Autismusambulanz Düsseldorf

  • Aber statt 5 Stunden Party 5 Stunden in einer Bibliothek zu hocken, da müsste schon gerade ein neuer Murakami erschienen sein. Und selbst den lese ich lieber daheim...

    Gerade dieses Beispiel zeigt doch ganz anschaulich, dass es für viele Aspies bei solchen Fragen nur heißen kann: Weder - noch!

    Nein, nicht immer; nein, nicht für alle; für viele aber doch.
    Dazu kommt noch folgende Überlegung:
    die Treffersicherheit bei Fragebögen erhöht sich mit der Fragegenauigkeit.
    Manchmal scheint mir die Frage zu allgemein.
    Und für mich sind diese "Ja sehr - ja etwas- hm hm - nein kaum - nein nie" -Antworten trotz der Abstufungen deswegen oft nicht stimmig.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Hallo ich kenne die negativen Erfahrungsberichte.

    Ich fühlte mich während meiner Diagnosik im MPI München , endlich verstanden das ,da wirklich eine Problematik besteht. Hatte 2 Gespräche mit der Dip. Psychologin und noch den Ados. Und zum Ende das Abschluss Gespräch. Es waren 4 Termine.
    Es wurde noch ein bestimmtes Blutbild gefordert und es gab Online Fragebögen für zu Hause.

    Mir sagte der Dr. S . das es viele Anzeichen auf Autismus in den Schulzeugnisse gibt. Und nun mit der Diagnose endlich Hilfe bekomme ,die ich immer schon gebraucht hätte.

    Eigentlich wollte er noch ein MRT machen ,da aber zwischenzeitlich wieder ein Job fand war leider keine Zeit. Und durch die Schließung der Ambulanz in München . Ist mein Arztbrief irgendwie unter gegangen.

    Via Facebook erfuhr ich von der Schließung.

    Er sagte das die Adresse ja für mich zuständig sei. Die leider in München nicht mehr gibt.

    Hab meine Material der Diagnosik der Forschung zu Verfügung gestellt.

    Wünsche allen durch Corona Situation noch länger warten müssen viel Kraft für die Diagnosik. Seit einfach so wie ihr seit.

    Das Do ist der Weg. :prof:

  • Natürlich irrt sich jeder, egal wie gut er/sie ist!

    Häh?

    Allerdings ist es halt schon komisch, wenn sich scheinbar alle, die die Diagnose, die sie wollten, nicht bekommen, dann über den betreffenden Arzt aufregen und ihn als inkompetent darstellen.

    Irgendwie hätte ich bei dir doch mehr an Aufmerksamkeit bei einem so heiklen Thema erwartet.

    Beispielsweise hat sich @Pusheenosaurus zuerst über besagten Arzt geäußert und schreibt eindeutig, dass sie "die Diagnose" bekommen hat. Gekränkte Selbstüberschätzung als Motiv, eine Konifere :fun: zu kritisieren, scheidet bei dieser Konstellation doch wohl aus.

    Auch bei meinem kurzen Einwurf ging es nicht um das Bekommen oder Nicht-Bekommen der Diagnose ASS.
    Es ging um unangemessenes Verhalten während eines Arztgesprächs. Unabhängig vom Ergebnis.

    Bis heute liegt uns übrigens weder ein schriftliches Ergebnis oder eine mündliche Aussage dazu vor.

    Da ich selber seit 1990 als ärztliche Gutachterin tätig bin, bilde ich mir tatsächlich ein, das Verhalten der Kollegen ein wenig beurteilen zu können. Niemand ist verpflichtet, meine Sicht der Dinge zu übernehmen, aber meine Darstellung(en) umzuinterpretieren ist auch nicht nötig.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Irgendwie hätte ich bei dir doch mehr an Aufmerksamkeit bei einem so heiklen Thema erwartet.

    Beispielsweise hat sich @Pusheenosaurus zuerst über besagten Arzt geäußert und schreibt eindeutig, dass sie "die Diagnose" bekommen hat.

