Klage gegen Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge als Student bzw. Unmöglichkeit der Versicherung als Arbeitnehmer, wenn behindert

  • Hi allerseits.

    Noch ein neues Problem: der Betrag, um den sich die studentische Krankenversicherung wegen der Bafög-Erhöhung nun erhöht, ist mir nun bekannt. Zum Glück habe ich rechtzeitig mitbekommen, dass sie teurer wird - und rechtzeitig meine alte KV gekündigt.

    Meine Krankenversicherung kostet ab Oktober 104,31€. Gegenüber den bisherigen Beiträgen eine Verteuerung um 14,31€ oder 15,9%. Bemessen an meinem Arbeitseinkommen würde ich, wäre ich nicht "nebenbei" Studentin, für KV und PV insgesamt 76,2€ zahlen. Mit anderen Worten: ich zahle jeden Monat 28,11€, aufs Jahr gesehen also 337,32€, dafür drauf, dass ich studiere; obwohl mir nicht die Wahl bleibt, mich als Arbeitnehmerin zu versichern, was die günstigere Option wäre, da ich dafür regulär >20h/Woche arbeiten müsste, was ich nicht kann, da ich deutlich behindert bin.

    Das "Werkstudenten"privileg"", das Grundlage dafür ist, dass ich die erhöhten (Pauschal-)Beiträge entrichten soll, vor dem Hintergrund, dass ich bei weniger als 20 Wochenstunden Arbeit angeblich mehr studiere als arbeite, ist bei weniger als 20 Wochenstunden keine Option, sondern Pflicht. Ich betrachte mich als eindeutig diskriminiert, da ich als Behinderte mit 20 Wochenstunden bereits deutlich mehr arbeite als studiere, mich aber dennoch nicht über meinen Job versichern darf. Da ich unterhalb des Existenzminimums lebe, ist die Situation existenziell bedrohlich für mich. Für den Betrag, den ich künftig draufzahlen soll, muss ich zwei Stunden mehr arbeiten gehen - denn bei Mehrverdienst wird auch mein Wohngeld gekürzt, da das Wohngeldamt weiterhin den 10%-Abzug für die KV vorsieht, obwohl ich deutlich mehr als 10% meines Einkommens zahle.

    Der Vollständigkeit halber möchte ich auch die anderen Punkte, hinsichtlich derer man als Student zum Negativen diskriminiert wird, erwähnt haben: keine Befreiung von den Rundfunkgebühren, keine Absicherung im Fall der Arbeitslosigkeit, keine ergänzenden existenzsichernden Leistungen, und die vermeintlichen Privilegien sind fast alle an ein sehr junges Alter gekoppelt. Die studentische Versicherung bringt ebenso Nachteile mit sich - es gibt kein Krankengeld, wenn man mal mehr als sechs Wochen nicht arbeiten kann. Und das, obwohl man bereits draufzahlt. Die KV bekäme sogar mehr Geld, wenn ich über meinen Job versichert wäre, da mein Arbeitgeber dann ebenfalls Beiträge entrichten müsste.

    Natürlich kann ich gegen den Bescheid Widerspruch einlegen, wobei natürlich absehbar ist, dass ich klagen müsste. Wie seht ihr die Chancen? Kann ich meinen bereits auf Kindergeld und Schwerbehinderung angesetzten Anwalt bitten, die Situation für mich einzuschätzen, auf dass er die Sache übernimmt, falls ich widerspreche und klage? Wie sieht es mit dem Kindergeldanspruch als Behinderte aus, wenn ich unter 20 Wochenstunden arbeitete, aber damit durchkäme und unter 20 Wochenstunden als Arbeitnehmerin versichert wäre?

    Einmal editiert, zuletzt von Lissy (21. August 2019 um 15:07)

  • Der Kindergeldanspruch ist soweit ich weiß nur an die Stunden gekoppelt, nicht an den Studentenstatus.

