• Mich würde mal interessieren, wie es bei euch mit Ängsten aussieht? Also zum Beispiel Verlustängste , soziale Ängste oder auch Zukunfs/Veränderungängste? Unterdrückt ihr sie eher oder belasten sie auch euren Alltag? Wie geht ihr im Allgemeinen damit um? Das waren zwar jetzt mehrere Fragen auf einmal , aber naja :d Ich habe starke Verlustängste , da mir sehr wenige Leute wichtig sind, sie mir dann aber eben sehr sehr wichtig sind. Zukunfsängste und somit auch Veränderungsängste , die hatte ich schon immer, werden zur Zeit aber immer schlimmer. Deshalb leidet auch oft meine Laune darunter, da ich mir dann vieeeel zu viel Gedanken darüber mache und nicht mehr damit aufhören kann, obwohl ich ja dann doch zu keiner Lösung komme, das natürlich sehr frustrierend ist , da ich es nicht wirklich mag, Dinge auf mich zu kommen zu lassen. Gebt ihr den Ängsten viel Platz oder habt ihr sogar irgendwelche Stragien , diese besser zu beherrschen?

  • Ich habe eine Mischung aus Verlust- und Zukunftsangst. Angst vor dem, was kommt, wenn meine Oma mal stirbt. Dann müssen meine Mutter und ich die Häuser verkaufen und irgendwo in Mietswohnungen ziehen. Davor graut es mir, denn ich habe Angst, dann womöglich in einer winzigen 1-Zimmerwohnung hausen zu müssen und laute Nachbarn zu haben. So könnte ich nicht leben. Ich hoffe, dass wir dann irgendwo ein kleines Häuschen finden, in dem wir zusammen zur Miete wohnen können. Ich habe auch Angst davor, wenn meine Mutter eines Tages nicht mehr da ist und ich ganz alleine dastehe. Und ich habe Angst davor, dass ich vielleicht eines Tages das ABW nicht mehr genehmigt bekomme oder sich aus meinem AS eines Tages irgendwie ein Nachteil ergibt. Ich versuche, diese Ängste weitgehend zu verdrängen und nicht daran zu denken, aber leider klappt das nicht immer. :(

    Veränderungen mag ich auch nicht, aber das sehe ich nicht als richtige Angst. Vielleicht kommt das daher, dass ich in meinem Leben wohl oder übel schon etliche Veränderungen über mich ergehen lassen musste. Irgendwann akzeptiert man, dass solche Veränderungen geschehen, ob sie einem nun gefallen oder nicht. :?

    Früher hatte ich auch Angst vor dem Jobcenter, aber da ich jetzt weiß, dass meine Psychiaterin da voll auf meiner Seite steht und mich auch kurzerhand krankschreiben würde und ich zudem auch die Unterstützung durch meine ABW-Kraft habe, hat sich die Angst weitgehend in Luft aufgelöst. :)

  • Hallo @Ms.Shield,

    Ich habe mein Leben lang mit Ängsten zu tun gehabt, mal mehr, also vordergründig, und mal weniger, also mehr unterschwellig. Verlustängste, Angst vor Veränderungen und nahezu keinen sozialen Kontakt.
    Zukunftsängste, also Sorgen, kenne ich auch, ich habe mir allerdings bewusst gemacht, dass es wohl Zukunft gibt, jedoch auch, dass ich nicht weiss, wie sie sein wird. Sie ist ungewiss und ich kann mittlerweile meine Spekulationen nahezu vollständig als unwichtig erkennen, als eine Ablenkung vom gegenwärtigen Augenblick.

    Möglicherweise kannst du in einer dir angemessen Art Achtsamkeit üben.
    Mir hilft das Abstand von Gedanken zu bekommen und mehr anwesend oder präsent zu sein.

  • Sie ist ungewiss und ich kann mittlerweile meine Spekulationen nahezu vollständig als unwichtig erkennen, als eine Ablenkung vom gegenwärtigen Augenblick.

