Autismus und/oder Narzismus?

  • In einem Artikel habe ich mal gelesen, dass Narzissten sich manchmal in Autismusambulanzen vorstellen, weil sie meinen, Autisten zu sein. Aber normalerweise sollte ein Arzt das ja gut auseinanderhalten können, schließlich haben Narzissten keins der anderen Symptome, die Autisten haben (wie z.B. Bedürfnis nach Gleichförmigkeit usw.).

    8o 8o 8o Jetzt habe ich Angst ein Narzisst zu sein der sich einbildet ein Autist zu sein, aber ich bin ja selbst garnicht auf den Trichter gekommen sondern irgendwelche Ärzte und außerdem möchte ich ja auch garkeinem Schaden, außer wenn ich starke negative Emotionen gegenüber einer Entität aufbaue, wie es z.B. der Fall ist wenn ich mitterlebe wie irgendwo Tyrannei ausgeübt wird.

  • 8o 8o 8o Jetzt habe ich Angst ein Narzisst zu sein der sich einbildet ein Autist zu sein [..]

    Den Satz könnte ich mir von einem echten Narzissten kaum vorstellen. ;)

    "He that can take rest is greater than he that can take cities." ~ Benjamin Franklin

    Ich hab mehr Spielwiesenbeiträge als du!

  • Ich hatte mal mit einem Narzissten zu tun (diagnostiziert als er eine Reha machte)

    Der hatte NIE den geringsten Zweifel daran, dass er perfekt ist und alle anderen doof. Es waren IMMER die anderen Schuld, und bis heute bin ich die böse weil ich mich dann getrennt hatte. Einsicht in eigene Fehler = Null. Selbstreflektion = Null

    Also ich würde fast sagen, solange du zweifelst und dich selbst reflektierst, ist das ein ziemlich eindeutiges Zeichen gegen Narzissmus.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • Den Satz könnte ich mir von einem echten Narzissten kaum vorstellen. ;)

    In dem verlinktem Podcast wird gesagt, dass jeder narzisstische Anteile hat. Das sein vollkommen normal.
    Wenn man sich in der Diskussion bei einem Detail (!) wiedererkennt, dann bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun. Unbegründet.

    Jeder Sonnenuntergang ist so schön, wie man ihn betrachtet.
    Jeder Mensch so wertvoll, wie man ihn im Herzen trägt.

  • Ich möchte hier nur kurz darauf hinweisen, dass niemand der Bösewicht der eigenen Geschichte ist.

    Ein Narzisst ist nicht (unbedingt) daran interessiert jemandem zu schaden und als Axt im Walde (RW) durch die Welt zu ziehen.

    Gerade solche Vorurteile sind es doch, die Menschen daran zu hindern geneigt sind, eine solche Diagnose anzunehmen, oder?

    Davon abgesehen, gibt es auch nicht den einen Narzissten, sobdern unterschiedliche Ausprägungen. Wie immer gibt es eine Reihe von Kriterien, von denen nicht alle erfüllt sein müssen.

    Verwechseln sollte man die NPS auch nicht mit der antisozialen Persönlichkeitsstörung, bei der Betroffene wohl tatsächlich kein "Gespür" für Unrecht haben können (Fehlen emotionaler Empathie), manchmal keine Angst haben, andere als Werkzeug missbrauchen, manchmal mit sadistischen Zügen. Doch auch diese Menschen brauchen Hilfe, statt Stigmatisierung.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ich habe meine ganze Jugend unter einem Narzissten gelitten. Ob er mir Schaden wollte, weil er es wollte oder weil er nicht anders konnte oder mir geschadet hat, weil ich ihn aus irgendwas gereizt habe: Es fällt mir schwer ihn als Opfer zu sehen, für das man Verständnis haben muss.

    Jeder Sonnenuntergang ist so schön, wie man ihn betrachtet.
    Jeder Mensch so wertvoll, wie man ihn im Herzen trägt.

  • @PressPlayOnTape Ich denke nicht, dass du ihn als Opfer sehen musst und vor allem nicht, dass du ihn zu seinem Verhalten gereizt hast. Es geht mir hier keinesfalls um eine "Schuldumkehr" oder darum jemandem ein zugefügtes Leid abzusprechen!

    Dennoch hat die Medaille zwei Seiten und die wenigsten Menschen handeln intentional boshaft, auch wenn sich anders anfühlen kann.

