Wie verarbeitet ihr Euren (Arbeits-)Alltag?

  • Das ist bei mir auch Vollzeit laut Vertrag. Noch weiter runter kann ich nicht gehen, das Gehalt sinkt ja damit auch und reicht mir dann nicht mehr.

    Ihr verdient beide sowenig zusammen, dass es gerade so reicht? Okay das ist dann ungünstig, ich glaube ich würde dann versuchen wenn es irgendwie geht die Kosten zu reduzieren. Ich und meine Freundin hatten bei 8 Stunden am Tag echt Probleme, 6 Stunden macht einen riesigen Unterschied, 8 STunden würden wir beide auf Dauer nicht aushalten.

    Durch die entfallene Fahrerei aktuell hab ich an sich ja auch nur eine Stunde mehr, aber ich kann viel mehr als nur eine Stunde an Freizeit jetzt nutzen. Ich habe jetzt einfach mehr Energie, und kann dadurch auch mehr machen als einfach nur auf dem Sofa rumliegen. Außerdem brauch ich durch das Mehr an Energie auch nicht mehr ganz so viel Schlaf, was auch wiederum zu mehr Freizeit führt.
    Ob die Fahrerei oder das Mehr an sozialen Kontakten im Büro mir die Energie raubt (oder beides), kann ich nicht sagen. Aber es war echt erschreckend, als ich bereits vormittags im Büro so extrem müde war, was ich so die letzten Monate gar nicht mehr kannte.

    Ja, stell dir mal vor wie viel Energie dud ann hättest, wenn du drei Stunden mehr hättest ;) Und Home office ist dann noch mal was anderes, das erleichtert auch vieles, aber ich vermute mal du wirst jetzt nicht auf Dauer Home office machen, es muss ja eine langfristig tragbare Lösung her. Wenn eine STudne hilft wäre vielleicht auch ein Umzug direkt neben den Arbeitsplatz möglich, das kenne ich auch bei ein paar Leuten die das so gehandhabt haben.

  • Noch weiter runter kann ich nicht gehen, das Gehalt sinkt ja damit auch und reicht mir dann nicht mehr.

    Es gibt eine Teilerwerbsunfähigkeitsrente (so heißt das glaube ich), dabei wird dann, wenn du nicht mehr Vollzeit arbeiten kannst, dein Gehalt von der Rentenversicherung aufgestockt.

    Surprised by the joy of life.

  • Ihr verdient beide sowenig zusammen, dass es gerade so reicht? Okay das ist dann ungünstig, ich glaube ich würde dann versuchen wenn es irgendwie geht die Kosten zu reduzieren.

    Nein, da hab ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Mit weniger wäre ich nicht zufrieden, weil ich mich an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt habe. Damit meine ich jetzt kein "Luxusleben" mit teuren Restaurantbesuchen, teurem Auto und 4mal im Jahr ein Karibikurlaub oder sowas in der Art. Sondern einfach das eigene Haus, das abbezahlt werden muss, das (chronisch kranke) Pferd soll vernünftig versorgt sein und dann will ich immer noch in der Lage sein, genug zur Seite zu legen für 1. die Rente und 2. für kurz- und mittelfristige Dinge wie ein neues Auto falls das Alte endgültig den Geist aufgibt und Projekte am Haus (und ein Polster für Notfälle). Ansonsten würde ich mir dauernd Gedanken über Geldsorgen machen.

    Ich hoffe ehrlich gesagt auf langfristig Homeoffice. Vielleicht nicht täglich, aber doch 2mal die Woche oder sowas in der Art. Bei meiner Arbeit ist es eigentlich ganz egal, wo ich sitze - das haben jetzt auch einige meiner Kollegen festgestellt. Neben mir gibt es noch ein paar Kollegen, die sogar mehr leisten im Homeoffice, weil man nicht dauernd durch quatschende Kollegen abgelenkt wird.

    Neben die Arbeit ziehen käme einerseits nicht in Frage, weil wir ein Haus gekauft haben, andererseits bleibt man ja nicht unbedingt immer bei der gleichen Firma (oder die Firma zieht um) und dann müsste ich automatisch auch wieder umziehen. Und außerdem bin ich nur auf dem Land glücklich... in der Stadt könnte ich gar nicht entspannen.

