Ärztlicher Dienst von der Argentur für Arbeit - Erfahrungen?

  • Zitat von RegenbogenWusli

    Ich verstehe dieses ganze System irgendwie nicht. Vielleiht ist das keinem vorher aufgefallen, aber, 1. diese WfbM ist doch auch dafür da, Leute wieder in einen Job zu re-integrieren.

    Ich hatte mich mal über die Werkstätten und Möglichkeiten der Teilhabe anhand der aktuellen Fachliteratur informiert und da wurde vorwiegend die Aussage getroffen, dass die Werkstätten es mit ihrem Auftrag, die Teilnehmer zu vermitteln, nicht so wirklich ernst nehmen würden und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz in den ersten Arbeitsmarkt oder in Integrationsprojekte vermittelt wird. Am wahrscheinlichsten sind noch Außenarbeitsplätze der Werkstatt (d. h. du bist offiziell bei der Werkstatt angestellt, aber arbeitest in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes). Das ist ganz toll für die Betriebe, denn sie bekommen von der Werkstatt Geld, man verdient nur den Werkstattlohn und die Firmen können einen je nach Wunsch rauswerfen. Als Teilnehmer bleibst du aber selbst nach einem solchen theoretischen Rauswurf immer noch bei der Werkstatt angestellt und sie suchen dann einen neuen Außenarbeitsplatz oder man kehrt in die Werkstatt zurück.
    Meiner Meinung nach sind diese Werkstätten Konstrukte, die einem Missbrauch sehr deutlich offen stehen und das wird wohl auch von Firmen teilweise ausgenutzt.

    Ob in allen Werkstätten die Vermittlungsbemühungen so gering sind, weiß ich nicht. Es war aber die Tendenz in diesem Buch. Ein Hauptteil läuft auf Arbeitsbereich hinaus, man arbeitet da einfach regulär in der Werkstatt und macht keine großen Qualifikationen oder Weiterbildungen. Es gibt ja auch "Werkerausbildungen", also vereinfachte Ausbildungen nach irgendeinem PAragraphen des BBiG (habe den § vergessen), die man in Werkstätten absolvieren kann. Da bekommt man dann ein offizielles Abschlusszeugnis, wenn man diese Ausbildungen geschafft hat (gibt es auch in vielen Branchen). Ob die irgendwo anderkannt sind, weiß ich nicht. Oft werden diese Ausbildungen in Werkstätten aber wohl nicht angeboten. Ich hatte nämlich schonmal gezielt danach gesucht und fand nur wenige Infos dazu. Vielleicht muss man auch gezielt fragen, ob man so etwas machen darf, wenn man das wünscht.

    Wie so oft ist es wohl eher so, dass die Leute, die für einen zuständig sind, eher daran interessiert sind, möglichst wenig Arbeit zu haben und man vermutlich schon sehr genau wissen muss, was man will und das dann auch einfordern muss. Dass man aus einer Werkstatt nicht mehr rauskommt, glaube ich nicht, denn man kann da theoretisch einfach nicht mehr hingehen, aber Grundsicherung müsste man ja dennoch erhalten. Ich las aber schon häufiger, dass Teilnehmer von Werkstätten schrieben "ich darf da nicht aufhören zu arbeiten", also offenbar erzählen die Werkstätten den Teilnehmern so etwas, was mich nicht wundert, weil sie einen Haufen Geld vom Staat dafür kriegen, dass sie Leute dort beschäftigen und dann auch noch von den Firmen, für die produziert wird, Geld einkassiert wird, aber die Teilnehmer quasi keinen Lohn erhalten.

    Man merkt vermutlich, dass ich gegenüber den Werkstätten sehr kritisch eingestellt bin. Wenn es für jemanden dort aber das Richtige ist, habe ich nichts dagegen. Ich finde nur, dass man aufpassen muss und sich immer selbst informieren sollte, weil man sonst viel Mist erzählt bekommt. Und dass man dort ausgenutzt wird, ist vermutlich Fakt, aber wem es nichts ausmacht, dort als billige Arbeitskraft genutzt zu werden und es einem wichtiger ist, eine Tagesstruktur und eine Aufgabe zu haben, dem wird das vermutlich nicht so viel ausmachen.

    Ich seh mal eine Dokumentation vom Medienprojekt Wuppertal zum Thema "WfbM". Da wurden 4 - 5 verschiedene Werkstätten (vorwiegend in NRW) vorgestellt. Seitdem habe ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt. In einer Werkstatt wurden von psychisch Kranken diese Kinderräder von PUKY hergestellt, die man eigentlich in jedem Fahrradgeschäft bekommt. Ich hatte den Eindruck, dass den Werkstattteilnehmern dort ganz schön Druck gemacht wurde und fand das unter aller Sau. :frown: Die mussten dann sogar Samstags zur Arbeit kommen und der Chef dort meinte, sie müssen schneller arbeiten, damit sie weiterhin Aufträge von der Firma bekommen. Das wäre mir wirklich zu blöd. Die Chefs dort kassieren die Gelder ein und die Leute sollen sich krumm buckeln. MEiner Meinung nach gehört auch in den Werkstätten der Mindestlohn durchgesetzt, aber das würde ja Geld kosten, weil eben nicht alle dort so leistungsfähig sind. Und wo das mit dem Geld anfängt, hört es eben mit der Menschenwürde auf. :yawn: :|

  • Zitat von RegenbogenWusli

    Was der ärtzliche Dienst sich bei einer Person für erwerbsunfähigkeit entscheidet, und die Person in eine WfbM zuweist, bekommt dieser mensch vermutlich den kleinen Geldbetrag von Jobcenter oder dieser Werkstatt (das waren maximal um die 200€ oder sowas) was sehr wenig ist. Es muss dann ja von irgendwoher der Rest zum überleben kommen.

    Also finanziell abgesichert ist man auf jeden Fall, wenn man in einer Werkstatt arbeitet. Entweder bekommst du dann diese zirka 200 EUR Werkstattlohn plus Wohnkosten (wenn die Wohnung angemessen groß ist, die Höchstsätze) plus den Regelsatz für ALG2/Grundsicherung in Höhe von ca. 450 EUR. Ich denke, da musst du dir keine Sorgen machen. Möglicherweise werden die das Einkommen von deiner Mutter mit anrechnen, aber ich vermute mal, dass ihr dann dennoch einen Geldbetrag bekommen würdet. Aber da deine Mutter das Einkommen hat, wäre der vermutlich nicht so groß. Schlimmer als jetzt (wo du die Krankenversicherung selbst zahlen muss) kann es ja eigentlich nicht kommen. Denn die Kosten für KV würden bei einem Werkstattbesuch sehr sicher übernommen werden.