    Du hast mich auch falsch verstanden. Ich meinte, dass jeder, der die Diagnose nicht von Dr. Schillbach erhielt, ihn nachher als inkompetent darstellte.

  • Was ich seltsam fand: Ich war mal damals zu einer Studie, als es noch im MPI in München war. Da wollten sie die Diagnostik neu machen, damit sie für alle gleichermaßen ist. Hab ich gesagt ok (obwohl ich schon mehrfach diagnostiziert war und so weiter), dann wurde der ADOS gemacht, 12 Punkte und das reichte denen aus. Ich wollte gern auch ein Diagnostikgespräch mit Dr. Schilbach haben, aber hab ich nicht bekommen. Begründung man bräuchte das nicht; obwohl es vorher per Mail hieß man bräuchte es. Aber ich wollte es gerne, um ihn kennenzulernen. :(

  • Prof. Schilbach hat das Gespräch in der Ambulanz nach nicht einmal 15 Minuten beendet, da er meinen ganzen Notizen in der Zeit nicht gerecht werden könne. Er machte mir den Vorschlag, dass ich mich stationär diagnostizieren lassen könne.

    Ich willigte letztlich ein und befand mich fünf Tage auf seiner Station.

    Ich hatte in dieser Zeit ein ca. 40 minütiges Gespräch mit Prof. Schilbach (in dem ich auch nicht über meine Notizen sprechen konnte), ca. 3 Stunden Differentialdiagnostik mit einer Psychologin und ein kurzes Gespräch mit Dr. Kriegs, mit dem ich eigentlich viel sprechen sollte, der jedoch die ersten Tage leider gar nicht im Haus war. Am Ende erfolgte dann ein Abschlussgespräch mit Prof. Schilbach.

    In meinen Grundschulzeugnissen gibt es keine Hinweise auf ASS (es gibt nur einen Satz zum Sozialverhalten aus der 4. Klasse und der ist positiv - in allen anderen Jahrgänge wurde kein Sozialverhalten bewertet) und Prof. Schilbach hält mich für sehr sozial kompetent (was ich grundsätzlich auch nicht bestreiten würde - ich habe mir meine Sozialkompetenz hart erarbeitet). Aus diesen Gründe kann er Autismus zweifelsfrei ausschließen.

    Der Aufenthalt und der ganze Ablauf in der Klinik hat mich psychisch stark belastet und ich würde mich nie wieder eine Psychiatrie aufnehmen lassen, sofern ich nicht akut suizidal wäre. Mir wurden im Vorfeld Zusagen gemacht (ich müsse dort an keinen Therapien teilnehmen o.ä.), was sich letztlich nicht so bestätigen ließ. Ich war sehr naiv in meinen Annahmen. Mein Vertrauen ist beschädigt. Alles Weitere ausschließlich per PN.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Vielen Dank für Deinen Bericht, Kayt. Das klingt in der Tat nicht schön. Und auch nicht besonders professionell geplant. Wenn Du noch berichten magst: was sollte denn speziell stationär abgeklärt werden, was nicht auch in mehreren ambulanten Gesprächen mit einem Psychiater hätte erledigt werden können (der jetzt ja ohnehin nicht da war)? Ging es um die Wirkung in der Gruppe? Dazu hätte dann ja die Zusage, keine gruppentherapeutischen Angebote wahrnehmen zu müssen, nicht gepasst. Komisch jedenfalls. Gerne auch per PN.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Hat sie doch gar nicht bekommen oder?

    Was soll denn das nun wieder?

    Ich habe den Eindruck und werde ihn nicht los, dass es nicht erlaubt ist, über bestimmte Menschen, die im Bereich Diagnostik/Forschung zu ASS tätig sind, nach dem subjektiven Erleben zu berichten. Und zwar ist es jeweils dann "nicht erlaubt", wenn die subjektiven Berichte den eigenen Erfahrungen zuwiderlaufen.

    Meines Erachtens würde es doch genügen, zu sagen, dass der eigene Eindruck oder das eigene Erleben diesbezüglich anders aussahen.
    Weshalb werden diejenigen, die Prof. Schilbach nicht eben souverän erlebt haben, persönlich so angegangen?