    Ich finde es auch total ungerecht. Ich bekomme kein Bafög und mein Unterhalt bleibt konstant (niedrig). So wird mein Leben auch teurer. Ich ziehe jetzt in ein Wohnheim und spare so 100€ monatlich, von denen ja schon 15% für die Erhöhung der KV draufgehen. Eigentlich wollte ich das ganze Geld sparen - für nächstes Jahr, wenn ich kein Kindergeld mehr bekomme :shake:

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • bei Mehrverdienst wird auch mein Wohngeld gekürzt, da das Wohngeldamt weiterhin den 10%-Abzug für die KV vorsieht, obwohl ich deutlich mehr als 10% meines Einkommens zahle.

    Kann man da nicht statt der Pauschale die realen Kosten geltend machen?

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • @Lissy ich bin aber nicht diagnostiziert.
    Und familienversichert bin ich schon seit 5 Jahren nicht mehr, weil meine Eltern privatversichert sind und ich mir das 1. Nicht leisten kann und die 2. Auch nicht alles mitbekommen müssen

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Lissy,

    geht meiner Tochter gerade genauso, sie finanziert sich ihr Studium durch Arbeiten, kommt über die 450 Euro und wird jetzt durch diese Erhöhung "belohnt",
    während Kinder reicher Leute, die ihren das Studium, vollfinanzieren, bis 25 locker in der Familienversicherung bleiben, wohlgemerkt.

    Die KK behauptet mir gegenüber, die Änderung käme nicht von ihnen, sondern vom Gesetzgeber . Eine Klage wäre chancenlos.

    Wenn du dich beraten lässt, poste bitte, was sie dir sagen.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • @Lissy ich bin aber nicht diagnostiziert.
    Und familienversichert bin ich schon seit 5 Jahren nicht mehr, weil meine Eltern privatversichert sind und ich mir das 1. Nicht leisten kann und die 2. Auch nicht alles mitbekommen müssen

    Sorry, das wusste ich nicht. Allgemein wissen zu wenige Leute über ihre Rechte Bescheid, daher will ich jedem, der einen ähnlich gelagerten Fall schildert, von der Option, familienversichert zu bleiben und weiterhin Kindergeld zu erhalten, erzählen.


    Lissy,

    geht meiner Tochter gerade genauso, sie finanziert sich ihr Studium durch Arbeiten, kommt über die 450 Euro und wird jetzt durch diese Erhöhung "belohnt",
    während Kinder reicher Leute, die ihren das Studium, vollfinanzieren, bis 25 locker in der Familienversicherung bleiben, wohlgemerkt.

    Die KK behauptet mir gegenüber, die Änderung käme nicht von ihnen, sondern vom Gesetzgeber . Eine Klage wäre chancenlos.

    Wenn du dich beraten lässt, poste bitte, was sie dir sagen.

    Das ist immer eine ärgerliche Angelegenheit, dieses "wir können da nix für!". Ich überlege noch immer, ob eine Klage sinnvoll wäre, schrieb auch meinen Anwalt an, ob er ein entsprechendes Mandat übernehmen wollte, erhielt aber noch keine Antwort.

    Meine Tipps, die aber leider auch nicht optimal sind: 1. Krankenkasse wechseln, mein Wechsel macht zumindest 5€ monatlich aus. 2. Falls sie bereits knapp 20 Stunden arbeiten sollte, sollte sie überlegen, ob sie eventuell >20h arbeiten würde (so ich das richtig verstehe, reichen 20h und 1m pro Woche aus). Dann kann sie als Arbeitnehmerin versichert werden, d.h. dann zahlt der AG die Hälfte und sie würde, nun mal bei Mindestlohn, ungefähr o.g. Beiträge zahlen. Zudem besteht dann Anspruch auf Krankengeld, falls sie mal länger ausfallen sollte. Allerdings weiß ich nicht, ob sich das negativ auf den Kindergeldanspruch u25 auswirkt. Allerdings! Falls deine Tochter eine AS-(oder auch andere)Diagnose haben und durch diese am schnellen Studieren "b-/gehindert" sein oder erwerbsgemindert sein sollte, kann sie sicherlich auch mit >20h/Woche Kindergeld beziehen, vor dem Hintergrund der "Behinderung". Aber das ist wieder eine komplexere Frage, bei der man sich überlegen muss, ob deren Klärung lohnt.