    Ich hatte mich oben etwas in Rage geschrieben, weil ich ein Problem mit dem Setting der Werkstätten habe. :| Das ist nur meine persönliche Ansicht und ich will dir die Werkstatt nicht madig machen. Ich möchte noch mal betonen, dass ich es gut finde, wenn du danach gehst, welche Arbeit dir machbar erscheint und dass du es meiner Meinung nach ausprobieren solltest, in einer Werkstatt zu arbeiten. Wenn es dir dort nicht gefällt oder du nicht zurecht kommst, kannst du immer noch dort raus. Ich denke, man wird dir hier im Forum auch versuchen zu helfen, falls der Fall eintreten sollte.

  • Zitat von RegenbogenWusli

    Woher bekommt man das denn dann? Zahlt das Jobcenter den rest dazu als HarzIV oder muss man dann zusätzlich zum Sozialamt und die schicken einen dann auch nochmal zu einem anderen Arzt damit man zusätzlich Grundsicherung bekommen? @Digital_Michael
    Ich kapier so langsam garnichts mehr. Ich weiß ja noch nicht was bei mir herauskommen wird, aber sagen wir mal, die würden mich tatsächlich als erwerbsunfähihg einstufen, was macht dann das Arbeitsamt mit mir?
    Würden die mich dann in eine WfbM schicken wenn ich den Wunsch äußere?
    Ich habe es bisher so vrstanden das das Jobcenter einen zum Sozialamt wegen Grundsicherung schickt wenn das mit der EM-rente nicht gegeben ist, und dadurch das das Jobcenter quasi nein sagt, müssen die sich kümmern, ob sie es wollen oder nicht.

    Ich glaube, du hast das auch richtig verstanden. Wenn du bei dem Termin als erwerbsunfähig eingestuft würdest, dann überweist dich das Arbeitsamt sozusagen an das Sozialamt, damit du Grundsicherung bekommst. Und entweder Arbeitsamt oder Sozialamt leiten das mit dem Werkstattbesuch in die Wege, wobei den Besuch dann vermutlich das Sozialamt finanzieren wird. Und meiner Meinung nach würde die Wohnung und Regelsatz dann auch vom Sozialamt in Form von Grundsicherung bezahlt werden.

    Ich denke, dass es auf jeden Fall möglich sein wird, dass du eine Werkstatt besuchen darfst, wenn du das bei dem Termin äußerst. Wer das dann am Ende bezahlt, darüber müssen sich die Ämter dann einige werden. Und von wem du über den Werkstattlohn hinaus Geld bekommst, ist vermutlich dann am Besten in Erfahrung zu bringen, wenn das Ergebnis des Termins da ist. :nod:

  • und die Firmen können einen je nach Wunsch rauswerfen.

    Hat man da keinen Kündigungsschutz?
    Ich dachte als Mensch mit Behinderung hat man da einen rechtlichen Schutz.


    (d. h. du bist offiziell bei der Werkstatt angestellt, aber arbeitest in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes). Das ist ganz toll für die Betriebe, denn sie bekommen von der Werkstatt Geld, man verdient nur den Werkstattlohn

    Jep das hab ich so schon im Fernsehen gesehen, da wurde sowas vorgestellt, mal mit einem Cafee in Nürnberg oder mal mit einem Hotel oder so oder einer Gärtnerei etc.
    Ich will denen die da gezeigt wurden nichts unterstellen, es sah für mich so aus als wollten die den Leuten wirklich eine Perspektive geben da in Hotel und Gärtnerei auch ausgebildet wurde, und die in dem Cafe waren junge Leute die den Anscheinmachten als wollten sie wirklich etwas besser machen. Aber es gibt bestimmt auch welche die dieses System ausnutzen sich selbst bereichern und Leute "verbrauchen" da es ja eh genug gibt die solche Hilfe brauchen.
    Das habe ich schn mit Praktikumsplätzen erfahren.


    Vielleicht muss man auch gezielt fragen, ob man so etwas machen darf, wenn man das wünscht.

    Ich könnte mir vorstellen das sowas erst angeboten wird, oder zum Themma wird wenn jemand sich dafür beweist, also sagen wir jemand kommt in eine solche Werkstatt und ist deren meinung nach dafür ggeignet (sympatisch, gescheit, intelligent genug und auch ergeizig) dann wird das angeboten, sonst eher nicht. Da Autisten bei den meisten schon ncht als sympatisch gelten wegen ihren sozialen Defiziten ist das wol eher die Ausnahme).


    Dass man aus einer Werkstatt nicht mehr rauskommt, glaube ich nicht, denn man kann da theoretisch einfach nicht mehr hingehen, aber Grundsicherung müsste man ja dennoch erhalten.

    Ja das wäre dann wohl komplett Arbeitsunfähig, also wenn man nichtmal mehr dort hin gehen kann/das nicht aushält, wie manche hier ja auch selber berichten, werden sie dann nur mit Grundsicherung versorgt.
    Das wäre der Schritt weiter in die andere Richtung. Wenn ich las "nicht mehr daraus kommen" habe ich immer die andere Richtung gedacht also wieder in den normalen Job oder sowas.
    Das wäre für mich zwar vermutlich eh nichts, aber diese Theorie hatte mich interessiert weil sich "nicht mehr raus kommen" anhört als wäre man gefangen und man hätte dann keine Chance mehr wieder zuück in ein finanziell besseres Leben.
    Für Leute die vorher mal normale Jobs hatten ist das sicher sehr abschreckend. ich konnte in normalen Jobs von fornherein nie fußfassen, daher kann mir das wohl eh vergessen.


    Wie so oft ist es wohl eher so, dass die Leute, die für einen zuständig sind, eher daran interessiert sind, möglichst wenig Arbeit zu haben

    Dann sollten die mit mir eigentlich keine Probleme haben. Die müssen mir nur zeigen wie ich etwas machen soll und ich mache das dann meinetwegen auch stundenlang XD


    Man merkt vermutlich, dass ich gegenüber den Werkstätten sehr kritisch eingestellt bin. Wenn es für jemanden dort aber das Richtige ist, habe ich nichts dagegen. Ich finde nur, dass man aufpassen muss und sich immer selbst informieren sollte, weil man sonst viel Mist erzählt bekommt. Und dass man dort ausgenutzt wird, ist vermutlich Fakt, aber wem es nichts ausmacht, dort als billige Arbeitskraft genutzt zu werden und es einem wichtiger ist, eine Tagesstruktur und eine Aufgabe zu haben, dem wird das vermutlich nicht so viel ausmachen.

