Wie geht ihr mit plötzlichen Enttäuschungen um?

  • Die Enttäuschung zieht sich bei mir hin
    (ich sag mal schnell worum es geht: ein DHL Päckchen mit einem Inhalt worauf ich mich seit Samstag freue - an dem Tag sollte es zugestellt werden - wurde zurück nach Radefeld -hunderte Kilometer entfernt- geschickt und hängt da nun seit Tagen fest. Bitte nicht meinen Frust oder Enttäuschung abwerten weil das so "belanglos" ist. Aber ich brauche den Inhalt so sehr, so dringend für meine Seele. MANN!!! Ich kann auch nicht mehr ohne Medis schlafen. So ein Stress wegen so einem Scheiß)

    ADHS & Autismus.
    and I'm an eurasian Crossbreed

    Dummheit ist nicht "Nicht Wissen" oder "Nicht Wissen Wollen", Dummheit ist "Glauben genug zu Wissen"

  • ich sag mal schnell worum es geht: ein DHL Päckchen mit einem Inhalt worauf ich mich seit Samstag freue - an dem Tag sollte es zugestellt werden - wurde zurück nach Radefeld -hunderte Kilometer entfernt- geschickt und hängt da nun seit Tagen fest. Bitte nicht meinen Frust oder Enttäuschung abwerten weil das so "belanglos" ist. Aber ich brauche den Inhalt so sehr, so dringend für meine Seele. MANN!!! Ich kann auch nicht mehr ohne Medis schlafen. So ein Stress wegen so einem Scheiß

    Ich würde mal sagen, das ist kein "Scheiß", sondern wirklich richtig schlimm! Also ernsthaft, ich kann das total nachempfinden. Ich kenne das, wenn ich was bestelle, was ich unbedingt haben will und dann kommt das lange nicht. Und wenn man dann auch noch weiß das hängt wo fest, ist das wirklich richtig schwer auszuhalten. Und "Ersatz" kaufen bringt ja in so Fällen auch nicht unbedingt was, weil das eigentlich Begehrte ja doch bald kommen sollte.

    Surprised by the joy of life.

  • Danke @Surprised es tut mir wirklich gut, so verstanden zu werden. :)

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  • Klar doch. Bei mir ist gestern auch was passiert und nun geht es mir aktuell ähnlich wie dir und das was bei mir passiert ist war objektiv betrachtet vermutlich scheinbar noch unbedeutender als dein "Problem". Doch wenn das Empfinden nun einmal anders ist - und ich würde sagen für manche von uns ist das "schon" bei so scheinbar "kleinen" Sachen so - dann gilt doch, dass sich das so tragisch anfühlt wie für andere wenn der Traumurlaub ausfällt weil die Fluglinie streikt o.ä. Oder sich das sogar noch schlimmer anfühlt. Und dann braucht es dringend Trost.

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  • @rowdy: Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Ich hatte das auch mal, das ein Paket mit langersehntem Inhalt plötzlich zurück an den Absender geschickt wurde und ich es nicht zum angekündigten Termin bekam. Ich war so enttäuscht und frustriert, dass ich geheult habe. Als das Paket dann über eine Woche später endlich ankam, konnte ich mich anfangs gar nicht mehr darüber freuen, weil die Enttäuschung und der Frust so tief saßen. Ich hoffe, das ist bei dir anders und du kannst dich trotzdem noch darüber freuen, wenn es ankommt. :nod:

    Mich machen solche Enttäuschungen unglaublich traurig und frustriert und oft fange ich dann auch an zu weinen. Aber meistens bin ich eher wie gelähmt, bzw. betäubt. Nichts macht dann noch Spaß und nichts kann mir dann noch den Tag retten. Ich will dann einfach nur noch meine Ruhe haben und mich irgendwo verkriechen. Manchmal dauert es sogar Tage, bis sich meine Stimmung wieder bessert und es mir wieder gut geht. :(

  • @rowdy:

    Mich machen solche Enttäuschungen unglaublich traurig und frustriert und oft fange ich dann auch an zu weinen. Aber meistens bin ich eher wie gelähmt, bzw. betäubt. Nichts macht dann noch Spaß und nichts kann mir dann noch den Tag retten. Ich will dann einfach nur noch meine Ruhe haben und mich irgendwo verkriechen. Manchmal dauert es sogar Tage, bis sich meine Stimmung wieder bessert und es mir wieder gut geht. :(


    Ja, das kenn ich nur zu gut und werde meistens von meinen Mitmenschen nicht ernst genommen, was es dann noch schlimmer macht und ich dann noch wütend und aggressiv werde.
    Nicht verstanden zu werden macht mich krank.

