Gefahren extrem einseitiger Ernährung

    Da sind auch nicht alle einer Meinung (dass man mit Low Carb besser abnimmt).
    Es gibt alle Empfehlungen in alle Richtungen. Ich esse, was mir schmeckt, weil ich sowieso viel zu Lust-orientiert bin bei dem Thema. Ich kann da höchstens die Menge begrenzen (z.B. von Schokolade), aber niemals darauf verzichten.
    Mein eigener Weg ist für mich immer noch der beste (weil der einzige, der funktioniert). Das dürfte für viele Leute so gelten. Man kann letztendlich nur tun, was für einen selbst funktioniert.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Die, die mit Low Carb abnehmen, sind dieser Meinung. ;)

    Theoretisch wird man es natürlich nicht lösen. Wer ohne abnehmen kann, muss es ja nicht ausprobieren. Oder wer überhaupt keine Disziplin aufbringen will, der wird natürlich auch nicht abnehmen.

    Der, der abnehmen will, muss für sich überlegen, worauf er verzichten kann und worauf nicht. Ich will zum Beispiel immer satt sein, aber trotzdem abnehmen. Das habe ich nur mit Low Carb.

    Jemand anderer kann und will hungern, das ist seine Entscheidung.

    Auf die Schokolade will ich übrigens nicht verzichten, es muss nur keine mit Zucker sein. Wir machen seit halbem Jahr welche selbst, Aufwand 10 Minuten...

    Ich mag nur Lindt....

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Das mit der Ernährung sehe ich als nicht so kritisch, sofern man so weit gesund ist und keine Mangelerscheinungen hat. Wenn der Mensch extrem empfindlich auf Nährstoffzusammensetzungen wäre, hätte er wohl kaum Millionen Jahre Evolution überlebt.
    Fragt man 100 Leute zum Thema gesunde Ernährung, dann wird man 100 verschiedene Meinungen bekommen.

    Was gut ist und was nicht, hängt auch extrem von der eigenen Situation ab.
    Wenn man z.B. regelmäßig viel Ausdauersport macht (15 km flottes Radfahren am Tag zähle ich schon dazu), verbraucht man mehr Kalorien und sollte darum auch mehr Kohlenhydrate essen als jemand, der körperlich kaum aktiv ist.
    Wenn man Muskeln aufbauen möchte, wird man mit der DGE-Empfehlung von 50g Eiweiß am Tag kaum auskommen. Und gerade wenn man abnehmen und die Muskeln größtenteils behalten möchte, wird dazu geraten, viel Eiweiß, viel gesundes Fett und wenig Kohlenhydrate zu essen.
    Sogar zu Obst gehen die Meinungen auseinander. Man hört auch oft, es würde für die Menge an Vitaminen und Mineralstoffen deutlich zu viel Zucker enthalten.
    Und so weiter.

    Ich möchte mich aber in Zukunft auch etwas vielseitiger ernähren. Im Moment fehlt mir nach der Arbeit meistens die Lust, noch etwas Vernünftiges zu kochen; und es gibt öfter Nudeln/Reis mit Tomatensoße, TK-Gemüse und Käse als mir lieb ist.
    Außerdem esse ich ziemlich viele Milchprodukte, v.a. Magerquark und Käse. Das möchte ich etwas reduzieren und durch pflanzliche, eiweißreiche Nahrungsmittel ersetzen.

    Zitat von Sonne

    Soweit ich weiß, darf sich zumindest Hafermilch nicht mehr so nennen. Es ist irreführend, auf die Bezeichnung bin ich auch schon reingefallen.

    Ja, inzwischen muss alles was sich Milch nennt aus einem Euter kommen ;) .
    Das finde ich absolut richtig. Die meisten Milch-"Alternativen" haben völlig andere Nährwerte und enthalten meist viel weniger Eiweiß als Kuhmilch.
    Und wenn da Milch draufsteht, würde der Eindruck entstehen, das wäre ein veganer 1:1 Ersatz für Kuhmilch. Es haben schon etliche Kleinkinder Eiweißmangel bekommen, weil die Eltern die Kuhmilch durch so ein Alternativprodukt ersetzt haben.

    DGE-Empfehlungen für Eiweiß sind nicht 50 g pro Tag, sondern 1 g pro kg Körpergewicht. Bei Kraftsport braucht man natürlich mehr, je nach Intensität 1,5-2 g pro kg Körpergewicht.

    Milch sollte allerdings tatsächlich kein Eiweißlieferant sein, weil zu wenig und zu viel Milchzucker. Dann lieber andere Milchprodukte wie Quark und Käse und vor allem Eier, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte.

    Zitat von Sonne

    Ich will zum Beispiel immer satt sein, aber trotzdem abnehmen. Das habe ich nur mit Low Carb.

    Jemand anderer kann und will hungern, das ist seine Entscheidung.