    Ja es kommt immer so drauf an was man für sich will.
    Ich fände es natürlich auch besser wenn ich selber so viel geld verdienen kann durch eine Arbeit das ich selber davon leben kann, aber die dinge die ich kann reichen dafür nicht aus, und bei anderen Dingen die ich lernen muss dafür, überfordern mich, zumal ich von ständig wechselnden Aufgaben auch überfordert bin mich zu konzentrieren, eigene Wege finden wie ich wann was abarbeite, und dann das ganze andere was nach der Arbeit im eigenen Haushalt passieren muss auch noch dazu kommt, von den ganzen anderen behördlichen und Geldlichen Dingen mal abgesehen. Zu kmplexe strukturen überfordern mich auch.
    Vermutlich würde ich von einer WfbM auch nichts halten, wenn ich das alles ziemlich gut können würde, und auch denke das ich das schaffen kann, aber ich habe das annähernd bereits versucht und es klappte nie, und ich finde das was ich damals in dieser Tätigkeit als ich in dem heim war Nachmittags einmal die Woche machen sollte war für mich auch von der Arbeit her angenehm, und auch von den leuten her, es war nicht ansträngend und überfordernd, aber es war halt auch nicht fordernd was manche vielleicht brauchen. Ich brauche es nicht um glücklich zu sein, ich fordere mich privat mit anderen Dingen, das reicht mir total.


    Ich seh mal eine Dokumentation vom Medienprojekt Wuppertal zum Thema "WfbM". Da wurden 4 - 5 verschiedene Werkstätten (vorwiegend in NRW) vorgestellt. Seitdem habe ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt. In einer Werkstatt wurden von psychisch Kranken diese Kinderräder von PUKY hergestellt, die man eigentlich in jedem Fahrradgeschäft bekommt. Ich hatte den Eindruck, dass den Werkstattteilnehmern dort ganz schön Druck gemacht wurde und fand das unter aller Sau. Die mussten dann sogar Samstags zur Arbeit kommen und der Chef dort meinte, sie müssen schneller arbeiten, damit sie weiterhin Aufträge von der Firma bekommen. Das wäre mir wirklich zu blöd. Die Chefs dort kassieren die Gelder ein und die Leute sollen sich krumm buckeln. MEiner Meinung nach gehört auch in den Werkstätten der Mindestlohn durchgesetzt, aber das würde ja Geld kosten, weil eben nicht alle dort so leistungsfähig sind. Und wo das mit dem Geld anfängt, hört es eben mit der Menschenwürde auf.

    Ich muss mit auch mal auf youtube sowas anschauen, bislang kenne ich nur diese "Pro-schauther wie wir helfen-sendungen" zu soetwas, da wird quasi vermittelt wie richtig, gut und wichtig solche Arbeitsplätze sind.
    Ich denke Druck gibt es irgendwie in jeder Firma, besonders da wo so eine Werkstatt wie eine Firma ist, denn da hat man Aufträge von Außen.
    Als ich in der Lebenshilfe zu einem gespräch war, meinte die Frau dort das ich ggf in eine Werkstatt könne wo man Bilder malt die anschließend verkauft werden (das geht meist über Spendenorganisationen, nicht über diese Dinge wo Firmen Aufträge verteilen und eine Deadline haben) aber wie sowas da genau abläuft weiß ich auch nicht.


    Aber da deine Mutter das Einkommen hat, wäre der vermutlich nicht so groß. Schlimmer als jetzt (wo du die Krankenversicherung selbst zahlen muss) kann es ja eigentlich nicht kommen. Denn die Kosten für KV würden bei einem Werkstattbesuch sehr sicher übernommen werden.

    Ja das könnte sein. Die wollen dann vermutlich wieder wissen wieviel meine Mutter verdient, wieviel wir für die Miete zahlen und wie groß die Wohnung ist.
    Als ich ALGII damals bekommen habe, wollten die das wissen und meinten unsere Wohnung sei zu groß, wenn auch nicht zu teuer, die wollten allen ernstes das wir ausziehen D:
    Jetzt wollen wir eh umziehen, aber oft sagen die in den Anzeigen sie wollen keine Leute die Sozialhilfe bekommen.
    Wenn ich als mensch mit behinderung in so einer wekstatt arbeite und grundsicherung bekomme ist das ja im grunde sowas, aber man darf deswegen auch nicht deskriminiert werden weil man eine Behinderung hat und nichts dafür kann auf diese Zahlungen/art von Arbeit angewiesen zu sein.
    Meine Mutter würde dann die rente bekommen wenn das so weit ist, das wird auch nur ca 800€ im Monat sein.
    Und ja, man wäre wenn man in einer WfbM arbeitet versichert, sogar renten versichert was ich momentan nicht bin.


    Ich hatte mich oben etwas in Rage geschrieben, weil ich ein Problem mit dem Setting der Werkstätten habe. Das ist nur meine persönliche Ansicht und ich will dir die Werkstatt nicht madig machen. Ich möchte noch mal betonen, dass ich es gut finde, wenn du danach gehst, welche Arbeit dir machbar erscheint und dass du es meiner Meinung nach ausprobieren solltest, in einer Werkstatt zu arbeiten. Wenn es dir dort nicht gefällt oder du nicht zurecht kommst, kannst du immer noch dort raus. Ich denke, man wird dir hier im Forum auch versuchen zu helfen, falls der Fall eintreten sollte.

    Es hängt vielleicht auch viel vn der Werkstatt selber ab. Vielleicht würden sie erstmal anhören was einem nicht passt und sich dann ggf umschauen das man in eine andere wechseln kann.
    Wenn ich mich gemobbt fühle oder sage das ich von den Anweisungsgebern angeschriehen, ausgeschimpft etc werde, würde ich das anstreben, sonst wäre da vermutlich kein Grund für mich.


    Ich glaube, du hast das auch richtig verstanden. Wenn du bei dem Termin als erwerbsunfähig eingestuft würdest, dann überweist dich das Arbeitsamt sozusagen an das Sozialamt, damit du Grundsicherung bekommst. Und entweder Arbeitsamt oder Sozialamt leiten das mit dem Werkstattbesuch in die Wege, wobei den Besuch dann vermutlich das Sozialamt finanzieren wird. Und meiner Meinung nach würde die Wohnung und Regelsatz dann auch vom Sozialamt in Form von Grundsicherung bezahlt werden.

