Kind mit autistischen Eltern

  • Ich auch @Grübler_1988 Als Kind möglicherweise nicht so sehr, daran habe ich nur vage Erinnerungen. Zumindest bin ich auf der weiterführenden Schule sehr gemobbt worden, konnte mich also offenbar nicht gut anpassen. Heute sieht das aber anders aus. Über kürzere "Distanzen" klappt es sehr gut. Wobei ich mich frage, was genau ich eigentlich "maskiere" – sicher nicht alles, ich bin ja auch kein Alien oder so, sondern ein vernunftbegabter Mensch. Sorry für's Off Topic :)

    Angry young woman, there’s no way back, so just keep walking.
    Yoko Ono

  • Herzlichen Dank, @MangoMambo Die genannten Symptome treffen fast alle auf mich zu. Nicht dauernd, aber immer wieder. Mit Kind haben sie sich, um beim Thema zu bleiben, nochmal verschärft. Aus den offensichtlichen Gründen, die mit Elternschaft eben einhergehen. Ich behaupte mal, als autistisches Elternteil liegt der Burnout immer relativ nah, wobei es ja generell bei allen Menschen sehr unterschiedliche Kapazitäten gibt. Birke Opitz-Kittel etwa, der ich über Twitter folge, hat fünf Kinder. Ich würde mir nicht mal ein Zweites zutrauen, auch wenn ich mich als weniger stark betroffen einschätze. Ist also alles relativ.

    Spontaner Gedanke: Gerade autistischen Eltern oder denen, die es werden wollen, würde ich empfehlen, viel Wert auf gute und stabile Routinen zu legen. Und weil die meisten Kinder (auch NTs) von Natur aus Routinen schätzen, werden sie sich auf vieles davon einlassen.

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  • Eine Sache wollte ich noch zu dem sagen, was @Rhianonn schrieb über das nach außen gewandte "Schauspielern" von @Romi s Mutter: Du sagst, es würde eher gegen AS sprechen, dass die Mutter sich im Beisein von Leuten anders gab. Aber ist es denn nicht auch so, dass es sehr gute "Maskierer" unter Autisten gibt?

    Ich würde mich zum Beispiel dazu zählen. Ich könnte alle möglichen Rollen verkörpern und habe es auch schon oft getan. Weil die Option, negativ aufzufallen und eventuell wieder gemobbt zu werden, unerträglich ist. Und mein Wunsch nach Zugehörigkeit groß. Wenn die Romi-Mutter also weiß, dass ihr eigenes Verhalten seltsam ankommen wird und sie nicht auffallen möchte, wäre dieses Schauspielern doch auch im Sinne von AS deutbar. Oder?

    Ich fand es eher untypisch, weil @Romi schrieb, die Mutter wollte vor den anderen gut darstehen.
    Das "Maskieren" kenne ich von mir selbst und kann es auch gut, aber mein Motiv war nie "gut darzustehen" , sondern schlicht zu überleben.

    Oder um es anders zu erklären:
    Ich habe nicht geschauspielert, um das beliebteste Mädchen in der Klasse , sondern um nicht allzu oft verprügelt zu werden.

    Es steht keine Kälte dahinter, sondern eher Unvermögen . Ich glaube, ein Kind würde den Unterschied spüren.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

    Einmal editiert, zuletzt von Rhianonn (12. Oktober 2019 um 19:16)

  • Kann ein nicht autistisches Kind, das von seinen autistischen Eltern manches nicht- oder anders gelernt hat (zB Soziale Normen, Kommunikation, usw) so zusagen "an-erzogene" autistische Züge oder autistische Verhaltensweisen haben?

    Sowas sehe ich derzeit leider bei unserer pubertierenden Tochter. Ich habe mein Bestes gegeben, ihr vorzuleben, dass Sozialkontakte wichtig und schön sind. Aber sie meidet momentan jegliche Sozialkontakte und sagt von sich aus, dass sie Freunde zu treffen "unnötig" findet. Auf Nachhaken, ob sie denn eine Mannschafts-/Gruppensportart ausüben würde, meinte sie "Gruppen sind schrecklich!"
    Ich fühle mich schuldig. Denn trotz der Bemühungen, unserer Tochter ein normales soziales Umfeld zu "ermöglichen", scheint sie nun von uns beeinflusst worden zu sein. Denn ich meide Sozialkontakte und Gruppen. Aber niemals habe ich das vor unserem Kind kommuniziert!