    Wenn sich persönliche Betroffenheitsebene und Sachebene treffen, führt dies oft zu Vermischungen.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ich hab in der Verwandtschaft eine Person, die m.E. narzisstische Züge hat, und das Gruseligste ist für mich, dass diese Person alles, was man sagt und was sie selbst gesagt hat, so sehr verdreht, dass man es am Ende nicht mehr aufgedröselt bekommt. Dazu kommen unterschwellige Botschaften/Kritiken an einen, so verpackt, dass man den anderen nicht richtig darauf festnageln kann. Da wird dann so getan, als hätte man es falsch verstanden oder sei zu empfindlich. Das muss man erstmal alles durchschauen. Seit ich es begriffen habe, was da abgeht, reagiere ich sehr gelassen und lass das Gesagte an mir abprallen, sodass die Person es wieder bei sich hat. Also ich nehme das nicht mehr an, was man mir da übermitteln will.

  • Sehr interessantes Thema. Ich bin mit Asperger diagnostiziert, habe jedoch schon das ein oder andere mal vorgeworfen bekommen ein Narzisst zu sein. Wurde dann von dem Gedanken ziemlich besessen, da ich mich eigentlich nicht für so selbstverliebt halte.

    Die Recherche hat mich regelmäßig an mir und meiner Diagnose zweifeln lassen, lässt es immer noch. Zu einem Schluß bin ich nicht wirklich gekommen. Viele Dinge die für Autismus sprechen, können auch für Narzissmus sprechen. Den Eindruck den ich gewonnen habe ist, dass es tatsächlich am ehesten davon abhängt wie deine inneren Beweggründe sind.

    Generell würde ich behaupten, dass die Reaktion auf Kritik einer der ausschlaggebendsten Punkte ist. Ich spreche von sachlicher Kritik. Ein Narzisst reagiert 1. sehr empfindlich darauf und 2. wird er kaum versuchen sich damit auseinanderzusetzen und etwas anzupassen. Beide Arten von Narzissten scheinen mir gemein zu haben unfähig zu sein zu erkennen, dass ihr Handeln änderbar ist.

    Lange nicht so putzig wie mein Avatar.

  • Also gerade dieses "Ständig-nur-von-sich-Erzählen" / "Jedes-Gespräch-an-sich-Reißen" und eben "Anderen-nicht-Zuhören" (bzw. zumindest nicht so viel, wie man selbst von ihnen erwartet)...

    Das mache ich auch oft, fühle mich aber schlecht deswegen. Ich würde gern mehr auf andere eingehen, weiß aber nicht wie, wenn ich es versuche bricht das Gespräch ab oder der andere wird sauer auf mich, fühlt sich ausgehorcht etc. Oft frage ich Menschen, die mir wichtig sind, ehrlich wie es ihnen geht etc. nach wenigen Minuten spreche ich entweder über mich oder das Gespräch bricht ab. Wenn die Leute aber erzählen wollen kann ich sehr gut zuhören wurde mir immer wieder nach Gesprächen gesagt.
    Wenn ich es nicht tue, habe ich leider kaum noch Gespräche und das ist etwas, was mir dann tatsächlich fehlt. :?

  • würde ein NPS seiner Freundin erlauben, andere Beziehungen neben sich zu haben?
    Findest du es normal, wenn jemand viel Zuneigung braucht und fordert, aber solange er davon genügend bekommt, es okay fondet, wenn sich die Freundin mit anderen vergnügt?

    AD(H)S gibt es viele fehldiagnosrn, was ziemlich unschön ist, wenn man jemanden seine Probleme erklären muss und er das nicht ernst nimmt, weil er denkt das auch zu haben.
    Es ist auch ziemlich nervig, wenn Leute irgendwelche Leute kennen, die das gar nicht haben können, weil es dem krankheitsbild wiederspricht.
    Und die dir dann deine Erkrankung erklären wollen, anhand mit Erfahrungen an Personen, mit falschen Diagnosen.

  • Ich hab in der Verwandtschaft eine Person, die m.E. narzisstische Züge hat, und das Gruseligste ist für mich, dass diese Person alles, was man sagt und was sie selbst gesagt hat, so sehr verdreht, dass man es am Ende nicht mehr aufgedröselt bekommt. Dazu kommen unterschwellige Botschaften/Kritiken an einen, so verpackt, dass man den anderen nicht richtig darauf festnageln kann. Da wird dann so getan, als hätte man es falsch verstanden oder sei zu empfindlich. Das muss man erstmal alles durchschauen. Seit ich es begriffen habe, was da abgeht, reagiere ich sehr gelassen und lass das Gesagte an mir abprallen, sodass die Person es wieder bei sich hat. Also ich nehme das nicht mehr an, was man mir da übermitteln will.

    das klingt aber nicht unbedingt nach einem Merkmal von Narzissmus, finde ich. Ich bin mir aber nicht sicher, wo man das offiziell zuordnen würde.