    Ich gehörte ursprünglich zu den Glücklichen, die zwar aus einer armen Familie kommen, dafür aber den Bafög-Höchstsatz erhalten, war auch bis 21 familien- und anschließend als Waisenrentnerin versichert. Dass ich die 13. Klasse wegen Krankheit und Tods meiner Mutter wiederhole, wollte ich damit puffern, dass ich dann bis zu meinem 27. Geburtstag über meine Waisenrente krankenversichert bleibe. D.h. ich zahlte bereits mit 21 Krankenversicherungsbeiträge, aber das waren ca. 10% meiner Waisenrente, d.h. ca. 10€/Monat. Nix da, als ich 25 war, wurde die Regelung spontan geändert, fortan fielen monatlich knapp 100€ Krankenversicherungskosten an. AOK: "Das hat der Gesetzgeber entschieden!" Und dann meldeten die sich noch ein halbes Jahr im Nachhinein, mit einem netten Brief, in dem stand "Sie haben (ca.) 500€ an Beitragsschulden, überweisen Sie das Geld innerhalb von zwei Wochen, sonst lassen wir Sie zwangsexmatrikulieren!"; die Uni wurde unmittelbar benachrichtigt (kein Scherz). Hätten die sich damals nicht auf Ratenzahlung geeinigt (die mich aber auch existenziell bedrohte), hätte ich wohl Klage erhoben.

    Ich kontaktierte auf Anraten in einem anderen Forum Herrn Armin Laschet, den Ministerpräsidenten von NRW. Keine Ahnung, ob der seine Antwort selbständig verfasste, aber er meinte, es sei gerechtfertigt, dass wir hohe Krankenkassenbeiträge zahlen und als Nicht-Bafög-Empfänger keine Rundfunkgebührenbefreiung erhalten. Da sagt er jemandem, der (schwer(-))behindert ohne familiären und staatlichen Rückhalt studiert und dem das Bafög schon nach dem 4. Semester restlos gestrichen wurde, dass das Meckern unberechtigt sei, da Bafög, sowohl in seiner Höhe als auch in den Regelungen zu seinem Erhalt, bereits "sehr großzügig" sei, weswegen es legitim sei, von einem Einkommen unterhalb des "menschenwürdigen Existenzminimums" Rundfunkgebühren und hohe Krankenkassenbeiträge zu zahlen, nicht gegen Arbeitslosigkeit abgesichert zu sein etc. Lustig.

  • @Lissy, das alles ist einfach :shake: , eine Schweinerei .

    Meine Tochter darf 20 Stunden arbeiten und bekommt Mindestlohn , wenn sie Stunden kürzt, reicht ihr das Geld eigentlich nicht , und sie hat mich darauf hingewiesen, dass man mit Mindestlohn dann immer bei so 600 und nochwas Euro im Monat landet ; wie sich der Gesetzgeber das vorstellt.


    2. Falls sie bereits knapp 20 Stunden arbeiten sollte, sollte sie überlegen, ob sie eventuell >20h arbeiten würde (so ich das richtig verstehe, reichen 20h und 1m pro Woche aus). Dann kann sie als Arbeitnehmerin versichert werden, d.h. dann zahlt der AG die Hälfte und sie würde, nun mal bei Mindestlohn, ungefähr o.g. Beiträge zahlen. Zudem besteht dann Anspruch auf Krankengeld, falls sie mal länger ausfallen sollte. Allerdings weiß ich nicht, ob sich das negativ auf den Kindergeldanspruch u25 auswirkt. Allerdings! Falls deine Tochter eine AS-(oder auch andere)Diagnose haben und durch diese am schnellen Studieren "b-/gehindert" sein oder erwerbsgemindert sein sollte, kann sie sicherlich auch mit >20h/Woche Kindergeld beziehen, vor dem Hintergrund der "Behinderung". Aber das ist wieder eine komplexere Frage, bei der man sich überlegen muss, ob deren Klärung lohnt.

