Was für schlimme Erfahrungen habt ihr in eurer Schulzeit gehabt?

  • Coeur Noir so gesehen hast du mit dieser Aussage Recht und es spielen natürlich viel viel mehr Faktoren eine Rolle aber Die Schule ist trotzdem nicht dazu ausgelegt das sich Kinder und Jugendliche positiv entwickeln können so wie wir diese Zustände heutzutage erleben oder erlebt haben!!

  • Ich denke das ist auch gerade deshalb so, weil die Lehrer einfach nicht die Zeit dazu haben, sich individuell auf jede/n einzelne/n Schüler/in einzulassen. Dafür sind die Klassen mit oft mehr als 30 Kindern einfach zu groß. Das Schulsystem ist außerdem nicht darauf eingestellt, die individuellen Stärken des Einzelnen zu fördern. Jeder muss in allen Fächern Leistung erbringen. Ganz ungeachtet der persönlichen Stärken.

    Und das finde ich sehr, sehr schade.

  • Schule war mein Albtraum. Ich wurde wie @Windtänzerin auch ab der 7. Klasse bis zur 11. gemobbt. (Hat das was mit der Pubertät zu tun?).
    ich habe zuerst eine Hauptschule besucht, dann Real- und dann Gymnasium.
    Mit den Lehrern kam ich gut klar , ich schloss Real- und Gymnasium jeweils als Schulbeste ab. Hätte man mich einfach in Ruhe gelassen!
    Das Lernen empfand ich nicht als schlimm, das gab mir Sicherheit ( ich war erst ab der 7. Klasse gut, vorher eine schlechte Schülerin. Eine Psychologin meinte : Ah, Sie haben mit 14 verstanden, wie Schule funktioniert. ")
    Leider hatte ich nicht verstanden , wie Mitschüler funktionieren.

    Wenn andere Leute mit Nostalgie von ihrer Jugend reden, mache ich nicht mit:
    ich möchte nie wieder Kind sein !
    Ich möchte nie wieder jugendlich sein!

    Meine Eltern haben das irgendwie nicht wirklich mitbekommen. Wenn ich so etwas sage, meinen sie, ich wäre unddankbar.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

    Einmal editiert, zuletzt von Rhianonn (17. Juli 2019 um 20:30)

  • Coeur Noir so gesehen hast du mit dieser Aussage Recht und es spielen natürlich viel viel mehr Faktoren eine Rolle aber Die Schule ist trotzdem nicht dazu ausgelegt das sich Kinder und Jugendliche positiv entwickeln können so wie wir diese Zustände heutzutage erleben oder erlebt haben!!

  • Wisst ihr was Leute ?
    Lasst uns doch einfach die Vergangenheit begraben und nach vorne schauen!!! Das Thema über das wir uns unterhalten ist einfach nur scheiße !!!
    Wir können da leider sowieso nichts mehr ändern,aber wir selber können uns ändern!!!

    Also Leute Haut rein!!!

    Euer silas :thumbup:

  • Happy to be Ich danke dir für die Erklärung. Wie gesagt, es ist mir nur zwei Mal im Leben überhaupt passiert. Ich war deswegen sehr verunsichert, dachte schon, ich sei potentiell gefährlich. :cry:


    Lasst uns doch einfach die Vergangenheit begraben

    Das versuche ich schon so lange und es gelingt mir nicht so richtig. Gebe mir aber Mühe das Geschehene nicht allzu sehr in die Gegenwart mit einfließen zu lassen und hoffe, dass die Zeit meine psychischen Wunden irgendwann heilen wird. :nod:

  • @coeur noir
    bei mir war das etwas anders. Grundschule 4. Klasse, nur ein Junge, eineinhalb Köpfe größer dieses Pieken, hört nicht auf, obwohl mehrfach was gesagt.
    Ich wurde "ruhig und kalt", aufgestanden, rumgedreht, eine echt heftige Ohrfeige, wieder hingesetzt.
    Höre noch wie die Lehrerin zu ihm sagt "Das hast du nicht anders verdient".
    Danach in mir nur Nebel und Automodus. Dass meine Hand weh tut, merkte ich erst Abends.