    Für Teilerwerbsunfähigkeitsrente bzw irgendwelche Aufstockungen vom Amt geht es mir definitiv zu gut. Mal ganz davon abgesehen, dass ich keine Diagnose habe.
    Ich glaube mein Hauptproblem ist, dass ich jetzt erfahren habe, wieviel besser es sein kann, wenn ich nicht ins Büro muss.
    Davor war mir an sich gar nicht klar, dass ich dahingehend überhaupt ein Problem habe - ich habe einfach nur die anderen Menschen drum beneidet, dass sie so viel mehr an einem Tag schaffen und soviel weniger Schlaf brauchen. Ich habe gedacht, dass ich eben einfach nur furchtbar faul bin und meinen inneren Schweinehund besiegen muss (RW).

    Ich hoffe, ich trete mit meinem Beitrag niemandem auf die Füße (RW), da meine Probleme im Gegensatz zu denen vieler anderer hier sehr klein und bedeutungslos sind.

  • Nein, da hab ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Mit weniger wäre ich nicht zufrieden, weil ich mich an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt habe. Damit meine ich jetzt kein "Luxusleben" mit teuren Restaurantbesuchen, teurem Auto und 4mal im Jahr ein Karibikurlaub oder sowas in der Art. Sondern einfach das eigene Haus, das abbezahlt werden muss, das (chronisch kranke) Pferd soll vernünftig versorgt sein und dann will ich immer noch in der Lage sein, genug zur Seite zu legen für 1. die Rente und 2. für kurz- und mittelfristige Dinge wie ein neues Auto falls das Alte endgültig den Geist aufgibt und Projekte am Haus (und ein Polster für Notfälle). Ansonsten würde ich mir dauernd Gedanken über Geldsorgen machen.

    Okay das ist für Autisten schon ein recht oder gar sehr hohes Niveau. Also ein eigenes Haus zu haben ist schon was, da muss man sich dann halt fragen was wichtiger ist. Lebenszeit oder Lebensstandard. Und wenn der Luxus bzw. der Lebensstandard wichtiger ist, dann hat man sich dafür entschieden. Da sist natürlich was anderes als für andere, die gar nicht entscheiden können. Also wenn bei uns die Wahl anstünde eigenes Haus oder 75% Stelle, dann würden wir uns gegen das Haus entscheiden, was bringt uns das Haus, wenn wir dann nichts mehr von Leben hätten.

    Ich hoffe ehrlich gesagt auf langfristig Homeoffice. Vielleicht nicht täglich, aber doch 2mal die Woche oder sowas in der Art. Bei meiner Arbeit ist es eigentlich ganz egal, wo ich sitze - das haben jetzt auch einige meiner Kollegen festgestellt. Neben mir gibt es noch ein paar Kollegen, die sogar mehr leisten im Homeoffice, weil man nicht dauernd durch quatschende Kollegen abgelenkt wird.

    Ja aber darauf kann man sich nicht verlassen und ist com Unternehmen abhängig, außer es ist einem wichtig genug und man sucht danach seinen Arbeitgeber aus. Ich spreche das in Vorstellungsgesprächen immer an, wie es mit der Bürosituation, den Arbeitszeiten und dem Home office aussieht. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt zu merken, was einem wichtig ist und dann danach zu streben und dann auch notfalls woanders Abstriche zu machen.

    Für Teilerwerbsunfähigkeitsrente bzw irgendwelche Aufstockungen vom Amt geht es mir definitiv zu gut. Mal ganz davon abgesehen, dass ich keine Diagnose habe.
    Ich glaube mein Hauptproblem ist, dass ich jetzt erfahren habe, wieviel besser es sein kann, wenn ich nicht ins Büro muss.
    Davor war mir an sich gar nicht klar, dass ich dahingehend überhaupt ein Problem habe - ich habe einfach nur die anderen Menschen drum beneidet, dass sie so viel mehr an einem Tag schaffen und soviel weniger Schlaf brauchen. Ich habe gedacht, dass ich eben einfach nur furchtbar faul bin und meinen inneren Schweinehund besiegen muss (RW).