    Danke für diesen Hinweis. Nein, sie hat keine irgendwie geartete Diagnose , aber sie studiert jVollzeit , daher sind 20 Stunden für sie die Schmerzgrenze. Bei ihrer Uni herrscht Anwesenheitspflicht . Der Arbeitgeber beschäftigt ja gerade Werkstudenten, damit er keine Abgaben bezahlen muss.

    Sie hat eine Nachzahlungsforderung von 800 Euro erhalten, und wir haben so viel Geld nicht ( hat ja auch nicht jeder gerade so.), wollen jetzt auch Raten zahlen. Und ab September steigt der Beitrag von 93 Euro monatlich auf 104. :evil: :evil: :evil:

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Ja, das ist echt Mist. Eigentlich sollte man meinen, dass die Krankenkasse für einen Schaden (mit-)aufzukommen hat, wenn sie sich ein Dreivierteljahr zu spät meldet.

    Ich weiß ja nicht, welche konkreten Konditionen der Studiengang vorsieht - aber, was leider ebenfalls viele nicht wissen, allgemein ist es nicht schlimm, wenn man sich nicht an die 20h-Regelung hält. Man verliert den Studentenstatus in der Sozialversicherung, aber genau darum geht es hier ja, weil der mit (zumindest über 25, da Kindergeld dann eh weggefallen ist und man darum nicht bangen muss, es sei denn, es besteht eben eine Behinderung, aber dann ist die Mehrarbeit ja nicht zwangsläufig ein Ausschlussgrund für den Kindergeldbezug) hohen Kosten verbunden ist. Natürlich ist, wie du schreibst, eine Voraussetzung, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer auch als Nichtwerkstudent einstellen würde. Eine Jobrichtung, in der Arbeitgeber aufgrund des Personalmangels häufig flexibel sind, ist Kundenservice/Callcenter.
    Was ich ebenfalls raten kann: es macht unter Umständen Sinn, zwei Nebenjobs zu haben, so dass man als Werkstudent und als Minijobber/kurzfristig Beschäftigter oder ggf. auf Honorarbasis (nur Vorsicht wegen des Urlaubs- und Entgeltfortzahlungsanspruches) arbeitet. So spart man, wenn man sich von den Rentenversicherungsbeiträgen befreien lässt, einen nicht unerheblichen Betrag (in meinem Fall 40€, stelle demnächst um). Und wenn sie kein Bafög erhält, könnte sie unter Umständen Wohngeld erhalten.
    Aber all das löst das initiale Problem nicht, es ärgert mich massiv.

  • @Lissy, das alles ist einfach :shake: , eine Schweinerei .

    Meine Tochter darf 20 Stunden arbeiten und bekommt Mindestlohn , wenn sie Stunden kürzt, reicht ihr das Geld eigentlich nicht , und sie hat mich darauf hingewiesen, dass man mit Mindestlohn dann immer bei so 600 und nochwas Euro im Monat landet ; wie sich der Gesetzgeber das vorstellt.


    Danke für diesen Hinweis. Nein, sie hat keine irgendwie geartete Diagnose , aber sie studiert jVollzeit , daher sind 20 Stunden für sie die Schmerzgrenze. Bei ihrer Uni herrscht Anwesenheitspflicht . Der Arbeitgeber beschäftigt ja gerade Werkstudenten, damit er keine Abgaben bezahlen muss.
    Sie hat eine Nachzahlungsforderung von 800 Euro erhalten, und wir haben so viel Geld nicht ( hat ja auch nicht jeder gerade so.), wollen jetzt auch Raten zahlen. Und ab September steigt der Beitrag von 93 Euro monatlich auf 104. :evil: :evil: :evil:

    Ja, das ist echt Mist. Eigentlich sollte man meinen, dass die Krankenkasse für einen Schaden (mit-)aufzukommen hat, wenn sie sich ein Dreivierteljahr zu spät meldet.