    Ich habe ganz ohne zu hungern abgenommen. Mit Ernährungsumstellung, aber ganz ohne Low Carb. Beim Abnehmen muss jeder seinen eigenen Weg finden. Da gibt es kein Universal-Rezept. Was beim einen super funktioniert, klappt beim nächsten überhaupt nicht.

    Zitat von Windtänzerin

    Ich habe ganz ohne zu hungern abgenommen. Mit Ernährungsumstellung, aber ganz ohne Low Carb. Beim Abnehmen muss jeder seinen eigenen Weg finden. Da gibt es kein Universal-Rezept. Was beim einen super funktioniert, klappt beim nächsten überhaupt nicht.

    So ist es. Manch einer wird von einem Brötchen oder zwei Salatblättern satt, der hungert dann auch nicht, wenn er einfach kleine Portionen isst.

    Ich schon, ich brauche schon gute Menge an Essen und bekomme schnell Hunger, wenn mein Blutzuckerspiegel abfällt. So wie viele anderen auch.

    Deswegen brauchen Vielesser eben Low Carb und Wenigesser können normal abnehmen.

    Die Frage ist viel mehr was einseitige Ernährung ist. Babys trinken nur Milch und einige bekommen immer das selbe über eine Sonde. Die Zusammenstellung der Inhaltsstoffe sind entscheidend.

    Zitat von Sonne

    DGE-Empfehlungen für Eiweiß sind nicht 50 g pro Tag, sondern 1 g pro kg Körpergewicht.

    Da habe ich mal geschaut: Es sind 0,8g pro kg für Erwachsene von 19 bis 65 Jahren. Ab 65 Jahren wird dann 1g Eiweiß pro kg Körpergewicht empfohlen.
    In den meisten Lebensmittel-Nährwertangaben scheinen aber 50 Gramm Eiweiß pro Tag angenommen zu werden, wenn man das aus dem Eiweiß-Gehalt und dem Prozent-Anteil des Tagesbedarfs zurückrechnet.

    Zitat von Shenya

    Ich mag nur Lindt....

    Der Vorteil an der selbstgemachten Schokolade ist, man tüftelt so lange am Rezept, bis sie so schmeckt, wie man es haben will. ;)
    Mir schmeckt seitdem fertige Schokolade nur selten. Und wenn ist sie meistens dann sehr teuer...
    Meine kostet in der Herstellung ähnlich wie Lindt ohne Zucker.

    Du könntest mal das Rezept posten, aber meistens bekomme ich es nicht hin, dann auch tatsächlich etwas zu machen... doch vielleicht würde jemand anders es auch mögen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Zitat von Shenya

    Du könntest mal das Rezept posten, aber meistens bekomme ich es nicht hin, dann auch tatsächlich etwas zu machen... doch vielleicht würde jemand anders es auch mögen.

    Das Rezept ist auf unseren Geschmack abgestimmt und ich mag nur dunkle Schokolade ab 70%, die wirklich nach Kakao schmeckt und nicht nach Zucker. Aber nicht so bitter wie die 85% ist.

    Oh, dann wäre es sowieso nichts für mich, ich mag nur Vollmilch.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Zitat von Shenya

    Oh, dann wäre es sowieso nichts für mich, ich mag nur Vollmilch.

    Dafür gibt es auch Rezepte, aber da kann ich natürlich nichts dazu sagen...

    Die Zutaten sind immer Kakaobutter, Kakaopulver, Sahnepulver und Zucker oder Zuckerersatz. Das Verhältnis zueinander ist entscheidend...
    Ich mache noch etwas Vanillezuckerersatz rein (mit echter Vanille)

    Zitat von Sonne

    Ja, deswegen ist der Zucker ja auch nicht verboten, weil er eben nicht bei allen gleiche Auswirkungen hat...

    Dann verstehe ich nicht, warum du schreibst, dass man bei Zucker "den Schaden sofort sieht". Aber egal, wir müssen das hier nicht bis zum Ende ausdiskutieren.

    Zitat von filipendula

    Dann verstehe ich nicht, warum du schreibst, dass man bei Zucker "den Schaden sofort sieht". Aber egal, wir müssen das hier nicht bis zum Ende ausdiskutieren.

    Ok, das war wirklich ungenau ausgedrückt. Bei denen, bei denen er schadet - viele Kohlenhydrate, wenig Bewegung, normaler Stoffwechsel. Also ein großer Teil der Bevölkerung.

    Zitat von Baum

    Die Frage ist viel mehr was einseitige Ernährung ist. Babys trinken nur Milch und einige bekommen immer das selbe über eine Sonde. Die Zusammenstellung der Inhaltsstoffe sind entscheidend.

