Autismus und/oder Narzismus?

  • Wenn man den Anspruch, glücklich und zufrieden im Leben zu sein, nicht hat, dann braucht man es natürlich nicht, das stimmt.

    Und ich laufe auch nicht durch die Gegend und erzähle jedem wie toll ich bin. Hier hat es sich aus dem Kontext ergeben...

    Wofür ich mal angegriffen wurde, als ich sagte, dass ich stolz auf eine konkrete Leistung von mir bin. Das Wort Stolz darf man in Deutschland nämlich auch nicht in den Mund nehmen...

    Egal, vielleicht meine ich mit "toll" das, was ihr mit "sich mögen" meint. Ich bin schnell emotional und überschwänglich und benutze dann stärkere Worte.

    Aber man sieht hier ganz gut, wie schnell man in die Schublade Narzisst usw reingeschoben wird - genau das passiert bei den Ärzten, wenn man ehrlich ist und erzählt, was man von sich hält und dass man vieles gut kann.
    Ist nicht umsonst eine häufige Falschdiagnose bei HB. Man wird schnell als arrogant und narzisstisch abgestempelt, wenn man realistisch erklärt, dass man nun mal wirklich vieles weiß und vieles gut kann. Und Fehler bei sogenannten Fachkräften bemerkt...

  • Oh, sind wir jetzt schon bei "man wird ja wohl noch sagen dürfen..." angekommen? :m(: Sobald der Thread in der Kontroverse gelandet ist, bin ich raus. :roll:

    "He that can take rest is greater than he that can take cities." ~ Benjamin Franklin

    Ich hab mehr Spielwiesenbeiträge als du!

  • Hallo liebe @Lefty,
    Meiner Ansicht nach ein ganz guter Vortrag zu diesem Thema.

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    L. G. Daniel

  • Oh, sind wir jetzt schon bei "man wird ja wohl noch sagen dürfen..." angekommen? :m(: Sobald der Thread in der Kontroverse ist, bin ich raus. :roll:

    Oder meinst du, dass ihr mir sagen dürft, dass ihr das unsympathisch findet? Ja, dürft ihr.
    Und ich darf darauf sagen, wie ich das meinte und was es in mir auslöst. Nennt sich Diskussion, glaube ich.

  • Der Satz "Das Wort Stolz darf man in Deutschland nicht in den Mund nehmen" klingt für mich nicht nach Diskussion, sondern nach Stammtisch. :roll:

    "He that can take rest is greater than he that can take cities." ~ Benjamin Franklin

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  • NPS und Borderline sind die häufigsten Falschdiagnosen, wie ich mich erinnere.

    NPS kann ich mir als Fehldiagnose nicht so recht vorstellen. Borderline schon eher.

    Jeder Psychiater, der sich auch nur 10 Minuten mit einem Autisten unterhält, müsste doch merken, dass die Problemlage anders ist als bei einem Narzissten. Es sei denn, der Autist wäre Autist und Narzisst gleichzeitig...

    Ich habe auch schon mal von einem Psychologen und Autismus-Diagnostiker gehört, dass Leute, die Symptome von als eher "unschön" geltenden Diagnosen wie eben NPS oder auch Borderline, gerne mal versuchen, eine Autismus-Diagnose zu bekommen, weil sie dann alle Schuld an zwischenmenschlichen Problemen immer den "bösen / dummen / überempfindlichen NTs" geben können...

    Teilst du diese Ansicht, oder galt der Facepalm-Smilie diesem Psychologen?
    Denn ich denke, er hat in manchen Fällen nicht ganz unrecht. Nur sollte man nicht annehmen, dass das die Regel ist. Doch manchmal kommt es sicher vor, speziell bei NPS. Denn für Narzissten ist ja auch das Klischee der Sonderbegabung bei Autismus sehr attraktiv. Sie halten sich sowieso für etwas Besonderes. Und diese Ansicht, dass es keine Krankheit sei, sondern man nur anders (Narzissten-Sprechweise: besser) wäre.

