Greta Thunberg - "Ohne Asperger wäre das hier nicht möglich"

  • ZDF Interview mit Greta Thunberg, Beitrag vom 6.2.2019

    ZDF: Sie reden sehr offen über ihre Asperger-Erkrankung. Glauben Sie, dass es eine Verbindung zwischen Ihrer Krankheit und Ihrem Handeln gibt?

    Thunberg: Absolut! Ich denke, wenn ich kein Asperger hätte, wäre das hier nicht möglich gewesen. Ich hätte einfach weiter so gelebt und gedacht, wie jeder andere auch. Ich sehe die Welt aus einer anderen Perspektive – Schwarz und Weiß.


    ZDF: Sind Sie dadurch radikaler?

    Thunberg: Es macht mich nicht radikaler, aber es macht mich realistischer. Ich schaue mir die Statistiken an, wie stark die Emissionen zugenommen haben und um wie viel sie reduziert werden müssen. Und dann denke ich mir, okay so sieht es aus, das muss ich tun. Und mein Gewissen lässt nicht zu, nicht zu handeln. Ich muss etwas tun - ansonsten kann ich nachts nicht schlafen.

    Aspies for Future!

    "Spontanität will gut überlegt sein." | "Das Problem sind die Normalen."

  • Zu dieser Selbstreflektiertheit wäre ich mit 16 definitiv nicht in der Lage gewesen. Ich hatte in dem Alter noch gar keine Peilung, wie zwischenmenschliche Interaktion funktioniert.
    Für Interviews (inzwischen gewähre ich gelegentlich eines, zu einem Spezialthema) habe ich vorgestanzte Satzbausteine, mit jetzt 48.

  • Ich versteh nicht, wieso das ohne Asperger nicht möglich gewesen sein soll (und warum sie Asperger nennt...kommt das ihrem Ziel zu Gute? Was hat die Info über Asperger mit ihrem Kampf gegen den Klimawandel zu tun?).

    Wenn so ein Kampf ohne Asperger nicht möglich gewesen wäre, haben dann alle, die für den Hambacher Forst kämpfen, auch Asperger?

  • Ich vermute zum einen, dass der Klimawandel Greta Thunbergs Spezialinteresse ist. Ohne Asperger wäre es unwahrscheinlicher gewesen, dass sie sich so intensiv mit dem Thema befasst. Zudem hat sie ihre Proteste alleine vor dem schwedischen Parlament begonnen, eine Vorgehensweise, die ein NT eher nicht in Erwägung gezogen hätte. In ihren Forderungen und ihrem Vorgehen erkenne ich auch die stark ausgeprägte Prinzipientreue, die bei Autisten häufig auftritt, beispielsweise bei ihren Aussagen zu Atomenergie, die sie unterstützt hat, obwohl das nicht der allgemeinen Meinung entspricht (weswegen sie diese Aussagen schließlich teilweise wieder revidiert hat), oder ihrer Forderung, die Emissionen in industrialisierten Ländern schnellstmöglich auf 0 zu reduzieren.


    Natürlich waren die Aktivisten im Hambacher Forst nicht alle autistisch (vermutlich die wenigsten) und Autismus ist auch keine Voraussetzung für Klimaschutz, aber im Falle Gretas erkenne ich dennoch einen Zusammenhang zwischen ihrem Vorgehen und ihrem Asperger-Autismus.

  • @Darlina Aspies wird die Eigenschaft zugeschrieben, dass sie ihre Ziele hartnäckig und beharrlich verfolgen und sich vehement für ihre Überzeugungen einsetzen.
    Insofern kommt Greta diese Eigenschaft bei ihrem Engagement zugute und sie wäre vermutlich ohne ihre Hartnäckigkeit nicht so weit gekommen.

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  • Ich vermute zum einen, dass der Klimawandel Greta Thunbergs Spezialinteresse ist. Ohne Asperger wäre es unwahrscheinlicher gewesen, dass sie sich so intensiv mit dem Thema befasst.


    Natürlich waren die Aktivisten im Hambacher Forst nicht alle autistisch (vermutlich die wenigsten) und Autismus ist auch keine Voraussetzung für Klimaschutz, aber im Falle Gretas erkenne ich dennoch einen Zusammenhang zwischen ihrem Vorgehen und ihrem Asperger-Autismus.

    Ich denke auch das der Klimawandel ihr Spezialinteresse ist.

  • Ich versteh nicht, wieso das ohne Asperger nicht möglich gewesen sein soll (und warum sie Asperger nennt...kommt das ihrem Ziel zu Gute? Was hat die Info über Asperger mit ihrem Kampf gegen den Klimawandel zu tun?).

    Das kann ich eventuell erklären.
    In letzter Zeit ist immer mehr Leuten aus dem Lager gegen Klimaschutz aufgefallen, dass Greta "merkwürdig" ist. Dass sie zB nicht lacht. Dass sie spricht "wie ein kleiner Roboter". Etcpp.
    Darüber gab / gibt es viele Theorien. Zum Beispiel, dass sie behindert sei, weil ihre Eltern Alkohol getrunken hätten. Oder dass sie nicht lachen würde, weil ihre Eltern sie misshandeln und zwingen. Sowas eben. Es wird versucht, sie zu denunzieren. Sie hat daraufhin den Schritt gewagt und sich als Autist bezeichnet - und daraufhin wird bei Interviews eben auch nach dem Autismus gefragt.