    Das nochmal, als ein, wieder viel größerer, Mitschüler eine kleine liebe junge unsichere Lehrerin quält bis sie "aufgelöst" aus der Klasse rennt. Nur diesmal mit der Faust, geplatzte Oberlippe.
    Er erzählte den Lehrern, er wäre gegen einen Türrahmen gefallen.
    Mir fällt erst jetzt auf, niemand hatte gepetzt.
    Ich würdr mich da nicht auf Impulskontrollverlust berufen können. Im Gegenteil, dieser eine reine Impuls war in diesen Momenten voll unter Kontrolle. Ich wusste genau, was ich da mache.

  • @Silas Danke für den Tipp, ich schau es mir mal an. :)

    bei mir war das etwas anders. Grundschule 4. Klasse, nur ein Junge, eineinhalb Köpfe größer dieses Pieken, hört nicht auf, obwohl mehrfach was gesagt.
    Ich wurde "ruhig und kalt", aufgestanden, rumgedreht, eine echt heftige Ohrfeige, wieder hingesetzt.
    Höre noch wie die Lehrerin zu ihm sagt "Das hast du nicht anders verdient".
    Danach in mir nur Nebel und Automodus. Dass meine Hand weh tut, merkte ich erst Abends.

    Ich hatte damals leider die ganze Klasse gegen mich, sie haben alle zu den zwei Mitschülerinnen gehalten, gelogen und behauptet, ich hätte angefangen. Also wurde ich damals zum Rektor geschickt. Ich durfte der weiteren Physikstunde nicht mehr beiwohnen.

    Diesen "Nebel und Automodus", wie du ihn beschreibst, hatte ich damals nach der Auseinandersetzung mit der Nachbarin. Als ich wieder zu mir kam, wechselte dieses "schwarz sehen" langsam in den Nebel über, ich fühlte mich innerlich leer, war aber ansonsten klar und ansprechbar. Irgendwie habe ich danach einfach weiter funktioniert.

  • Letzteres ist wohl der enorm ausgeprägte Gerechtigkeitssinn, der angeblich unter Aspies stark vertreten sei @Happy to be

    :d
    es gibt allerdings bessere Methoden, wie ich dann später lernte, diesen Sinn ins Leben zu bringen.
    Aber das so für den Fall der Fälle in petto zu haben hat auch was.....beruhigendes - also für mich :m(: :d

    Btw, zweiter wurde dann später Erzieher, und sogar ein echt guter. Der begegnete mir eineinhalb Jahrzehnte auf einer Schulung wieder. Die Narbe versteckte er etwas unter einem Magnum-Oberlippenbart. Ich sah die sofort :d

  • @LailandaDemia
    Hab nochmal nachgedacht.
    Ich glaub, neben dem Gerechtigkeitssinn war da auch viel Identifikation mit dabei.
    Ich war recht klein und dünn, die Lehrerin noch kleiner. Ich oft den Tränen nahe, aber eben dann ohne weinen zu können, sie weinte, ich wäre gerne oft geflüchtet, hielt irgendwie durch, sie konnte nicht mehr....
    also das da doppelt so schlimm und dazu noch die ganzen getriggerten eigenen Schlimm-Gefühle aus genau so selbst Erlebtem. Und das kam dann zusammen.
    So je zu einem Drittel.
    Dazu noch fehlende andere Methoden....also Wumms. :m(: :d

  • @Happy to be
    Ich finde, das klingt sehr plausibel. Spielt bei mir wahrscheinlich auch eine große Rolle.
    Ich spüre die Ungerechtigkeit gegenüber anderen so stark als wäre ich selbst betroffen. Ich kann mich nur schwer abgrenzen (nur vom Verstand, aber nicht vom Gefühl).

  • @Happy to be
    Ich finde, das klingt sehr plausibel. Spielt bei mir wahrscheinlich auch eine große Rolle.
    Ich spüre die Ungerechtigkeit gegenüber anderen so stark als wäre ich selbst betroffen. Ich kann mich nur schwer abgrenzen (nur vom Verstand, aber nicht vom Gefühl).

