Greta Thunberg - "Ohne Asperger wäre das hier nicht möglich"

  • ich finde die Forderungen der Schüler extrem bzw. wissen sie überhaupt, was sie da fordern? Es wird gesagt, dass die Klimapolitik sich radikal (!) ändern muss und die Kohlekraftwerke früher, besser sofort, abgeschaltet werden müssen.

    Ich finde gut, dass das Thema Aufmerksamkeit bekommt, ob das nachher 1:1 umgesetzt wird, ist gar nicht so wichtig. Bzw. es wird wahrscheinlich eh nicht umgesetzt, aber es kann einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Mit AS schaut sie sich Statistiken an... aber wer hat die Statistiken nur erstellt?

    ERWACHSENE. Und zwar solche, die das STUDIERT haben.

    Ich sehe seit vielen Jahren hier nicht mal mehr Taxis. Früher gab es zig Taxizentralen... alles deader than dead.

    Schade! Carsharing soll nämlich deutlich schonender sein als wenn jeder selbst Auto fährt.

    Ernsthaft? Als würde es andere auch nur jucken, dass ein paar Kinder nicht zur Schule gehen, pragmatisch betrachtet. Ganz ehrlich, das zeigt doch die Verwöhnung dieser Generation.

    Dich scheint es zu jucken. Und Thunderberg sagt nicht: die werden alles ändern, weil wir die zwingen!
    Sie sagt: Wir KÖNNEN ein Statement setzen.

    Ich find es irrwitzig, dass Schüler durch niederlegen ihrer eigenen Zukunft jemanden "erpressen" können.

    Ich finde es irrwitzig, dass du das denkst. Genauso irrwitzig finde ich, dass du meinst, deren Zukunft wäre damit verbaut. Ich bin sogar im Abijahr nur 3/5 Tagen in der Schule gewesen, weil mehr nicht möglich war. Ich war insgesamt 6 Wochen im Krankenhaus im Abijahr. Und? Ich studiere.

    Du kannst nicht verstehen was Thunberg damit meinte und fährst deinen eigenen Film.

    Danke. (ernst gemeint)

    und wer es nicht glaubt kann unter Lastabwurf und Industrie im Internet suchen. Auch muss öfters Strom aus dem Ausland importiert werden.

    Du solltest auch noch mal im Internet schauen. Und zwar sämtliche Fakten und nicht nur soweit wie es deine Ansicht bestätigt.
    Wir kaufen Strom aus dem Ausland ein und verkaufen MEHR Strom teurer wieder ins Ausland.

  • ... ich denke, dass die Welt um das Asperger-Syndrom herum nicht so grau monochrom ist wie häufig von manchen Aspies beschrieben. Das ist ein Vorurteil, die Realität sieht dann doch "etwas" vielfältiger aus.

    [...]

    Manchmal meine ich, dass manche dieser Leute möglicherweise auch in einem andere Alltagsetting leben ...

    Wessen "Realität" ? Es gibt bei zwei Personen in der Regel schon zwei davon. Wer definiert denn, was objektiv "Realität " ist ?

    Zu zweiten zitierten Satz: Nicht nur möglicherweise, sondern bestimmt. Jeder hat seine Sozialisation, seine Erfahrungen, seine
    genetischen Anlagen und vor diesem Hintergrund bewertet er die "Realität", die er wahrnimmt. Und daraus bilden sich eben
    die heute so abfällig "Filterblasen" genannten "Realitäten", aus denen man nur schwer herauskommt.

    Und um den Bogen zu AS zu bekommen: Mir hilft mein "so sein" dabei, offen genug zu bleiben für Hinweise nach dem Muster:
    Du liegst falsch in Deiner "Realitäts"bewertung. NT erlebe ich dabei in der Regel als Menschen, die dann verstehen: Du bist schlecht.
    AS erlebe ich in der Regel als Menschen, die verstehen: Du liegst falsch in Deiner "Realitäts"bewertung.
    Der durchschnittliche NT hat dann gesteigerten Blutdruck, der durchschnittliche AS fragt: Warum ? Und erwartet weitere Argumente.

