Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften sucht Erwachsene mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum für eine MRT- Studie zum Thema „Grundlagen der visuellen Wahrnehmung“

  • Liebe Forumsmitglieder,

    für eine Studie zum Thema „Grundlagen der visuellen Wahrnehmung“ suchen wir erwachsene Teilnehmer*Innen mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum.

    Die Studie wird am wird am Max-Planck-Institut in Leipzig (Ort der Studiendurchführung) in Kooperation mit der TU Dresden (Professur für Kognitive und Klinishce Neurowissenschaft) durchgeführt. Eine Teilnahme ist ab sofort möglich.

    Ziel der Studie:
    Ziel unserer Studie ist es, die grundlegenden Mechanismen der visuellen Verarbeitung bei Personen mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum zu erforschen. Dabei untersuchen wir, wie komplexe sensorische Signale, wie zum Beispiel Gesichtsbewegungen und Bewegung von Objekten, verarbeitet werden. Mit unseren Ergebnissen erhoffen wir uns, Rückschlüsse auf Besonderheiten in der zwischenmenschlichen Kommunikation und Interaktion ziehen zu können.

    Studiendauer:
    - Etwa 6-10 Stunden (ggf. Übernachtung am Institut)
    - Individuelle Terminvereinbarung
    - Vorab Zusendung eines orientierenden Studienablaufplans

    Untersuchungen:
    - Verhaltensaufgaben (Fertigkeitsaufgaben, Aufgaben am Computer)
    - Magnetresonanztomographie (MRT)
    - Fragebögen

    Vergütung:
    - 9 € pro Stunde für die Verhaltenstests
    - 10 € pro Stunde für die MRT-Messungen
    - Erstattung anfallender Fahrt- und Übernachtungskosten für auswärtige Teilnehmer

    Teilnahme:
    Wir suchen Teilnehmer, die möglichst folgende Kriterien erfüllen...
    - Vorliegen einer schriftlichen Diagnose von entweder Asperger-Syndrom oder „hochfunktionalem“ Autismus
    - Alter zwischen 18 und 55 Jahren
    - Deutsch als Muttersprache
    - Keine Einnahme von Psychopharmaka, die die Hirntätigkeit beeinflussen

    Voraussetzungen zur Untersuchung im MRT (7T, Connectom) an unserem Institut:
    - Keine nicht-entfernbaren Metallteile (z.B. Prothesen, Metallclips nach Operationen, Retainer) oder elektronischen Geräte im oder am Körper
    - Keine Platzangst (aufgrund enger Platzverhältnisse im MRT)
    - Keine Tattoos/kein Permanent Make-up
    - Keine vorausgehenden Hirnschädigungen oder neurochirurgische Eingriffe
    - Keine neurologischen Vorerkrankungen (z.B. Epilepsie)
    - Keine Schwangerschaft/Stillphase

    Weitere Informationen zu der Studie und deren Rahmenbedingungen finden Sie in einem Informationsblatt unter dem folgenden link:
    https://www.cbs.mpg.de/1034030/


    Interesse?
    Wenn Sie an unserer Studie teilnehmen möchten oder Fragen haben, freuen wir uns über eine Nachricht an:

    Dr. Stefanie Schelinski
    E-Mail: schelinski@cbs.mpg.de
    Telefon: 0341 99402481
    Web: https://www.cbs.mpg.de/mitarbeiter/schelinski

    Leitende Wissenschaftlerin ist Prof. Dr. Katharina von Kriegstein
    https://tu-dresden.de/mn/psychologie…ssur/inhaber-in

  • Schade, ich wäre interessiert gewesen. Aber leider bin ich sehr stark tätowiert. Und da man hier offenbar mir unbekanntes Wissen hat, weshalb man deshalb nicht ins MRT darf, kann ich leider nicht. Meine bisherigen MRTs an dick tätowierten Stellen haben weder das Gerät noch mich zerstört :m(: Oder man ist da einfach noch auf Stand des letzten Jahrhunderts. Hoffentlich findet sich noch jemand ohne Tattoo :lol:

    Ich weiß leider auch nicht, welche Psychopharmaka die Hirntätigkeit beeinflussen. Was zählt denn darunter? Antidepressiva? Antipsychotika?

