Schwieriges Thema, ich wusste lange nicht wie ich es nennen und in einen Thread packen soll. Hab mich jetzt für ein paar Schlagwörter entschieden.
Mein "Problem mit Autoritäten" hat eine lange Geschichte und ich empfinde es wenn ich mich mit anderen Personen aus meinem Umfeld vergleiche als recht einzigartig. Ich habe im Laufe meines Lebens zwei männliche Personen kennen gelernt, die es ebenfalls in abgeschwächter Form haben, keine Aspis, bei einem besteht Verdacht auf ADHS. Was wir alle drei gemeinsam haben ist das: Cholerischer Vater passive Mutter. Auch habe ich eine Freundin, die in der Schule immer angeeckt ist, aber seitdem sie Mutter ist, sehr kooperativ und diplomatisch geworden ist, wodurch wir uns was dieses Problem angeht etwas entfremdet haben.
Zu meiner Geschichte:
Wie gesagt: Aggressiver Vater und passive Mutter seit frühester Kindheit.
4 Jahre lang cholerischen Grundschullehrer gehabt, der viel rumgeschrien hat, tw handgreiflich wurde gegenüber den sogenannten "Classenclowns". Mir hat er außer ein paar mal angeschrien für Dinge für die ich gar nichts konnte (Bsp: Freundin meines Bruders kam zum Musical Abend zu spät) und beim Sportunterricht seine Hand in meinen Oberarm gekrallt, weil er nicht mochte wie ich warf, nichts getan. Ich war die beste in der Klasse und recht ruhig. Die Mutter einer etwas älteren Freundin hat damals initiiert, dass ihre Tochter die Klasse wechselt, das Problem war also bekannt.
Auf dem Gymnasium habe ich ganz bewusst eine gewisse Verachtung für meine Lehrer entwickelt. Es gab viel Mobbing bei uns an der Schule und einige Lehrer biederten sich bei den Mobbern und "coolen" Leuten an. Andere waren einfach als Lehrkräfte "Mobber". Sie sagten ganz offen, dass man Angst vor ihnen haben muss um gut zu lernen. Ich empfand immer schon vieles was für andere im Bildungswesen "dazu gehört" als Schikane. Habe mich immer vorgeführt gefühlt, wenn ich ungefragt drangenommen wurde oder durch Referate etc. Einer hat uns mit seinen homophoben Ansichten belästigt, ein anderer hat creepy mit den Mädels geflirtet (er hat mich einmal im Mathe Unterricht gefragt, ob er meinen Ohrring berühren dürfe und als ich sagte "nein", hatte ich eine Note schlechter).
Ich hatte immer wieder krasse Zerwürfnisse mit Lehrern von mir, die, wenn ich dass so rückblickend beurteile, vermutlich darauf basierten, dass ich bei Kommunikation keine persönliche Ebene aufbaue und sie mich daher nicht mochten. Ich glaube dass so die ein oder andere Note oder Behandlung die ich durch Lehrer erfahren habe einfach purer Machtmissbrauch waren und das schmerzt mich sehr, weil ich jahrelang nicht wusste woran es liegen könnte. Zudem war ich aufgrund der Stresses sehr oft krank und man hat es mir nicht geglaubt. Ein Amtsarzt hat dann offiziell bestätigt, dass ich gesundheitliche Probleme hatte, doch ich wurde immer mit Skepsis beäugt und man versuche mich von der Schule zu kicken.
In der Oberstufe wurde es besser, weil es da etwas "freier" wurde und ich kam endlich mit ein paar Lehrern aus und wurde wieder von einer 5er zu einer 2er Schülerin.
Hatte ein unschönes Erlebnis mit nem Frauenarzt, wie viele andere Freundinnen von mir auch, welches ich als übergriffig empfand.