    Es gibt - so traurig das für z.B. @Kayt auch sein mag - ziemlich viele Gründe, weshalb so ein Kontakt unbefriedigend verläuft. Das muss auch nicht mit einer gestellten oder nicht gestellten Diagnose aus dem ASS-Bereich zusammenhängen. Jeder Mensch kann mal einen "guten" oder mal einen "schlechten" Tag haben, auch Ärzte...! Aber andererseits:

    Wenn ein solches Diagnostik-Gespräch aber bestimmte bestimmte Merkmale aufweist wie beispielsweise der Untersucher unterbricht seinen Probanden mehrfach oder gegebene Zusagen werden nicht eingehalten - bitte, das sind Beispiele! - , dann ist es gut, innerhalb der Forums"gemeinde" auf diese Vorkommnisse hinzuweisen. Ein bisschen mehr Info hilft bei der Vorbereitung auf solche wichtigen Termine - oder besser gesagt: Kann helfen.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • @2hoch8 du zitierst mich mit:

    ".....und schreibt eindeutig, dass sie "die Diagnose" bekommen hat."

    Ja, aber nicht von "diesem Arzt". Pusheenosaurus schreibt nicht, dass sie die Diagnose von besagtem Arzt erhalten hat. Und auch ich habe das nicht behauptet.
    Der erste Teil des Satzes steht -entgegen deiner Interpretation- nicht in direkter Folge mit der Aussage in Teil 2. Beide Satzteile sind mit dem Bindewort "und" verbunden. Der Grund erschließt sich eigentlich beim Lesen der gesamten Auseinandersetzung um den hier ein wenig umstrittenen Diagnostiker.

    Allerdings....
    Wenn jetzt Außenstehende eine Fern-Bewertung von Diagnosen ihrer "Herkunft" nach erstellen (denn so sieht die von dir betriebene Argumentationskette aus), könnten wir die Debatte auch gleich in die Tonne kloppen. Die Forenregeln untersagen sowas aus gutem Grund.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

    Einmal editiert, zuletzt von Capricorn (6. Juni 2020 um 01:16)

  • Du hast mich auch falsch verstanden. Ich meinte, dass jeder, der die Diagnose nicht von Dr. Schillbach erhielt, ihn nachher als inkompetent darstellte.

    Du darfst selbstverständlich ohne meine Erlaubnis :fun: dazu meinen, was du meinen möchtest.

    Aber deine Ausführungen sind so, wie du sie im Zitat machst, einfach nicht korrekt.
    Ich beispielsweise wurde Zeugin seines Verhaltens und habe Teile davon geschildert. Nicht alles, was er von sich gab und was m.E. eigentlich nicht in ein ärztliches Diagnosegespräch gehörte, habe ich hier wiedergegeben; ich will ja auch niemanden überzeugen, nur von meinen aktuellen Erfahrungen berichten.

    Aber ich wollte keine Diagnose von ihm und habe auch noch kein Ergebnis seiner Bemühungen bei meinem Sohn zu sehen bekommen. Möglicherweise "bekommt" mein Sohn eine Diagnose aus dem autistischen Formenkreis. Das wäre praktisch und die Mühen der Terminvereinbarungen usw. wären nicht umsonst gewesen.
    Das würde aber nichts an meiner Einschätzung ändern, dass es empathischer auftretende, strukturierter vorgehende, besser organisierte psychiatrische Oberärzte als besagten Prof. Sch. gibt.
    "Inkompetent" wäre meiner Meinung nach nicht der passende Ausdruck.
    Demgegenüber habe ich auch schon Psychiater erlebt, die zwar (fachlich) völlig inkompetent waren, dabei aber höflich, zu Scherzen aufgelegt, entspannt im Umgang. Ohne große Mühe beim Nachdenken fallen mir zwei Namen dazu ein. Und der eines weiteren, der zwar in Oberarztfunktion tätig war, aber einen fatalen Hang zu Alkohol und Handgreiflichkeiten aufwies. Das Leben ist einfach ganz schön bunt!