    Ich weiß ja nicht, welche konkreten Konditionen der Studiengang vorsieht - aber, was leider ebenfalls viele nicht wissen, allgemein ist es nicht schlimm, wenn man sich nicht an die 20h-Regelung hält. Man verliert den Studentenstatus in der Sozialversicherung, aber genau darum geht es hier ja, weil der mit (zumindest über 25, da Kindergeld dann eh weggefallen ist und man darum nicht bangen muss, es sei denn, es besteht eben eine Behinderung, aber dann ist die Mehrarbeit ja nicht zwangsläufig ein Ausschlussgrund für den Kindergeldbezug) hohen Kosten verbunden ist. Natürlich ist, wie du schreibst, eine Voraussetzung, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer auch als Nichtwerkstudent einstellen würde. Eine Jobrichtung, in der Arbeitgeber aufgrund des Personalmangels häufig flexibel sind, ist Kundenservice/Callcenter.
    Was ich ebenfalls raten kann: es macht unter Umständen Sinn, zwei Nebenjobs zu haben, so dass man als Werkstudent und als Minijobber/kurzfristig Beschäftigter oder ggf. auf Honorarbasis (nur Vorsicht wegen des Urlaubs- und Entgeltfortzahlungsanspruches) arbeitet. So spart man, wenn man sich von den Rentenversicherungsbeiträgen befreien lässt, einen nicht unerheblichen Betrag (in meinem Fall 40€, stelle demnächst um). Und wenn sie kein Bafög erhält, könnte sie unter Umständen Wohngeld erhalten.
    Aber all das löst das initiale Problem nicht, es ärgert mich massiv.

  • Ich kontaktierte auf Anraten in einem anderen Forum Herrn Armin Laschet, den Ministerpräsidenten von NRW.

    Erlich gesagt, von dem Mann halte ich garnichts. Wenn du einen politiker erreichen willst der zumindest was machen will, hätte ich eher jemanden von der SPD oder der Linken angeschrieben, die versuchen sich wenigstens einzusetzen für Leute denen es sozial schlecht geht, aber dieser Mann ist ja noch schwärzer als Markus Söder von dem ich auch niht so viel in dieser Frage erwarten würde aber er ist der einzige CDU/CSU Politiker der scheinbar nicht so sehr "schwarz" ist wie der rest von diesem Verein :?

    Go bad or go home!


  • Aber all das löst das initiale Problem nicht, es ärgert mich massiv.

    Du hast Recht - als normale Arbeitnehmerin müsstest du weniger bezahlen und als Hartzerin gar nichts.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Erlich gesagt, von dem Mann halte ich garnichts. Wenn du einen politiker erreichen willst der zumindest was machen will, hätte ich eher jemanden von der SPD oder der Linken angeschrieben, die versuchen sich wenigstens einzusetzen für Leute denen es sozial schlecht geht, aber dieser Mann ist ja noch schwärzer als Markus Söder von dem ich auch niht so viel in dieser Frage erwarten würde aber er ist der einzige CDU/CSU Politiker der scheinbar nicht so sehr "schwarz" ist wie der rest von diesem Verein :?

    Herrn Gysi hatte ich auch einmal angeschrieben, vor zwei Jahren oder so. Aber da erhielt ich gar keine Antwort, nicht mal von ´nem Sekretär. :nerved:

    Bin in deutscher Politik aber auch nicht wirklich "drin", gibt es wohl Personen, die man sinnvoll kontaktieren könnte, um womöglich irgendetwas zu bewirken? Wenn jemand eine Idee hat, gerne her damit, ich bin nicht der überengagierte, philantropische Typ Mensch, aber auf diese Weise könnte womöglich sogar ich etwas bewirken...

    Du hast Recht - als normale Arbeitnehmerin müsstest du weniger bezahlen und als Hartzerin gar nichts.

