• Dieses Thema beschäftigt mich sehr, da ich keine Romanleserin bin, sondern sehr gerne Fachliteratur und die gerne im Internet lese.
    Es gibt beispielsweise gute Seiten zu Asperger, die aber wirklich schlimm in der Rechtschreibung sind. Wenn ich den entsprechenden Seiten die Rechtschreibfehler zutrage, bekomme ich meistens keine Antwort und dann korrigieren sie es auch nicht!
    Wie soll man sich dann noch auf den Text konzentrieren können?
    In Eurer Vielfalt denke ich, dass ich nicht so alleine bin mit dem Anspruch, oder?

  • Hi,

    mich stört es auch, wenn ich den Eindruck habe, dass es überhaupt kein Lektorat mehr gibt und gleich mehrere Fehler in einem Artikel sind. Innerlich korrigiere ich zwar, jedoch würde ich mir die Mühe der Weiterleitung sparen, da ich vermuten würde, dass es darauf keine Resonanz gibt. Ich schaffe es allerdings dennoch, mich auf den Inhalt konzentrieren zu können. Wenn es für dich so schwierig ist, könntest du den Text vielleicht in ein Schreibprogramm kopieren und dort für dich korrigieren und danach inhaltlich lesen?

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Die Erwartungshaltung, dass jemand, der Rechtschreibfehler (in hoher Zahl) veröffentlicht, diese auch korrigiert, ist wohl überoptimistisch.
    Ich lese im Zweifelsfall lieber ein Buch zum Thema.

    Der Tipp mit dem Schreibprogramm ist aber auch nicht schlecht.

  • Also wenn ich irgendwo Text veröffentliche (Webseiten oder co), dann versuche ich natürlich immer die Rechtschreibung einzuhalten.
    Wenn mir mal ein Fehler passiert, wird dies korrigiert (auch wenn man drauf hingewiesen wird).

    Ich kann auf der einen Seite verstehen, dass einige da nicht viel drauf geben. Auf der anderen Seite, sollte man wenn man ernst genommen werden will auf so was achten.^^

    Grüße aus der Pegasus Galaxie. :)

  • Ich kann Texte, die nicht ordentlich geschrieben sind, kaum lesen. Es strengt mich zu sehr an und macht mich auch wütend, weil ich nicht verstehen kann, warum sich andere da keine Mühe geben. Ist allen Aspergern Rechtschreibung, Grammatik und Co. wichtig? Das würde mich sehr interessieren. Wenn sich Neuzugänge mit ihrem Verdacht vorstellen und der Text extrem anstrengend und fehlerhaft ist, frage ich mich, ob sie überhaupt betroffen sein können. Was meint ihr?

  • Ist allen Aspergern Rechtschreibung, Grammatik und Co. wichtig?

    Gute Frage. Mein Eindruck ist, dass hier im Forum sehr viele User sich an die Rechtschreibregeln halten und z.B. auch Groß- und Kleinschreibung beachten. Im Gegensatz zu so manch anderen Foren, die ich kenne. Ich finde das sehr angenehm hier, denn korrekt geschriebene Texte lesen sich einfach leichter und ich kann mich besser auf den Inhalt konzentrieren statt über fehlende Kommata und dergleichen nachzudenken.

    "Dat best is jümmer", seggt Jochen Brümmer, "sick an sien egen Nees to fat'n un anner Lüüd in Roh to lat'n."
    (mündlich überliefert)

  • Ich denke, dass man differenzieren sollte, ob sich eine Person keine Mühe gibt oder es nicht besser kann. Wenn jemand einfach irgendwelche Wörter ohne Achtung von Grammatik, Orthographie und ohne Interpunktion "auskotzt" finde ich das respektlos. Sich selbst nicht anstrengen wollen, aber es vom Empfänger erwarten. Es gibt allerdings auch Personen, die z.B. eine Lese-Rechtschreibschwäche haben, an Legasthenie leiden oder große Schwierigkeiten dabei haben, ihre Gedanken richtig zu ordnen. Diesen Personen sollte man dann, meiner Ansicht nach, keine Böswilligkeit unterstellen. Ich versuche immer als erstes anzunehmen, dass eine Person bestmöglich handelt.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ich lese auch lieber fehlerfreie Texte, aber da ich ja weiß, dass es Menschen gibt, die (aus welchen Gründen auch immer) nicht fehlerfrei schreiben können, kann ich über fehlerhafte Texte durchaus hinwegsehen (ich selber mache ja schließlich auch immer mal wieder Fehler). Da stören mich zwar fehlerfreie, dafür aber ellenlange Textwände ohne Gliederung viel mehr.

  • Mich stören Rechtschreibfehler auch ungemein, aber bei Webseiten bin ich noch nie auf die Idee gekommen, die Fehler zu melden. Das Internet ist dahingehend ja ein Fass ohne Boden und die Leute bemühen sich dort auch oft nicht um angemessene Berücksichtigung der Rechtschreibung. Bei Fachbüchern habe ich schon ein paarmal überlegt, Rechtschreibfehler an den Verlag zu melden. Ich begnüge mich dann aber meist damit, das im Buch durchzustreichen.
    Wenn auf Plakaten oder anderen offiziell gedruckten Dingen sich Rechtschreibfehler befinden, ärgere ich mich auch oft und würde das am Liebsten Durchstreichen.
    Meistens bleibt es aber beim Ärgern oder dass ich mir denke, wie es sein kann, dass man so nachlässig oder dumm ist, dass man solche Dinge nicht beachtet oder kennt.