    Das ist aber auch das einzige Problem, welches bisher auftrat. Ansonsten konnten wir als Eltern im Autismusspektrum unsere Kinder recht gut großkriegen - oder sind zumindest noch dabei :-p .

    Hier im Forum habe ich gelesen, dass ein Paar, welches sich hier im Forum kennengelernt und schließlich geheiratet hat, jetzt ein Wunschkind bekommen hat.

    Die Mutter hat es offiziell so im Forum mitgeteilt. Der Thread hieß so in etwa: Unser erstes Forums Baby ist da! Aber ganz genau weiß ich es nicht mehr..... :roll:

    Ich fand es toll! :) War zu Tränen gerührt vor Freude..... Geht bei mir allerdings auch recht schnell..... :m(:


    Och, DAS rührt mich gerade :nod: Dass dich das gerührt hat, bzw. dass mein Beitrag positive Emotionen hervorrufen konnte :d

    Dem Forenbaby geht es fantastisch und es entdeckt gerade, dass es Händchen und Füßchen hat. Es ist ein total liebes und ruhiges Baby und wir sind soooo gespannt, wie er sich noch so entwickeln wird...

  • Ich fühle mich schuldig. Denn trotz der Bemühungen, unserer Tochter ein normales soziales Umfeld zu "ermöglichen", scheint sie nun von uns beeinflusst worden zu sein. Denn ich meide Sozialkontakte und Gruppen. Aber niemals habe ich das vor unserem Kind kommuniziert!

    Was ein Kind beeinflusst ist weniger das Kommunizieren, als das Vorleben. Ein kleines Beispiel: Du kannst deinem Kind zwar sagen, dass eine Spinne ungefährlich ist, aber wenn es dich selber schüttelt wenn du eine siehst und du sie nur mit einem fünf Meter langen Staubsaugerrohr "entsorgen" kannst, dann spürt ein NT-Kind, dass deine Worte und dein Verhalten nicht übereinstimmen und es wird höchstwahrscheinlich dein Verhalten kopieren.

    Da du mit Sozialkontakten so deine Probleme hast, lebst du deiner Tochter unbewusst genau das vor. Vielleicht hast du sie dadurch beeinflusst, vielleicht ist sie aber auch einfach nur introvertiert. Auch ich bin von Natur aus eher introvertiert, bin aber gerne mit Menschen (auch grösseren Gruppen) zusammen. Ich bin z.B. kein guter Gastgeber. Das habe ich eindeutig von meinen Eltern vorgelebt bekommen. Wenn Gäste bei uns zu Hause waren, war die Stimmung immer irgendwie angespannt, also nicht richtig gelöst und entspannt. Das hat mich schon beeinflusst. Ich würde gerne öfter Gäste zu mir einladen, bin aber selber (durch das Vorleben meiner Eltern) unentspannt und beeinflusse damit die Atmosphäre.

  • Für NT-Kinder die einen Elternteil mit AS haben gibt es keine Lobby und im Netz ist tatsächlich so gut wie nichts darüber zu finden. Diese Kinder leiden oft still vor sich hin, insbesondere, wenn es niemanden im sozialen Umfeld gibt, der die fehlende emotionale Zuwendung ausgleichen kann. Sei es der andere Elternteil, die Oma, eine Tante, Lehrerin oder eine Freundin der Familie.

    Vielleicht sollten die Kinder sich mit Managerkindern, Politikerkindern etc. zusammentun?
    Alternativ gibt es Vereine für Kinder psychisch kranker Eltern - auch wenn Autismus keine Krankheit ist, kann man dort sicherlich auch Hilfe finden.

    Ich würde ja empfehlen, dass die Kinder möglichst früh in die Kinderkrippe kommen, Kindergarten, Ganztagesschule etc.
    Dann können sie zumindest die sozialen Umgangsformen besser üben.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Was ein Kind beeinflusst ist weniger das Kommunizieren, als das Vorleben.

    Da ist was dran. Meine Eltern sagten z.B. immer, man solle selbstbewusst sein, aber sie waren "so klein mit Hut", wenn sie selbst einem Arzt oder einem Lehrer gegenüber standen. Und das hat man sich als Kind viel mehr abgeschaut, hat gelernt, Lehrer und Ärzte sind mehr wert als man selbst, die sind überlegen. Deshalb musste ich z.B. bei Arztbesuchen lange damit kämpfen, dass ich zu viel Respekt hatte. Es ist immer noch ein Problem, obwohl ich inzwischen die Haltung habe, dass ein Arzt ein Vertragspartner ist, ein Dienstleister, und ich bin der Auftraggeber.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Ich fand es eher untypisch, weil @Romi schrieb, die Mutter wollte vor den anderen gut darstehen.Das "Maskieren" kenne ich von mir selbst und kann es auch gut, aber mein Motiv war nie "gut darzustehen" , sondern schlicht zu überleben.