    Okay, mir war das schon irgendwie immer klar, da ich seit der Schule gar nicht mehr solche Bedingungen hatte und schon im Studium gemerkt habe wie wichtig mir bestimmte dinge sind, also dass ich mitbestimmen kann, was ich wann mache. Und das ich ein Zimmer für mich brauche war mir auch schon irgendwie immer klar. Und Studium ist ja auch viel Home office. Nur das mit den 8 Stunden war mir nicht immer so klar bzw. hatte lange die Hoffnung, dass das so geht bzw. solange eh keiner darauf schaut wie lange ich arbeite so lange das Ergebnis stimmt passt es. Aber jetzt weißt du das und jetzt musst du schauen wie du damit umgehst. Es einfach zu ignorieren bringt ja auch nix.

  • Bei mir ist es so, dass ich neben mir stehe, wenn ich abends aus der Arbeit komme. Müde bin ich natürlich auch.

    ich komme zum Glück schon nachmittags raus. bin aber zur Zeit auch saumüde und brauche eine Pause und lege mich hin. das kann bei schönem Wetter auch die Wiese draußen sein.

  • Ich habe ja schon seit langerem keinen Job. Bin verrentet seit 2009.
    Den Alltag verarbeite ich, indem ich mich alleine zurückziehe und was Ruhiges mache oder oft auch mich ins Bettege( kann so die Fibroschmerzen am beszen ertragen. Oft lese . Früher hab ich Gartenarbeit gemacht, aber das sind mit inzwischen zu viele Reize.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • Zu viele Farben und Formen und generell Pflanzen. Zu viel Licht. Zu viele Geräusche( gut, da hab ich die NC Kopfhöhrer jetzt) Zu viel Wärme oder Kälte
    Wenn es nicht so sonnig und heiß ist, geht es halbwegs. Am Besten für mich ist es am späteren Abend.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • eigentlich hab ich im Moment vor allem das Problem, den Arbeitsalltag überhaupt anzughen; es gab schon mehrere Tage, wo ich verzweifelt im Bett gelegen bin und nicht aufstehen wollte. dabei überfordert mich die Arbeit eigentlich nicht, schon gar nicht geistig, aber freud- und sinnstiftend ist sie halt auch nicht.

  • dabei überfordert mich die Arbeit eigentlich nicht, schon gar nicht geistig, aber freud- und sinnstiftend ist sie halt auch nicht.

    Genau das ist z.B. bei mir auch ein wesentlicher "Überforderungsaspekt". Haushaltsdinge kosten mich viel mehr Energie als mein SI, aus dem ich im Gegenteil auch Energie schöpfen kann. Grundvoraussetzung ist, dass ich aber insgesamt genügend Energie habe, um überhaupt ein SI zu haben und mich damit zu beschäftigen. Jahrelang war ich selbst dafür zu erschöpft.
    Zur Ausgangsfrage: Ich habe zwar jahrelang gearbeitet, aber es eben nicht geschafft, mir die nötige Erholung zu sichern. Das Gleichgewicht war einfach nicht herzustellen. Ich habe es erst gefunden, nachdem ich nicht mehr arbeiten konnte. Jetzt schaffe ich es, meinen Haushalt einigermaßen zu führen, das und die "üblichen" alltäglichen Stressoren schaffe ich auszugleichen über genügend Schlaf zu Zeiten, die zu meinem Biorhythmus passen, regelmäßige Bewegung, täglichen Spaziergängen in einer absolut ruhigen Gegend ohne Begegnungen auf immer gleichen Wegen, sehr regelmäßige Tages- und Wochenabläufe, täglich Zeit fürs SI und viel Zeit für die Übergänge. Erstmals in meinem Leben geht es mir wirklich einfach gut, ich weiß endlich, was das überhaupt heißt und wie sich das anfühlt.