    Ich denke, dass es auf jeden Fall möglich sein wird, dass du eine Werkstatt besuchen darfst, wenn du das bei dem Termin äußerst. Wer das dann am Ende bezahlt, darüber müssen sich die Ämter dann einige werden. Und von wem du über den Werkstattlohn hinaus Geld bekommst, ist vermutlich dann am Besten in Erfahrung zu bringen, wenn das Ergebnis des Termins da ist.

    Okay, ja dann wird das wohl so sein.
    Ich hab nur etwas angst davor das ich gleich wieder gesagt bekomme "Warum wollen Sie denn unbedingt da hin etc" und das man mir versucht das auszureden wie das bislang beim Arbeitsamt IMMER so war, egal ob es um den Führerschein oder sonstwas ging, entweder hieß es "Ja das machen wir nicht" oder "nein dafür halte ich Sie für nicht geeignet".
    Aber 1€ Job, den sollte ich machen (was ich strikt abgelehnt habe).

    Go bad or go home!

  • Hat man da keinen Kündigungsschutz?Ich dachte als Mensch mit Behinderung hat man da einen rechtlichen Schutz.

    Man wird nicht wirklich gekündigt. Nur der Kooperationsbetrieb sagt, dass du nicht mehr willkommen bist. Angestellt bist du weiterhin bei der Werkstatt. Ich habe eine Ausbildung über den IB gemacht, da ich wegen meiner Diagnose keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hatte. In den Papieren stand auch immer, dass der Kooperationsbetrieb mich jederzeit nach Rücksprache mit dem IB entsorgen kann. Das meint wohl FruchtigBunt damit.

    Zum Thema: Meint ihr mit Werkstatt sowas wie SALO? Dort war ich und habe aufgehört, da mir das Ganze von der geistigen Ansprache zu ... gering war. Gemüse schneiden, Körbe flechten etc mit Abitur ist dann doch zu mager.

    Einmal editiert, zuletzt von Anokata (18. August 2019 um 20:12)

  • Man wird nicht wirklich gekündigt. Nur der Kooperationsbetrieb sagt, dass du nicht mehr willkommen bist. Angestellt bist du weiterhin bei der Werkstatt. Ich habe eine Ausbildung über den IB gemacht, da ich wegen meiner Diagnose keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hatte. In den Papieren stand auch immer, dass der Kooperationsbetrieb mich jederzeit nach Rücksprache mit dem IB entsorgen kann. Das meint wohl FruchtigBunt damit.

    Ahh okay, also erlich gesagt von Betrieb zu betrieb gereicht werden möchte ich auch nicht, das hatte ich vorher auch schon mit Praktikums wo ich auch von einer Organisation bezahlt wurde bei der ich quasi angestellt war, ich denke die wollen Leute nie einstellen sondern dann wirklich nur ausnutzen um selber Kosten zu sparen. Ich kann mich nur schwer an neue Sachen gewöhnen und mag es lieber wenn alles gleich bleibt, immer dieses wieder neue Leute kennen lernen, andere gegenden etc ist sehr stressaufreibend für mich.


    Zum Thema: Meint ihr mit Werkstatt sowas wie SALO? Dort war ich und habe aufgehört, da mir das Ganze von der geistigen Ansprache zu ... gering war. Gemüse schneiden, Körbe flechten etc mit Abitur ist dann doch zu mager.

    Was meinst du mit SALO? Habe ich so noch nie gehört.
    Man erzählte mir in den Institutionen wie Lebenshilfe aber auch Arbeitsamt das es verschiedene WfbM gibt, welche für geistig behinderte und auch welche für seelisch behinderte Menschen. Man sagte mir das in meinem Fall letzteres wohl besser wäre.

    Go bad or go home!

  • Was meinst du mit SALO? Habe ich so noch nie gehört.
    Man erzählte mir in den Institutionen wie Lebenshilfe aber auch Arbeitsamt das es verschiedene WfbM gibt, welche für geistig behinderte und auch welche für seelisch behinderte Menschen. Man sagte mir das in meinem Fall letzteres wohll besser wäre.

    Mit SALO meine ich das hier: SALO

  • Mit SALO meine ich das hier: SALO

    Also ich kenne das nicht. Ich weiß auch nicht ob die mit der arge zusammen arbeiten.
    Bei mir war das samals das CJD.
    Die sind vermutlich was ähnliches die aber jungen leuten unter 25 helfen sollen. Ich kam nur zu denen nachdem ich bei meiner Sachbearbeiterin einen Meltdown hatte und die Psychologin die bei der Arge war und ich bei der ein paar Sitzungen hatte, auch nicht weiterhelfen konnte/wollte. Sie meinte ja ich solle versuchen mehr wie eine Frau zu sein und mehr mich so verhalten wie andere es erwarten. Ich sagte ihr das ich das versucht habe als ich 12-13 war weil ich mit psychischer und physischer Gewalt dazu gezwungen wurde aber ich habe dann Todeswünsche bekommen und wollte nur noch da weg, und als sie das hörte übergab sie mich an den CJD anstatt mich klinisch abchecken zu lassen. Ich finde das war grob fahrlässig von der :thumbdown:
    Damals zu dem Zeitpunkt hatten die mich noch als normalen ALGII dort, nicht im verdacht oder wissen um eine Behinderung denn sonst hätten sie mich vielleicht generell ganz anders behandelt, wer weiß...

    Go bad or go home!

  • Wieso hat das Sozialamt keine eigenen Gutachter?

    Der pragmatische Grund für diese Regelung dürfte sein, dass auch hier die Gemeinde erst alle Bundesmittel ausschöpfen will. Die RV hat - als Prüfinstanz - ja auch keinen Grund, leicht auf "Erwerbsminderung" zu erkennen, weil sie dann oft/ meist auch zahlen müssen. Tun sie es dennoch, dann spart das der Gemeinde wiederum Mittel. Und man spart die Kosten der Begutachtung; die muss die RV übernehmen. Das ist auch irgendwie verständlich: Ansonsten müsste jeder Kreis mindestens einen oder zwei Fachärzte als Amtsmediziner anstellen.

    Sobald das Jobcenter mit dem eigenen Ärztlicihen Dienst jemanden als erwerbsunfähig einstuft, dann hat es doch die Handhabe, die Person aus der Arbeitslosenstatistik rauszustreichen?

    Nein. Schau mal in die amtliche Statistik. Alle Personen, die Mittel von der AfA/ den Jobcentern beziehen müssen dort ausgewiesen und damit gezählt werden. Es werden schließlich Leistungen für diese Personen erbracht.
    Du findest in der Statistik die Zahl der Erwerbsunfähigen.