    Das ist super und wichtig, ja....ich kann es kognitiv, und übe oft...aber es hält nicht an. Greift noch nicht tief genug.
    Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

  • Am meisten habe ich Zukunftsängste und meine Gedanken kreisen ununterbrochen, doch ich versuche mich abzulenken und im Hier und Jetzt zu leben. Ich erfreue mich auch an den kleinen Dingen des Lebens die für viele selbstverständlich sind. Das hilft mir von diesen Gedanken weitgehend wegzukommen. Nur abends oder vorm Schlafengehen wird es manchmal schlimm und es gibt kaum eine Möglichkeit diese Gedanken abzustellen.

    Soziale Ängste habe ich auch da ich eben in sozialen Situationen so gut wie nie weiß was zu tun ist und da gebe ich mir die größte Mühe alles was ich antrainiert habe richtig anzuwenden. Doch leider klappt das nicht ganz so gut und so muss ich immer Angst haben alles falsch zu machen.

  • Ich kenne das alles auch. Momentan ist es bei mir besonders schlimm. Zukunftsangst, Verlustangst, soziale Ängste - alles da im Moment.

    Ich habe auch Angst davor, wenn meine Mutter eines Tages nicht mehr da ist und ich ganz alleine dastehe.

    Ich bin auch in so einer Situation. Meine Mutter ist schon recht alt. Wenn sie stirbt, bin ich so gut wie völlig allein. Und das Haus werde ich alleine auch schwer halten können, wenn ich meine berufliche Situation nicht noch irgendwie in den Griff bekomme (was gerade nicht so aussieht). Da meine Mutter, der Garten und meine Katzen momentan das Einzige sind, was mir noch einen Lebenssinn gibt, macht mir der Gedanke das zu verlieren furchtbare Angst.
    Ich weiß ich sollte die Zeit genießen, wo jetzt noch alles gut ist, aber ich kann es nicht.
    Je schlechter es mir geht, desto weniger kann ich die Ängste unterdrücken und je weniger ich die Ängste unterdrücken kann, desto schlechter geht es mir. Ein echter Teufelskreis. :cry:

  • https://g.co/kgs/BpRTUp

    Das Buch "Sorge dich nicht, lebe" hat mir sehr geholfen.

    Ich habe viel verstanden, die Tipps angewendet und meine Ängste erfolgreich bekämpft.

    Dazu auch sehr hilfreich
    Positive Formulierung - Positives Denken
    ----------------------------------------------
    Das Leben besteht zu 10% aus Ereignissen
    und zu 90 % daraus, wie wir mit diesen umgehen."

    Diesen Spruch habe ich mal irgendwo gelesen.
    Wir haben selbst viele Möglichkeiten, unsere Gedanken zu steuern und uns Etliches zu erleichtern.

    4 Mal editiert, zuletzt von tip (13. Juni 2019 um 08:30)

  • @Gedankenkarussell99 Das kenne ich zu gut. Unter vielen Leuten habe ich keinen Schimmer, wie ich mich verhalten soll oder wie ich mich einbringen kann. Dann habe ich oft Angst , etwas falsch zu machen/sagen und lass es dann einfach. Vor allem wenn die Leute soo viel anders sind als ich, habe ich eigentlich auch keine Gründe, mich mit diesen zu unterhalten.
    Ja, die kleinen Dinge zu schätzen ist , finde ich, auch wichtig und gebe mein Bestes, nur geht das manchmal in den ganzen anderen Gedanken unter und man lässt es ausser Acht, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen.

  • ich habe total viele Ängste - Agoraphobie, Angst vor Spinnen, vor Lärm etc.

    Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass sie viel mit Reizüberflutung zu tun haben. Sonnen- und Polarisationsbrillen, Mützen und Kopfhörer helfen mir dabei, weniger Angst zu haben ( danke an @all wegen der Tipps)

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • @Gedankenkarussell99 Das kenne ich zu gut. Unter vielen Leuten habe ich keinen Schimmer, wie ich mich verhalten soll oder wie ich mich einbringen kann. Dann habe ich oft Angst , etwas falsch zu machen/sagen und lass es dann einfach. Vor allem wenn die Leute soo viel anders sind als ich, habe ich eigentlich auch keine Gründe, mich mit diesen zu unterhalten.
    Ja, die kleinen Dinge zu schätzen ist , finde ich, auch wichtig und gebe mein Bestes, nur geht das manchmal in den ganzen anderen Gedanken unter und man lässt es ausser Acht, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen.