    So zumindest meine Erfahrung. Ich erlebe mein AS allerdings weder als vorteilhaft noch als nachteilig bei der Bewertung von Sachverhalten.
    Nur die Distanz zu emotionalem und vor allem moralischem Verhalten erleichtert mir mitunter den Zugang zu Themen. Was es
    mir alles erschwert, ist bestimmt mal Thema in einem anderen Beitrag. :)

    Spontanität will wohlüberlegt sein.

  • Ich verstehe die Aussage von Greta so, dass Autisten Fakten mehr Relevanz beimessen als NT. Das halte ich für korrekt. Ich glaube, NT können Fakten besser verdrängen.

    Die Fakten von ganz vielen Sachverhalten sind doch bekannt, aber selbst wenn man es schwarz auf weiß hat, dass x Prozent wegen ABC jedes Jahr sterben, interessiert es die meisten NT trotzdem nicht. Da heißt es dann eher: Ach, x Prozent, das ist doch nicht viel und sterben müssen wir alle.. :sarcasm:
    Dass Greta, nachdem sie das durchschaut hat, dann aber auch in Aktion tritt, finde ich beachtlich. Gerade in Hinblick auf Probleme mit der exekutiven Dysfunktion ist das für Asperger glaube ich eher untypisch.

    Ich denke, dass sich hochbegabte oder sehr überzeugte und leidensfahige Menschen (Aktivisten) auch auf eine solche Art mit den wissenschaftlichen Hintergründen beschäftigen können und das auch tun. Aber auch aus eigener moralischer Überzeugung kann man ohne Fachbücher zu wälzen, aktiv werden. Ich hätte erwartet, dass dieser moralische Aspekt bei mehr Menschen anspringt. Wenn man also liest, CO2 hat sich ver-x-facht, der Mensch ist die Ursache, müsste dieses moralische doch anspringen?

    Ich bin mir nicht sicher, ob das bei Menschen mit ASS vielleicht auch stärker entwickelt ist und dann (nach dem Erkennen statt verdrängen) erst zu den Handlung gsimpulsen führt. Es würde evtl. zu dem hohen Gerechtigkeitssinn passen, den man Menschen mit ASS ja nachsagt.

    Zusammengefasst könnte man dann sagen:
    1. Dank Autismus realistischeres Schlüsseziehen aus Fakten und (möglicherweise durch Autismus? ) entsprechend zielgerichteteres und losungsorientierteres Handeln.
    2. Dank Autismus klarere und stringentere moralische Prinzipien und deswegen konsequentere Umsetzung der eigenen Erkenntnisse (falls exekutive Dysfunktion nicht gestört).

    Denn: Etwas erkannt zu haben und dann wieder zu verdrängen oder sich dann Gründe zu suchen, weshalb man doch nichts dagegen tun muss, ist meiner Meinung nach sehr geläufig in der NT-Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (15. April 2019 um 11:56)

  • Moral ist m. E. etwas sehr Individuelles. Jeder Mensch hat seine eigene Moral, basierend auf seiner Erfahrung,
    seiner Erziehung und seiner vorlebenden Peer-Group. Moralisch "auf der richtigen Seite" zu stehen, ist etwas,
    das für nicht wenige Menschen existenziell wichtig ist. Auf Inhalte kommt es dabei weniger an, als auf den Fakt,
    nicht in der Minderheit zu sein.

    Ab einem gewissen Punkt zieht jedoch das alte Zitat aus der "Drei-Groschen-Oper": Erst kommt das Fressen,
    dann kommt die Moral.

    Ich denke, die Variable $Fressen ist wiederum sehr individuell. Für den Einen hat sie den Wert: Ich darf nicht mehr
    mit dem Auto in die Stadt fahren, für den Anderen dagegen: Ich kann mein tägliches Steak nicht mehr essen.
    Aber jeder Mensch hat einen Wert, der die Variable $Fressen füllt. Und solange die gefüllt ist, bzw. die Variable
    gar nicht erst tangiert wird, ist die Variable $Moral von Nutzen. Sinkt der Füllstand von $Fressen unter die kritische
    Marke, tendiert $Moral sehr schnell gegen Null.