Hatte eine Verhaltenstherapeutin welche mein AS, ADHS und eigentlich ziemlich offensichtliche familienbedingte Probleme nicht diagnostiziert und mich als beratungsresistente Heulsuse dargestellt hat, weil ich einfach überfordert war und mit ihren Ratschlägen oft nichts anfange konnte. Sie vertrat eine neoliberale Haltung a la "wer nicht arbeitet soll auch nicht essen" und ich war zu kraftlos mir eine neue zu suchen bzw. zu erkennen dass sie unrecht hat. Dass es zwischen uns nicht funktionierte, begründete sie damit, dass ich keine "Nähe zugelassen" hätte, da ich ihr nicht in die Augen geschaut hätte.
In der Uni das gleiche Drama. Eigentlich lief es teilweise auch OK, allerdings gibt es ein Institut wo noch eine sehr altbackende verschulte Hierarchie- Denke herrscht mit Anwesenheitskontrolle, mündlicher Note und viel Schikane. Es ist eine geisteswissenschaftliche Fakultät und socialising und das Image das man sich aufbaut tragen viel zum akademischen Erfolg bei. Bei einem der Professoren mit denen ich Stress hatte ist bekannt, dass er regelmäßig Studenten zum Weinen bringt und ein Arsch ist. Bei anderen hatte ich das Gefühl, dass sie mich bewusst reinritten statt mir Hilfestellung zu geben, weil ihnen einfach mein "resting bitch face" nicht gefällt oder sie verunsicherte. Wenn ich die Uni Konflikte einzeln beschreibe sagen immer alle (zt auch die die es mitbekommen haben) "ja, da wurdest du auf jeden Fall ungerecht behandelt, der/die konnte dich nicht leiden und das war Machtmissbrauch". Und so sehe ich es auch.
Vor etwas weniger als einem Jahr: Meine letze Mitbewohnerin hatte extreme Stimmungsschwankungen (vermutlich manisch-depressiv) und krasse Beziehungsprobleme die immer irgendwas mit Rachegedanken zu tun hatten (wir vermuteten Borderline) und hat immer wenn es ihr schlecht ging ihre Laune an mir ausgelassen. Ich versuchte erst ihr zu helfen, konfrontierte sie irgendwann mit meinem Unmut und schließlich (nachdem wir schon geregelt hatten, dass ich mir ne eigene Wohnung suchte) wechselte Sie das Schloss aus während ich weg war (einen Monat bevor ich in meine neue Wohnung einziehen wollte). Ich erlangte per einstweiliger Verfügung wieder Zugang zur Wohnung, allerdings hatte sie eine sehr gute Anwältin und aufgrund einer Intrige sollte ich dann die Kosten für das Verfahren bezahlen. Ich war so voller Wut, dass ich krank wurde. Die Anwältin hat mir bis heute keine Rechnung geschickt, aber es geht mir auch gar nicht ums Geld.
So, jetzt zur eigentlichen Frage:
Mir ist natürlich klar, dass ich nicht die Einzige bin der sowas passiert. Dumme Lehrer, inkompetente Ärzte und Therapeuten, schwierige Eltern, furchtbare Mitbewohner.
Ich kenne aber kaum jemanden der so viel Wut und Verachtung in sich hat und nicht so richtig abschließen kann mit Dingen die mal passiert sind. Ich bin schon Anti-autoritär eingestellt und kann das auch so vor mir rechtfertigen. Manchmal frage ich mich aber auch, wie Dinge verlaufen währen, wenn ich früher ne Diagnose gehabt hätte und gewisse Zusammenhänge schneller erkannt hätte. Manche Dinge hätten sich vielleicht vermeiden lassen, andere hätte ich anders "abgespeichert".
Auch Dinge die mich nicht persönlich betreffen rufen so eine Ohnmacht und Verzweiflung in mir hervor. zb zog es mich sehr runter, als Kavanaugh zum supreme court zugelassen wurde, aber das ist nur ein Beispiel. Ich kann mit Ungerechtigkeit einfach nicht umgehen.
Mir ist hier mal im Forum auch aufgefallen, dass bei manchen gegenüber der Arbeitswelt und Bildungseinrichtungen ein gewisses Misstrauen herrscht.
