Erstdiagnostik für Erwachsene im Norden der Republik (HB, HH, Niedersachsen)

  • ATZ

    Was ist ATZ? Hamburger Autismus Institut?
    Dort wird die Diagnostik für Erwachsene nur in Ausnahmefällen gemacht.
    In HH gibt es derzeit nur UKE, NPZ und Asklepios Nord für die Diagnostik.
    Aber stimmt das ist natürlich eine Verbesserung zu damals. Von welchem Jahr sprichst Du?

    Therapie für AS wird momentan nur von UKE (nur für dort diagnostizierte unter bestimmten Voraussetzungen, d.h. man wird dazu eingeladen), NPZ, Fr. Eckhart, Fr. Knabe (und Frau Gewohn), sowie dem Hamburger Autimus Institut angeboten.

    4 Mal editiert, zuletzt von maksa (14. Oktober 2020 um 22:15)

  • Stimmt, ich bin mit dem Threadtitel durcheinandergekommen, ich meinte nicht ausschließlich Diagnostik.

    Was ist ATZ? Hamburger Autismus Institut?


    Ja. Ob die Diagnostik machen, weiß ich nicht. Therapie aber auf jeden Fall. Oder schon wieder nicht mehr?

  • @L84 ... stimmt, Hamburger Autismus Institut bietet auch Therapie an, Diagnostik für Selbstzahler (in Ausnahmefällen, sind allgemein sehr auf Kinder spezialisiert)

    Einmal editiert, zuletzt von maksa (14. Oktober 2020 um 22:30)

  • @maksa

    Ok, dann haben wir nun also zusammengefasst (korrigiere und ergänze mich) - ok Du hast es selbst schon editiert und zusammengefasst.

    Damals gab es nur Fr. Eckhart bzw. wurde mir die von Wilczek als einzige Therapeutin für HH genannt, weitere würde sie am UKE erst noch ausbilden und das würde noch lange dauern.

    Ende 2010/Anfang 2011 war das.

    Wenn wir jetzt nur von Erwachsenen sprechen, für Kinder gab es mehr Möglichkeiten.

    Wenn ich dann sehe dass wir neben Eckhart mittlerweile eine ganze Reihe von Ambulanzen haben, kann ich das nicht ganz so negativ sehen.

    sind allgemein sehr auf Kinder spezialisiert)

    Ja. Als ich damals anrief wurde ich gefragt wie alt denn mein Kind sei :d

    Mittlerweile konnte ich dort ein Beratungsgespräch machen und Therapie beantragen. Auch das ein riesiger Fortschritt. Ob die jemals stattfinden wird oder ob ich erst noch 10 Jahre darauf warten muss, weiß ich aber natürlich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Prof. Dr. X (14. Oktober 2020 um 22:56)

  • Diagnostik machen sie eher nicht und schon gar nicht bei Erwachsenen.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Ich hatte mittlerweile meinen Diagnostiktermin in der Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll.
    Da ich zuvor hier kaum Erfahrungen zum Diagnoseprozess dort gefunden habe, möchte ich gerne meine Erfahrung berichten. Vielleicht hilft es jemanden.

    Die Wartezeit betrug ca. 10 Monate, inklusive Verschiebungen durch Covid-19. So wie ich es verstanden habe, gibt es dort zwei Personen, die die Diagnostik durchführen, ein Psychologe und eine Psychiaterin. Mein Diagnosegespräch war mit dem Psychologen. Laut seiner Aussage hat er die Ergebnisse aber auch mit seiner Kollegin besprochen, der Diagnosebrief war ebenfalls auch von ihr unterschrieben. Zur Diagnostik wurde das "Adult Aspergers Assessement" (AAA) verwendet.

    Nun zum Ablauf: Die Fragebögen habe ich zuvor nicht per Post bekommen, sondern musste sie dort im Wartezimmer ausfüllen, was ich als stressig empfunden habe da ich mich unter Zeitdruck fühlte: Bereits nach fünf Minuten kam der Psychologe in den Raum, um mich abzuholen, da war ich (logischerweise) noch nicht fertig. Als er 20-25 Minuten später wiederkam, hatte ich gerade das letzte Kreuzchen gesetzt.

