Hallo zusammen,
jahrelang haben sich viele in meinem Umfeld über mich aufgeregt, mich nicht verstanden, sich von mir provoziert gefühlt usw. Bis dann im Mai diesen Jahres die offizielle Asperger-Diagnose gekommen ist. Für einen Teil meines Umfeldes hieß das: "Okay, endlich haben wir eine Erklärung dafür." für den anderen Teil hieß das: "Du bist doch nicht autistisch." Die Diagnose (die für den Diagnostiker selbst Zitat "offensichtlich" war) wird entweder kontrovers diskutiert ("Du kannst nicht autistisch sein, weil du mich gestern gefragt hast, wie es mir geht.") oder komplett ignoriert ("Jetzt bist du halt Autist, na und?")
Einen Kommentar, den ich aber so oft höre, dass er mir schon richtig auf die Nerven geht, ist: "Du bist doch nicht behindert!" bzw. das finde ich eigentlich noch krasser "Autismus ist doch keine Behinderung!"
Weil ich das Gefühl habe, dass diese Aussagen zwar zeigen, dass ich im Leben scheinbar klar komme irgendwie, aber weil die auch zeigen, dass den Menschen in meiner Umgebung offensichtlich nicht klar ist, wie viel Anstrengung mich dieses "klar kommen" jeden Tag kostet. Wie müde mich das macht. Wie schnell mich das erschöpft. Wie sehr mich das teilweise davon abhält, mein Potenzial zu entfalten. Wie dringend ich eigentlich Unterstützung brauche und Verständnis. Und was die eigentlich von mir verlangen, wenn sie sagen: "Jetzt reiß dich doch endlich mal zusammen!"
Kennt ihr diese Aussagen auch? Wenn ja, was antwortet ihr darauf? Wie geht ihr damit um?
Viele Grüße
MathePinguin