    Narzissmus ist so eine Mischung aus fehlendem Selbstwertgefühl und als Kompensation die Überbewertung des Selbst. Verbunden mit großer Empfindlichkeit gegenüber Kritik, weil dann das eh sehr wacklige Selbstwertgefühl schnell in Gefahr ist. So habe ich das verstanden. Man wird bei einem Narzissten aber sonst normalerweise keine Autismussymptome finden, oder doch? Könnte fehlender Selbstwert auch zu Schwierigkeiten bei Kommunikation, Angst vor Unbekanntem oder Ablehnung von Veränderungen führen? Schwierigkeiten in Beziehungen hat man auf jeden Fall, aber ja aus anderen Gründen...

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Teilst du diese Ansicht, oder galt der Facepalm-Smilie diesem Psychologen?

    Der Facepalm-Smiley galt dem Verhalten des Narzissten. ^^ Auch weil es mich an den ein oder anderen Troll erinnert, den wir hier mal hatten... :roll: :d

    "He that can take rest is greater than he that can take cities." ~ Benjamin Franklin

    Ich hab mehr Spielwiesenbeiträge als du!

  • Der Satz "Das Wort Stolz darf man in Deutschland nicht in den Mund nehmen" klingt für mich nicht nach Diskussion, sondern nach Stammtisch. :roll:

    Mir wurde es von den Leuten so mitgeteilt. Vielleicht haben sie es daher, aber es war deren Begründung, als sie mich angegriffen haben.

  • @Shenya
    Ich meinte generell die häufigsten Falschdiagnosen, nicht in Bezug auf Autismus.
    Besonders Hochbegabte bekommen bei Ärzten den Stempel NPS und Borderline ganz gerne, so hab es zumindest gelesen.
    Borderline wird auch bei ADHS ganz häufig verteilt.

    Wobei, wenn ich mir Sheldon beim Psychiater vorstelle... Ich habe nur eine Folge geschaut, ist nicht mein Humor, aber er war auch recht stark von sich selbst überzeugt, oder? Da könnte auch locker NPS kommen.

    Gut, der ist ja auch HB, fällt also in die übliche Gruppe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sonne (11. September 2019 um 19:22)

  • Sieht ihr autistisch3s Verhalten als narzistisch?

    Vielleicht gibt es Autisten, die auch Ähnlichkeiten mit Narzisten haben. Alle bestimmt nicht. Mich würde niemand (außer er kann mich grundsätzlich nicht leiden), der mich etwas kennt als narzistisch bezeichnen.

    Ich glaub, es ist anders herum. Ein Narzisst sagt "ja" zu der Frage, ob er narzisstisch sei, so: "Aber ja!" - also ist noch stolz drauf.

    Ich habe gelesen, dass er es ableugnet, weil er eine ganz falsche Wahrnehmung von sich hat.

  • Da ich viel von Sachen rede, die mich interessieren und Probleme habe, mich drauf zu konzentrieren, wenn andere miteinander reden, stufte die Sozialarbeiterin mein Verhalten als narzistisch ein.

    Grundgütiger. Das regt mich jetzt direkt total auf, wenn ich so was lese. Ehrlich: was ist das denn für eine doofe Sozialarbeiterin?
    Also zuallererst: Narzissmus ist zurzeit ein Modebegriff geworden, die sich alle möglichen Leute um den Kopf werfen (RW), wenn sie meinen bei der anderen Person auch nur das kleinste Bißchen an Egoismus oder Selbstbezogenheit zu entdecken. Gleichzeitig ist echter Narzismus eine schwere psychische Erkrankung, unter der Menschen sehr leiden müssen. die erfordert eine genaue Diagnose und wenn du einem Arzt oder spezailisten erzählen würdest, was hier passiert ist und dass du deswegen befürchtest, Narzisst zu sein, wird er dir wahrscheinlich sagen: mit fast 100% Sicherheit nicht.
    Ironischerweise ist die Person, die sich am Ehesten verhält, wie es Narzissten tun, diese Sozialarbeiterin. Ich sage das allerdingst nur, um die Ironie hervorzuheben, denn sie ist allerhöchstwahrscheinlich ebenfalls nicht narzisstisch. Aber das, was sie da tut könnte sehr gut zu den Verhaltensmustern eines Narzissten passen: jemand anderes 'gaslighten'. das bedeutet, dass man jemandem etwas sagt, was ihn als gestört darstellt. Das wäre durchaus eine typisch narzisstische Verhaltensweise.

