Begabt und gleichzeitig behindert?

  • Darauf wollte ich allerdings nicht hinaus, weil sehr leicht ein "Du musst nur mal anders denken, dann geht das schon!" daraus werden kann. Aus anders denken wird anders wahrnehmen, und schon bin ich wieder bei der Hilflosigkeit, doch "einfach falsch " zu sein.

    Ich verstehe es sehr sehr gut. *seufz*

  • @Sonne
    Stell dir vor, du "fütterst" ein Betriebssystem A mit Programmen eines anderen, N, und wenn es Fehlermeldungen auswirft, sagst du ihm " du musst nur so funktionieren wie ein N, dann klappt es.
    Nur dass so ein Betriebssystem nicht selbstlernend daran arbeitet, die Programme von N zu verstehen. ...

  • @Sonne
    Stell dir vor, du "fütterst" ein Betriebssystem A mit Programmen eines anderen, N, und wenn es Fehlermeldungen auswirft, sagst du ihm " du musst nur so funktionieren wie ein N, dann klappt es.

    Hab ich das so gesagt? Dass man wie NT funktionieren muss?
    Ich habe gesagt, versuche aus der Situation das Beste zu machen, auf die Art, die DIR gut tut.

  • Hab ich das so gesagt? Dass man wie NT funktionieren muss?Ich habe gesagt, versuche aus der Situation das Beste zu machen, auf die Art, die DIR gut tut.

    Das Problem ist ja, dass zum Teil erst mal herausgefunden werden muss, was einem gut tut.
    Denn wie soll man darauf kommen, wenn z.B alle Welt sagt " Geh unter Menschen, das tut gut und hilft gegen Depris", alle Therapien das so sagen, das eigene Einigeln das für einen selbst geeignete ist?
    Und du dabei aus Sorge immer wieder gestört wirdt, dir durchweg deine Wahrnehmung dazu und zu dir abgesprochen wird, auch von Fachmenschen ?

    Dazu müsste man a um das unterschiedliche Betriebssystem wissen, b schon eine gute Wahrnehmung zu sich selbst haben, c diese gegen alle Welt als gültig betrachten, nicht daran zweifeln, ob nicht doch, und d das dann auch notfalls gegen alle Welt durchsetzten - um so schwieriger, je mehr man auf die anderen angewiesen ist, die hier ihr "Funktionieren" erwarten.

  • Gerade Formulierungen wie "denk nicht so viel" , "denk doch anders" usw. Oder auch "mach doch einfach" erzeugen diese Hilflosigkeit.
    Der andere kann ja meist selbst nicht sagen, WIE er das macht. Wenn, dann kann man ab und zu wenigstens nachvollziehen, manchmal auch nachmachen, wenn man gelernt hat "unzuschalten".
    Das ist aber zufällig, ob man hierzu eine Info "abgraben" kann

  • Deswegen wurden hier ja ganz konkrete Beispiele genannt, was genau derjenige, der ähnliche Probleme hatte, gemacht hat.

    "Mach dir keine Gedanken" bringt nichts. "Denk an etwas anderes, wenn dich diese Gedanken nirgendwohin bringen, zum Beispiel an das und das" - das ist für mich völlig was anderes.

  • Deswegen wurden hier ja ganz konkrete Beispiele genannt, was genau derjenige, der ähnliche Probleme hatte, gemacht hat.

    "Mach dir keine Gedanken" bringt nichts. "Denk an etwas anderes, wenn dich diese Gedanken nirgendwohin bringen, zum Beispiel an das und das" - das ist für mich völlig was anderes.

    Für mich ist das das das gleiche gewesen.

    Erklär mal, WIE du das konkret machst, "an was anderes zu denken". Kleinschrittig und nachvollziehbar und das unter Berücksichtigung der anderen AS-Denke. :d

  • Für mich ist das das das gleiche gewesen.
    Erklär mal, WIE du das konkret machst, "an was anderes zu denken". Kleinschrittig und nachvollziehbar und das unter Berücksichtigung der anderen AS-Denke. :d

    Ich stelle mir etwas vor, was mich interessiert, und beginne darüber nachzudenken und zu überlegen, wie es in mein Leben passt oder wie ich das machen könnte. Nennt sich Tagtraum, glaube ich.

  • Ich stelle mir etwas vor, was mich interessiert, und beginne darüber nachzudenken und zu überlegen, wie es in mein Leben passt oder wie ich das machen könnte. Nennt sich Tagtraum, glaube ich.

    DAs wäre schön wenn das so einfach ginge, aber die Parameter sind:
    Genetisch ist dein Vorstellungsvermögen nicht so da wie bei anderem, und was dich gefühlsmäßiig belastet ist aufgrund der Intensität SI.
    Ebenfalls ist aufgrund der Gefühlsintensität das "überlegen können" blockiert.