  • Die Enttäuschung zieht sich bei mir hin
    (ich sag mal schnell worum es geht: ein DHL Päckchen mit einem Inhalt worauf ich mich seit Samstag freue - an dem Tag sollte es zugestellt werden - wurde zurück nach Radefeld -hunderte Kilometer entfernt- geschickt und hängt da nun seit Tagen fest. Bitte nicht meinen Frust oder Enttäuschung abwerten weil das so "belanglos" ist. Aber ich brauche den Inhalt so sehr, so dringend für meine Seele. MANN!!! Ich kann auch nicht mehr ohne Medis schlafen. So ein Stress wegen so einem Scheiß)

    Ich finde das nicht im Geringsten belanglos, sondern sehr nachvollziehbar. So Dinge, die nicht so laufen wie man will, und die für einen in irgendeiner Weise emotional wichtig sind. Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst und wäre in deiner Situation erstmal zu gar nichts mehr zu gebrauchen.

    Ich bin, also denke ich.

  • Ich reguliere/moderiere solche Gefühle meist. Das klappt mal mehr und mal weniger. Bei Entäuschung geht das sehr viel einfacher als bei Ärger oder Traurigkeit, weil man Sicherheit hat, dass der erwartete Zustand nicht mehr eintreten wird, weshalb man direkt umplanen kann. Ich konzentriere mich dann darauf mich auf die Änderung einzustellen. Meist bleibt die Entäuschung den Rest des Tages im Hintergrund und verschwindet erst durch den Nachtschlaf.

    Wie moderiert ihr eure starken Gefühle?

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • Die Enttäuschung zieht sich bei mir hin
    (ich sag mal schnell worum es geht: ein DHL Päckchen mit einem Inhalt worauf ich mich seit Samstag freue - an dem Tag sollte es zugestellt werden - wurde zurück nach Radefeld -hunderte Kilometer entfernt- geschickt und hängt da nun seit Tagen fest. Bitte nicht meinen Frust oder Enttäuschung abwerten weil das so "belanglos" ist. Aber ich brauche den Inhalt so sehr, so dringend für meine Seele. MANN!!! Ich kann auch nicht mehr ohne Medis schlafen. So ein Stress wegen so einem Scheiß)

    Ich kann das auch nachvollziehen und mir würde es ähnlich schlecht in einer solchen Situation gehen. Aber ich kann verstehen, was du mit "wegen so einem Scheiß" bzw. "belanglos" meinst. Ich kann deine Situation nicht beurteilen, aber bei mir würde ich dann denken, dass ich dieser Sache (z. B. Pünktlichkeit eines Paketes) unnötig viel Relevanz beimesse und mir das deshalb nicht mehr gut tut. Für andere Menschen ist die Pünktlichkeit eines Paketes vermutlich nicht so relevant. Man stresst sich ja eigentlich selbst unnötig, denn betrachtet auf ein ganzes Leben und die Bedeutung aller Dinge ist es vermutlich nicht so weltbewegend, ob man eine innig erwartete Sache nun eine Woche später bekommt oder zwei. Bei mir geraten in einem solchen Moment manchmal die Bedeutungen irgendwie durcheinander. Dann sehe ich nur noch diese eine Sache und es gibt nichts wichtigeres auf der Welt, als dass das Paket ankommt und gedanklich ein Haken dahinter gesetzt werden kann.
    Ich komme selbst schon durcheinander, wenn ich geplant hatte, ein Paket zurücksenden und ich dann das Paket aus irgendeinem Grund an dem geplanten Tag nicht mehr abgeben kann. So etwas ist für mich genauso schlimm. Bei mir hat das bei diesen Paketsachen weniger mit Enttäuschungen als mit Inflexibilität zu tun. :(

    Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie leidvoll das ist. Ich frage mich, was man dagegen tun kann. Ein Weg wäre ja, den Dingen eine andere Bedeutung beizumessen. Dafür müsste man aber wissen, wieso man z. B. der Pünktlichkeit eines Pakets eine so extrem hohe Bedeutung beimisst. Man könnte aber auch dazu stehen und sagen "ja, Pünktlichkeit ist mir extrem wichtig". So ist das bei mir, mir ist Pünktlichkeit ja extrem wichtig, aber wenn das zu so viel Leiden führt, frage ich mich, ob es helfen könnte, doch irgendwie davon wegzukommen, dass einem manche Dinge so wichtig sind (allgemein und für mich betrachtet, nicht in Bezug auf dein Paket).

