Medizinisches Cannabis

  • Persönliche Erfahrungen habe ich keine. Autisten haben jedoch ein erhöhtes Psychose-Risiko besonders mit Anfang/Mitte 20 deshalb wird oft eher zu CBD als Cannabis geraten, da THC Psychosen auslösen kann.

    Besprich das Risiko am besten mit deinem Arzt, wenn er dir das verschreibt sollte das ja eigentlich eh Thema sein? Hast du schon Mal CBD probiert?

  • Persönliche Erfahrungen habe ich keine. Autisten haben jedoch ein erhöhtes Psychose-Risiko besonders mit Anfang/Mitte 20 deshalb wird oft eher zu CBD als Cannabis geraten, da THC Psychosen auslösen kann.

    Sehr guter Punkt den du da ansprichst, generell steigt das Psychoserisiko umso regelmäßiger der Konsum ist.

  • ich bekomme medizinisches Cannabis verschrieben, also das THC-haltige.
    Ich kann nicht behaupten, das es die Konzentration oder Psychosen fördert, wobei ich noch in der Diagnostik stecke und nicht sagen kann, ob ich Asperger habe.
    Es wirkt bei mir leicht Schlaffördernd, wobei ich zum einschlafen ein anderes, viel wirkungsvolleres Medikament einnehme.
    Es gibt viele verschieden Sorten, ich nehme eine, die besonders bei chronischen Schmerzen gut wirkt.

  • Ein interessantes Thema.
    Med. Cannabis finde ich klasse.
    Die Konzentration ist besser... Dem Träumen einen Freiraum geben.
    Der schlaf ist wieder stabil, der Morgen ist nicht mehr ermüdend. Die Gelenke und Muskeln fühlen sich geölt und warm an.
    Wenn ich schmerzen habe(z.b. Rücken) gehen die dadurch nicht weg aber sie werden erträglich.
    Wenn ich einen Gedankenpool habe, gehen die dadurch nicht weg aber es wird erträglich.
    Ich kann mich deutlich besser entspannen und „fallen lassen“.
    Für mich ein perfektes Mittel. Ich spreche nur über meine Erfahrungen und mein Empfinden.

    Ich habe mir sagen lassen das Ärzte sehr geizig mit der Verschreibung sind. Stimmt das?

    Ich verstehe die Ansicht der Ärzte nicht.
    Es werden Schmerzmittel auf Heroinbasis, Morphine oder Opiate verschrieben aber bei Med. Cannabis wird so getan als sei es eine hoch giftige Pflanze.

  • @Trueffel grundsätzlich bin ich da komplett deiner Meinung. Bei Autisten ist das Risiko eben etwas höher, da finde ich es gut wenn der Arzt das beachtet. Erfolgsversprechend und ohne Psychose-Risiko zeichnen sich derzeit die CBD Studien ab. Es könnte sogar sein, dass CBD bei Psychosen und auch vorbeugend hilft. Bin da sehr gespannt wie es in der nächsten Zeit da weiter geht mit der Forschung.

  • Ich habe mir sagen lassen das Ärzte sehr geizig mit der Verschreibung sind. Stimmt das?

    Bei meiner Psychiaterin hängt extra ein Zettel im Wartezimmer: "Wir verschreiben kein Cannabis!!!"

    Wird wohl einen Grund haben.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Bei meiner Psychiaterin hängt extra ein Zettel im Wartezimmer: "Wir verschreiben kein Cannabis!!!"
    Wird wohl einen Grund haben.

    was versteht sie unter Cannabis? das CBD wir ja eh nicht von den Krankenkassen bezahlt und das THC nur nach Genehmigung vom MDK und nur in Extremfällen, z.B. wenn man austherapiert ist. Ich bekomme es vom Neurologen. Es gibt noch die Möglichkeit auf Privatrezept, aber das verschreibungspflichtige Cannabis ist sehr teuer, das kann sich kaum einer leisten.

  • In der Fachlitaratur werden keinerlei erhöhtes Psychosenrisiko erwähnt. Bei aggresivem Verhalten wird Neuroleptika verschrieben, das auch bei der Behandlung von Psychosen verwendet wird.

  • was versteht sie unter Cannabis?

    Sie meint vermutlich das medizinische Cannabis, um das es hier im thread auch geht. Also nicht das frei verkäufliche CBD, sondern das genehmigungspflichtige mit THC.
    Vermutlich kamen zu viele Junkies in die Praxis, da wollte sie dem mit dem Zettel vorbeugen. Ein Psychiater ist vielleicht auch nicht der richtige Arzt dafür, weil gerade psychisch angeschlagene Menschen eher vorsichtig mit sowas sein sollten.
    Ein Neurologe oder ein Schmerzspezialist oder ein Onkologe o.ä. ist vielleicht eher geeignet, so ein Rezept auszustellen. Weil es dann ja für körperliche Schmerzen ist.

    In der Fachlitaratur werden keinerlei erhöhtes Psychosenrisiko erwähnt.