    Den Beleg für diese These kann man in fast jeder Leserbriefspalte von jeder beliebigen Zeitung ablesen. Tenor:
    Schuld sind immer die Anderen. "Die Politker", "die Industrie", "die Kapitalisten", die Nazis", "die Antifas", "die
    Ausländer" etc. pp.
    Die Frage, welchen Anteil sie selbst an $Problem haben, beantworten die Menschen in der Regel nicht oder unzutreffend
    oder mit relativierenden Einzelbeispielen, die maximal anekdotische Evidenz haben.

    Spontanität will wohlüberlegt sein.

  • Wessen "Realität" ? Es gibt bei zwei Personen in der Regel schon zwei davon. Wer definiert denn, was objektiv "Realität " ist ?

    Im Hinblick auf die Menschen dieser Welt und ihrem Bezug zum Umweltschutz jedenfalls nicht Greta Thunberg. Ich werde auch öfters mal daneben liegen, aber ich denke im Falle der Aussagen von Greta über die umweltschutzmüden Menschen um sie herum ließe sich doch, wenn man Lust hätte, belegen dass sie da eher ein Bild der Irrealität beschrieben hat.


    Und um den Bogen zu AS zu bekommen: Mir hilft mein "so sein" dabei, offen genug zu bleiben für Hinweise nach dem Muster:
    Du liegst falsch in Deiner "Realitäts"bewertung. NT erlebe ich dabei in der Regel als Menschen, die dann verstehen: Du bist schlecht.
    AS erlebe ich in der Regel als Menschen, die verstehen: Du liegst falsch in Deiner "Realitäts"bewertung.
    Der durchschnittliche NT hat dann gesteigerten Blutdruck, der durchschnittliche AS fragt: Warum ? Und erwartet weitere Argumente.

    Ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Das würde ich so begründen:

    - "NT" ist eine schwammige Bezeichnung, eine Erfindung aus autistischen Kreisen und man meint damit Menschen ohne psychiatrische Auffälligkeiten.
    - Die Psychiatrie sagte bereits vor etwa 20 Jahren, dass jeder zweite/dritte Mensch in Deutschland psychiatrisch auffällig sei.
    - Weder ich, noch du, noch sonst jemand im Alltag weiß welche "neurologische Konfession" ein Mensch hat.
    - Um den durchschnittlichen "NT" zu kennen müsste man also sehr sehr viele "NTs" kennen. Wie soll das realistisch und sicher gehen?
    - Und selbst dort, wo jemand sagt "Ich habe AS" ist es nun mal nicht so, dass Aspies das immer glauben. Seit mindestens zehn Jahren sprechen sich Aspies im Internet gegenseitig die Diagnose ab. Ich erinnere mich an eine Signatur aus dem alten Forum, die das ganz gut auf den Punkt bringt: ~ Nicht überall wo Aspie draufsteht ist auch Aspie drin ~. Das ist vermutlich so, denn die hohe Fehlerquote in der Psychiatrie ist bekannt. Schon im alten Forum wurde diskutiert wie sicher eigentlich eine AS-Diagnose sein kann, die bei einem ersten Termin bereits nach 15 bis 30 Minuten gestellt wurde? Aber selbst nach 1 bis 2 Stunden wundert mich nicht, dass manche beizeiten von Zweifeln eingeholt werden.
    - Zum Blutdruck: Viele Menschen kennen vermutlich nicht mal ihren eigenen Blutdruck, soweit sie diesen nicht mehrmals täglich messen. Ich denke nicht, dass man die Blutdruckwerte der "NT"-Menschen kennt.


    Nur die Distanz zu emotionalem und vor allem moralischem Verhalten erleichtert mir mitunter den Zugang zu Themen.

    Warum Distanz zu emotionalem Verhalten? Ich dachte das wäre seit Jahren überholt.