    Woher bekommt man das denn dann? Zahlt das Jobcenter den rest dazu als HarzIV oder muss man dann zusätzlich zum Sozialamt und die schicken einen dann auch nochmal zu einem anderen Arzt damit man zusätzlich Grundsicherung bekommen? @Digital_Michael

    Darum musst Du Dir keine Sorgen machen!!!!

    Das Jobcenter bleibt zuständig dafür, die Leistungen für Dich im vollen Umfang zu erbringen! Erst wenn das Sozialamt die Übernahme der Kosten (von Amt zu Amt) bestätigt, hört das Jobcenter auf zu zahlen und das Sozialamt tritt ein. Das ist für Dich nahtlos.

    aber sagen wir mal, die würden mich tatsächlich als erwerbsunfähihg einstufen, was macht dann das Arbeitsamt mit mir?

    Hängt ein wenig von Dir ab: Wenn Du dann sagst, Du würdest gerne in eine WfbM wechseln, können sie Dich unterstützen. Letztlich bedeutet es vor allem: Du bist raus aus der normalen Vermittlung, raus aus irgendwelchen Kursen, etc. . Keine Auflagen außer vielleicht, ab und zu noch mit Deinem/r Vermittler/in zu sprechen.

    Of course I talk to myself! :nod: Sometimes I need expert advice. :prof:

  • Erst wenn das Sozialamt die Übernahme der Kosten (von Amt zu Amt) bestätigt, hört das Jobcenter auf zu zahlen und das Sozialamt tritt ein. Das ist für Dich nahtlos.

    Das klingt so als würde ich davon garnichts mitbekommen. Ich bekomme momentan noch garkein geld von irgendeinem Amt. Darum frage ich mich momentan wer dann was bzahlen soll.


    Hängt ein wenig von Dir ab: Wenn Du dann sagst, Du würdest gerne in eine WfbM wechseln, können sie Dich unterstützen. Letztlich bedeutet es vor allem: Du bist raus aus der normalen Vermittlung, raus aus irgendwelchen Kursen, etc. . Keine Auflagen außer vielleicht, ab und zu noch mit Deinem/r Vermittler/in zu sprechen.

    Ich habe ein wenig Angst davor das sie versuchen wollen mir das mit der WfbM ausreden zu wollen. :m(:
    Vielleicht mache ich mir da wieder selber zu viele Ängste, keine Ahnung.


    Jedenfalls war ich ja heute bei der Ärztin.
    Man hatte die ganzen Diagnosen die ich eingereicht hatte auch da, ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl das man mich für nicht behindert genug hält um in so einer WfbM zu arbeiten.

    Ende von Lied (RW) war dann, das die Ärztin sagte, sie schlägt vor das ich für 12 Wochen, also 3 Monate in eine Maßnahme eines Hauses in Steele komme. Die sollen dort in dieser Zeit herausfinden ob ich in die WfbM passe oder eher in einen Außenbereich, was wohl eine art Betrieb ist der Menschen mit Behinderungen einstellt.
    Sie sagte aber auch das das nur eine Empfehlung ist und sie nicht weiß ob die Sachbearbeiterin der Rehaabteilung zustimmt.
    Die haben ja einiges aufgeschrieben (wärend die Ärztin mit mir sprach war dort noch eine Frau am PC die einiges abgetippt hat).
    Das haus wo ich hin soll heißt Franz Sales Haus.
    https://www.franz-sales-haus.de/arbeit

    Keine Ahnung ob jemand damit schon Erfahrungen hatte (vermutlich hier im Forum eher nicht).
    Meine Mutter kennt das Haus nur von Erzählungen einer Mitarbeiterin die bei ihr im Salon arbeitet und die dort im gleichen Stadtteil lebt. Man redet da von dem haus wo die Irren hingehen oder so, also eher abfällig.

    Go bad or go home!

  • Zitat von RegenbogenWusli

    Ende von Lied (RW) war dann, das die Ärztin sagte, sie schlägt vor das ich für 12 Wochen, also 3 Monate in eine Maßnahme eines Hauses in Steele komme. Die sollen dort in dieser Zeit herausfinden ob ich in die WfbM passe oder eher in einen Außenbereich, was wohl eine art Betrieb ist der Menschen mit Behinderungen einstellt.

    Sie sagte aber auch das das nur eine Empfehlung ist und sie nicht weiß ob die Sachbearbeiterin der Rehaabteilung zustimmt.

    Die haben ja einiges aufgeschrieben (wärend die Ärztin mit mir sprach war dort noch eine Frau am PC die einiges abgetippt hat).

    Das haus wo ich hin soll heißt Franz Sales Haus.

    http://franz-sales-haus.de/arbeit

    Bist du mit dem Verlauf des Termins zufrieden?

    Das klingt ja danach, als würde man dahin tendieren, die als erwerbsunfähig einzustufen und dir einen Werkstattbesuch zu ermöglichen. In diesen drei Wochen könntest du dann herausfinden, ob du in einem Bereich der Werkstatt arbeiten willst, auf einem Außenarbeitsplatz (also in einer normalen Firma, aber zu den für dich 'milderen' Werkstatt-Konditionen) oder etwas ganz anderes machen willst.
    Du klingst nicht ganz so glücklich. Vielleicht ist das aber nur mein Eindruck.

    Der Vorschlag mit dem Franz-Sales-Haus klingt für mich gar nicht so schlecht. Ich hatte mir die Homepage von dieser Werkstatt schonmal angeschaut (damals glaube ich auch irgendwo verlinkt). Diese Werkstatt macht auf mich einen recht guten Eindruck. Ich meine, ich hatte damals noch eine andere Werkstatt in Essen recherchiert, die zumindest auf der Homepage einen nicht so professionellen Eindruck machte.
    Wirst du denn da hingehen? Wenn du das gerne machen willst, könntest du auch nochmal einen Brief an diese Sachbearbeiterin der Reha-Abteilung schreiben, dass du dort gerne hinwillst oder dass du lieber in eine andere Werkstatt willst (falls du eine andere vorschlagen könntest) oder dass du lieber etwas anderes machen willst. Du hast ja bei diesem Verfahren auch was mitzureden. :thumbup:


    Zitat von RegenbogenWusli

    Keine Ahnung ob jemand damit schon Erfahrungen hatte (vermutlich hier im Forum eher nicht).
    Meine Mutter kennt das Haus nur von Erzählungen einer Mitarbeiterin die bei ihr im Salon arbeitet und die dort im gleichen Stadtteil lebt. Man redet da von dem haus wo die Irren hingehen oder so, also eher abfällig.

