• @BlaueStunde Mit dem Begriff Empathie tue ich mir sehr schwer... Ich weiß nicht wirklich, was damit gemeint hat. Es wird oft übersetzt mit "mitfühlen". Das steckt für mich Gleichzeitigkeit drin... und sichere Übereinstimmung der Gefühle... Ich empfinde meine Gefühle als ausschließlich zu mir gehörend, autonom... ich sind meine eigenen Gefühle, die ich spüre, wenn ich jemand anderen weinen, lachen... sehe... ich kann aber, wenn mir die Umstände bekannt sind und ich auch eine vergleichbare Situation irgendwie kenne aus eigenem Erleben kenne, oder irgendwie über Zwischenschritte (Bücher, Filme), die Gefühle des anderen versuchen nachzuempfinden. Dass ich da nicht immer richtig liege, musste ich lernen, meine 'Trefferquote" hat sich im Laufe der Jahre verbessert. Gleichzeitigkeit und Sicherheit dabei erreiche ich aber nicht...
    Intuition verstehe ich als quasi vor-bewusstes Wissen. Ich habe viele Jahre gelernt, entgegen meiner Intuition zu handeln bzw. sie gar nicht wahrzunehmen, und mich stattdessen an den anerzogenen oder beobachteten Regeln und Konventionen zu orientieren. Denn meine Intuition passte nicht zu den Erwartungen anderer an mich. Vielleicht sind die sozialen Konventionen einfach passender für NA-Intuition, weil sie NA-gemacht sind, und vielleicht passt auch deshalb NA-Empathie zu NAs, aber weniger zu Aspies? Meine Intuition passt nämlich durchaus zu mir selbst, ich muss aber erst lernen, dieser mehr Gehör zu schenken.


  • Aber wenn z.B. "Unruhe" im Raum ist oder eine seltsame Stille...färbt das auf mein Gefühl ab.

    Hm, sowas merke ich auch, aber ich bin mir dann nicht sicher, was das bedeutet bzw. ich "merke" da manchmal auch was, wo NAs mich irritiert / verständnislos ansehen und mir glaubhaft versichern, dass da nichts sei... Also für mich ist das in Bezug auf andere nicht zuverlässig, was ich da fühle oder sich nicht... :?
    Definitiv wirkt sich das dann aber in Form von Verunsicherung auf mich aus, "färbt" also "ab", aber es "färbt" auch die vermeintliche "seltsame" Stille ab... Ich habe also das Gefühl, dass auf meine "Empathie" kein rechter Verlass ist :oops:

  • Ich merke oft was, was andere noch nicht bemerken. Vor allem, wenn etwas " unstimmig" ist. Oder was jemand nicht sehen lassen will.
    Früher hab ich dann was gesagt, es folgte das Absprechen der Wahrnehmung, was mich dann verunsicherte und an mir zweifeln ließ.
    Dafür merke ich anderes gar nicht.
    Ist halt eine komische Empathie bei mir. :d

  • Hm, sowas merke ich auch, aber ich bin mir dann nicht sicher, was das bedeutet bzw. ich "merke" da manchmal auch was, wo NAs mich irritiert / verständnislos ansehen und mir glaubhaft versichern, dass da nichts sei... Also für mich ist das in Bezug auf andere nicht zuverlässig, was ich da fühle oder sich nicht... :? Definitiv wirkt sich das dann aber in Form von Verunsicherung auf mich aus, "färbt" also "ab", aber es "färbt" auch die vermeintliche "seltsame" Stille ab... Ich habe also das Gefühl, dass auf meine "Empathie" kein rechter Verlass ist :oops:

    Also, das mit der Wahrnehmung der Stimmung im Raum, das ist eher eine Form von Intuition.
    Vor allem im Fall von "seltsamer Stille" ist es unter NTs "angebracht" das einfach zu übergehen, weil es wohl um eine Gruppendynamik geht bei der man selbst ein Außenstehender ist und die Leute es nicht vor jemand anderes besprechen wollen.
    Die irritation wenn dir versichert wurde da sei nichts kann also durchaus eher von da herrühren: "Warum fragst du überhaupt??"

    Ich habe schon mehrmals erlebt dass ich mich in eine Gruppe eingefunden habe und mir dann bestätigt wurde dass da sehr wohl was war, und man dann meine Meinung dazu einholte weil ich jetzt eben auch Teil der Gruppe bin.

    Dieses "irgendwas ist da doch..."-Gefühl ist aber noch keine Empathie, bei Empathie würdest du z.B. wissen A ist sauer auf B und B total empört darüber, was du auch bei Stille an deren Körperhaltung ablesen könntest. Daher irritiert dich deine Intuition eher, die etwas anderes ist als intuitive (bzw. emotionale) Empathie.

    Bei dir ist dann entweder die kognitive Empathie ausgeprägter (also das Mitfühlen das erst durch Information, Nachdenken und logisches Hineindenken in die Situation Anderer entsteht) oder eben keines von beidem, was aber nur hieße dass deine Gefühle von denen anderer unbeeinflusst bleiben und es dadurch für dich ein noch größerer Aufwand wäre herauszufinden wie du am besten auf jemanden eingehst um dessen Bedürfnisse dir gegenüber in der Situation zu erfüllen. (EDIT: oder überhaupt zu merken dass Bedürfnisse bestehen.)

    Und dann ist da noch die Möglichkeit dass das ganze situationsbedingt variiert, also dich mal die Gefühle anderer sehr treffen, mal erst wenn du sie nachvollziehen kannst und ein andermal ist es schwierig sich überhaupt reinzudenken.
    (So ist das bei mir der Fall, wobei mich letzteres immer sehr irritiert)

    Einmal editiert, zuletzt von Hinkypunk (20. August 2019 um 14:18)

  • Und dann ist da noch die Möglichkeit dass das ganze situationsbedingt variiert, also dich mal die Gefühle anderer sehr treffen, mal erst wenn du sie nachvollziehen kannst und ein andermal ist es schwierig sich überhaupt reinzudenken.
    (So ist das bei mir der Fall, wobei mich letzteres immer sehr irritiert)


    Diesen Absatz kann ich genau so unterschreiben.

    Angry young woman, there’s no way back, so just keep walking.
    Yoko Ono

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