    Das Gespräch fand dann statt in einem Raum mit dem Charme einer drittklassigen Besenkammer (Sarkasmus), während der gesamten Dauer des Gespräches lief im Hintergrund ein Presslufthammer. Neben dem Diagnostiker war noch ein Psychotherapeut in Ausbildung dabei. Dieser wurde mir nicht vorgestellt, und ich wurde auch nicht gefragt, ob seine Anwesenheit für mich in Ordnung sei.
    Das "Gespräch" war vielmehr eine recht einseitige Befragung. Manche der Fragen empfand ich als schwer verständlich, da unpräzise formuliert. Wenn ich gesagt habe, dass ich die Frage nicht verstehe, wurde mir gesagt, ich solle mich konzentrieren und die Frage beantworten. Zudem bestand auch nicht die Möglichkeit, dass ich frei über mich/meine Probleme erzähle, alles was nicht direkt in den Testfragen vorkam, schien den Psychologen überhaupt nicht zu interessieren.
    Zu Beginn des Gespräches war meine Mutter ebenfalls mit dabei, um grundlegende Fragen zu meiner Kindheit und Entwicklung zu beantworten. Als sie etwas freier über mein Verhalten als Kind und ihre Wahrnehmung dessen berichten wollte, hat er sie unterbrochen.
    Ich persönlich empfand den Diagnostiker als autoritär und wenig empathisch. Während des Gespräches wirkte er auf mich gestresst und ungeduldig. Ich habe mich insgesamt sehr unwohl gefühlt, was durch die bereits beschriebene laute Geräuschkulisse noch verschlimmert wurde.
    Nach dem Gespräch ging es mir sehr schlecht und ich war noch mehrere Tage sehr erschöpft.

    Neun Tage später habe ich dann den Bericht mit der Diagnose Asperger erhalten.

  • Das klingt wirklich furchtbar.

    Ich war zur Diagnostik am NPZ in Hamburg und habe inzwischen meine Diagnose erhalten (AS). Ich hatte Glück, dass ich recht schnell einen Termin bekommen habe, das war vermutlich Zufall oder ich habe einfach zu einem günstigen Zeitpunkt angefragt (ich habe gesehen, dass aktuell wieder Aufnahmestopp herrscht). Die Wartezeit betrug bei mir jedenfalls vier Monate. Das Erstgespräch und die Testung liefen wunderbar, ich habe mich da sehr aufgehoben gefühlt. Die junge Frau, die mit mir die kognitiven Tests durchgeführt hat, war sehr, sehr freundlich. Die Fragebögen konnte ich in aller Ruhe ausfüllen und mir wurde dafür alle Zeit der Welt eingeräumt, was mir sehr geholfen hat. Ich war auch ganz gut vorbereitet, was wohl von Vorteil war: Ich hatte im Vorfeld schon einen Fragebogen mit meiner Mutter ausgefüllt (der war ein bisschen anders als der Fremdanamnese-Fragebogen, den mir das NPZ dann für meine Mutter mitgegeben hat) und einen Bericht herausgesucht, den meine Mutter während meiner Klinikzeit (ich war zu dem Zeitpunkt 15 und dreimal in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie) für meine damalige Therapeutin (Tiefenpsychologin) geschrieben und in dem sie die Familiengeschichte und meine Entwicklung bis zur Teenagerzeit aufgerollt hatte. Grundschulzeugnisse und Vorbefunde hatte ich auch parat. Alles in allem war es eine sehr positive Erfahrung.

    (Ich war übrigens bei Dr. Aylin Ünlü-Godarzi Bakhtiari, einer ganz tollen Frau mit viel Verständnis und Humor.)

    We are the wounds and the great cold death of the earth.

  • Ich hatte meine Diagnostik auch im NPZ (bei Frau Hoffmann) und habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt. Man wird mit seinen Problemen auf jeden Fall ernst genommen und die Gespräche werden auf Augenhöhe geführt. Die Frauen mit denen ich bei den Testungen zu tun hatte waren auch sehr nett. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden immer zu Beginn eines Quartals neue Termine für das darauf folgende Quartal vergeben.