    Ich meine damit, dass Schilbach-Fans ihn von mir aus gerne weiter 1a finden sollen. Aber das sind Meinungen aufgrund persönlicher Begegnungen. Das gleiche steckt bei den Negativ-Bewertungen dahinter, nur werden die hier diffamiert. Und da frage ich mich schon: Was soll denn das? Wer ist denn hier dünnhäutig - wohl nicht die, die mit Prof. S. nicht die besten Erfahrungen machen mussten, sondern die wütende Fangemeinde.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Es gibt - so traurig das für z.B. @Kayt auch sein mag - ziemlich viele Gründe, weshalb so ein Kontakt unbefriedigend verläuft. Das muss auch nicht mit einer gestellten oder nicht gestellten Diagnose aus dem ASS-Bereich zusammenhängen. Jeder Mensch kann mal einen "guten" oder mal einen "schlechten" Tag haben, auch Ärzte...!

    Klar, das ist nicht nur im Autistenbereich so. Ärzte sind schließlich auch nur Menschen. Manchmal stimmt einfach "die Chemie" nicht, es gibt Menschen, die nicht zusammen passen. Zuweilen kann ein Gespräch aus den unterschiedlichsten Gründen auch einfach ungünstig laufen.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Klar, das ist nicht nur im Autistenbereich so. (....)... (......) Zuweilen kann ein Gespräch aus den unterschiedlichsten Gründen auch einfach ungünstig laufen.

    Sag ich doch. ;)

    Ich verstehe nur nicht, weshalb bestimmte Beiträge so "zerpflückt" und 1000 Mal hinterfragt werden. Für mich ist es vollkommen nachvollziehbar, dass ein Mensch gute Erfahrungen mit einem bestimmten Arzt macht und ein anderer Mensch das Gegenteil erlebt beim gleichen Arzt.

    Und halt nicht nur im Bereich Autismus - das Gleiche gilt meinetwegen auch für Schule/Lehrkräfte, für Friseure, für Kfz-Werkstätten.

    Je mehr Meinungen- am besten fundiert durch eigenes Erleben - zusammengetragen werden, desto vielfältiger das Bild.

    Und jemandem den Wahrheitsgehalt der Aussage, wenn sie nicht positiv klingt zu einem bestimmten Arzt, völlig in Abrede zustellen, zu meinen, sie sei durch den Status der abgelehnten Diagnose so negativ ausgefallen, ist widerlich.
    Es ist hierbei wie so oft im "wirklichen Leben" die Weigerung, sich mit Hintergründen wirklich zu beschäftigen, sich inhaltlich auseinanderzusetzen, die mich so entsetzt.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Für mich ist es vollkommen nachvollziehbar, dass ein Mensch gute Erfahrungen mit einem bestimmten Arzt macht und ein anderer Mensch das Gegenteil erlebt beim gleichen Arzt.

    Genau. Das hängt von vielen Faktoren ab. Von persönlicher Sympathie und Antipathie, von "Triggern" beim anderen, von denen man gar nichts ahnt (auch Ärzte haben empfindliche Punkte und "blinde Flecken"), aber auch von der jeweiligen Tagesform und dem Stresslevel. Insofern kann man das einerseits nie verallgemeinern. Andererseits finde ich es aber oft interessant und aussagekräftig, worüber jemand sich jeweils beschwert und was konkret er als positiv berichtet. Bei mehreren Berichten kann sich da ein Muster ergeben, und das wiederum nehme ich dann schon ernst. Natürlich auch nicht nur bei Ärzten. ;)

    Je mehr Meinungen- am besten fundiert durch eigenes Erleben - zusammengetragen werden, desto vielfältiger das Bild.

    Eben.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Andererseits finde ich es aber oft interessant und aussagekräftig, worüber jemand sich jeweils beschwert und was konkret er als positiv berichtet. Bei mehreren Berichten kann sich da ein Muster ergeben, und das wiederum nehme ich dann schon ernst. Natürlich auch nicht nur bei Ärzten.

    Das- finde ich - ist ein guter Wegweiser bei ganz verschiedenen Themen und Kritiken.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Das sehe ich genauso. :)

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!