  • Ich finde die Vergütung für den Aufwand etwas dürftig.
    Lg.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
    (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Was ist falsch an sonderbar?"

    "Das Ende der Störung ist derzeit nicht absehbar."

  • Vielen Dank für Ihre Beiträge und Interesse an der Studie!

    Warum schließt das Tragen von Tattoos eine Studienteilnahme aus?
    Grund dafür ist, dass unsere Studie eine Untersuchung in einem 7T- MRT Gerät beinhaltet.
    Solch eine MRT- Untersuchung funktioniert über sehr starke Magnetfelder (T steht für Tesla und bezeichnet die Stärke des Magnetfeldes). Es besteht kein Risiko durch solch ein Magnetfeld für Menschen, aber in Zusammenhang mit Metallen ist Vorsicht geboten, weil Metalle von dem Magneten bewegt werden können. Bei Tattoos (v.a. bei älteren Tattoos) besteht ein gewisses Risiko, dass die verwendeten Farben metallische Anteile haben. Dadurch könnte sich die Haut im Bereich des Tattoos erhitzen und schlimmstenfalls Verbrennungen auftreten. In den meisten Fällen ist das Tragen von Tattoos jedoch ungefährlich für eine MRT-Messung (z.B. bei einer medizinischen Untersuchung und/oder einer Untersuchung in einem 3T- MRT Gerät) und neuere Tattoos haben in der Regel keine metallischen Anteile. Da wir die MRT- Untersuchung für Forschungszwecke durchführen und keine medizinisch notwendige Untersuchung tätigen, möchten wir jedoch kein Risiko eingehen.

    Warum schließt die Einnahme bestimmter Psychopharmaka eine Studienteilnahme aus?
    Hier geht es vor allem um die regelmäßige und langfristige Einnahme von Psychopharmaka (wie i.d.R. bei Antidepressiva & Antipsychotika).
    Da wir mögliche Einflüsse von Psychopharmaka auf die Studienergebnisse nicht gut kontrollieren können, versuchen wir diesen Einflussfaktor so gering wie möglich zu halten.


    Ich hoffe, dies beantwortet Ihre Fragen.

    Mit vielen Grüßen,
    Stefanie Schelinski

  • Es besteht kein Risiko durch solch ein Magnetfeld für Menschen, aber in Zusammenhang mit Metallen ist Vorsicht geboten, weil Metalle von dem Magneten bewegt werden können.

    Das stimmt so nicht. Stahl zum Beispiel, wie es in Retainern zum Einsatz kommt, ist nicht magnetisch und im MRT unbedenklich. Dennoch lehnen Sie das bei Ihrer Studie ab, ohne zu differenzieren.
    Diese Information habe ich sowohl von Zahnärzten erhalten, als auch von anderen Stellen, die mit mir MRT-Untersuchungen durchgeführt haben.

  • Interessant finde ich bei dem Link, dass hier noch ein weiteres Teilnahmekriterium genannt ist: "Eindeutige Händigkeit" (lechz/rinks).

    Weiß jemand den Grund dafür?

    equo ne credite

  • Was ist denn mit Amalgan-zahnfüllungen?

    Ich würde das eventuell machen wollen, da ich das Thema interesannt finde.
    Aber 1. kann ich nicht sooo weit in eine mir völlig fremde Stadt fahren ohne meine Mutter, die aber arbeitet und ich nicht weiß ob ich das machen kann wenn sie Urlaub hat, was glaube ich erst im Juni oder Juli sein wird, und die da bereit sind die Kosten für die Fahrt zu bezahlen, die meine Mutter ja auch kostet, also das Ticket mit dem Zug für sie hin und zurück.
    Wochenendticket geht ja wohl nicht weiil die das nur in der Woche machen werden. Dann ist es ja auch die Frage wie lange man da bleiben muss. Zugfahrt voon Essen nach Leipzig sind ca 5-6 Stunden also würden 2 Übernachtungen vermutlich notwendig sein wenn die einen tag für diese Untersuchungen brauchen.