  • hab auch mit Planzen zu tun, auf nem Friedhof. ich milder meine Reize mit Bier ab was der falsche Weg ist, das braucht mir keiner sagen. Es ist nur so auch wenn ich auf den arbeitsweg oder draussen bin, ich muss immer auf Sachen schauen, es nerft mich, kA was des ist man sieht was im Augenwinkel und dann will ma wissen was es ist und schaut drauf, und auf den Friedhof sinds dann die Grabsteinnamen, aber ich trink meine Bierchen und es wird besser.

    es ist komisch, ich fahr zwar Bus, aber ich hab schon n ziemlichen Hass auf Autofahrer und Fahrradfahrer entwickelt. mir geht des geschepper Hupen oder das stupide verhalten von Fahrradfahrern auf den Sack.. Geschwindigkeit auf nem Drahtesel aufnehmen und dann fahren Schlangenlienien oder sowas, oder ich steig aus den Bus aus und da fährt einer vom Radweg ab, ja geht für den net anders, aber er fährt ja dann in einen Haltestellenbereich, statt zu halten prischt der durch, hab vor 2 Wochen gebrüllt was der scheiss soll. ja ich vergess mich da. ich hab keine Rücksicht über Rücksichtsloses verhalten, hab auch angefangen mich auf den Fussgängerweg in den Weg zu stellen, der Radweg führt nunmal über dieses Kopfsteinplaster und net durch die Haltestelle. ich fang auch an rumzumaulen Brüll den Leuten hinterher, ich bin gestresst.

    4 Mal editiert, zuletzt von Clear (5. Juli 2020 um 21:09)

  • Alhohol dämpft ja. Ich hab, als ich jünger war, mich auch abends mit Bier therapiert. Allerdings vertrage ich Alkohol sehr schlecht, bin schnell betrunken gewesen und schnell verkatert. Deswegen hab ich das mit dem Alkohol vor 30 Jahren sein lassen.
    Ich kann es aber verstehen.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • eigentlich hab ich im Moment vor allem das Problem, den Arbeitsalltag überhaupt anzughen; es gab schon mehrere Tage, wo ich verzweifelt im Bett gelegen bin und nicht aufstehen wollte. dabei überfordert mich die Arbeit eigentlich nicht, schon gar nicht geistig, aber freud- und sinnstiftend ist sie halt auch nicht.

    Dann könnte ich auch nicht arbeiten. Es fällt mir so schon schwer genug mich zu konzentrieren und dabei zu bleiben, wenn ich die Arbeit nciht sinnvoll oder ansprechend fände, ginge es gar nicht.

  • ja das dämpfen ist so ein ding, ich hab auch ganz andere Angewohntheiten jetzt als früher was mein schlafen betrifft, es ist nicht mehr still und dunkel wie früher wo mich fast jedes kleinste Geräusch in Wut gebracht hat oder wieder in einen Gedankenkreislauf, ich hab mein Pc an dös da ein und hab das Licht an, es ist auch so das ich viele Dinge das Träumen anfang von dem was ich in den Dokus hör, es sind Geschichten die sind dann irgenwie in meinen Kopf, wenn ich die Doku dann nochmal anschau merk ich das die nicht so ist wie ich sie geträumt hab, aber es gibt parallelen.

    es ist auch komisch, ich wach jetzt sogar auf wenn still ist, wenn zB Yt kein Autoplay mehr abspielt.

    Einmal editiert, zuletzt von Clear (5. Juli 2020 um 21:50)


  • Dann könnte ich auch nicht arbeiten. Es fällt mir so schon schwer genug mich zu konzentrieren und dabei zu bleiben, wenn ich die Arbeit nciht sinnvoll oder ansprechend fände, ginge es gar nicht.

    es gibt leider halt keine realistische Alternative dazu, diesen Job weiter zu machen. es ist nur Teilzeit und wenn das Leben an sich so halbwegs gut ist, dann ist das Arbeiten erträglich. leider ist mein Leben zur Zeit nicht ansatzweise gut, so dass dann immer wieder die sinnlose Sinnfrage auftaucht: „soll ich diesen Blödsinn weiter arbeiten nur um dieses Leben weiter aufrechtzuerhalten?“ eine Berentung wäre mit den verschiedenen Diagnosen schon im Bereich des Möglichen, hat aber Armut und Ausgrenzung zur Folge.

    zurück zum Arbeitsalltag: also Konzentrationsprobleme hab ich auch massiv, die Tätigkeit fordert einfach nicht die ganze Aufmerksamkeit, ich schweife immer in Gedanken ab, wodurch ich Zeit vertrödele. das ist wenigstens kein absolutes Problem, bei uns kann jeder in seinem Tempo arbeiten, nur bezahlt bekommen wir halt Überzeit über den planmäßigen Ansatz nicht. so richtig Bock hab ich natürlich nicht, unbezahlte Überstunden zu machen

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