    Auch wenn ich bisher fast niemanden gefunden habe, der diesen Gedanken nachvollziehen kann: ich komme aus einer Familie von ALG II-Empfängern und bin damit aufgewachsen, dass man immer über eine Mindestmenge an Geld verfügt, die die Existenz sicherstellt, Vorhandensein eines Jobs hin oder her. Mittlerweile zahle ich, wenngleich wenig, als schwer Behinderte und nur eingeschränkt Erwerbsfähige, die sich aus der Unterschicht hocharbeiten will, für meine arbeitsunwilligen (ja, -unwillig), entfernteren Familienmitglieder mit, während ich mir das Studium selbst finanziere. Sorry, falls es wieder Menschen geben sollte, die diese Äußerung als "unangemessen" oder "asozial" auffassen, aber für mich darf das echt nicht wahr sein. :m(: Auch hier möchte ich noch einmal expliziert haben, dass ich eine Grundabsicherung als wichtig empfinde - aber eine deutliche Diskriminierung zu Ungunsten jener, die sich trotz diverser Hürden Mühe geben, kann und will ich nicht tolerieren.

  • Bin in deutscher Politik aber auch nicht wirklich "drin", gibt es wohl Personen, die man sinnvoll kontaktieren könnte, um womöglich irgendetwas zu bewirken? Wenn jemand eine Idee hat, gerne her damit, ich bin nicht der überengagierte, philantropische Typ Mensch, aber auf diese Weise könnte womöglich sogar ich etwas bewirken...

    Wären dafür nicht die Behindertenbeauftragten von Bund/Land zuständig?

  • c

    Wären dafür nicht die Behindertenbeauftragten von Bund/Land zuständig?

    Oh, es gibt Behindertenbeauftragte? Ich fand nun online eine Liste mit diversen Behindertenbeauftragten, nix für den Kreis Warendorf, aber z.B. eine Person beim Sozialamt der Stadt Münster. Macht es Sinn, da hinzuschreiben? Wenn ja, unter ungefähr welchem Vorwand?

  • Herrn Gysi hatte ich auch einmal angeschrieben, vor zwei Jahren oder so. Aber da erhielt ich gar keine Antwort, nicht mal von ´nem Sekretär.

    Bin in deutscher Politik aber auch nicht wirklich "drin", gibt es wohl Personen, die man sinnvoll kontaktieren könnte, um womöglich irgendetwas zu bewirken? Wenn jemand eine Idee hat, gerne her damit, ich bin nicht der überengagierte, philantropische Typ Mensch, aber auf diese Weise könnte womöglich sogar ich etwas bewirken...

    Ich hätte mich nach der Person umgeschaut die momentan von der genannten Partei im eigenen Bundesland die hächste Stellung hat, eher nicht in ganz Deutschland. Dieser Gysi oder wie der heißt ist warscheinlich nur schwer zu erreichen. Ich glaube wenn man der Bundeskanzlerin schreibt müssen die antworten, da sind es aber wohl auch nur irgendwelche Lakaien.
    Man bewirkt vermutlich mehr wenn man den besagten Parteien beitritt und auf deren Treffen dann diese Dinge anspricht und versucht auch Lösungsvorschläge zu bringen, alles andere hat vermutlich eh kaum Sinn.
    Oder man kann ggf auc h youtube videos machen und andere Leute die das gleiche Problem haben darauf aufmerksam machen das sie nicht allein sind und damit vielleicht eher was bewirken weil es dann öffentlicher wird.
    Ich zB hatte davon garkeine Kenntniss weil ich nicht studiere und bafög nur für 3 Jahre bekam unter anderen Bedingungen als du.
    Je mehr das öffentlich bewusst wird, desto mehr wird es auch als problem erkannt.
    Andererseits, vielleicht will die Politik die Studenten auch klein halten (also die Menge an Studenten) weil ich auch mal jemanden habe sagen hören (das war in irgendeinem Interview) wo der meinte es würden eh zu viele Leute ein Studium beginnen wollen und kaum mehr einer will eine Ausbildung machen, wodurch es zu viele Studiumsabsolventen gibt und der Wert des Abschlusses/Qualifikation sich wohl verschlechtern würde.
    Meines erachten liegt das problem daran das die Leute nicht mehr mehrhaltlich eine Ausbildung anfangen wollen weil man da einfach zu wenig verdient und es auch in der Altersvorsorge schlecht aussieht. Zudem sind die meisten Ausbildungsberufe einfach für Menschen gedacht die sich selbstständig machen sollen und das wird auch immer schwerer. Ohne Startkapital geht das ja eigentlich garnicht mehr, und die wenigsten haben heute noch sowas (durch eltern erbe etc) und die Banken geben auch nicht mehr einfach was weil sie genau wissen das die Chance des Scheiterns groß ist und sie dann ihr Geld nie wieder sehen.