    Meinst du Fachliteratur über Autismus oder über Psychosen?
    Bei Autismus habe ich das schon gelesen, aber ich erinnere mich nicht, wo genau.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • In der Fachlitaratur werden keinerlei erhöhtes Psychosenrisiko erwähnt. Bei aggresivem Verhalten wird Neuroleptika verschrieben, das auch bei der Behandlung von Psychosen verwendet wird.

    Psychoserisiko durch THC:

    Macht Kiffen verrückt? Diese Frage wurde in zahlreichen Studien behandelt und ist bislang noch nicht abschließend geklärt. In einigen Studien wird Cannabiskonsum mit einem erhöhten Psychoserisiko in Verbindung gebracht. Eine Veröffentlichung aus dem Jahre 2007 wird in diesem Zusammenhang häufig zitiert. In einer Meta-Analyse haben der britische Forscher Stanley Zammit und sein Forschungsteam errechnet, dass der Konsum von Cannabis das Risiko für Psychose um 41 Prozent erhöht.

    Der halluzinogene Cannabiswirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) verstärkt die Dopamintransmission über weitverbreitete Cannabinoidrezeptoren. Dies könnte eine Erklärung sein, weshalb THC das Psychoserisiko erhöht. Der THC-Effekt lässt sich jedoch durch ein weiteres Cannabinoid aufheben: Cannabidiol (CBD) dämpft eher die Dopamintransmission. In Studien konnte eine Vorbehandlung mit CBD psychotische Symptome durch THC verhindern, so die Forscher.

    Der tägliche Konsum von Cannabis steht in einem deutlichen Zusammenhang mit dem Risiko, eine Psychose zu entwickeln. Das gilt insbesondere dann, wenn die Droge viel Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) enthält. Das belegt eine Fall-Kontroll-Studie aus elf Regionen in England, Frankreich, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien und Brasilien, die heute im Fachjournal »The Lancet Psychiatry« veröffentlicht wurde. In Städten, in denen Cannabis mit hohem THC-Gehalt relativ gut erhältlich ist, wie Amsterdam und London, habe ein signifikanter Anteil der Neudiagnosen von Psychosen mit dem täglichen Gebrauch von hoch potentem Cannabis in Verbindung gestanden, schreiben die Forscher um Dr. Marta Di Forti vom King's College in London.

    Junge Patienten in der ersten Episode einer Psychose gaben in einer inter­nationalen Fall-Kontroll-Studie häufig einen täglichen und hochdosierten Cannabiskonsum an. Er könnte nach Berechnungen in Lancet Psychiatry (2019; doi: 10.1016/S2215-0366(19)30048-3) in London für 30 % und in Amsterdam sogar für 50 % aller Psychosen bei jüngeren Menschen verantwortlich sein.

    Damit, schreiben die Autoren, sei erstmals in einer Längsschnittuntersuchung gezeigt worden, dass bei cannabisnaiven Personen der Cannabiskonsum dem Auftreten psychotischer Symptome vorausgehe beziehungsweise dass ein bereits bestehender Konsum mit häufigeren psychotischen Erfahrungen vier Jahre später assoziiert sei. Meist seien diese Symptome transient, aber fortgesetzter Cannabiskonsum erhöhe das Risiko einer Persistenz. Gestützt werden diese Schlussfolgerungen durch eine große australische Metaanalyse von 83 Studien

    Psychose bei Autismus:

    Diese Störung von unsicherer nosologischer Validität ist durch dieselbe Form qualitativer Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen, wie für den Autismus typisch, charakterisiert, zusammen mit einem eingeschränkten, stereotypen, sich wiederholenden Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Die Störung unterscheidet sich vom Autismus in erster Linie durch fehlende allgemeine Entwicklungsverzögerung bzw. den fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kognitiven Entwicklung. Die Störung geht häufig mit einer auffallenden Ungeschicklichkeit einher. Die Abweichungen tendieren stark dazu, bis in die Adoleszenz und das Erwachsenenalter zu persistieren. Gelegentlich treten psychotische Episoden im frühen Erwachsenenleben auf.

    We are researchers who study psychosis and autism: One of us is an autism specialist with an interest in psychosis, and the other is a psychosis specialist with interest in autism. Together, we aim to raise awareness in the public, and especially among clinicians, that these conditions do co-occur.

    Einige Interessante Studien vorgestellt und kritisch bewertet: https://www.rcpsych.ac.uk/docs/default-s…fvrsn=7123216_2 Dort sind auch Studien, Statistiken und Zahlen aufgelistet und werden hinterfragt.
    Generell findet man hierzu eher englische Literatur, auch Fachliteratur.

  • 10%THC/10%CBD wirkt bei mir angstlösend, entspannend, durchblutungsfördernd. Leider seltenst verfügbar.
    High THC (20%/0%) Indica Hybriden wirken stark schlaffördernd, helfen gut beim Durchschlafen.

    Die Sativa Hybriden mit wenig CBD sind super für kreative arbeiten und um nach einer verstörenden Woche mit vielen Overloads einigermaßen den Überblick über die vielen Situationen zu bekommen und daraufhin mit sortiertem Kopf geordnet runterkommen zu können. Schlafen kann ich allerdings erst nachdem die Hauptwirkung nachgelassen hat. Problematisch bei Überdosierung, mein Kopf springt dann förmlich von einem Gedankenstrang zum anderen.