    Mir ist die Rechtschreibung bei Texten, die ich selbst verfasse auch wichtig. Je mehr ich unter Stress stehe, desto mehr vernachlässige ich das aber.

  • Bei Büchern regt mich das auf, den die bezahlen doch extra Lektorate dafür. Das müssten aber die größten Versager sein.

    Ich meine diese Pulpheftchen sind immer voller Rechtschreibfehler, aber bei einem richtigen Buch.

    Ein Freund von mir arbeitet in einem juristischen Verlag und korrigieren Gesetzestexte. Selbst da wird ganz schön schludrig gearbeitet

    ADHS & Autismus.
    and I'm an eurasian Crossbreed

    Dummheit ist nicht "Nicht Wissen" oder "Nicht Wissen Wollen", Dummheit ist "Glauben genug zu Wissen"

  • Wenn es für dich so schwierig ist, könntest du den Text vielleicht in ein Schreibprogramm kopieren und dort für dich korrigieren und danach inhaltlich lesen?

    Das dürfte die Sache eher noch verschlimmern.
    So weit sind die Programme noch lange nicht. Es werden vielleicht einige offensichtliche Tippfehler korrigiert - dafür viele neue Fehler eingebaut, weil die Korrektheit sich zu oft nur aus dem Kontext ergibt.

    . Ist allen Aspergern Rechtschreibung, Grammatik und Co. wichtig?

    Mir ist es schon wichtig. Aber nachdem ich in anderen Foren schon sehr viele Leute vergrault habe mit meinen Verbesserungsverschlägen, blockiere ich die schlimmsten Zeitgenossen dort lieber. Mit so ziemlich jeder andereren Forensoftware ist sowas problemlos möglich. Im Idealfall gibt es dann doch noch die Möglichkeit, die blockierten Beiträge einzeln sichtbar zu machen. Dann kann ich mich innerlich drauf einstellen und halte mich mit Korrekturen zurück.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Das dürfte die Sache eher noch verschlimmern.
    So weit sind die Programme noch lange nicht. Es werden vielleicht einige offensichtliche Tippfehler korrigiert - dafür viele neue Fehler eingebaut, weil die Korrektheit sich zu oft nur aus dem Kontext ergibt.

    Ich schrieb nicht von einer automatischen Korrektur, sondern davon, diese selbst durchzuführen. Das Ergebnis sollte dann dem eigenen Anspruch genügen. Dass das ein gewisser Aufwand ist, ist mir klar.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Achso. Das fände ich noch frustrierender. Erstens seh ich ja trotzdem alle Fehler - selbst die, die mir gar nicht aufgefallen wären. Und dann muss ich auch noch Arbeit investieren, nur um zum Schluss einen fehlerfreien Text in Ruhe durchlesen zu können? Nein, dafür gibt es noch zu viele Informationsquellen, wo die Schreiber noch schreiben können.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Grammatikfehler stören mich allerdings noch mehr - nicht nur gedruckt, sondern auch, wenn sie Profi-Sprechern etwa bei der Tagesschau unterlaufen. Die schlimmsten Rechtschreibfehler sind die in eigenen Texten; wenn die Redaktion einen Fehler übersehen hat (oder, was auch schon mal vorkommt, meinen Text verschlimmbessert hat) und er mir dann hinterher in der Druckversion auffällt, ärgert mich das extrem.

  • Mich stören Rechtschreib- und Grammatikfehler auch so sehr, dass ich sie am liebsten sofort korrigieren möchte.

    Was ich in dem Zusammenhang auch schlimm finde, sind bewusste Sprachverhunzungen durch Werbung, vor allem dann, wenn sie einem ständig begegnen.

    Zum Beispiel eine aktuelle dm-Werbung für eine Kosmetikreihe: "Seinz. Für Männer wie unz."

    Jeden Morgen an der Straßenbahnhaltestelle habe ich diese Werbung im Blickfeld. Es tut weh. Die wissen echt nicht, was sie mir damit antun...

    (Viele Verlage sparen sich übrigens inzwischen das Lektorat, leider.)

    I have my books
    And my poetry to protect me

  • Ich sehe jeden Rechtschreibfehler und vor allem auch jedes falsche Komma, auch hier in diesem Thread. Ich kann allerdings relativ entspannt damit umgehen. Mehr stört mich, wie oben @Windtänzerin schon geschrieben hat, wenn Texte nicht in sinnentsprechende Abschnitte gegliedert werden. Fehlende Absätze erschweren ungemein das Lesen und auch das Wiederauffinden einer bestimmten Stelle. Und ich meine richtige Absätze, nicht einfach "neue Zeile" durch einmal Return-Taste drücken, wie man es heute meistens macht.