    Mittlerweile zahle ich, wenngleich wenig, als schwer Behinderte und nur eingeschränkt Erwerbsfähige, die sich aus der Unterschicht hocharbeiten will, für meine arbeitsunwilligen (ja, -unwillig), entfernteren Familienmitglieder mit, während ich mir das Studium selbst finanziere. Sorry, falls es wieder Menschen geben sollte, die diese Äußerung als "unangemessen" oder "asozial" auffassen, aber für mich darf das echt nicht wahr sein.

    Ich finde das nicht asozial, ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen. Ich habe nur das Gefühl das es nichts bringt, gerade jetzt zu diesen Zeiten wo die Politik das so gemacht hat das Menschen die Geld haben, führ ihre Verwannten zahlen müssen wenn sie es nicht können. Also dein Ziel jemals einen besseren Job zu haben + Leben wovon man gut leben kann, kommen die dann spätestens dann auf dich wieder zu und wollen dein Geld weil ja deine Eltern oder andere Verwannte das brauchen. Spätestens dann wenn deine Eltern pflege brauchen oder ähnliches wird das wohl passieren. Solange du selber nichts hast, kann sowas nicht passieren. Das löst aber auch nicht dein problem.
    Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen erstmal eine normalen Job zu machen, zu sparen und dann erst das Studium anzufangen wenn keine Verwannten oder zumindest Eltern mehr da sind für die man aufkommen müsste.


    Ich fand nun online eine Liste mit diversen Behindertenbeauftragten, nix für den Kreis Warendorf, aber z.B. eine Person beim Sozialamt der Stadt Münster. Macht es Sinn, da hinzuschreiben? Wenn ja, unter ungefähr welchem Vorwand?

    Du kannst es zumindest versuchen und sehen was passiert. Schildere denen einfach deine Situation und sag ihnen das du es nicht verstehst warum jemandem mit Schwerbehinderung der kein Geld hat, aber studieren möchte jegliche Hilfsmittel die es gibt einfach verweigert werden. Vorallen Dingen würde ich das mit dem Arbeits zu Studienzeit-verhältnis erklären und das man dir zumutet trotz SB das alles zu bewältigen.

    Go bad or go home!

  • Nun, ich habe tatsächlich gleich mal bei der Piratenpartei angefragt, ob ein Beitritt möglich ist. Ich weiß nicht, ob ich imstande wäre, mich im direkten Menschenkontakt zu beteiligen, aber vielleicht ist das auch irgendwie schriftlich möglich.

    Gerade das von dir erwähnte Bewusstsein finde ich wichtig - die allermeisten Leute haben keine Ahnung, dass und in welchem Ausmaß Studenten benachteiligt werden.

    Ja, danke, ich habe das Sozialamt und die Behindertenbeauftragte von NRW kontaktiert und bin gespannt, ob ich Antwort erhalten und, falls ja, diese mir weiterhelfen wird. Es ist weniger Pessimismus denn Erfahrung, wenn ich davon ausgehe, dass das wieder einmal nicht fruchten wird, aber hope dies last Der Fokus liegt auf der Beschleunigung der Klage auf Zuerkennung einer Schwerbehinderung zum Erhalt von Kindergeld.

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