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass das Paket mal irgendjemand Vernünftiges in die Hand bekommt, der dann merkt, dass da was schiefgelaufen ist und das Paket umlabelt oder irgendetwas tut, damit es wieder auf den Weg zu dir kommt und dann bald ausgeliefert wird.
    Könntest du dich beim Versender beschweren und die Ware nochmal (kostenlos) anfordern? Ich kenne einen Falll, wo eine Sendung auch Ewigkeiten nicht ankam. Die Person hat es dann reklamiert und die Firma sendete die Ware nochmal zu. Am Ende hatte die Person dann die Ware 2x, weil es dann irgendwann doch noch ankam. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass du die Sache jetzt haben willst und darauf wartest. Hast du schon eien Art Suchanfrage gestartet beim Transportdienstleister?

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (7. August 2019 um 13:39)

  • Wie moderiert ihr eure starken Gefühle?

    Indem ich mir sage: "halt Stopp. Es gibt keinen logischen Grund so zu fühlen." Klingt eigenwillig aber bei mir funktioniert es sehr gut. Manchmal fange ich dann auch an Schiffstypen aufzuzählen.

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

  • Vielen Dank für eure Antworten

    rowdy: Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Ich hatte das auch mal, das ein Paket mit langersehntem Inhalt plötzlich zurück an den Absender geschickt wurde und ich es nicht zum angekündigten Termin bekam. Ich war so enttäuscht und frustriert, dass ich geheult habe. Als das Paket dann über eine Woche später endlich ankam, konnte ich mich anfangs gar nicht mehr darüber freuen, weil die Enttäuschung und der Frust so tief saßen. Ich hoffe, das ist bei dir anders und du kannst dich trotzdem noch darüber freuen, wenn es ankommt

    zuerst heißt es unter sendungsnummer sei ein anderer Empfänger, dann heißt es, es sei zurück an den Absender. :m(:
    Sehr großer Frust, weil das Dinge drin waren, die meiner Seele gut getan hätten.

    Bei Entäuschung geht das sehr viel einfacher als bei Ärger oder Traurigkeit, weil man Sicherheit hat, dass der erwartete Zustand nicht mehr eintreten wird, weshalb man direkt umplanen kann. Ich konzentriere mich dann darauf mich auf die Änderung einzustellen.

    Das versuche ich auch immer. Zum Glück lenkt mich die Arbeit ein bisschen ab

    @FruchtigBunt
    Ich hab mich sehr darauf gefreut, weil momentan meine ganze Freizeit damit zu tun hat. (Zeichnen, lesen etc.) DHL sind solche Pfeifen.
    Oft hab ich Probleme mit Prioritäten, aber dass mir das so wichtig ist erscheint mir logisch, weil das meiner Seele gut getan hätte.

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass das Paket mal irgendjemand Vernünftiges in die Hand bekommt, der dann merkt, dass da was schiefgelaufen ist und das Paket umlabelt oder irgendetwas tut, damit es wieder auf den Weg zu dir kommt und dann bald ausgeliefert wird.

    :) Danke

    EDIT: Wenn ich eure verständnisvollen Antworten lese beruhige ich mich ein gaaanz kleines bisschen, bzw. bin jetzt bisschen besser drauf. Hilft voll, wenn man hört, dass es anderen auch so geht und wenn man Verständnis kriegt

    ADHS & Autismus.
    and I'm an eurasian Crossbreed

    Dummheit ist nicht "Nicht Wissen" oder "Nicht Wissen Wollen", Dummheit ist "Glauben genug zu Wissen"

    Einmal editiert, zuletzt von rowdy (7. August 2019 um 16:14)

  • Indem ich mir sage: "halt Stopp. Es gibt keinen logischen Grund so zu fühlen." Klingt eigenwillig aber bei mir funktioniert es sehr gut. Manchmal fange ich dann auch an Schiffstypen aufzuzählen.