    Babys trinken "richtige" Milch. Also Milch, die viel nahrhafter ist als das weiß gefärbte Wasser, das es im Supermarkt zu kaufen gibt und dem ein Großteil seiner Inhaltsstoffe bereits entzogen oder durch Pasteurisierung und Co. gekillt wurden. Die Babymilch ist genau auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt. Die meisten Säugetiere verlieren später die Fähigkeit, Milch verwerten zu können. Menschen haben sie sich erhalten. Bei Asiaten kann es teilweise anders sein.

    Sondennahrung ist eine Art Notbehelf. Sie wurde speziell so zusammengestellt, dass sie als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung dienen soll, und ist daher keine einseitige Ernährung im klassischen Sinne. Sie ist insofern vergleichbar mit z. B. Diätnahrung oder Astronautennahrung. Allerdings mit dem Unterschied, dass sondierte Menschen häufig ein geringes Aktivitätslevel haben und der Gehalt der Nahrung an ihr Aktivitätslevel angepasst ist und auch an individuelle Unverträglichkeiten und an die Verabreichung in flüssiger Form. Im Grunde ist sie nur eine Art Notbehelf für Leute, denen Essen nicht möglich ist, obwohl es im Normalfall gesünder wäre.

    Wenn man z. B. Hunde- oder Katzentrockenfutter hat, dann wurde im Zuge des Verarbeitungsprozesses das natürliche an Vitaminen und Co. bereits gekillt. Daher müssen die dann künstlich wieder draufgepinselt werden. Dabei vergisst man gerne, dass dies auch nur ein Notbehelf ist, da manche Nährstoffe nur in ihren natürlichen Zusammenhängen gut verwertet werden können. Und diese wurden ja zerstört. Ähnliches Problem ergibt sich wann immer ein bestimmter Nährstoff oder "Wirkstoff" aus z. B. einer Pflanze extrahiert wurde statt es im Originalzusammenhang zu belassen, was meist gesünder wäre.

    Manche Nahrungsmittel sind einseitig konsumiert fatal, da sie z. B. zu stark industriell verarbeitet wurden, z. B. zu viele gesättigte ungesunde Fette enthalten oder z. B. einseitig konsumiert den Mineralstoffhaushalt völlig durcheinanderbringen. Letzteres kann schon nach relativ kurzer Zeit gefährlich werden und nicht erst als Langzeitfolge nach vielen Jahren.

    Durch die vielen künstlich zugeführten Geschmacksstoffe etc. haben die Menschen ihre natürlichen Instinkte dafür verloren, was ihr Körper jetzt braucht. Das heißt sie haben nicht mehr automatisch auf das Appetit, was ihrem Körper in dem Moment fehlt. Und falls doch, kann es sein, dass sie ein Ersatzprodukt nehmen (z. B. etwas, was durch Aromastoffe künstlich nach Banane schmeckt, aber keine echte Banane enthält) und wenn das Bedürfnis dann nicht befriedigt wird entsprechend, essen sie übergroße Mengen davon. Ich möchte dabei auch darauf hinweisen, dass "natürliche" Aromastoffe z. B. auch aus Hobelspänen gewonnen sein können.

    Hinzu kommt noch, dass sich individuelle Nahrungsvorlieben bereits in der Kindheitsentwicklung entwickeln in Zusammenhang mit dem, was man zu Essen bekommt, und diese Veranlagungen ein Stück weit lebenslang bestehen bleiben.

    EInseitige Ernährung bezieht sich also auf Nahrung, die entweder aus nur sehr wenigen Komponenten besteht oder die Komponenten in einem unausgewogenen Verhältnis enthält. Doch selbst wenn beides nicht der Fall ist, kann es sein, dass noch bestimmte Komponenten in der Ernährung fehlen, die auf lange Sicht wichtig sind. Das heißt somit je vielseitiger man sich ernährt desto geringer die Gefahr von Mangelernährung, sehr vereinfacht ausgedrückt. Hierbei muss auch bedacht werden, dass bestimmte Nährstoffe / Mineralien auch drosseln können, wie viel man von einem bestimmten anderen aufnehmen kann.

    Zudem sollte auch wie gesagt bedacht werden, welchen "medizinischen" Nutzen die Wirkstoffe in bestimmten Pflanzen haben. Teils wird darauf auch heute noch geachtet, z. B. bei der Auswahl von Kräutertees. Früher tat man es z. B. auch bei der Auswahl von Bierzutaten. Bevor genormt festgelegt wurde, dass jedes Bier aus Hopfen zu sein hat, haben Leute sich bewusst entschieden bzw. überlegt, welchen Geisteszustand sie anstreben, und entsprechend das Bier ausgewählt. Heute trinken alle das Zeug, was aggressiv macht, die Libido reduziert, dick macht, träge und schläfrig macht.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

    Ich zitiere einfach mal Paracelsus
    Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.

    Noch abschließend: Bei keinem anderen Thema sind manche Menschen derart hartnäckig ihren Mitmenschen ihre Meinung aufzuzwingen, wie beim Thema Ernährung!

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