Habt ihr teilweise ähnliche Probleme? Wie geht ihr damit um? Interessiere mich auch für Gegenteilige Erfahrungen.
Mein "Problem mit Autoritäten" hat eine lange Geschichte und ich empfinde es wenn ich mich mit anderen Personen aus meinem Umfeld vergleiche als recht einzigartig. Ich habe im Laufe meines Lebens zwei männliche Personen kennen gelernt, die es ebenfalls in abgeschwächter Form haben, keine Aspis, bei einem besteht Verdacht auf ADHS. Was wir alle drei gemeinsam haben ist das: Cholerischer Vater passive Mutter. Auch habe ich eine Freundin, die in der Schule immer angeeckt ist, aber seitdem sie Mutter ist, sehr kooperativ und diplomatisch geworden ist, wodurch wir uns was dieses Problem angeht etwas entfremdet haben.
Zu meiner Geschichte:
Wie gesagt: Aggressiver Vater und passive Mutter seit frühester Kindheit.
4 Jahre lang cholerischen Grundschullehrer gehabt, der viel rumgeschrien hat, tw handgreiflich wurde gegenüber den sogenannten "Classenclowns". Mir hat er außer ein paar mal angeschrien für Dinge für die ich gar nichts konnte (Bsp: Freundin meines Bruders kam zum Musical Abend zu spät) und beim Sportunterricht seine Hand in meinen Oberarm gekrallt, weil er nicht mochte wie ich warf, nichts getan. Ich war die beste in der Klasse und recht ruhig. Die Mutter einer etwas älteren Freundin hat damals initiiert, dass ihre Tochter die Klasse wechselt, das Problem war also bekannt.
Auf dem Gymnasium habe ich ganz bewusst eine gewisse Verachtung für meine Lehrer entwickelt. Es gab viel Mobbing bei uns an der Schule und einige Lehrer biederten sich bei den Mobbern und "coolen" Leuten an. Andere waren einfach als Lehrkräfte "Mobber". Sie sagten ganz offen, dass man Angst vor ihnen haben muss um gut zu lernen. Ich empfand immer schon vieles was für andere im Bildungswesen "dazu gehört" als Schikane. Habe mich immer vorgeführt gefühlt, wenn ich ungefragt drangenommen wurde oder durch Referate etc. Einer hat uns mit seinen homophoben Ansichten belästigt, ein anderer hat creepy mit den Mädels geflirtet (er hat mich einmal im Mathe Unterricht gefragt, ob er meinen Ohrring berühren dürfe und als ich sagte "nein", hatte ich eine Note schlechter).
Ich hatte immer wieder krasse Zerwürfnisse mit Lehrern von mir, die, wenn ich dass so rückblickend beurteile, vermutlich darauf basierten, dass ich bei Kommunikation keine persönliche Ebene aufbaue und sie mich daher nicht mochten. Ich glaube dass so die ein oder andere Note oder Behandlung die ich durch Lehrer erfahren habe einfach purer Machtmissbrauch waren und das schmerzt mich sehr, weil ich jahrelang nicht wusste woran es liegen könnte. Zudem war ich aufgrund der Stresses sehr oft krank und man hat es mir nicht geglaubt. Ein Amtsarzt hat dann offiziell bestätigt, dass ich gesundheitliche Probleme hatte, doch ich wurde immer mit Skepsis beäugt und man versuche mich von der Schule zu kicken.
In der Oberstufe wurde es besser, weil es da etwas "freier" wurde und ich kam endlich mit ein paar Lehrern aus und wurde wieder von einer 5er zu einer 2er Schülerin.
Hatte ein unschönes Erlebnis mit nem Frauenarzt, wie viele andere Freundinnen von mir auch, welches ich als übergriffig empfand.