  • So krass? Ich nicht. Das ist schon speziell und macht mich sehr wütend. ..
    Es verwirrt, es ist viel gelogen, nur um besser da zu stehen als alle... gesteigert und nicht selber wahrgenommen ist es allerdings eine Krankheit, deren Namen ich vergaß.

  • das klingt aber nicht unbedingt nach einem Merkmal von Narzissmus, finde ich. Ich bin mir aber nicht sicher, wo man das offiziell zuordnen würde

    Würde ich auch sagen. Der Narzisst muss doch vor allem grandios dastehen, und Kritik gilt deshalb sofort als Majestätsbeleidigung, die nicht zu dulden ist. Das klassische Beispiel eindeutig narzisstischer Züge ist für mich Trump - gerade hat er es wieder vorgeführt, selbst wenn jemand gegen ihn vorgeht, muss es immer gleich das "größte" sein, gestern "der größte Betrug in der amerikanischen Geschichte" - alles drunter wäre ja eines "stabilen Genies" unwürdig. Kritik wird entweder mit Rachsucht bekämpft (wie bei Trump) oder der fragliche Vorgang wird nicht etwa verdreht, sondern ganz einfach bestritten und sofort vergessen - das ist die Methode meiner Schwiegermutter, bei der wir auch deutlich narzisstische Züge sehen. Ihr Drang zur Grandiosität drückte sich z.B. auch darin aus, dass von ihr immer das größte Geschenk zum Geburtstag unserer Tochter und zu Weihnachten kommen musste - wobei die Größe sich nur auf das Volumen bezog.

  • das klingt aber nicht unbedingt nach einem Merkmal von Narzissmus, finde ich. Ich bin mir aber nicht sicher, wo man das offiziell zuordnen würde.

    Das mit dem Verdrehen von Gesagtem wird ja aber getan, um Kritik von sich zu weisen, etwas nicht zugeben zu müssen, im Recht zu sein. Das dient dann ja dem Erhalt der "Grandiosität" (auch @HCS ).

  • Das mit den unterschwelligen verpackten Botschaften kenne ich allerdings von meiner Schwiegermutter auch (bzw. in der "Übersetzung" meiner Frau - ich habe das weil eben unterschwellig nie so richtig mitbekommen). Die wusste schon immer unterzubringen, dass ihr unser Haushalt und auch unser Garten nicht passt, ganz einfach weil beides halt anders ist als bei ihr, und wie bei ihr ist das einzig Richtige.

  • Das mit dem Verdrehen von Gesagtem wird ja aber getan, um Kritik von sich zu weisen, etwas nicht zugeben zu müssen, im Recht zu sein. Das dient dann ja dem Erhalt der "Grandiosität" (auch @HCS ).

    Hm ja. Ich hätte trotzdem gesagt, dass Narzissten irgendwie nicht so verdeckt agieren, wobei mir auch bewusst ist, dass es verschiedene Sorten von Narzissten gibt. Ich hätte es mit etwas anderem in Verbindung gebracht, weiß aber nicht, ob es dafür einen Fachbegriff gibt. Sowas wie 'gaslighting'/'Manipulieren'/'andere Menschen lenken wollen'. Sowas machen Narzissten meiner Meinung nach nicht. Ich dachte jedenfalls immer, dass die viel plumper vorgehen und einfach sich selbst gerne in den Mittelpunkt stellen und andere meinetwegen noch abwerten oder grob rauskicken, aber nicht so perfide vorgehen.

  • 'gaslighting'/'Manipulieren'/'andere Menschen lenken wollen'. Sowas machen Narzissten meiner Meinung nach nicht.

    Manmipulieren? Oh ja! das gehört gewissermaßen zum "Geschäftsmodell", zumindest bei meiner Schwiegermutter. Die Leute haben ja das Ziel, dass auch die anderen an ihre Grandiosität glauben, und da muss man halt etwas nachhelfen. Das kriegt nicht jeder gleich mit einem halben Volk und der zugehörigen Presse hin, aber es ist ja auch nicht jeder Narzisst gleich ein Trump.

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