    Also ich denke mir, dass Menschen sehr unterschiedlich sind. Selbst dann, wenn sie eine Diagnose wie AS haben. Denn eine handvoll Diagnosekriterien, eine "Schablone", die von wiederum unterschiedlichen Fachleuten angesetzt wird, das kann unmöglich Menschen in eine Art "DIN A-Norm" gießen. Ich halte daher nicht viel von solchen pauschalen Aussagen. Ich weiß aber, dass dieser (meiner Meinung nach) Irrglaube unter Aspies/Autisten weitverbreitet ist. Manche gehen ja so weit, dass sie sich für eine geistig überlegende Menschengattung halten, aber da waren Aspies historisch sicherlich nicht die ersten Menschen, die diese pauschalisierte Fehlüberzeugung in sich trugen und in die Welt posaunten. Aber manche AS-Leute haben eben auch so ihre Zeit gebraucht bis sich von solchen Dingen dann allmählich distanziert haben.

    Aber gut, dann bist du eben in manchen Punkten anderer Meinung. Kommt in der Kontroverse gehäuft vor. :d


    ***

    So Leude, ich geh jetzt wat inne Sonne und beiss 'n Wassereis wech! :d

    In letters of gold on a snow white kite I will write "I love you"
    And send it soaring high above you for all to read


  • ...

    ... Ich halte daher nicht viel von solchen pauschalen Aussagen.

    Hervorhebung durch mich. Ich sehe da gerade nicht den Zusammenhang zwischen meinem zitierten Satz und dem Argument "pauschale Aussage".


    Manche gehen ja so weit, dass sie sich für eine geistig überlegende Menschengattung halten ...

    Sollte mein Post den Eindruck erwecken, dann tut mir das leid. Das ist nun sicherlich nicht meine Einstellung zum Thema.

    Spontanität will wohlüberlegt sein.

  • Dich scheint es zu jucken.

    Naja, wenn die Braten (Kinder) unter mir in der Schule sind, ist es 90% ruhiger.
    Insofern, juckt es mich schon, da hast du Recht.
    Allerdings gehören diese zur Gattung "Ich bin nur auf der Welt, um zu stören."; insofern gehen sie auch nicht für das Klima protestieren. :roll:

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Cloudactive (15. April 2019 um 15:43)

  • Zitat von Fred Kazulke


    Ich denke, die Variable $Fressen ist wiederum sehr individuell. Für den Einen hat sie den Wert: Ich darf nicht mehrmit dem Auto in die Stadt fahren, für den Anderen dagegen: Ich kann mein tägliches Steak nicht mehr essen.
    Aber jeder Mensch hat einen Wert, der die Variable $Fressen füllt. Und solange die gefüllt ist, bzw. die Variable gar nicht erst tangiert wird, ist die Variable $Moral von Nutzen. Sinkt der Füllstand von $Fressen unter die kritische Marke, tendiert $Moral sehr schnell gegen Null.

    Den Beleg für diese These kann man in fast jeder Leserbriefspalte von jeder beliebigen Zeitung ablesen. Tenor: Schuld sind immer die Anderen. "Die Politker", "die Industrie", "die Kapitalisten", die Nazis", "die Antifas", "die Ausländer" etc. pp.