    Bis auf die CBD Varianten hatte ich bei allen das Problem am nächsten Morgen schlecht fit zu werden und brauche auch meist bis zum späten Vormittag bis mein Kopf wieder halbwegs frei war. Dabei ist gerade der Vormittag meine "Energiezeit"...
    Alle Gedanken welche ich mir für die Zeit nach der Wirkung bewahren will, muss ich mir aufschreiben. Mein Kurzzeitgedächtnis ist dann eine Katastrophe und das Meiste vergesse ich wieder. Also nichts für's tägliche Leben, eher als Akutmedikation. Die Nebenwirkungen überwiegen leider.

    Als Selbstzahler gibt es schon Ärzte, welche kein Problem haben ein Privatrezept auszustellen. Die Apotheker schlagen leider nochmals min. 100% auf den Großhandelspreis drauf. Schmerzärzte haben irgendwie eine andere Abrechnung, wenn ich das richtig verstanden habe, bei denen geht das Kassenrezept nicht vom budget ab, die haben - sofern sie Cannabis verschreiben - nicht die Probleme wie Hausärzte...

    Leider ist bei den Medizinern nocht nicht wirklich angekommen, dass Cannabis nicht gleich Cannabis ist und sich die Sorten extrem in der Wirkstoffzusammensetzung und somit auch Wirkung unterscheiden. Auch was Paranoias und somit vermutlich auch die Psychosegefahr angeht muss auf die Dosierung und Sorte geachtet werden und entsprechend das verschrieben werden, was dem Patienten hilft und nicht schadet. Aber wie soll das funktionieren, wenn keine Erfahrung da ist. Das ist dann wie mit den chemischen Medikamenten, ich hatte 25mg Quetiapin zum Durchschlafen bekommen, eine Bekannte gleich von Anfang an 100mg. Mit den entsprechenden Nebenwirkungen...

  • Einen Überblick über die in deutschen Apotheken verfügbaren med. Cannabissorten gibt es hier:
    https://www.leafly.de/cannabissorten-in-apotheken/

    Da sieht man dann auch, dass eine medizinische Sorte nicht zwingend THC-Dominanz bedeuten muss, es gibt auch stark CBD-lastige Sorten.

    Die Frage mit der Psychose ist ein bisschen wie die nach der Henne und dem Ei, lohnt sich in diesem Kontext m.M.n. aber auch nicht zu diskutieren. Ich sehe die THC-lastigen Sorten alleine des berauschenden Effekts wegen als nicht uneingeschränkt empfehlenswert an, um es vorsichtig auszudrücken.

    CBD aber hat u.a. einen beruhigenden, entspannenden, angstlösenden Effekt und wirkt nicht berauschend. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den frei erhältlichen Ölen (Drogerie, Apotheke) gemacht. Bis vor ca. zwei Jahren hatte ich als Notfallmedikament Benzodiazepine eingesetzt, CBD hat es vollständig abgelöst und ist in eigentlich jeglicher Hinsicht sehr viel unbedenklicher. Ärgerlich ist bloß die Rechtslage: da es bloß als Nahrungsergänzungsmittel (und nicht etwa als Medikament) eingestuft ist, sind u.a. starke Schwankungen des tatsächlichen CBD-Gehalts in den Produkten erlaubt. In diesem Sinne ist eine verschreibungspflichtige stark CBD-lastige med. Cannabis-Sorte aus der Apotheke vielleicht tatsächlich sinnvoller, aber eben auch wesentlich schwieriger zu bekommen.

    In Israel wurden zwei vielversprechende Studien mit CBD an autistischen Kindern durchgeführt: https://www.leafly.de/cannabisbehandlung-autismus/

  • Erfolgsversprechend und ohne Psychose-Risiko zeichnen sich derzeit die CBD Studien ab. Es könnte sogar sein, dass CBD bei Psychosen und auch vorbeugend hilft. Bin da sehr gespannt wie es in der nächsten Zeit da weiter geht mit der Forschung.

    @L84 deshalb schrieb ich oben auch das.

  • Ja, hatte ich gesehen und fand ich gut und richtig. Hätte ich vielleicht auch irgendwie ausdrücken sollen :) Ich wollte die Aussage damit unterstreichen, fürchtete aber zugleich, dadurch irgendetwas zu verharmlosen.

  • Cannabis funktioniert bei mir als wirkungsvoller Reizfilter. Es hat lange gebraucht, die richtige Sorten -und Wirkstoffkombination für mich zu finden, da kaum ein Arzt Ahnung hat. Die ersten Versuche waren teils ziemlich heftig, da mein Kreislauf an solch hochpotentes Zeug nicht gewöhnt war. Nun habe ich die passende Dosierung und Mischung von THC und CBD gefunden, welche mir meinen Alltag und auch besonders die Nächte deutlich verbessern.

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