    Oder um es anders zu erklären:
    Ich habe nicht geschauspielert, um das beliebteste Mädchen in der Klasse , sondern um nicht allzu oft verprügelt zu werden.

    Es steht keine Kälte dahinter, sondern eher Unvermögen . Ich glaube, ein Kind würde den Unterschied spüren.


    Das kann ich auch unterschreiben, dass ich maskiere, um zu "überleben" – im Sinne von: nicht auffallen, einfach mit der Gruppe verschmelzen. Gerade in der Schule, ich wurde leider auch verprügelt.

    Aber andererseits: Ich habe durchaus schon Rollen eingenommen, die dazu dienten, mich möglichst gut zu präsentieren. Zum Beispiel im Beruf, weil ich mittlerweile weiß, dass es da absolut nötig ist (wenn ich zB einen Auftrag haben will). Aber auch privat, wenn ich jemanden wirklich gut finde und dem gefallen möchte. Dann neige ich auch dazu, nur die besten Seiten zu zeigen. Oder sogar welche herauszukehren, die ich gar nicht habe. Ich glaube, es ist das Bestreben, eine "bessere" Person sein zu wollen, als die, die ich bin.

    Um bei @Romi s Beispiel mit der Mutter zu bleiben: Ich würde mein Baby auch dann nicht weinen lassen, wenn niemand dabei ist. AS hin oder her. Diese beschriebene "Kälte" kenne ich von meiner Mutter jedoch auch, damit hatte ich lebenslang ein Problem. Und ja, ich würde sagen, es hat mir geschadet. Mit der Diagnose sehe ich meine Mutter anders und weiß, dass sie mich liebt. Sie kann es leider nicht gut zeigen, weder mit Umarmungen noch mit Worten. Ich muss schon sehr aufmerksam hinsehen. Gleichzeitig glaube ich, dass sie kein kalter Mensch ist, und keinesfalls narzisstisch.

    Beispiel aus meiner Kindheit: Meine Mutter hat mich, als ich etwa 1 Jahr alt war, mal über Nacht allein in der Wohnung gelassen, um auszugehen. Sie ging davon aus, dass ich sowieso schlafen würde (ich habe nicht zuverlässig durchgeschlafen). Sie hat mir das vor wenigen Jahren erzählt und dann auch gesagt, dass sie das heute nie mehr machen würde. Ich war total entsetzt. Damals dachte sie halt einfach nicht, dass so eine Aktion gefährlich und unangemessen sei. Sie konnte sich nicht in meine Lage als Kind hineinversetzen, wie es wohl sein würde, wenn ich nachts allein aufwache und niemand kommt. Tja nun. Sie hatte nicht viel Empathie für mich, ich bin mir jedoch heute sehr sicher, dass da Gefühle sind. Aber dass sie die irgendwie ganz anders verarbeitet und wahrnimmt.

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  • Ich würde ja empfehlen, dass die Kinder möglichst früh in die Kinderkrippe kommen, Kindergarten, Ganztagesschule etc.
    Dann können sie zumindest die sozialen Umgangsformen besser üben.


    Meine Tochter geht in die Kita, seit sie ein Jahr alt ist. Ich finde das gut, denn zum einen ist das eine tolle Kita, und zum anderen lernt sie, Beziehungen zu führen und Kontakte zu knüpfen. Und wie man auf andere zugeht. All das. Ich versuche, ein möglichst gutes Vorbild zu sein. Es wird mir sicher nicht immer gelingen. Aber es gibt ja auch noch meinen Mann.

    Und wenn ich vor etwas Angst habe und weiß, ich kann es nicht verbergen, sage ich sowas wie: "Vielleicht merkst du gerade, dass ich XY nicht machen möchte und mich nicht so recht traue. Aber weißt du was, ich versuche es jetzt trotzdem. Komm mit, es wird schon klappen." So muss ich ihr nicht den Mut vorspielen, den ich nicht habe, aber sie sieht hoffentlich, dass es möglich ist, trotzdem Angst/Abwehr zu überwinden.

