nur mit Wasser kochen" (=eine psychiatrische Diagnostik dort genauso die bekannten Makel hat, wie überall sonst auch)

  • Es soll aber mehr gut kompensierende Frauen als Männer geben, was ich auch schlüssig finde (schon allein aufgrund der unterschiedlichen Sozialisation von Mädchen und Jungs).

    Ist eine gängige und m.E. plausible Erklärung. Bedient zwar auch ein Klischee ("Frauen können Sozialkram besser als Männer"), aber nicht jedes Klischee ist falsch. Wobei wir damit auch an die Grenzen der Diagnostik stoßen: die höhere Sozialkompetenz bei Frauen führt womöglich dazu, dass bei exakt gleichen Kriterien eben doch ein paar Männer mehr diese erfüllen. Werden wir hier aber nicht ergründen können.

    Nicht ganz ernstgemeint: das zeigt mal wieder, wie ungerecht das Leben ist. Da dürfen Männer schon nicht solange leben wie Frauen (da gibt es doch gerade auch einen thread zu...), und dann müssen sie auch noch häufiger Autisten sein.

  • Wahrscheinlich macht eine dritte Diagnostik wirklich keinen Sinn. Ich sollte nach einer guten Therapie in der neuen Stadt suchen und mir noch mehr Bücher durchlesen, um den Kontaktaufbau mit anderen zu verbessern und vor allem Mobbing vorzubeugen. Ich suche wohl auch immer zu sehr nach klaren Antworten und kann mit Grauzonen oder unscharfen Aussagen nicht gut umgehen.

    Ich habe in über zehn Jahren öfters die Situation beobachtet, dass Leute die AS-Diagnose bekamen, aber dann bald darauf vor dem "Und nun?" standen. Ich vermute, dass sich sich hinsichtlich des To-dos nicht allzu viel ändert, ob nun jemand das Asperger-Syndrom, die nonverbale Lernstörung, die schizoide Persönlichkeitsstörung oder so bekommt. Ich denke, dass es dort, wo jemand sagt "ich war schon immer so" es meist sehr schwer sein wird. Auf die Schnelle etwas bahnbrechend ändern wird vermutlich in the majority of cases nicht möglich sein. Ich glaube sich bahnbrechend verändern, das fällt allen Menschen schwer.

    Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass beim Asperger-Syndrom, aber auch bei ähnlichen Persönlichkeiten, spät noch Dinge aufgeholt werden. Es gibt soziale Dinge, wo ich früher keine Ahnung hatte. Aber dieses Beobachten, diese Beschäftigung mit dem "Ich will verstehen und durchschauen", das führte irgendwann schon zu Fortschritten. Da hat sich, so würde ich rückblickend sagen, wirklich viel getan, auch wenn ich nicht daran geglaubt habe. Ich glaube, dass man in Fällen, wo jemand schon immer "anders" war, meist auch der Sache Zeit geben muss. Das, was schon immer so war, wird sich vermutlich meist nicht auf die Schnelle um 180 Grad rotieren lassen. Manchmal waren Phasen, wo der krampfhafte Versuch den Anschluss zur "Normalität" zu finden, aufgegeben wurde, der Moment, wo man sich selbst nicht mehr so sehr im Wege stand. Ich meine daher, dass es besser funzt "ein Ich" in der Gesellschaft zu sein, als das Ziel ein "Ich-bin-genauso-wie-ihr" zu sein. Damit meine ich aber nicht, dass man sich jede Eigenart gegenüber der Welt genehmigen sollte. Es ist imo eine Feinjustierung, die nicht immer ganz einfach ist und möglicherweise auch einen gewissen Zeitraum in Anspruch nehmen kann.