    Was ich in dem Zusammenhang auch schlimm finde, sind bewusste Sprachverhunzungen durch Werbung, vor allem dann, wenn sie einem ständig begegnen.
    Zum Beispiel eine aktuelle dm-Werbung für eine Kosmetikreihe: "Seinz. Für Männer wie unz."

    So etwas finde ich jetzt ganz kreativ. Ein spielerischer Umgang mit Sprache / Rechtschreibung ist etwas anderes als schlampiger Umgang damit.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Auf der anderen Seite, sollte man wenn man ernst genommen werden will auf so was achten.^^

    Das haben wir damals in der Designschule auch so gelernt.
    Es hat ja was mit dem Auftritt zutun. Man wirkt nicht seriös wenn man was darstellen will (egal ob man Wissen, sich selbst oder einen Service verkauft) wenn man sich nichtmal die Mühe gibt, den Text nach dem abtippen zu bearbeiten und erst danach online stellt.
    Ich versuche hier oder anderswo beim Schreiben darauf zu achten sofort alles zu korrigieren was mir falsch daherkommt und auch auffällt, klappt aber nicht immer wegen Unkonzentriertheit und manchmal auch Unwissen. Manche Wörter schreibe ich falsch weil ich es nicht besser weiß. Manchmal denke ich das da was nicht stimmt, dann prüfe ich es nach aber wenn dieses Gefühl nicht da ist, schaue ich auch nicht nach. Ich vermute das geht anderen die Texte für Blogs oder so schreiben auch so.
    Mir sind auf Internetseiten auch oft viele Fehler aufgefallen. Ich vermute die Ersteller prüfen die nicht bevor sie online gehen. Oder sie haben dennoch Dinge übersehen. Das ist mir auch schon passiert. Wenn ich Geschichten geschrieben habe, habe ich diese auch immer gegen gelesen und Fehler gefunden. Dann hab ich sie online gestellt und nach einer weile erneutem Lesens hab ich wieder Fehler gefunden die mir vorher nicht aufgefallen sind.

    Go bad or go home!

  • Wie soll man sich dann noch auf den Text konzentrieren können?
    In Eurer Vielfalt denke ich, dass ich nicht so alleine bin mit dem Anspruch, oder?

    Mir geht es auch so, dass ich mich auf einen Text mit vielen Grammatik- oder Zeichensetzungsfehlern nicht mehr richtig konzentrieren kann, und jeden Satz mehrfach lesen muss, bis ich den Inhalt verstehe.
    Natürlich hat man sich schnell mal vertippt, aber ich finde es sehr wichtig, auf die Rechtschreibung zu achten, egal wo (Foren, E-Mails, Messenger, ...).

    Eine unlogische oder nicht vorhandene Textgliederung stört mich zwar auch, aber am schlimmsten finde ich - neben falscher Kommasetzung - die typischen Fehlerquellen, wie die Unterscheidung zwischen das/dass, seit/seid, wen/wenn u.v.m. (da bin ich leider sehr pedantisch) … Mir kommt es oft so vor, als beherrsche ein Großteil der Menschen die Rechtschreibregeln einfach nicht, dass sie entweder nicht wissen, wie man sie richtig anwendet, oder dass es ihnen einfach egal ist. Wenn ich einen Text nicht gerade überfliege, fällt mir leider jeder Fehler sofort auf :nerved:

    The greatest risk any of us will take,
    is to be seen as we truly are.

    - Cinderella (2015)

  • "Seinz. Für Männer wie unz."

    So etwas finde ich wiederum ganz lustig. Ich kann mich auch wunderbar amüsieren, wenn einzelne(!) Flüchtigkeitsfehler unfreiwillig komisch sind und damit "Stilblüten" ergeben.
    Stören tun mich aber ganze Texte voller Fehler. Anstrengend zu lesen sind die immer, wenn ich weiß, jemand kann nicht anders, mache ich mir manchmal die Mühe, das trotzdem zu lesen. Wenn jemand gleich so etwas wie "sry bin amm hnady, über lest di feler" schreibt, lese ich einen Text ganz sicher nicht. Ich bin der Meinung, wer gelesen werden möchte und Antworten haben möchte, sollte sich ein bisschen Mühe geben.

    Wenn sich Neuzugänge mit ihrem Verdacht vorstellen und der Text extrem anstrengend und fehlerhaft ist, frage ich mich, ob sie überhaupt betroffen sein können.

    Ich denke, das könnte wie mit vielen anderen Dingen auch sein: Für viele ist korrektes Schreiben wichtig, aber nicht für alle.

    "Dat best is jümmer", seggt Jochen Brümmer, "sick an sien egen Nees to fat'n un anner Lüüd in Roh to lat'n."
    (mündlich überliefert)

  • Ich finde Rechtschreibfehler nicht so schlimm, solange es nicht zu viele sind, vor allem, wenn der entsprechende Text inhaltlich interessant ist. Am meisten störe ich mich (wenn überhaupt) an meinen eigenen Rechtschreibfehlern, weil ich da ziemlich perfektionistisch bin.

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