    Das kann ich heute besser als früher. Was auch bedeutet, vorher mehr von der Gesamtsituation wahrzunehmen, weil eigene Gefühle hier das Wahrnehmen und Denken nicht mehr so blockieren.
    Damit dann schnellere Entscheidungen, was jetzt tun aus all dem, was möglich wäre.
    Wenn ich dann aber loshandele, in kritischen Situationen wie früher. Nur ohne Nebel danach.
    Dafür dann aber das Zittern und die Übelkeit danach. Gehört dazu, geht heute schneller wieder weg, auch das, Übungssache :)

  • Also die wohl schlimmste Erfahrung in der Schulzeit machte ich, als ich im Chemieunterricht plötzlich vom Sitznachbar einen Füller in die Hand gerammt bekam. (Also quasi so als wäre der Füller ein Messer) Zuerst war ich darüber mehr oder minder entsetzt. Aber das war wohl der bislang einzige Moment wo ich handgreiflich wurde, denn ich machte mit dem Typen das hier zwischen den Tischreihen halb auf dem Stuhl sitzend:

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    Einmal editiert, zuletzt von flori1994 (28. Juli 2019 um 19:11)

  • Wisst ihr was Leute ?
    Lasst uns doch einfach die Vergangenheit begraben und nach vorne schauen!!! Das Thema über das wir uns unterhalten ist einfach nur scheiße !!!
    Wir können da leider sowieso nichts mehr ändern,aber wir selber können uns ändern!!!

    Also Leute Haut rein!!!

    Euer silas

    Was man begräbt, kommt gerne als Zombie wieder :fun:

    Aber ich möchte auch abschließen. Nicht , weil ich den Gedankenlosen verzeihe, sondern weil ich mich selbst schlecht fühle, wenn ich an meine Schulzeit denke. Und dieses Schlechtfühlen möchte ich nicht. Es bringt mich nicht weiter und hilft mir auch nicht. Es ist geistige Umweltverschmutzung, Sondermüll , Gift .


    Auf einem zufälligen Treffen, es war kein Klassentreffen, aber es waren doch so 5 meiner Plagegeister da , habe ich gemerkt, dass ich mehr von der Welt kenne als sie ,und dass sie tatsächlich nie aus unserem Heimatkaff rausgekommen sind. Leute mit solch beschränktem Geist , die glauben , sie sind die Größten, merken sehr schnell, dass man sie anderswo nicht hofiert.
    Der Schlimmste von allen saß übrigens im Gefängnis. In Frankfurt . Als sie mir das erzählten, war da doch ziemlich viel Schadenfreude meinerseits. 8-)

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Seid ihr alle auch der Meinung das Schulen
    Nur dazu beitragen die Persönlichkeit und die Neugier der Kinder und Jugendlichen zunichte zu machen???

    Das klingt für mich völlig absurd.

    Die Schulen sind einfach überfüllt.
    Dazu kommen noch asoziale/egoistische Eltern, die den Lehrern verbieten, ihre verzogenen Kinder zu erziehen.
    Nein, Schule kann auch für Aspies wunderbar sein, wenn in der Klasse wirklich die ganze Zeit Ruhe herrscht und die Klassen klein genug sind.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Nein, Schule kann auch für Aspies wunderbar sein, wenn in der Klasse wirklich die ganze Zeit Ruhe herrscht und die Klassen klein genug sind.

    Wie bei mir in der Oberstufe (keine deformierte, sondern noch gaz altmodisch). Beim Abi waren wir noch 18, eine angenehme Klassengröße für mich. Ich habe Schule ab etwa der 10. Klasse sehr genossen, obwohl ich v.a. in 5./6. Klasse, aber noch bis in die 9. Klasse teils brutale Mobbing-Erfahrungen gemacht hatte. Bei den meisten Mobbern hat es halt nicht für die Oberstufe gereicht, die restlichen wurden dann einigermaßen erwachsen und haben mit dem Unsinn aufgehört. Und die breite Streuung der Fächer, ohne Leistungskurse, die heutzutage ja mitunter schon fast Uni-Niveau fordern (in Geschichte scheint mir das so zu sein), kam meiner Interessenlage sehr entgegen, die Schule hat weder meine Persönlichkeit noch meine Neugier "zunichte gemacht".
    Die heutige Oberstufe mit den aufgelösten Klassenverbänden ist für Aspies vermutlich im Allgemeinen weniger günstig (was das Soziale angeht), aber ein totalitäres Repressionsinstrument ist Schule ganz gewiss nicht. Wie gut oder schlecht es einem ergeht, hängt auch heute noch in allererster Linie von den Lehrern ab, und da kann man natürlich Pech oder Glück haben. Auch Lehrer ist insofern ein ganz normaler Beruf, als es wie bei Maurern, Steuerberatern, Friseusen und Fußballprofis gute, mittelmäßige und schlechte gibt - alles andere wäre auch erstaunlich.

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