    Ich würde hier unter "Fressen" sogar alles fassen, was gerade irgendwie "stört" - egal ob der Autoverkehr aus der Straße, eine andere Meinung, etwas, das einen anderen Blickwinkel oder gar das einnehmen einer zusätzlichen Perspektive erfordert, das Gedanken/Gefühle auslöst, die man nicht haben will, das "Arbeit" macht oder Änderungen des bisher Gewohnten als logische Konsequenz beinhaltet, die man nicht sehen will, weil man dann was ändern müsste.
    Das wird von der individuellen realen und mentalen Bequemlichkeitswohlfühlblase, und den "Erklärungen", die man sich bisher zur "Welt" zusammengebastelt hat und den aktuell vorhandenen Gefühlen bestimmt.
    Beispiel: Der Rentner, der verbittert und einsam zu Neujahr am Fester sitzt und auf Kinder schießt.
    Subjektiv das Gefühl "einsam und verbittert",, Grundhaltung Neid "andere feiern fröhlich, ich hab das nicht", Erklärung zu Welt: "andere sind Schuld" - und dann machen sich welche "schuldig", lassen ihn also seine Verbitterung und Einsamkeit fühlen, dann sind "DIE schuld" und müssen "bestraft bzw. daran gehindert" werden.
    Für diesen in dieser Situation moralisch völlig gerechtfertigt.
    Die wenigsten sehen, dass eine Moral nur dann eine ist, wenn sie sich nur so verhalten, wie sie das auch ok fänden, wenn andere sich ihnen gegenüber genauso verhalten.
    Statt dessen wird aus "das stört mich" die Berechtigung abgeleitet, hier eine "Ausnahme" zu machen, an der der Störende ja schuld ist und damit sogar verantwortlich gemacht wird für das Übertreten der eigenen Moralregeln und dafür angeklagt und schuldig gesprochen wird.
    Sogar manche Eltern argumentieren : "Du bist schuld, dass ich dich hauen musste und mich deswegen jetzt schlecht fühle, ich musste das weil DU mich dazu gezwungen hast, du Böser, jetzt bist du doppelt schuld......." gerne auch mit dem Zusatz „ich bin traurig, dass ich das tun muss“.
    Na ja, und wenn diese Moralübertretung dann doch mal von Instanzen geahndet wird, ist derjenige, der den "Hauer" dazu "gezwungen" hatte, auch wieder Schuld daran. Also dreifach schuldig.
    Am Gestört-Gefühl, am Überschreiten der eigenen angeblich vorhandenen Moral und an den eventuellen Konsequenzen, und überhaupt an allen weiteren folgenden miesen Gefühlen.
    Es reicht dann, nur an diesen Störfaktor zu denken, um die miesen Gefühle zu aktivieren, was jedes mal "beweist", DER DA ist schuld, an allem.

    Hier erklären sich dann diese Versuche, die Kinder und Jugendlichen zu "Schuldgen" zu machen, selbst wenn Greta mal etwas aus einer Plastikverpackung isst. Bis hin zu gefakten Beweisen, wie der einer Partei, die auf einer homepage ein Foto einer vermüllten Straße nach einer Loveparade postet und behauptet, das sei nach einer Freitags-Klima-Demo entstanden. x-mal geteilt als "gefühlter Beweis".

    Diese gefühlte Gestörtheit wirkt stärker als alle objektiven Fakten, sorgt selbst dafür, dass Fakten als weniger wichtig bis gar nicht mehr wahrgenommen werden sondern nur wieder als Störung durch die Faktenbringer, die jetzt wieder "schuld sind" betrachtet werden.
    Formel: Je heftiger subjektiv diese Störung empfunden wird, die als „Störung“ von außen definiirt wird, egal ob ein Verhalten anderer bzw. oft nur noch deren Dasein – Migranten z.B., - oder auch nur ein Fakt, der nicht ins eigene Welterklärungsmuster passt, was die eigene Gestörtheit fühlbar macht, desto berechtigter subjektiv die „Maßnahmen und parallel desto unmoralischer dann die "Maßnahmen".
    Insofern könnte man jetzt Gruppen mit unmoralischen = sich selbst gegenüber solche Methoden nicht akzeptierende Gruppen, auch als "Zusammenschlüsse ähnlich Gestörter" betrachten.

    Daraus wird dann z.B. "Wenn ihr nicht aufhört mit den Demos und zur Schule geht, zerstört ihr eure Zukunft - und unsere im Alter auch".
    Und das sagen die, die ja real die Zukunft unberechenbar machen und schon lange zerstören.
    Oder sowas wie dieser unsägliche Autoaufkleber auf neuem Porsche, mit "Eure Armut kotzt mich an".

    Jemand sagte mal, es sei ganz einfach, die Kinder und Jugendlichen wieder in die Schule zu kriegen - einfach jetzt sofort die nötigen Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.
    Man könnte auch sagen, alle die das nicht machen, sind schuld an den Freitags-Demos
    Zumindest liegen hier mal das Problem "Kids gehen nicht zur Schule und demonstrieren für Klimaschutz" und die Lösung zu "Was muss getan werden, damit sie wieder zur Schule gehen" ganz nah beieinander.

    Aber das wäre ja jetzt eine "zu einfache Lösung" die ja gleichzeitig "zu kompliziert" wäre.
    Doof nur, dass hier, genau wie iimmer, nicht entscheiden eine Entscheidung ist. Nämlich dafür, wie es mit diesem Planeten und der Zunkunft aller weiter geht.