Hatte eine Verhaltenstherapeutin welche mein AS, ADHS und eigentlich ziemlich offensichtliche familienbedingte Probleme nicht diagnostiziert und mich als beratungsresistente Heulsuse dargestellt hat, weil ich einfach überfordert war und mit ihren Ratschlägen oft nichts anfange konnte. Sie vertrat eine neoliberale Haltung a la "wer nicht arbeitet soll auch nicht essen" und ich war zu kraftlos mir eine neue zu suchen bzw. zu erkennen dass sie unrecht hat. Dass es zwischen uns nicht funktionierte, begründete sie damit, dass ich keine "Nähe zugelassen" hätte, da ich ihr nicht in die Augen geschaut hätte.
In der Uni das gleiche Drama. Eigentlich lief es teilweise auch OK, allerdings gibt es ein Institut wo noch eine sehr altbackende verschulte Hierarchie- Denke herrscht mit Anwesenheitskontrolle, mündlicher Note und viel Schikane. Es ist eine geisteswissenschaftliche Fakultät und socialising und das Image das man sich aufbaut tragen viel zum akademischen Erfolg bei. Bei einem der Professoren mit denen ich Stress hatte ist bekannt, dass er regelmäßig Studenten zum Weinen bringt und ein Arsch ist. Bei anderen hatte ich das Gefühl, dass sie mich bewusst reinritten statt mir Hilfestellung zu geben, weil ihnen einfach mein "resting bitch face" nicht gefällt oder sie verunsicherte. Wenn ich die Uni Konflikte einzeln beschreibe sagen immer alle (zt auch die die es mitbekommen haben) "ja, da wurdest du auf jeden Fall ungerecht behandelt, der/die konnte dich nicht leiden und das war Machtmissbrauch". Und so sehe ich es auch.
Vor etwas weniger als einem Jahr: Meine letze Mitbewohnerin hatte extreme Stimmungsschwankungen (vermutlich manisch-depressiv) und krasse Beziehungsprobleme die immer irgendwas mit Rachegedanken zu tun hatten (wir vermuteten Borderline) und hat immer wenn es ihr schlecht ging ihre Laune an mir ausgelassen. Ich versuchte erst ihr zu helfen, konfrontierte sie irgendwann mit meinem Unmut und schließlich (nachdem wir schon geregelt hatten, dass ich mir ne eigene Wohnung suchte) wechselte Sie das Schloss aus während ich weg war (einen Monat bevor ich in meine neue Wohnung einziehen wollte). Ich erlangte per einstweiliger Verfügung wieder Zugang zur Wohnung, allerdings hatte sie eine sehr gute Anwältin und aufgrund einer Intrige sollte ich dann die Kosten für das Verfahren bezahlen. Ich war so voller Wut, dass ich krank wurde. Die Anwältin hat mir bis heute keine Rechnung geschickt, aber es geht mir auch gar nicht ums Geld.
So, jetzt zur eigentlichen Frage:
Mir ist natürlich klar, dass ich nicht die Einzige bin der sowas passiert. Dumme Lehrer, inkompetente Ärzte und Therapeuten, schwierige Eltern, furchtbare Mitbewohner.
Ich kenne aber kaum jemanden der so viel Wut und Verachtung in sich hat und nicht so richtig abschließen kann mit Dingen die mal passiert sind. Ich bin schon Anti-autoritär eingestellt und kann das auch so vor mir rechtfertigen. Manchmal frage ich mich aber auch, wie Dinge verlaufen währen, wenn ich früher ne Diagnose gehabt hätte und gewisse Zusammenhänge schneller erkannt hätte. Manche Dinge hätten sich vielleicht vermeiden lassen, andere hätte ich anders "abgespeichert".
Auch Dinge die mich nicht persönlich betreffen rufen so eine Ohnmacht und Verzweiflung in mir hervor. zb zog es mich sehr runter, als Kavanaugh zum supreme court zugelassen wurde, aber das ist nur ein Beispiel. Ich kann mit Ungerechtigkeit einfach nicht umgehen.
Mir ist hier mal im Forum auch aufgefallen, dass bei manchen gegenüber der Arbeitswelt und Bildungseinrichtungen ein gewisses Misstrauen herrscht.
Habt ihr teilweise ähnliche Probleme? Wie geht ihr damit um? Interessiere mich auch für Gegenteilige Erfahrungen.