    Ja das ist bei mir genauso aber manchmal finde ich es schade, wenn es Leute sind die mir eigentlich sympathisch sind.

  • @tip .. Ja du hast recht und ich arbeite seit ewig daran .
    Akut erneut stelle ich konstruktivere Gedanken den Angstsümpfen gegenüber.

    Man muss sehr wachsam sein in seinen Gedanken und immer erneuern .

  • Vorgestern in der TheaterProbe stellte ich mir die Angst vor... Sie sah einem Würstchen mit Zottelhaaren ähnlich. Sie war kleiner , als es das Gefühl dazu ausströmte.

  • Ängste hatte ich früher viele. Ich hatte Angst vor der Zukunft, Angst, dass rauskommt, dass ich ein Messie war, Angst vorm Alleinsein, Angst davor, den Job zu verlieren und in Armut zu rutschen, Angst davor, irgendwann von anderen abhängig zu sein, Angst, später mal im Altenheim zu enden und all sowas. Aber mittlerweile haben die Ängste sich dank Therapie in Luft aufgelöst und ich leb ganz relaxt in den Tag hinein. Manchmal mach ich mir Sorgen, dass die DRV meine Erwerbsfähigkeit überprüfen könnte und meint, ich könnte doch noch was arbeiten oder sowas, aber das sind nur (eigentlich unbegründete) Sorgen und keine Ängste mehr. Wozu sich auch 'nen Kopf ums Morgen machen, wenn man doch besser das Heute geniessen kann? 8-)

  • Ängste haben ja sehr oft etwas mit Kontrollverlust zu tun. Wenn man in eine Situatiion gerät, die man nicht kontrollieren kann, bekommt man angst. Denn schließlich ist man dem Zufall oder von anderen Menschen abhängig.

    Ich habe furchtbare Höhenangst, denn sollte ich fallen, habe ich keine Möglichkeit mehr, die Kontrolle zu übernehmen. Ich kann nur hoffen, dass ich irgendwie überlebe.
    Genau so die Angst vor wilden Tieren, Gewaltätigen Menschen usw. Man kann sie nicht kontrollieren und ist ihnen ausgeliefert.
    Aber auch Verlustängste haben mit Kontrollverlust zu tun. Wenn du jemanden verlierst (durch Tod, Trennung usw.) hast du keine Kontrolle darüber. Du musst es einfach hinnehmen und mit den Konsequenzen leben.

    Gerade bei Autisten habe ich gemerkt, dass sie sehr schnell unter Kontrollverlust leiden und ihnen das Selbstvertrauen und die Fähigkeit fehlt, die Kontrolle zu übernehmen. Das verstärkt natürlich alle Ängste, denn man muss viel mehr auf äussere Einflüsse vertrauen und ist viel abhängiger davon.

    Seitich an meinem Selbstvertrauen arbeite und an meiner Kontrollfähigkeit, ist sogar die Höhenangst viel kleiner geworden (nach 30 Jahren). Wenn ich in großer Höhe bin, habe ich natürlich angst vor dem Fall. Doch ich habe das Vertrauen in meine Fähigkeiten, dass ich nicht runter falle. Wenn ich mir selber aber nicht vertraue, dann macht mir natürlich alles angst, weil ich mir selber nicht zutraue, die Situation zu überstehen.

  • Mir hilft das Abstand von Gedanken zu bekommen und mehr anwesend oder präsent zu sein.

    Ich glaube nur, dass es viel Zeit benötigt dies erst einmal hinzubekommen oder auch wie überhaupt. Ich neige dazu ständig zu träumen , egal in welcher Situation ich gerade bin. Dann führt das natürlich dazu, dass ich viel nachdenke. Und dann, einmal angefangen , ist es schwer, damit aufzuhören. Aber danke für deinen Tipp! :d Ich versuche auf jeden Fall daran zu arbeiten, versuchen zu akzeptieren, dass ich die Zukunft sowieso nicht vorhersehen kann und sie nicht 100%ig beeinflussen kann. Einige Dinge kommen eben so, wie sie sollen.

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