    In letters of gold on a snow white kite I will write "I love you"
    And send it soaring high above you for all to read

  • Ich habe in über zehn Jahren öfters die Situation beobachtet, dass Leute die AS-Diagnose bekamen, aber dann bald darauf vor dem "Und nun?" standen. Ich vermute, dass sich sich hinsichtlich des To-dos nicht allzu viel ändert, ob nun jemand das Asperger-Syndrom, die nonverbale Lernstörung, die schizoide Persönlichkeitsstörung oder so bekommt. Ich denke, dass es dort, wo jemand sagt "ich war schon immer so" es meist sehr schwer sein wird. Auf die Schnelle etwas bahnbrechend ändern wird vermutlich in the majority of cases nicht möglich sein. Ich glaube sich bahnbrechend verändern, das fällt allen Menschen schwer.

    Als dieser AS-Verdacht (durch mein Umfeld) aufkam, habe ich kurzzeitig den Helfenden vorgeworfen, sie wollen es sich nur einfach machen (da "nicht heilbar") ;) :lol: :m(:

    Zur Köln-Debatte:
    Ich wurd auch (als "deutlich") diagnostiziert, obwohl ich auch am sozialen Bereich orientiert war (war noch Studium, Praxisphasen sehr unterschiedlich ausgefallen), ich war vorher um die Welt gereist und habe viel Kontakt zu Menschen, bin ständig unterwegs. Ich habe kein auffälliges SI, klicke keine Lichtschalter, hatte zwischenzeitlich auch mal eine Beziehung, usw... Der Ärztin hatte ich u.a. auch eine Kontraliste gegeben, mit Ausschlussgründen für die Diagnose mit u.a. auch Trauma und in der Vergangenheit viel SVV. Das können die da schon unterscheiden, meiner Meinung nach. (Bei Nicht-ASS-Ambulanz-Ärzten würde ich allerdings auch sagen, dass die Gedanken erst auf alles Mögliche kommen aber nicht auf ASS. In der Rückschau hätte es wirklich viel früher auffallen können.)

    Wenn es um so Dinge wie Existenz geht: Man bekommt auch viele Hilfen mit "normalen psychischen Krankheiten" :!: Ich hatte länger BAFöG, Ausnahmeregelungen im Studium, später Erwerbsunfähigkeit usw. alles ohne ASS-Diagnose bekommen mit "nur-Psycho-Stempel". Das sollte man auch mal realistisch sehen. die Diagnose ist kein Lottogewinn, dass plötzlich alles "richtig gerückt" wird (was nicht heißen soll, dass es nicht viel bewirken kann). Sicherlich hätte ich auch von der Diagnose proftiert, aber zusammengekracht wäre mein Leben wahrscheinlich trotzdem (etwas später, durch dann andere Reibungspunkte)

  • Hallo,
    ich denke nicht, dass ich durch eine Diagnose mehr Hilfen oder ein besseres Leben hätte. Es stellt sich doch eher die Frage, welche therapeutischen Ansätze Sinn machen. Ich weiß nur, dass ich dringend mehr soziale Kompetenz aufbauen muss, da dies wichtig für die berufliche Laufbahn ist und auch privat hätte ich gerne etwas Kontakt. Eine Erzieherausbildung habe ich Anerkennungsjahr abbrechen müssen. Diese hat mir noch einmal viel beigebracht im Umgang mit anderen Menschen, aber hat mich leider auch sehr krank gemacht, da ich überfordert war. Außerdem ist das Zeichnen ein so wichtiger Teil in meinem Leben, so dass ich ohne diese Tätigkeit nicht existieren kann. Da ich immer nach der Arbeit schlafen musste, war es mir nicht möglich diese auszuführen. Bafög wurde abgelehnt und auch sonstige Hilfen bekomme ich nicht. Ich war 1 1/2 Jahre krank geschrieben und habe auf einen Master in Illustration hingearbeitet. Jetzt lebe ich von Ersparnissen, muss aber dringend einen Job finden, sonst muss ich das Studium abbrechen. Ich bin im Moment wieder an einem Punkt, an dem ich nicht so weiter weiß, auch wenn es mir generell wieder besser geht. Ich weiß auch, dass ich nicht von heute auf morgen ein "Super Socializer" werde. Und ich brauche auch meinen Abstand und die Zeiten mit mir alleine.