    Wofür ich mal angegriffen wurde, als ich sagte, dass ich stolz auf eine konkrete Leistung von mir bin. Das Wort Stolz darf man in Deutschland nämlich auch nicht in den Mund nehmen...

    Wieso darf man das Wort "Stolz" in Deutschland nicht in den Mund nehmen? Das stimmt doch wirklich nicht. Was problematisch ist, sind Leute, die meinen sie seien "stolz, Deutsche zu sein". Früher war das ein typischer Aufnäher bei Hools und Neonazis: "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein". Man darf immer stolz auf die eigene Leistung sein. Man darf auch stolz auf die Leistung anderer sein: des Sohnes, der Mutter... auch wenn das schon abstrakter wird. Wenn 'Stolz' aber der Abgrenzung gegen andere Menschen dient, ohne dass man sich durch eigene Leistung profiliert hat, dann ist es problematisch, in Deutschland und auch anderswo.

    For mash get SMASH!

    5 Mal editiert, zuletzt von Nowhere Mat (11. September 2019 um 19:37)

  • @Nowhere Mat
    Nach deiner Logik wäre absolut jeder, der einen Verdacht äußert, dass irgendetwas sein könnte, ein Gaslighter?

    Ich weiß, dass du es so nicht meintest, aber so würde ich deine Worte interpretieren...

    Wie gesagt, narzisstisches Verhalten heißt nicht Narzisst. Und narzisstische Züge hat absolut jeder Mensch, die Frage ist nur, wie viel.
    Allerdings geht es da eher um Kränkbarkeit...
    Wenn man Egozentrik dazu zählen will, dann hat es auch jeder, in unterschiedlicher Ausprägung...

    Wer weiß, was sie wirklich gesagt hat.

  • Nach deiner Logik wäre absolut jeder, der einen Verdacht äußert, dass irgendetwas sein könnte, ein Gaslighter?

    Nein. Du pauschalisierst wieder. Es könnte aber ein typischer Fall von Gaslighting sein, wenn jemand jemand anderen sagt, er sei narzisstisch, bloß weil diese Person viel über eingene Interessen spricht.

    Wie gesagt, narzisstisches Verhalten heißt nicht Narzisst. Und narzisstische Züge hat absolut jeder Mensch, die Frage ist nur, wie viel.

    Das ist richtig.

    Ich finde Narzissmuss kann man deutlich unterscheiden von Autismus. (Wobei ich mir sicher bin das auch Autisten einen Narzissten Charakter haben können )

    Kann man in der Tat. Allerdings muss man nicht von jedem/jeder erwarten, das zu können. Aber den Begriff nicht kopflos (RW) durch die Gegend zu werfen, das sollte man schon erwarten können. Besonders von einer Sozialarbeiterin. Die müßte etwas mehr Fingerspitzengefühl haben, allein durch ihren Job.

    Was einen narzisstischen Charakter betrifft, den kann man auch vorübergehend entwickeln. Narzisst ist ein Krankheitsbild, bei dem dieses Verhalten ausgeprägt, konstant und hochgradig schädlich ist.

    For mash get SMASH!

    2 Mal editiert, zuletzt von Nowhere Mat (11. September 2019 um 19:43)

  • Ich sage das allerdingst nur, um die Ironie hervorzuheben, denn sie ist allerhöchstwahrscheinlich ebenfalls nicht narzisstisch.

    @Sonne Er schrieb doch extra oben zitierten Satz dazu.
    Und ich finde es schon bedenklich, dass eine Sozialarbeiterin (war es das, bin mir nicht sicher) jemandem mit Autismus-Diagnose so etwas einfach so hin wirft. Das ist mindestens fahrlässig.