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  • Beispiel aus meiner Kindheit: Meine Mutter hat mich, als ich etwa 1 Jahr alt war, mal über Nacht allein in der Wohnung gelassen, um auszugehen. Sie ging davon aus, dass ich sowieso schlafen würde (ich habe nicht zuverlässig durchgeschlafen). Sie hat mir das vor wenigen Jahren erzählt und dann auch gesagt, dass sie das heute nie mehr machen würde. Ich war total entsetzt. Damals dachte sie halt einfach nicht, dass so eine Aktion gefährlich und unangemessen sei. Sie konnte sich nicht in meine Lage als Kind hineinversetzen, wie es wohl sein würde, wenn ich nachts allein aufwache und niemand kommt. Tja nun. Sie hatte nicht viel Empathie für mich, ich bin mir jedoch heute sehr sicher, dass da Gefühle sind. Aber dass sie die irgendwie ganz anders verarbeitet und wahrnimmt.

    . Ich kenne von mir, dass ich eher übervorsichtig war . Schon weil ich genug Bücher über Kinder gelesen hatte, und mir dann vorstellte, was alles passieren kann. ( Wohnungsbrand, Einbrecher , Krankheiten 8o 8o 8o )
    Genau wegen diesem Thema habe ich eine Freundin verloren, sie war alleinerziehend und verliebt und ging aus, und ließ ihr Baby alleine zu Hause, und ich sagte ihr ganz offen, ,ich hielte sie für verantwortungslos.
    Verantwortungsvoll war ich immer , fast zwanghaft : Babies, Tiere, Pflanzen. Ich hatte auch Ängste, wenn meine Tochter alleine auf dem Schulweg war .( Unfälle , Kindesentführung ).
    Ich glaube, dazu musste ich mich gar nicht reinversetzen bzw meinem Kind ging ich sehr auf den Geist damit . Sie hasste es , weil ich so überbesorgt und durchorganisiert war .

    Wollte nur sagen, dass es unter Aspie- Müttern wohl jede Variante gibt. ;)


    Deshalb musste ich z.B. bei Arztbesuchen lange damit kämpfen, dass ich zu viel Respekt hatte. Es ist immer noch ein Problem, obwohl ich inzwischen die Haltung habe, dass ein Arzt ein Vertragspartner ist, ein Dienstleister, und ich bin der Auftraggeber.

    Ärzte haben einfach was anderes studiert als ich, denke ich immer. Ich hätte ja auch Medizin können, hat mich aber nach dem Abi nicht interessiert. Mittlerweile bereue ich das, ich bin sicher, ich wäre eine gute Diagnostikerin geworden, mit möglichst wenig Patientenkontakt.
    Aber diese ehrfurchtsvolle Haltung kenne ich auch. Nur leider nicht Lehrern gegenüber. :(

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    Einmal editiert, zuletzt von Rhianonn (14. Oktober 2019 um 16:30)

  • @Rhianonn Oh, so bin ich auch. Ich habe mal einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kinder gemacht, als meine Tochter noch ganz klein war. Danach war ich total paranoid und hatte noch mehr Sorge vor all den Dingen, die passieren könnten. Ich will gar nicht dran denken, dass sie nächstes Jahr allein zur Schule läuft. Argh.

    Und allein die Vorstellung, sie könnte sehr traurig sein oder jemand wäre gemein zu ihr, nimmt mich ordentlich mit. Als sie gerade geboren war, wollte ich sie nicht einmal anderen Menschen auf den Arm geben. Ich war monatelang regelrecht territorial und trug sie dauernd im Tragetuch mit mir herum :) In diesen Dingen bin ich anscheinend sehr anders als meine eigene Mutter.

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  • Und allein die Vorstellung, sie könnte sehr traurig sein oder jemand wäre gemein zu ihr, nimmt mich ordentlich mit. Als sie gerade geboren war, wollte ich sie nicht einmal anderen Menschen auf den Arm geben.

    ich bin genauso , das verblüfft mich.
    Als meine Tochter ein Baby war, wollte ich am liebsten auf einsame Insel auswandern. Ich wollte einfach nicht, dass sie geärgert wird oder sich sozial an diese Gesellschaft anpassen muss.


    Ich will gar nicht dran denken, dass sie nächstes Jahr allein zur Schule läuft. Argh.

    Ja, das war für mich schlimm. Ich hatte ein paar mal richtiggehende Panikattacken . Vielleicht kannst du dir im Vorfeld seelische Unterstützung holen.