    Das ist gar nicht eigenwillig. So bringt man Kindern Selbstregulation bei: man macht sie darauf aufmerksam, dass sie wissen, dass es nicht soooo schlimm ist. (Und dann plant man eine Aktion zur Besserung der Situation oder zur Ablenkung)
    Ist das Schiffstypen-Aufzählen Ablenkung oder vielleicht eher sowas wie eine Komfort-Zone/Beruhigung?

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

    Einmal editiert, zuletzt von Puk (7. August 2019 um 20:27)

  • @flori1994 Ich finde es "gefährlich", Gefühle zu "verbieten", weil sie nicht rational sind. Gefühle sind naturgemäß nicht rational. Regulieren ist gut, aber in Frage zu stellen, ob man ein Gefühl überhaupt haben darf/sollte fliegt einem meist früher oder später um die Ohren (RW). Sie gehen nicht wirklich weg, aber nagen dafür manchmal im Hintergrund an einem.

    @Puk Da bin ich anderer Ansicht. So bringt man, meines Erachtens, Kindern bei, dass sie kein Recht auf ihre Gefühle haben. Besser wäre es ihnen diese zu zugestehen. Jeder darf jedes Gefühl haben. Daraus leitet sich noch nicht ab, dass jede Handlung ok ist.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

    Einmal editiert, zuletzt von Kayt (7. August 2019 um 20:57)

  • Ich lass meine Gefühle lieber zu, statt sie zu unterdrücken. Gefühle dauerhaft zu unterdrücken kann meiner Meinung nach nicht gesund sein. Irgendwann brechen die sich Bahn, aber dann meistens umso schlimmer. Also lieber gleich zu- und rauslassen. Ist meiner Meinung nach gesünder. Nicht nur für die Psyche, sondern auch für den Körper. :nod:

  • @Rusty Mike :thumbup:

    (Allerdings mit Einschränkung: es sollten nicht andere darunter leiden müssen, wenn man seine Gefühle rauslässt, was bei mir aber leider immer wieder der Fall ist - ich hab mich oft nicht unter Kontrolle bei großer Traurigkeit oder Frust oder grundsätzlich bei starken Gefühlen :oops: )

  • Wie immer geht es um die Ballance.
    Gefühl haben ja und sie leben auch..aber nicht reinsteigern, endlos wiederholen, sich darin verlieren. usw.
    Da kann ein Stopp gut helfen.

  • @flori1994 Ich finde es "gefährlich", Gefühle zu "verbieten", weil sie nicht rational sind. Gefühle sind naturgemäß nicht rational. Regulieren ist gut, aber in Frage zu stellen, ob man ein Gefühl überhaupt haben darf/sollte fliegt einem meist früher oder später um die Ohren (RW). Sie gehen nicht wirklich weg, aber nagen dafür manchmal im Hintergrund an einem.

    @Puk Da bin ich anderer Ansicht. So bringt man, meines Erachtens, Kindern bei, dass sie kein Recht auf ihre Gefühle haben. Besser wäre es ihnen diese zu zugestehen. Jeder darf jedes Gefühl haben. Daraus leitet sich noch nicht ab, dass jede Handlung ok ist.

    Es geht ja nicht darum ob man das Gefühl haben darf sondern darum, dass die Intensität nicht gerechtfertigt ist. Die krasse, unmoderierte Intensität von Enttäuschung, Wut, Trauer, usw. ist eine riesige Belastung.

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • Das ist gar nicht eigenwillig. So bringt man Kindern Selbstregulation bei: man macht sie darauf aufmerksam, dass sie wissen, dass es nicht soooo schlimm ist. (Und dann plant man eine Aktion zur Besserung der Situation oder zur Ablenkung)Ist das Schiffstypen-Aufzählen Ablenkung oder vielleicht eher sowas wie eine Komfort-Zone/Beruhigung?

    Beides auf der einen Seite lenke ich mich so ab aber es ist auch sowas wie eine Komfort-Zone.