    Mit dem Studium habe ich wieder eine Chance bekommen. Ich will diese wahrnehmen und an mir, meinen fachlichen Fähigkeiten und Schlüsselqualifikationen arbeiten. Ich habe 4 Jahre lang ausgehalten und versucht mich 8 Stunden am Tag auzuschalten. Das funktionierte nicht. Und jetzt kann ich wieder das machen, was mich erfüllt, und ich will diese Chance nicht ungenutzt lassen bzw. "versauen". Damit mache ich mir wahrscheinlich auch wieder unnötigen Druck.

    Ich bin mir nur sicher, dass es etwas bei mir sein muss, dass schon in der Kindheit existiert hatte. Perfektionistisch planen habe ich als Kleinkind schon gemacht und hatte leider auch schon da massiv Probleme mit den anderen. Meine Mutter war immer froh, wenn Treffen mit anderen vorbei war, da es immer Ärger gab. Als Erwachsener verschiebt sich das Ganze und wird subtiler, aber gerade Mobbing auf der Arbeit hat so einen großen Einfluss auf das Kompetenzen einbringen und weiter entwickeln. Es hat eine Weiterentwicklung statt gefunden. Ich habe früher immer "böse" geschaut, weil ich mich im Gespräch so konzentrieren musste. Jetzt weiß ich, dass Menschen sich anlächeln und man zurücklächeln muss, gerade Frauen unter sich machen das oft. Dann gibt es auch die Frage, wieviel man leisten kann, da man irgendwann auch nur noch damit beschäfigt ist, soziale Konventionen aufzuspüren und am besten im richtigen Timing zu erwidern.

    Wie gesagt, ich zweifel auch das nicht in Köln nicht an. Sonst würde meine Frage auch keinen Sinn machen zu stellen. Es hätte ja sein können, dass es etwas gibt, was dem sehr ähnelt, aber man therapeutisch anderes angehen kann und auch Fortschritte einleiten kann.

    Den Bericht habe ich noch einmal durchgelesen und bin auch auf das Verwenden von bildhafter Sprache gestossen. Damit würde es Autismus und eine nonverbale Lernstörung ausschließen, da ich ein sehr starker visueller Mensch bin, der in Bildern denkt und sie auch in der Sprache bildhaft übersetze. Geschriebene Texte kann ich viel besser erfassen als gesprochene Sprache und auch Zahlen faszinieren mich seit meiner Kindheit. Mathe und Kunst waren meine Lieblingsfächer und ich kann mir immer noch stundenlang einfach nur Verfallszahlen anschauen.

  • Ich verwende bildhafte Sprache ebenfalls inflationär. :roll:
    Typisch für Autismus ist lediglich eine eigentümliche Denk- und/oder Sprechweise/Sprache.
    Ich hab das auch Mal als Contra angeführt, und da meinte man das obige daraufhin.
    Außerdem ist doch gerade Temple Grandin für ihr Denken in Bildern bekannt?

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Hey @Meso könntest du vielleicht mal aus dem Bericht zitieren? Diese Begründungen klingen wirklich absurd (auch die bzgl. SI).

    Und ja, @Cloudactive Temple Grandin verfasste sogar ein Buch, in dem es darum ging 'Thinking in Pictures'. Sie nahm rine zeitlang (fälschlicherweise) an, dass alle Autisten so dächten.

    Auch Tony Attwood beschreibt, dass Denken in Bildern sehr autismustypisch ist.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ja denken in Bildern ist häufig bei Autisten.

    Ich denke auch in Bildern. Und konkretistisches Sprachverständnis.