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  • Eine Asperger Mutter , finde ich sehr offen den Bericht:
    https://www.zeit.de/2018/18/autism…komplettansicht

    Und hier : "Autistische Mütter geben sich große Mühe , damit es ihrem Kind gut geht."
    https://www.brigitte.de/liebe/persoenl…d-11248888.html
    In diesem Satz ist ein mögliches Scheitern inbegriffen, denn Mühe geben kann auch schief gehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Rhianonn (14. Oktober 2019 um 21:03)

  • @Rhianonn Zum Glück hat mein Mann Zutrauen zum Kind und seiner Umwelt, und kann mich immer gut beruhigen. Und demnächst beginne ich eine Therapie an der Spezialambulanz, dort ist dann zum Glück auch Raum für diese Themen. Ich will ja auch, dass sie selbständig und mutig ist. Und weiß, dass ich meine Ängste nicht zu stark auf sie übertragen darf. Was ich nach bestem Wissen versuche.

    Als meine Schwiegermutter nach der Geburt zum ersten Mal zu Besuch war und das Baby gern halten wollte, hätte ich am liebsten die Zähne gefletscht (wie das klingt! Aber es war so). Dabei kann ich die Schwiegerfamilie eigentlich sehr gut leiden.

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  • Hallo @BlaueStunde, das klingt gut .
    Mein Mann hat mneine Ängste überhaupt nicht verstanden und wurde nur ungehalten. Also habe ich die Angst vor ihm versteckt , aber in Wirklichkeit war ich sehr gestresst.

    Ich will ja auch, dass sie selbständig und mutig ist. Und weiß, dass ich meine Ängste nicht zu stark auf sie übertragen darf. Was ich nach bestem Wissen versuche.

    Ja, das wünsche ich mir auch. Mittlerweile ist mein Kind 25 und selbsttändig und mutig. So gesehen, war es gut, dass sie mich nervig fand , da hat sie sich distanziert und doch gemacht, was sie wollte.

    Schön, dass dein Mann dich unterstützt.

    Die Grundschulzeit ist eine schöne Zeit, weil Kinder so langsam verständig werden, Interesse an Büchern und Filmen entwickeln und ihre eigenen Ideen haben.

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  • Dem Forenbaby geht es fantastisch und es entdeckt gerade, dass es Händchen und Füßchen hat. Es ist ein total liebes und ruhiges Baby und wir sind soooo gespannt, wie er sich noch so entwickeln wird...

    Das freut mich zu hören, alles Gute noch und viel Freude mit dem kleinen Schatz! :)

    Sowas sehe ich derzeit leider bei unserer pubertierenden Tochter. Ich habe mein Bestes gegeben, ihr vorzuleben, dass Sozialkontakte wichtig und schön sind. Aber sie meidet momentan jegliche Sozialkontakte und sagt von sich aus, dass sie Freunde zu treffen "unnötig" findet. Auf Nachhaken, ob sie denn eine Mannschafts-/Gruppensportart ausüben würde, meinte sie "Gruppen sind schrecklich!"
    Ich fühle mich schuldig.

    Du gibst Dein Bestes, mehr kann niemand tun. Ich habe mich auch oft schuldig gefühlt und tue es noch, aber es bringt niemandem etwas. Ich arbeite daran, damit aufzuhören.... Wer weiß, warum Deine Tochter gerade keine Lust auf Sozialkontakte hat.....Auch die NTs sind unterschiedlich und nicht alle "zwanghaft sozial". :d

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Später war ich auch pflegeleicht, meine Mutter sagte mal, ich sei einfach so mitgelaufen, man hätte mich kaum bemerkt.

    Meine Schwester und ich sind auch "einfach so mitgelaufen". Wie Hündchen. Unsere Eltern haben auch nur selten was unternommen, was uns Kinder wirklich Spass gemacht hätte. Wir kannten ja nichts anderes. Meine Mutter hatte wahrlich ein AS-Paradiesleben. Zwei pflegeleichte Kinder, der Haushalt war schnell gemacht, wir Kinder spielten ruhig in unserem Zimmer und Mutter frönte ihr ungestörtes AS-Leben.

    Aber es musste halt unbedingt ein Kronsohn her und dann noch ein Vize-Kronsohn. Da fingen die Probleme erst richtig an. Aspiemom war überfordert, wurde ungehalten und fing an rumzuschreien. Dann musste auch noch ein eigenes Haus her und als wir Mädchen in die Pubertät kamen, Vize-Kronsohn anfing zu stottern und AS-Kronsohn sich komisch verhielt, rutschte die Atmosphäre in den Keller. Bis heute...

    Aspiemom hat mal gesagt: "Ach, es war so schön, als nur ihr Mädchen da wart..." Ja nu, da kann ich nix für. Unter der Situation gelitten haben wir wohl alle. Jeder auf seine Weise.

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