    Exxon wusste in den achtziger Jahren des letztens Jahrhunderts nach von ihnen selbst in Auftrag gegebenen Studien, dass die Polkappen schmelzen werden. Fazit: Dann lässt sich in der Arktis besser nach Öl bohren.
    Soviel zu Moral. Im großen wie im Kleinen.

  • Ich finde die Art und Weise, wie Autismus seit Greta dargestellt wird, ziemlich ungut-

    ich muss sagen, dass ich das nicht verfolge, und mir das auch wurscht ist.
    Ich bin ja ich, und definiere mich nicht (mehr) über meine Eigenschaft Autismus.
    Ich akzeptiere meinen Autismus als eine von vielen Eigenschaften.
    Dazu habe ich allerdings nach der Diagnose mehrere Jahre gebraucht, ich nenne das "meine Trauerphase".

  • Meine Meinung dazu

    In dem Fall teile ich deine Meinung nicht ganz.
    Ich mache mir zwar auch Sorgen, dass sie sich übernehmen könnte und irgendwann zusammenbricht. Aber ich hatte den Eindruck, dass ihre Eltern das ganz gut und aufmerksam begleiten.
    Zum anderen denke ich aber auch, dass sie jetzt gerade ganz wichtige Erfahrungen macht, die viel positives bewirken können. Die Erfahrung, etwas zu können, erfolgreich zu sein. Ich denke, das ist wichtig für's Selbstvertrauen, und wenn das alles gut abläuft, dann wird sie mit dieser Erfahrung gestärkt in ihr weiteres Leben gehen. Sie wird irgendwann die Schule fertig machen, studieren und dann hoffentlich einen für sie passenden Beruf im Bereich ihres Interesses ausüben. Das wäre das Optimum. Ich denke, sie erlebt gerade, Selbstwirksamkeit, das Gegenteil von Ohnmacht und ausgeliefert sein.

    Und das mit der Superkraft, ich meine, bisher wurde ja auch schon "Werbung" gemacht, indem behauptet wurde, Einstein sei Autist gewesen, oder Mozart. Das ist also kein neues Phänomen. Hat denn überhaupt schon jemand behauptet, Autisten seien Übermenschen? Vielleicht habe ich es verpasst, weil ich keine Nachrichten sehe und keine Blogs, Facebook oder Twitter usw. lese.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Hat denn überhaupt schon jemand behauptet, Autisten seien Übermenschen?

    Artikel brauchen halt Überschriften und diese hatte ein Fragezeichen ;) Wie man so ein Thema aufzieht und seine Meinung darin vertritt, ist halt immer individuell, so wie fast alles.


    ich denke, sie erlebt gerade, Selbstwirksamkeit, das Gegenteil von Ohnmacht und ausgeliefert sein.

    Ja, das mag sein. Aber selbst für eine nicht autistische 16jährige halte ich das so nicht für den richtigen Weg.
    Auch hier liegt die Meinung in der Perspektive des Betrachters. Fakt ist: Die Sache an sich ist nicht das Problem, sondern die mediale Wirksamkeit. Und die tut selten gut, schon gar nicht für Kids. Wünschen wir ihr das Beste! Ich denke, darin sind wir uns einig. :)

  • Hat denn überhaupt schon jemand behauptet, Autisten seien Übermenschen?

    Es gab zumindest schon mal ähnliche Äußerungen, auch hier im Forum. Die Gründe dafür sind sehr verschieden, sie reichen von Autismus als "Lifestyle" bis Verdrängung/Selbstschutz/Kompensieren von Minderwertigkeitsgefühlen. Ersteres kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

  • Ich denke, das ist wichtig für's Selbstvertrauen, und wenn das alles gut abläuft, dann wird sie mit dieser Erfahrung gestärkt in ihr weiteres Leben gehen. Sie wird irgendwann die Schule fertig machen, studieren und dann hoffentlich einen für sie passenden Beruf im Bereich ihres Interesses ausüben. Das wäre das Optimum. Ich denke, sie erlebt gerade, Selbstwirksamkeit, das Gegenteil von Ohnmacht und ausgeliefert sein.