    Go bad or go home!

  • Bei mir würde zwar alles sonst passen, jedoch habe ich eine „leichte“ Form von Epilepsie, d.h. Ich bin seit vielen Jahren anfallsfrei, nehme jedoch seit fünf Jahren ein Antiepileptikum. - Ist die Teilnahme damit ausgeschlossen, da auf Nummer Sicher gegangen wird? (RW)

    Oder gehören Antiepileptika auch wie die Antidepressiva zu den Ausschlusskriterien?

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

  • Interessant finde ich bei dem Link, dass hier noch ein weiteres Teilnahmekriterium genannt ist: "Eindeutige Händigkeit" (lechz/rinks).

    Weiß jemand den Grund dafür?

    Ich glaube, mich zu erinnern, dass das Muster der Gehirnaktivitäten bei Linkshändern spiegelverkehrt ist, also prinzipiell ist halt die angestrebte Einheitlichkeit dadurch gefährdet.
    Wie das bei Beidhändern ist, weiß ich nicht, analog könnte ich mir aber vorstellen, dass das Muster dann nochmals abweicht und zwar stark.
    Edit: Ausgegangen von Rechtshändern.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • - Keine Einnahme von Psychopharmaka, die die Hirntätigkeit beeinflussen

    Ich bin mir nicht sicher, ob diese Bedingung den Kreis der Probanden nicht seeeehr einschränkt.

    Jeder Sonnenuntergang ist so schön, wie man ihn betrachtet.
    Jeder Mensch so wertvoll, wie man ihn im Herzen trägt.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob diese Bedingung den Kreis der Probanden nicht seeeehr einschränkt.

    Das denke ich allerdings auch. Viele leiden ja zusätzlich an Depressionen und die werden nicht selten auch mit Medikamenten behandelt.

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

  • @ Veronika
    Ich finde die Belastung für den Körper bei einem MRT sehr hoch und fände auch, dass man es besser entschädigen sollte, wenn sich Menschen freiwillig diesem Risiko aussetzen (zumal es sich um ein 7 Tesla Gerät handelt. Ich wusste gar nicht, dass so was auf dem Markt ist).

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (8. Mai 2019 um 11:01)

  • Liebe Forumsmitglieder,

    herzlichen Dank für Ihr Interesse, Ihre Beiträge und Anmerkungen!
    Im Folgenden gehe ich auf die einzelnen Punkte ein.

    gelten Kronen an Zähnen als solche Metallteile?

    Das stimmt so nicht. Stahl zum Beispiel, wie es in Retainern zum Einsatz kommt, ist nicht magnetisch und im MRT unbedenklich. Dennoch lehnen Sie das bei Ihrer Studie ab, ohne zu differenzieren.Diese Information habe ich sowohl von Zahnärzten erhalten, als auch von anderen Stellen, die mit mir MRT-Untersuchungen durchgeführt haben.


    @kastenfrosch @Stalaggh: Wenn jemand Retainer, Kronen, Prothesen etc. im Kieferbereich hat und sich nicht sicher ist, ob diese metallische Anteile haben, bitten wir im individuellen Fall darum, eine Bestätigung vom Zahnarzt einzuholen, dass das verwendete Material keine metallischen Anteile hat und somit nicht magnetisch ist. Das Tragen eines Retainers kann zudem auf Grund seiner Form zu Artefakten (d.h. Störsignalen) im MRT- Bild führen und somit die Datenqualität mindern. Auch dies kann im Forschungskontext eine andere Relevanz als bei einer medizinischen Untersuchung haben.

    Interessant finde ich bei dem Link, dass hier noch ein weiteres Teilnahmekriterium genannt ist: "Eindeutige Händigkeit" (lechz/rinks).

    Weiß jemand den Grund dafür?