    Falls du dort die drei Monate 'zur Probe' (das Ganze gehört wohl schon zum sogenannten 'Eingangsverfahren') hingehst, würde ich es so machen, dass du mit Menschen sprichst (sofern das möglich ist) und fragst, ob sie in der Werkstatt zufrieden sind. Meistens fangen die dann an, ziemlich deutlich zu sagen, falls es dort Missstände gibt etc.
    Man kann auch sehr genau beobachten und testen, wie die Anleiter dort mit verschiedenen Dingen umgehen. Wenn du also weißt, dass Menschen in bestimmten Situationen schon ungünstig mit dir umgegangen sind, würde ich genau so eine Situation vor Ort provozieren. Dann könnte man ja rausfinden, ob das dort für einen geeignet ist.

    Ich will vorher auch meist viele Informationen sammeln, weil ich mich dann sicherer fühle, wenn ich wo hingehe. Oft liest man aber im Internet meist nur die negativen Dinge, so dass man sich dann manchmal davon abschrecken lässt. Besser ist es (sofern möglich), eigene Erfahrungen zu sammeln, finde ich.

    Was du oben geschrieben hast, zu dem, wie die Leute bei euch im Salon bzw. dort in der Umgebung über WfbM reden: :| :? :yawn: :shake: :thumbdown:
    Ich finde das einfach total schlimm, welche Vorstellung die Gesellschaft meist von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen hat. Genau, wie du es geschrieben hast: Da werden dann einfach pauschal alle in einen Topf geworfen und beleigend als "irre", "verrückt" etc. bezeichnet. Ich finde das einfach nur traurig. Die haben vermutlich noch nie so eine Werkstatt von innen gesehen. Ich habe ja selbst schon mehrere Wochen in so einer Werkstatt Einblicke gehabt. Die Teilnehmer waren jedenfalls nicht 'irre'. Dass das nicht der normale, erste Arbeitsmarkt ist, hat man eher daran gesehen, dass manche recht schnell überfordert waren, andere etwas langsamer, ganz wenige (vor allem der eine Ausbilder) schnell mal ausgeflippt sind, viele oft nicht da waren da krank etc. Aber 'irre' (so stelle ich mir noch am ehesten jemanden in einem Psychosewahn vor, wobei ich es auch nicht in Ordnung finde, jemanden dann als 'irre' zu bezeichnen) waren die ganz sicher nicht.
    Das ist einfach das, dass man alles, was man nicht kennt und was anders ist, schnell abwertet. :shake: Mir machen es unter anderem auch solche Ansichten der Gesellschaft schwer (neben anderen Gründen), mich in so einer Werkstatt zu sehen. Ich habe einfache keine Lust, von anderen in diese Schublade gesteckt zu werden und mein Ego ist zu groß. Andererseits sehe ich für mich persönlich dort auch nicht wirklich Perspektiven. Ich finde es aber total schlimm, wenn Menschen, die in eine Werkstatt gehen, dann so degradiert werden. :thumbdown:

    Wenn du es kannst, höre nicht darauf. Wichtiger ist vermutlich, dass dir die Arbeit dort Spaß macht und du dich dort wohlfühlst. :thumbup:

    Ich kenne das aber ähnlich mit Psychiatrien. Da hieß es bei uns auch früher und in vielen Regionen in Deutschland (vermutlich überall), dass die 'Verrückten' in die 'Klapsmühle' kommen (meist spricht man ja nicht mal den Namen der Psychiatrie oder der Einrichtung aus, sondern man hat verängstigende oder verzerrende Begriffe für die örtlichen Psychiatrien geschaffen) und ich habe mir da Wunder was gedacht, was dort passiert. Eigentlich wusste ich ja, wie die heutigen Behandlungsmethoden sind, aber trotzdem hatte ich vorher total merkwürdige Ansichten, was für Leute sich in Psychiatrien aufhalten, dachte, dass die dort alle rumschreien und Essen an die Wände werfen und in Gummizellen gesperrt werden etc. ( :m(: :thumbdown: ). Als ich dann in zwei psychiatrischen Kliniken war, hatte ich mich sehr gewundert, dass da so "normale" Leute sind. Da war ich dann eher die, die noch am auffälligsten war und Heulanfälle bekommen habe oder verbal ausfällig wurde (aber auch nur zu einem Bruchteil der Zeit und nur in extremen Stresssituationen). Die anderen wirkten da sehr kontrolliert. Vielleicht waren sie auch sediert, aber jedenfalls machten sie ganz normale Dinge wie "sich unterhalten", "Mittagessen" etc. :o Ich war nie auf einer geschlossenen Station, vielleicht ist es da nochmal anders. Jedenfalls passiert es wohl ganz schnell, dass man Dinge, die man nicht kennt, abwertet, sofern sie irgendwelche Ängste in einem ansprechen. :yawn:

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (20. August 2019 um 10:05)

  • Bist du mit dem Verlauf des Termins zufrieden?

    Bis jetzt ja, ich fühlte mich von ihr nicht falsch eingeschätzt, ich hatte auch das Gefühl das sie Verständniss für meine Probleme im sozialen Bereich zeigte, sie schlug mir es ja auch garnicht aus mit der WfbM. Andere hätten vielleicht gesagt "Wollen Sie es denn nicht doch nochmal versuchen in einen anderen Job zu kommen etc" was vielleicht passiert wenn die Leute die probleme die man hat nicht als Behinderung sehen sondern als eingebildet oder sonst was.


    Das klingt ja danach, als würde man dahin tendieren, die als erwerbsunfähig einzustufen und dir einen Werkstattbesuch zu ermöglichen. In diesen drei Wochen könntest du dann herausfinden, ob du in einem Bereich der Werkstatt arbeiten willst, auf einem Außenarbeitsplatz (also in einer normalen Firma, aber zu den für dich 'milderen' Werkstatt-Konditionen) oder etwas ganz anderes machen willst.

    Ja das ist es was die Ärztin dort empfohlen hat, aber sie meinte halt die Entscheidung fällt dann die Reha-sachbearbeiterin.


    Du klingst nicht ganz so glücklich. Vielleicht ist das aber nur mein Eindruck.

    Ich fühle mich im moment noch neutral. Ich bin nicht überglücklich weil noch nichts entschieden ist und so aber ich bin auch nicht enteuscht.