    Wenn jemand zu mir sagt , man gehe zum Lachen in den Keller. Dann Stelle ich mir das bildlich mit Farben vor.

  • Wenn jemand zu mir sagt , man gehe zum Lachen in den Keller. Dann Stelle ich mir das bildlich mit Farben vor.

    "Wie heißt die Hauptstadt nochmal? Es liegt mir auf der Zunge." - Das könnte man auch schön Zeichnen.

    Hey @Meso könntest du vielleicht mal aus dem Bericht zitieren? Diese Begründungen klingen wirklich absurd (auch die bzgl. SI).

    Der Bericht ist leider sehr kurz und knapp, eine Aufzählung, ohne weiteren Begründungen und Details. Es wurde im Gespräch gesagt, dass Zeichnen kein SI ist, weil die Tätigkeit zu sinnbehaftet ist, oder ich zu emphatisch von meinem Beruf als Erzieher erzählte. Bei dem Gespräch fragte ich, was es denn sonst noch sein konnte, da ja die Schwierigkeiten da sind, und mit einem Ausschluss ja auch nicht verschwinden werden. Ich kann dazu keinen schriftlichen "Beweis" hier liefern, da im Bericht vieles fehlt und auch keine Empfehlung genannt wird, so wie die Überschrift es erst einmal nennt.

    Ich kann mal Auszüge hier reinkopieren, da so ein Bericht auch private Informationen beinhaltet, und hoffe, dass ich ihn nicht zu sehr damit verfremde.

    Fremdanamnese:
    Die Eltern der Patientin berichteten, dass Schwangerschaft, Geburt und frühkindliche Entwicklung der Patientin unauffällig verlaufen seien. Als Kleinkind sei die Patientin "neugierig" und "interessiert" gewesen und habe von sich aus Kontakte zu Älteren gesucht. Sie habe aber schon als Kind Schwierigkeiten im Kontakt mit Gleichaltrigen gehabt. Besonders Geburtstagsfeiern seien problematisch gewesen. Die Patientin habe häufig Wutanfälle bekommen wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen sei. Noch heute sei das größte Problem der Patientin, dass sie sozial und zwischenmenschlich
    nicht zurechtkomme. Dies zeige sich auch im Beruf. Sie habe zwar sehr gutes Fachwissen, komme aber mit den Kollegen nicht zurecht. Zudem stoße die Patientin andere oft vor den Kopf mit dem was sie sage, ohne dies zu beabsichtigen oder zu bemerken. Sie sei zwar immer schon hilfsbereit gewesen, wenn jemand offensichtlich Hilfe gebraucht habe, sie erkenne aber subtilere Signale im Zwischenmenschlichen oft nicht. Deswegen bekomme sie auch nicht mit, wenn sie manipuliert oder ausgenutzt werde. Die Pat. wirke häufig "egozentrisch", da sie "alles auf sich beziehen" würde. Zudem sei sie "nicht Stress-resistent".

    Psychopathalogischer Befund:
    (...) Der sprachliche Rapport ist angemessen bei leichtgradig monotoner Prosodie. Kognition und Mnestik erscheinen unauffällig, Konzentration und Aufmerksamkeit im Verlauf der Exploration unbeeinträchtigt. Der Augenkontakt präsentiert sich in der Untersuchungssituation vermeidendt aber sozial moduliert. Der mimische und gestische Ausdruck in seiner wechselseitigen Modulation und Bandbreite erscheint starr. Bezüglich der Stimmungslage zeigen sich in der Untersuchungssituation keine Auffälligkeiten, die Schwingungsfähigkeit ist leicht reduziert. (...)

    Neuropsychologische Untersuchunq

    (...) Psychopathalogisch finden sich Hinweise auf eine autistische Symptomatik bei auffällig schwach ausgeprägten empathischen Fähigkeiten sowie auffällig stark ausgeprägten analytischen und konstruktiven Fähigkeiten. Bezüglich der sozialen Kognition liegt der erreichte Wert im grenzwertigen Bereich. (...)