    (überschnitten)

    Einmal editiert, zuletzt von Lefty (11. September 2019 um 19:44)

  • Grundgütiger. Das regt mich jetzt direkt total auf, wenn ich so was lese. Ehrlich: was ist das denn für eine doofe Sozialarbeiterin?
    Also zuallererst: Narzissmus ist zurzeit ein Modebegriff geworden, die sich alle möglichen Leute um den Kopf werfen (RW), wenn sie meinen bei der anderen Person auch nur das kleinste Bißchen an Egoismus oder Selbstbezogenheit zu entdecken. Gleichzeitig ist echter Narzismus eine schwere psychische Erkrankung, unter der Menschen sehr leiden müssen. die erfordert eine genaue Diagnose und wenn du einem Arzt oder spezailisten erzählen würdest, was hier passiert ist und dass du deswegen befürchtest, Narzisst zu sein, wird er dir wahrscheinlich sagen: mit fast 100% Sicherheit nicht.
    Ironischerweise ist die Person, die sich am Ehesten verhält, wie es Narzissten tun, diese Sozialarbeiterin. Ich sage das allerdingst nur, um die Ironie hervorzuheben, denn sie ist allerhöchstwahrscheinlich ebenfalls nicht narzisstisch. Aber das, was sie da tut könnte sehr gut zu den Verhaltensmustern eines Narzissten passen: jemand anderes 'gaslighten'. das bedeutet, dass man jemandem etwas sagt, was ihn als gestört darstellt. Das wäre durchaus eine typisch narzisstische Verhaltensweise.

    :thumbup:

    Nach deiner Logik wäre absolut jeder, der einen Verdacht äußert, dass irgendetwas sein könnte, ein Gaslighter?

    "Als Gaslighting wird in der Psychologie eine Form von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch bezeichnet, mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden und ihr Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört wird."

    Das ist eine maßlos absurde Interpretation der Worte von @Nowhere Mat x(

    Offensichtlich hat die Sozialarbeiterin doch das Wort narzisstisch einfach (aus Unwissen?) völlig falsch benutzt. Da darf man auch mal denken: Wie doof :nod:

    *zu viele Menschen verwechseln Glück mit Spaß*

  • Hallo Ihr Lieben, da es auch narzistisch Anteile oder narzistisch Züge gibt, empfinde ich es von der Sozialarbeiterin nicht schlimm.
    Dafuer hat sie mir was zu denken gegeben.
    Wenn ich mich mit jemand unterhalte, kann ich mich einigermaßen konzentrieren.
    Vorausgesetzt ich bin nicht zu stark überreizt oder die Geräuschkulisse ist zu laut.
    Wenn ich andere zuhoere oder mich was nicht interessiert, sieht es anders aus.
    Ein Bekannter macht Neurofeedback um die Gedanken zu kontrollieren und achtsam er zu sein.
    Er hat auch die Autismus Spektrum Diagnose.
    L. G. Daniel :thumbup: :thumbup:

  • Ich sehe schon, ich muss in den saueren Apfel beißen und die absolut userunfreundliche Zitierfunktion benutzen (am Handy ist es eine Katastrophe, wenn man nicht Vollzitat macht, das kenne ich aus anderen Foren anders. Dann kann man einfach Textteile markieren und als Zitate speichern).

    Ich habe eine ganz bestimmte Stelle kommentiert und auch extra im nächsten Satz hingeschrieben, dass ich weiß, wie es gemeint wurde. Aber diesen Satz hat natürlich keiner zitiert...

    Zum Stolz: hier ist doch auch schon das Wort Demut gefallen. Und dass man als nicht ganz schlecht sagen soll... Genau diese Einstellung begegnet mir häufig und ich weiß von Therapeuten, dass es ein großes Problem in Deutschland ist. Gerade bei Frauen wird es bekämpft, dass sie zu sich selbst stehen. Im Nachbarthread wird man dann als burschikos bezeichnet und generell wird man als Mannsweib usw. betitelt.

    Eine deutsche Frau muss bescheiden und zurückhaltend sein, andere Bedürfnisse sind immer wichtiger als eigene, sonst ist man egoistisch usw... Dazu gibt es unzählige Artikel. Wie man sieht, es sitzt richtig tief, auch im Jahr 2019.

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