    Wirst du denn da hingehen? Wenn du das gerne machen willst, könntest du auch nochmal einen Brief an diese Sachbearbeiterin der Reha-Abteilung schreiben, dass du dort gerne hinwillst oder dass du lieber in eine andere Werkstatt willst (falls du eine andere vorschlagen könntest) oder dass du lieber etwas anderes machen willst. Du hast ja bei diesem Verfahren auch was mitzureden.

    Ja ich habe mir die Homepage auch angesehen, die scheinen auch sehr viel anzubieten. Meine Mutter sagte mir das es dieses Haus schon sehr sehr lange gibt, vermutlich sind die sehr gut vernetzt und sie haben auch viel Erfahrung. ich würde es mir auf jeden fall ansehen, wenn die Reha-SB das okay dafür gibt. Ich werde mit ihr eh einen Termin haben irgendwann, vermutlich wird sie mich bald anrufen weil sie das ja vorher auch tat als ich den Termin bei der Ärztin bekam, den bekam ich von ihr und nicht von der Ärztin selbst.
    Leider gibt es in meiner direkten Umgebung wohl keine Werkstätten oder sowas, sondern nur die Arbeiterwohlfart, keine Ahnung was die machen, und eine Förderung für Kinder und Jugendliche und noch junge Erwachsene aber da falle ich aus Altersgründen wohl schon raus.
    Für mich wäre das problem des hinkommens weil ich recht umständlich zu diesem Franz-sales-haus hinkomme mit s-bahn, dann mit Tretroller 2km zu einer Strabahn-haltestelle fahren und dann mit der Strabahn noch mehrere Haltestellen fahren. Es ist ein regelrechter Krampf hier mit der S-bahn überhaupt irgendwo hinzukmmen wenn man zwischen 7 und 9uhr damit fahren will. Man kann dann nur auf Bus und Stabahn ausweichen was aber doppelt so viel Fahrtzeit braucht. Gestern brauchten wir auch eine ganze Stunde nur um von Essen-werden bis zum Arbeitsamt am Berlienerplatz Essen Innenstadt zu gelangen. Die S-bahn stand ihm bahnhof aber der Faher wusste nicht wann er losfahren konnte oder noch nichtmal warum er NICHT losfahren konnte und es war 7uhr morgens :m(:
    Ich will mir nicht ausmalen wie das wäre wenn die Schüler auch noch unterwegs gewesen wären *wegrennn*

    Also, ja ich möchte da hin aber hinkommen ist stress und das jeden Morgen? Was ist mir diesen Behindertenfahrdiensten? Hier ein paar Häuser weiter wohnt ein junger mann der Mongoloid ist, den holt auch immer jemand ab.


    Falls du dort die drei Monate 'zur Probe' (das Ganze gehört wohl schon zum sogenannten 'Eingangsverfahren') hingehst, würde ich es so machen, dass du mit Menschen sprichst (sofern das möglich ist) und fragst, ob sie in der Werkstatt zufrieden sind. Meistens fangen die dann an, ziemlich deutlich zu sagen, falls es dort Missstände gibt etc.

    Ja so sah es für mich auch aus (laut der Wikipediaseite die hier verlinkt hat)
    Und ja, ich bin mir sicher das ich da auch mal mit irgendwelchen Leuten ins Gespräch komme. Meist kommen andere aus Interesse vonselbst auf mich zu.


    Wenn du also weißt, dass Menschen in bestimmten Situationen schon ungünstig mit dir umgegangen sind, würde ich genau so eine Situation vor Ort provozieren. Dann könnte man ja rausfinden, ob das dort für einen geeignet ist.

    Du meinst ich soll mit Absicht etwas falsch machen?
    Ich weiß nicht ob ich das will, das kommt mir sehr wiederstrebend vor. Aber meist ist es so das ich eh sehr viel fragen muss, und da ergibt sich das meist von selbst.
    Ich provuziere sowas ja in echt auch nie und dennoch passiert das immer.


    Ich will vorher auch meist viele Informationen sammeln, weil ich mich dann sicherer fühle, wenn ich wo hingehe. Oft liest man aber im Internet meist nur die negativen Dinge, so dass man sich dann manchmal davon abschrecken lässt. Besser ist es (sofern möglich), eigene Erfahrungen zu sammeln, finde ich.

    Eigene Erfahrungen sind immer besser, mir ging es aber auch nicht um Negativerfahrungen sondern einfach nur was andere darüber wissen im allgemeinen, ob sie jemanden kennen der dort selber hingeht, oder ob jemand schonmal da war und sich das anschauen konnte oder so.


    Was du oben geschrieben hast, zu dem, wie die Leute bei euch im Salon bzw. dort in der Umgebung über WfbM reden:

    Das waren nicht die Leute sondern nur eine Person, ich mein ihr Bruder geht sogar selbst dort hin. Aber die ist sowiso sehr überdreht und hat ein sehr loses Mundwerk.
    Ich finde es selber auch nicht okay, schon deswegen weil ich mir unter "die Irren" was anderes vorstelle da die Menschen mit Behinderungen nicht zwangsläufig irre sind oder auch psychisch krank.


    Wichtiger ist vermutlich, dass dir die Arbeit dort Spaß macht und du dich dort wohlfühlst.

    Jep, darum geht es mir auch. Ich möchte etwas machen was mir spaß macht und wo ich gerne bin, ach wegen Leuten mit denen ich mich verstehe und die mir die Zeit geben die ich brauche etwas zu machen (ich bin auch eher langsam aber dafür halt sorgfältig).
    Und meißt mache ich bei einfachen und weniger wichtigen Sachen auch die wenigsten Fehler, weil eben unkmpliziert.


    Ich kenne das aber ähnlich mit Psychiatrien. Da hieß es bei uns auch früher und in vielen Regionen in Deutschland (vermutlich überall), dass die 'Verrückten' in die 'Klapsmühle' kommen

    Ja diese Erfahrung kenne ich auch bereits. Die Frau meines Vaters nannte die Psychiatrie eben auch genau so :nod: :sarcasm:


    Ich war nie auf einer geschlossenen Station, vielleicht ist es da nochmal anders.