    Zusammenfassende Beurteilung und Empfehlung:
    ln der hier durchgeführten Querschnittsuntersuchung zeigen sich insgesamt keine hinreichenden Hinweise für das Vorliegen tiefgreifender Beeinträchtigungen im Bereich der sozialen Interaktion und/oder Kommunikation, die eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum rechtfertigen würden. Einige eigenanamnestisch geschilderte Episoden aus der Lebensgeschichte sowie eine Autismustypische Konstellation der Selbstbeurteilungsinstrumente (AQ, EQ, SQ) legen autistische Züge zunächst nahe.
    Allerdings lassen sich diese Verdachtsmomente im Gespräch, unter Bezugnahme auf berichtete Episoden aus dem sozialen Umfeld, in der Fremdanamnese und in der Verhaltensbeobachtung (z.B. Small-Talk-Verhalten, Blickmodulation, Mimik, nonverbale Kommunikation, Herstellung eines Rapports, Verwendung bildhafter Sprache, spontane Perspektivwechsel) nicht in der für eine Autismus-Spektrum-Störung typischen Ausprägung objektivieren. Frau (Name) erscheint sozial ausreichend sensibel und das Mentalisieren im Sinne des Sich-Hineinversetzens in andere ist ohne autismustypische Einschränkungen
    möglich. Ebenso erscheint das Auslesen nonverbaler Informationen und das Erkennen von übertragener Bedeutung möglich. ln der Exploration bietet Frau-eine ausreichend eloquente Gesprächsführung mit hinreichendem Ausdrucksverhalten in der mimischen und gestischen Kommunikation einschließlich eines situationsadäquaten und modulierten Blickverhaltens. Hinweise auf das Vorliegen eines Repertoires sich wiederholender Verhaltensmerkmale lassen sich ebenfalls nicht im Sinne des für tiefgreifende Entwicklungsstörungen relevanten Ausmaßes nachvollziehen. ln der Fremdanamnese mit den Eltern ließen sich bei zeitlich überdauernden, nachvollziehbaren Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion keine bis in die frühe Kindheit und Jugend zurückreichenden autistischen Verhaltenweisen erkennen. Bei insgesamt nachvollziehbaren Schwierigkeiten in der Interaktion mit anderen Menschen lassen sich damit keine autismustypischen Defizite objektivieren, so dass die diagnostischen Kriterien für eine Autismus-Spektrum-Störung aus unserer Sicht qualitativ und quantitativ nicht erfüllt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Meso (7. Oktober 2019 um 15:49)

  • Erst wird beschrieben, was typisch ist fürs Asperger Syndrom und dann eine ganz klare Absage. Du hast doch eine Asperger Diagnose oder?! Dann nimm die doch und geh deinen Weg als Asperger weiter. Such dir ne Therapie bei einem Therapeuten der sich mit Autismus auskennt. Diesen sich widersprechenden Text würde ich ausblenden erstmal. (Sorry wegen Befehlform).

    Einmal editiert, zuletzt von Teddy1 (7. Oktober 2019 um 15:55)

  • @Meso Danke. Ich glaube, dass etwas anderes gemeint ist, als in Bildern zu denken und Sprache in Bilder zu übersetzen. So wie ich "bildhafte Sprache" verstehe ist ein Erzählstil gemeint, der (viele) Metaphern verwendet und mehr "Brisanz" als Sachinfo vermittelt. Hier https://www.google.de/amp/www.mitarb…html/amp?espv=1 sind ein paar Beispiele aufgeführt.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • @Meso
    Wurdest Du von 2 Personen getestet?

    Im obigen Befund stehen „typische“ ASS Symptome, die in der Beurteilung als unauffällig bezeichnet werden.

    Ich glaube, ich würde da wirklich nochmal ne E-Mail hinschicken und um Klärung bitten.

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