    @Matou: Eine eindeutig bestimmbare Händigkeit ist ein Kriterium, da wir Teilnehmer mit und ohne Diagnose aus dem Autismus-Spektrum so auswählen, dass Sie u.a. in der Händigkeit vergleichbar sind. Warum ist das relevant? Viele Studien haben gezeigt, dass die Händigkeit einen Einfluss darauf haben kann, in welcher Gehirnhälfte bestimmte Aufgaben dominant verarbeitet werden. Zum Beispiel wird Sprache bei Rechtshändern im Vergleich zu Linkshändern dominanter in der linken Gehirnhälfte verarbeitet. Da unsere Studie auch Aufgaben zum Sprachverstehen beinhaltet, möchten wir diesen Faktor möglichst gut kontrollieren. Dies ist bei einer eindeutig bestimmbaren Händigkeit eher möglich als bei einer uneindeutigen Händigkeit. Zur Bestimmung der Händigkeit verwenden wir einen Fragebogen.

    Was ist denn mit Amalgan-zahnfüllungen?

    Ich würde das eventuell machen wollen, da ich das Thema interesannt finde.
    Aber 1. kann ich nicht sooo weit in eine mir völlig fremde Stadt fahren ohne meine Mutter, die aber arbeitet und ich nicht weiß ob ich das machen kann wenn sie Urlaub hat, was glaube ich erst im Juni oder Juli sein wird, und die da bereit sind die Kosten für die Fahrt zu bezahlen, die meine Mutter ja auch kostet, also das Ticket mit dem Zug für sie hin und zurück.
    Wochenendticket geht ja wohl nicht weiil die das nur in der Woche machen werden. Dann ist es ja auch die Frage wie lange man da bleiben muss. Zugfahrt voon Essen nach Leipzig sind ca 5-6 Stunden also würden 2 Übernachtungen vermutlich notwendig sein wenn die einen tag für diese Untersuchungen brauchen.


    @RegenbogenWusli: Bei Zahnfüllungen aus Amalgam ist eine Studienteilnahme leider nicht möglich, da Amalgam metallische Anteile hat. Ähnlich wie bei Tattoos (siehe Beitrag weiter oben) sind Amalgamfüllungen in der Regel ungefährlich für eine MRT-Messung (z.B. bei einer medizinischen Untersuchung und/oder einer Untersuchung in einem 3T- MRT Gerät). Da wir die MRT- Untersuchung für Forschungszwecke durchführen und keine medizinisch notwendige Untersuchung tätigen, möchten wir jedoch kein Risiko eingehen. Absprachen zur konkreten Studienteilnahme (Übernachtung, Mitreise von Begleitpersonen) klären wir individuell im E-Mail Kontakt oder telefonisch. Kontaktieren Sie mich dazu gern. Prinzipiell sind bei weiterer Anreise auch 2 Übernachtungen möglich.

    Bei mir würde zwar alles sonst passen, jedoch habe ich eine „leichte“ Form von Epilepsie, d.h. Ich bin seit vielen Jahren anfallsfrei, nehme jedoch seit fünf Jahren ein Antiepileptikum. - Ist die Teilnahme damit ausgeschlossen, da auf Nummer Sicher gegangen wird? (RW)

    Oder gehören Antiepileptika auch wie die Antidepressiva zu den Ausschlusskriterien?


    @70Quadrillionen: Aufgrund beider Faktoren ist eine Studienteilnahme leider nicht möglich.

    Ich finde die Vergütung für den Aufwand etwas dürftig.
    Lg.


    @Veronika: 9 Euro bzw. 10 Euro/ Stunde ist die Vergütung, die für alle Studien am Institut gilt.

    Ich wüsste auch gerne, warum man mit 56 zu alt ist??Wachsen da magnetische Felder in einem?


    @Linnea: Die Altersgrenze basiert auf Studien, die gezeigt haben, dass es ab einem bestimmten Alter strukturelle Veränderungen in den von uns untersuchten Hirnregionen geben kann. Das kann natürlich individuell verschieden sein. Da wir an Struktur und Funktion des Gehirns interessiert sind, wollen wir auch diesen Faktor möglichst gut kontrollieren. Deswegen suchen wir Teilnehmer, die möglichst zwischen 18 und 55 Jahren alt sind. Dies schließt eine Teilnahme mit 56 Jahren nicht aus.

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