    @flori1994 Ich finde es "gefährlich", Gefühle zu "verbieten", weil sie nicht rational sind. Gefühle sind naturgemäß nicht rational. Regulieren ist gut, aber in Frage zu stellen, ob man ein Gefühl überhaupt haben darf/sollte fliegt einem meist früher oder später um die Ohren (RW). Sie gehen nicht wirklich weg, aber nagen dafür manchmal im Hintergrund an einem.

    Hmm, ergibt auch Sinn. Wobei ich es eher bevorzuge die Gefühle unter Kontrolle zu halten, aber ich bin eh sehr logisch-rational. (Manchmal schon fast wie ein Vulkanier aus Star Trek.) Ich suche die Tage mal ein Zitat aus Star Trek, dass meine Sicht auf Gefühle sehr gut zeigt.
    Außerdem wenn ich sie richtig unterdrücke, dann nur bis zum Abend, wo ich sie dann in geschützter Umgebung herauslassen kann. (Hauptsächlich am PC mit Weltraum-Shootern.)

    Es geht ja nicht darum ob man das Gefühl haben darf sondern darum, dass die Intensität nicht gerechtfertigt ist. Die krasse, unmoderierte Intensität von Enttäuschung, Wut, Trauer, usw. ist eine riesige Belastung.

    Jep. Sehe ich auch so.

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

    Einmal editiert, zuletzt von flori1994 (7. August 2019 um 22:16)

  • @Kayt ein Nachtrag:

    Bei Kindern geht es meist um Angst. Man möchte im Allgemeinen nicht, dass sie ihre Angstgefühle ausleben, sich reinsteigern und damit Leben müssen. Die anderen hier diskutierten Affekte waren auch allesamt negativ, also mit Leiden verknüpft. Klar haben Menschen ein recht darauf zu leiden und völlig die Kontrolle zu verlieren. Aber man möchte doch eher dass es einem gut geht. Dem Kind, das panisch schreit und weint sagt man:

    "Du musst vor dem Käfer keine Angst haben.
    Der kann dir nichts tun, das weisst du doch oder?"
    "Der hat bestimmt mehr Angst vor dir als du vor ihm"

    Man kann dem Kind aber auch das Recht auf seine Angst zugestehen und es mit seinen Tränen allein lassen.

    offtopic: Ich frage mich ob die Neigung anderer Leuts Aussagen in einen neuen, eigenen Sinnzusammenhang zu setzen Autismus-bedingt ist. Das passiert ja doch recht oft.

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

    Einmal editiert, zuletzt von Puk (7. August 2019 um 22:29)

  • @flori1994 Eben wegen des Rationalseins und Kontrolle haben wollen, besteht ja die Gefahr. Je mehr etwas weh tut und je mehr man dieses Gefühl loswerden will, eventuell leugnet durch Rationalisierung, desto eher läuft man Gefahr, dass Emotionen zur falschen Zeit unangemessen durchbrechen. Oder sogar Grund für Selbstsabortage sind - eventuell viele Jahre später und man selbst erkennt erstmal gar nicht, woran es liegt. Dann gibt es viel verschütteten emotionalen Ballast aufzuarbeiten, wenn die Ratio nicht mehr schaft die Gefühle in Schach zu halten.

    Ich spreche mich hier nicht dafür aus, allen Impulsen nachzugehen und sich "wie die Axt im Walde aufzuführen". Bitte nicht missverstehen. Gefühle erkennen, annehmen und dann eine zielführende Strategie, die so wenig Schaden wie möglich anrichtet finden, das wäre mein Ideal - dem ich jetzt nicht unbedingt vorbildhaft folge ;) Aber ich versuche es immer mehr. Ich bin mittlerweile alt genug, um meine Fehler zu verstehen.

    Wenn ich intensive Gefühle habe, die mich überwältigen und dann jemand sagt, dass doch alles nicht so schlimm ist, wird der Moment nur noch schlimmer für mich. Ich fühle mich dann nicht nur eh schlecht, sondern dazu noch unverstanden und noch schlechter, weil ich mich ja angeblich unbegründet schlecht fühle :? Mir helfen Verständnis im Sinne von "Ich erkenne an, dass du dich grad so fühlst" und dann Zeit um mich wieder zu "sammeln".

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

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