    Gefühlt passt außer deinen einsamen SIs sowieso nichts in dein Leben, bzw du nicht ins Lebens.

  • das ist das Problem, kennst du einen Aspie, kennst du genau einen. Wer wie stark von was betroffen ist, wer was we dann doch gelernt hat, ist ziemlich zufällig.

    Ich brauchte Erklärungen bis in die neurologischen und hormonellen Vorgänge zu Gedanken und Gefühlen, um hier steuern zu lernen, was bedeutete, erst mal die Gefühle differenzieren zu können in diiesem intensiven Gefühlsbrei, ûnd diese "zuzuordnen". Wenn hier dann Ordnung war, DANN klappte das auch mit dem Denken, allerdings Anfangs extrem schwer, aber ich wusste aus der Neurologie warum das so schwer ist und dass das nicht an mir, meinem anders oder dem "falsch" liegt, sondern normal ist. Nur weil jemand sagt, das sei normal, ohne warum, hat das keinen Effekt.

  • Ja, die Gefühle wahrzunehmen und zu differenzieren musste er auch lernen, ich ja auch.
    Aber ich habe noch nie davon gehört, dass Vorstellungsvermögen zwangsläufig gestört sein soll.
    Und ich habe echt viel darüber gelesen...

  • Ich hab diagnostiziert so ziemlich keines. Es ensteht erst über Bezug zu, und mit einem Sinn für etwas oder jemanden. meine Kreativitätswere sind unterirdisch.
    Bezug herstellen, eine Sinn für finden, das habe ich gelernt.
    Als mir andere ihr Denken beschrieben, WIE sie das machen.
    Kreativitätstechniken studiert, versucht diesse nachvollziehen, entdeckt, dass mir alles liegt, was mit "Querdenken" durch die inneren ja vorhandenen mind-maps zu tun hat, mir entgegen kam.
    Und dann geübt und geübt, bis eine Routine drin war.
    Das in Worte gefasst, mich viel mit Sprache beschäftigt. Und Struktur von Sprache. Was wiie wann wozu verwendet wird, zu erwartende und wahrscheinliche Effekte.... und geübt bis es zur Routine wurde. Ergebnis nach außen "Frau Happy fand immer auch kreative Lösungen...." auf den Zeugnissen.
    Loblieder auf mein Defizit. Klar, da war Bezug zu und Sinnhaftigkeit für. Wenn nicht, dann null davon.

  • Ja, die Gefühle wahrzunehmen und zu differenzieren musste er auch lernen, ich ja auch.
    Aber ich habe noch nie davon gehört, dass Vorstellungsvermögen zwangsläufig gestört sein soll.
    Und ich habe echt viel darüber gelesen...

    Worüber hast du viel gelesen?
    Über das Vorstellungsvermögen?
    Oder über AutismusSpektrumsStörungen?
    Falls zweiteres, hast du da eventuell Buchtipps für mich?
    Oder woher speist sich dein Wissen?

  • Danke für eure Antworten!! :)

    Besonders gefallen haben mir die beiden hier:

    und dafür hilft es, die Kraft, die überhaupt noch da ist, FÜR SICH zu nutzen, STATT GEGEN DIE UMSTÄNDE.


    Der erste Schritt ist aber immer, zu akzeptieren, dass es gerade so ist, dass eben " gesessen" werden muss, und es darum geht, sich in der Zelle gemütlich einzurichten.
    Vor allem da ja klar ist, die Haftzeit geht bald vorbei.

    Ich werde das in den nächsten Wochen mal ausprobieren. Was ich heute morgen schon gemacht habe, ist, meinen kleinen Stoffpinguin-Schlüsselanhänger aus der Tasche zu holen und den dann in der Hand zu halten. Das hat schon etwas gegen das Rumgehampel und die Anspannung geholfen. Vorallem gab es dann wenigstens schon zwei Pinguine im Seminar. ;) Auch wenn der eine aus Stoff ist und der andere eigentlich ein Mensch... Aber besser als nichts. :)

  • @crocodylia

    Ich habe damals während seiner Diagnostik viel darüber gelesen, vor 2 Jahren.
    Ich lese mich immer quer, ein Buch bedeutet eine Meinung, das ist mir zu wenig. Ich habe also viel recherchiert, Seiten über Autismus gelesen, Blogs von Autisten.
    Zusätzlich habe ich seitdem viele Sachbücher über Gehirn und Psychologie gehört, da wird auch immer wieder über Autismus und entsprechende Veränderungen im Gehirn berichtet.

    Ich kann dir einzelne Artikel nicht sagen, da Psychologie mein SI ist, bin ich täglich dran...

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