    Naja, sie wird nie wieder ein normales Leben führen können. Dafür ist sie enfach zu bekannt. Egal auf wen sie stößt, es ist sehr wahrscheinlich, das diese wissen wer sie sind oder das recht schnell herausfinden. Das sollte man nicht unterschätzen. Jetzt hat sie noch große Vortele von der Bekanntheit. Je nachdem was sie macht auch später noch, also sie wird sich wohl nicht irgendwo als Praktikantin hocharbeiten müssen. Aber sie wird auch nichts tun können, wo sie einfach in Ruhe sein kann und ihr Leben unbebachtet abläuft. Das wäre nichts was ich haben wollen würde. Also jetzt ist sie ja auch noch ziemlich abgeschirmt und quasi nur umgeben von Fans, egal wo sie ist. Aber wenn sie versuchen wird en normales Leben zu führen, also im Studium kann man sich ja seine Kommilitonen nicht aussuchen etc. Würde mich nicht wundern, wenn sie irgendwann massiv Probleme bekommt, also psychischer Natur, gerade wenn ihr Engagement aus ihrer Sicht nicht ausreichend viel bewirkt.

  • ... Hat denn überhaupt schon jemand behauptet, Autisten seien Übermenschen? Vielleicht habe ich es verpasst, ...

    ich denke, das kommt von einer falschen Übersetzung der "autistic pride"-Bewegung. Die bezieht sich ja auf die "gay pride"-Bewegung. Und dort geht es auch nicht um "Übermenschen", sondern um Selbstbehauptung einer zuvor verachteten Gruppe.

  • Ich meinte halt kürzlich, seit oder wegen Greta. Die Pride-Bewegung gibt es ja schon länger.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Also jetzt ist sie ja auch noch ziemlich abgeschirmt und quasi nur umgeben von Fans, egal wo sie ist.

    Also in Madrid musste die Polizei sie ja bereits bitten, vor ihren Fans in ein Auto zu flüchten, damit die Lage unter Kontrolle bleibt.
    Ich frage mich auch, wie ihr weiteres Leben wohl werden wird. Werden die Gymnasien und später die Hochschulen sich bei ihr bewerben statt andersrum?
    Wird sie dann direkt schwedische UN-Kommissarin für Umweltfragen?
    Wie werden ihre "Feinde" reagieren? Denn als Feindbild hat sie sich ja leider auch bereits etabliert. Jeder, der seinen Job wegen Umweltauflagen verliert, könnte ein potentieller Attentäter werden.
    Das mag man lieber gar nicht zu Ende denken.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Also in Madrid musste die Polizei sie ja bereits bitten, vor ihren Fans in ein Auto zu flüchten, damit die Lage unter Kontrolle bleibt.
    Ich frage mich auch, wie ihr weiteres Leben wohl werden wird. Werden die Gymnasien und später die Hochschulen sich bei ihr bewerben statt andersrum?
    Wird sie dann direkt schwedische UN-Kommissarin für Umweltfragen?
    Wie werden ihre "Feinde" reagieren? Denn als Feindbild hat sie sich ja leider auch bereits etabliert. Jeder, der seinen Job wegen Umweltauflagen verliert, könnte ein potentieller Attentäter werden.
    Das mag man lieber gar nicht zu Ende denken.

    Ja ihre Fans hatte ich so gar nicht mit einkalkulliert, die schützen sie vor ihren Gegnern, sind aber selber eine Gefahr. Wobei ich mit meinem post gar nicht so sehr auf die körperlichen Aspekte abgezielt habe. Selbst wenn ihr Niemand körperlich etwas tut, reicht es ja schon, dass sie nirgends ihre ruhe haben wird, jeder wird sie kennen, jeder wird sie bewerten und einordnen. Und das als Autistin, wobe ich mich eh frage, wie sie sich derzeit entspannt. Ich vermute so lange sie eine Vision hat zieht sie daraus energie, aber irgendwann sollte sie ein normales leben führen wollen gibt es nicht mehr diese vision, aber die Bekanntheit bleibt...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!