    Ich war auf einer für mehrere Monate, und da waren wir auch nicht anders. Klar waren die meisten auf irgend eine art auffällig, die eine war wegen Magersucht da, eine andere sprach aus Schüchternheit überhaupt nicht, eine andere war Borderlinerin und auch irgendwie Emo-mäßig und so weiter. Aber sowas wie rumschreien kam bei den wenigsten überhaupt vor. Die Emo-mäßige wollte sich einmal umbringen, da hatte man sie an ein bett gefesselt und es gab da einen speziellen Raum, aber das war auch nicht für den ganzen Tag und ihr Verhalten damals nicht verstanden und sie offen darauf angesprchen was sie ziemlich sauer machte weil ich sie auch gleichzeitig kritisiert habe. Nachdem sie mir aber sagte das es Gründe geben kann (Misshandlung oder sonst was) um sich umbringen zu wollen, sah ich das von einer anderen Seite und bin mit solchen Urteilen vonwegen "Sich umbringen wollen = krank im Kopf" wesentlich vorsichtiger geworden.

    Go bad or go home!

  • @RegenbogenWusli
    Werkstätten haben meist einen Fahrdienst. Die können einem nicht zumuten 2km mit dem Tretroller bei Wind und Wetter zu fahren. Vielleicht macht es Sinn, die Reha-SB auf den Fahrdienst anzusprechen. Ich würde aber nicht zu sehr jammern (nicht, dass ich glaube, dass du das tun würdest, sondern aus taktischen Überlegungen), sonst sagen die vielleicht dass du dann halt in diese andere Werkstatt gehen soll. Vielleicht kann man den Fahrdienst nicht mit der Begründung der weiten, ungünstigen Strecke beantragen, sondern mit möglichen Problemen in öffentlichen Verkehrsmitteln?

    Das klingt alles gut, finde ich. Ich finde, es macht Hoffnung, dass du nach vielen Jahren, wo du auf dich gestellt warst, doch noch Zugang zu Hilfsangeboten finden konntest. Ich wünsche dir alles Gute!

  • Ich würde aber nicht zu sehr jammern (nicht, dass ich glaube, dass du das tun würdest, sondern aus taktischen Überlegungen), sonst sagen die vielleicht dass du dann halt in diese andere Werkstatt gehen soll. Vielleicht kann man den Fahrdienst nicht mit der Begründung der weiten, ungünstigen Strecke beantragen, sondern mit möglichen Problemen in öffentlichen Verkehrsmitteln?

    Jammern tu ich für die (in deren Augen) vermutlich eh nicht weil ich oft beim erklären recht sachlich argumentieren kann und viele dann garnicht mal denken das ich leide (was leider oft zu meinem eigenen Nachteil ist aber ich bin halt kein Schauspieler, ich weine echt erst dann wenn man mich in eine Ecke drängt) aber ich kann der Frau sagen (bzw werde es vermutlich eh wieder müssen) das ich mit ÖPNV Probleme habe und meißt nur zu bestimmten Uhrzeiten überhaupt damit fahren kann eben dann wenn wenig los ist was nicht morgens um 7uhr ist sondern eher so ab 10uhr - 12uhr wenn ich sonst immer zu meiner Psychologin fahre die nebenher weniger weit weg ist. Wenn man bei der Arbeiterwohlfahrt auch sowas machen kann, wäre das praktisch denn da kann ich auch hinlaufen weil das ca 1km weit weg ist von meinem Wohnhaus.

    Go bad or go home!

  • @RegenbogenWusli
    Vielleicht kannst du dir auch beide Werkstätten drei Monate lang anschauen? Möglicherweise ist die andere Werkstatt eher auf Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen spezialisiert oder hat andere Angebote. Ich denke, du kannst das die Reha-SB fragen. Wie gesagt, hast du ja ein Mitspracherecht, wo du hin willst.

  • Wenn man bei der Arbeiterwohlfahrt auch sowas machen kann, wäre das praktisch denn da kann ich auch hinlaufen weil das ca 1km weit weg ist von meinem Wohnhaus.

    Möglicherweise ist die andere Werkstatt eher auf Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen spezialisiert oder hat andere Angebote.

    An deiner Stelle würde ich mal bei der AWO nachfragen was die anbieten und was die Voraussetzungen sind, damit man dahin kann. Meine Überlegung war, ob die dich im Sales Haus vielleicht in die DIA-AM stecken wollen (https://www.franz-sales-haus.de/arbeit/arbeits…-und-erwachsene) und die AWO vielleicht sowas nicht hat?

    Surprised by the joy of life.

  • Vielleicht kannst du dir auch beide Werkstätten drei Monate lang anschauen? Möglicherweise ist die andere Werkstatt eher auf Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen spezialisiert oder hat andere Angebote. Ich denke, du kannst das die Reha-SB fragen. Wie gesagt, hast du ja ein Mitspracherecht, wo du hin willst.

    Das ist gut. I ch erinnere mich daran das die ALGII SB-frau nicht wirklich flexibel war oder offen auf meine Vorschläge.
    Ich kann ihr ja erklären auf was ich wert lege, wo meine Schwierigkeiten liegen und so weiter. Vermutlich kann sie dann ja was vorschlagen weil sie weiß wo was eher gegeben ist und wo die Chance das ich da länger bleiben kann auch größer ist, denn gerade diese ständigen Wechsel und Veränderungen sind für mich extrem ansträngend.

    Go bad or go home!

  • An deiner Stelle würde ich mal bei der AWO nachfragen was die anbieten und was die Voraussetzungen sind, damit man dahin kann. Meine Überlegung war, ob die dich im Sales Haus vielleicht in die DIA-AM stecken wollen (http://franz-sales-haus.de/arbeit/arb…ugendliche-und-erwachsene) und die AWO vielleicht sowas nicht hat?

    Das hatte sie nicht so gesagt, aber das wäre gut möglich. Es wäre für mich jetzt nicht schlimm das testen zu lassen, dann hätte man es zumindest von einer gesicherten Stelle was ich kann und was nicht (ich vermute das wäre wegen der Grundsicherung wichtig, vorher würde das Sozialamt sich vielleicht wegen der Grundsicherung querstellen und mich zurück an das Arbeitsamt verweisen oder ähnliches).
    Ich habe angst das wenn ich das von vornherein ablehne, sehen die mich als Blockierer der am liebsten garnichts machen will oder sowas.

    Go bad or go home!

  • Ich fände dieses DIA-AM (Diagnose Arbeitsmarktfähigkeit, an alle Mitlesenden) auch nicht grundsätzlich verkehrt. Ich wüsste das bei mir z. B. selbst gerne, wie belastbar ich bin. Meine Selbsteinschätzung lautet "wenn, dann nur noch Teilzeit", aber testen konnte ich das bisher nirgends. Die reguläre Arbeit, die ich gelernt habe, war in Vollzeit und Teilzeit einfach nicht mehr machbar; in der Werkstatt fühlte ich mich fehl an Platz. Weiter bin ich bisher nicht gekommen. :(

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