  • Beim NPZ zum richtigen Zeitpunkt anzurufen ist eine Kunst für sich. Selbst wenn man es tut wie einem gesagt wurde, ist es dann irgendwie doch der falsche Zeitpunkt.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Das stimmt. Ich hatte wohl Glück, dass es bei meiner Frau und mir beim zweiten Versuch funktioniert hat. Ich hab die Termine für die Diagnostik damals über die Internetseite vereinbart, weil in der Telefonwarteschleife noch 23 Leute vor mir dran gewesen wären.

  • Hallo :)
    Habe im letzten Monat meine Diagnose am NPZ bei Liv Hoffmann gemacht und wollte das nur teilen!
    Eventuell hatte ich sehr Glück, das kann ich nicht einschätzen, aber so lief das bei mir ab:

    1. Terminanfrage online über das Kontaktformular gestellt (August 20)
    2. Mail zurück bekommen, dass gerade keine Termine vergeben werden und ich im Oktober 20 wieder anfragen soll
    3. Anfang Oktober erneut über das Kontatkformular angefragt
    4. Mail zurück bekommen mit den 3 Diagnoseterminen im Februar & März 2021. Sollte wenn möglich Zeugnisse aus der Grundschule mitbringen.
    5. Im Februar 2021 hingegangen, am ersten Termin die insgesamten Kosten von 190€ bezahlt, die Zeugnisse einscannen lassen. Dann Gespräch mit Fr Hoffmann und einer Psychologin sowie verschiedene Testungen, auch zum Erkennen von psychischen Krankheiten, Komorbiditäten, ADHS. Habe einen Fragebogen für Eltern/ Partner mitbekommen.
    6. Beim zweiten Termin erste Erkenntnisse von Fr Hoffmann geteilt bekommen, einige Rückfragen beantwortet. Die ausgefüllten Fragebögen mitgebracht. Etwas Blut abgenommen bekommen und ein EEG gemacht.
    7. Beim dritten Termin ein weiteres Gespräch mit Fr Hoffmann sowie Rückfragen. Diagnose sowie Beratung zu weiteren Schritten, Anlaufstellen, Therapiemöglichkeiten.
    8. Steht noch bis Ende März 21 aus, dass ich den Ergebnisbericht erhalte.

    Ich empfand das NPZ insgesamt als gut organisiert und sehr angenehm. Die Testungen waren umfangreich, die Mitarbeiter waren lieb, Fr Hoffmann im Besonderen. Sie war einfühlsam und ruhig, hat sich Zeit genommen, Augenkontakt tlw von sich aus abgewandt, versucht mich zu verstehen, Rückmeldungen über den aktuellen Stand und ihre Empfindungen gegeben und mich nach jedem Gespräch nach weiteren Fragen oder Anliegen gefragt.

    Insgesamt bin ich sehr glücklich, auch, die 190€ da "rein investiert" zu haben.

    Habe aber auch erfahren: Fr Hoffmann verlässt zum Ende März das NPZ und macht sich selbstständig, weiter mit Fokus auf Autismus aber zunächst nur privat.

    Vielleicht hilft es ja jemandem, das zu lesen und/ oder einen Überblick über den Ablauf zu haben :)

    Tüdelü

    無為

  • andere, bessere, kostenlose diagnose

    ich bin entsetzt wie schlecht die meisten diagnosen geszellt wurden...zettel ausfuellen und monate warten und so..

    ich erhielt meine diagnose zufaellig und unbeabsichtigt.
    als ich vor einem jahr psychisch zusammengebrochen bin, wurde ich von privat, nachts in die notafnahme von unserem staedtischen KH gefahren.
    in der NA wurden mir von einer psychologischen oberaertztin ueber eine stunde viele fragen gestellt. dann irgendwann lag ich nach mehreren stunden endlich im bett auf station.
    in den naechsten tagen haben mich andere psychologische stationsoberaerzte besucht und viele fragen gestellt. und nach dem dritten oder vierten besuch war die vermutung klar und dementsprechend wurde ich auch auf station von diesem speziellen oberarzt verlegt.
    dort wurde ich drei wochen lang beobachtet. es wurden spontane aufgaben und tests mit mir gemacht. viele frageboegenausfuellen, zeugnisse wurden analysiert, angehoerige interviewt ect. und dann bekahm ich nach drei wochen intensivstdiagnose dann die entgueltige diagnose.

    vielleicht habt ihr ja auch einen auf autismus spezialisierte/n Oberarzt/in bei euch in einer psychologischen enrichtung oder KH.

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