    Ohne Asperger wäre es unwahrscheinlicher gewesen, dass sie sich so intensiv mit dem Thema befasst. Zudem hat sie ihre Proteste alleine vor dem schwedischen Parlament begonnen, eine Vorgehensweise, die ein NT eher nicht in Erwägung gezogen hätte. I

    Finde die Ausführung gut. Zusätzlich möchte ich noch sagen: sie hat das alles als Jugendliche gemacht! Die Leute, die sich normal so damit beschäftigen, haben das zB studiert. Oder Kinder, die zum Hambi gehen zum Protestieren, haben oft Eltern oder Freunde mit Eltern, die sich damit beschäftigen. Greta war sehr jung als sie schon sehr viel Wissen zu dem Thema hatte.

  • Verstehe ich einfach nicht, sind Autisten jetzt durchsetzungsfähig, zurückhaltend oder interessieren sich kaum für ihre Umwelt?
    Wenn sich Autisten diesbezüglich nämlich unterscheiden, dann kann man ihre Durchsetzungskraft auch nicht mit Autismus begründen.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Danke Louveteau, für Deine Erklärung. Ich habe sie noch nie reden gehört. Ich kenne nur das Bild von ihr, habe mal einen TV-Ausschnitt gesehen, wo sie neben jemanden stand und fand sie sehr klein und nicht so wie die meisten 16-jährigen, die ich so kenne. ...aber das sagt nicht viel. Ist ja nicht jeder gleich.

    Ich frag mich allerdings, ob man sich so einen Gefallen tut, wenn man ernsthaft um etwas kämpfen möchte, (was nicht mit Krankheit, Behinderung, etc. zu tun hat) und dann dieses von sich so offen legt. Ich habe die ganze Sache nicht verfolgt. Scheinbar wird sie ernst genommen. Kann mir aber auch vorstellen, dass man mitunter eher belächelt oder nicht ernst genommen wird, wenn man sich für so etwas Großes stark macht und dann äußert, dass man etwas hat, was viele auch nicht richtig fassen können.

  • Ich hab mir das Interview eben mal angetan. Oh je... das mit dem Asperger-Syndrom, das war echt kitschig, erinnerte mich sehr an manche Überzeugungen aus dem Forum. :d

    Also ich finde es bescheuert, wenn die Menschen sie wegen dieser Diagnose als unfähige Person bezeichnen. Aber ich finde die quasi ähnliche Umkehrung davon ebenso bescheuert, wenn so getan wird als wenn man das Asperger-Syndrom haben müsste, um so leichte Dinge wie Umweltprobleme zu verstehen. Dass sie ohne AS einfach so weiterleben würde wie jeder andere, da zeigt sich dann in der Tat das Schwarzweissdenken. Mit AS schaut sie sich Statistiken an... aber wer hat die Statistiken nur erstellt? Und ich denke, dass die Welt um das Asperger-Syndrom herum nicht so grau monochrom ist wie häufig von manchen Aspies beschrieben. Das ist ein Vorurteil, die Realität sieht dann doch "etwas" vielfältiger aus. Im Hinblick auf die Logik denke ich, dass hier seit Jahren immer wieder mal dokumentiert wurde, dass nicht jeder hier die Logik des anderen versteht bzw. diese auch nicht immer finden kann. Und ich denke auch nicht, dass alle Aspies Gretas sind in Sachen Umweltschutz.

    Komische Momente sind immer wieder, wenn Grüne (Deutschland) oder eben so eine Greta sagen, dass sie nicht mehr fliegen oder appellieren weniger oder nicht mehr zu fliegen. Ich bin noch nie geflogen und wüsste auch niemanden mehr, der die letzten Jahre geflogen ist. Ich sehe seit vielen Jahren hier nicht mal mehr Taxis. Früher gab es zig Taxizentralen... alles deader than dead. Manchmal meine ich, dass manche dieser Leute möglicherweise auch in einem andere Alltagsetting leben, wo man dann so ein schlechtes Gewissen bekommt.

    In letters of gold on a snow white kite I will write "I love you"
    And send it soaring high above you for all to read

  • Komische Momente sind immer wieder, wenn Grüne (Deutschland) oder eben so eine Greta sagen, dass sie nicht mehr fliegen oder appellieren weniger oder nicht mehr zu fliegen. Ich bin noch nie geflogen und wüsste auch niemanden mehr, der die letzten Jahre geflogen ist. (...) Manchmal meine ich, dass manche dieser Leute möglicherweise auch in einem andere Alltagsetting leben, wo man dann so ein schlechtes Gewissen bekommt.

    Genau das hatte ich mir auch gedacht.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Genau das hatte ich mir auch gedacht.

    Ich denke, dass ist ein sehr wichtiger Punkt.

    Das Setting von vielen Menschen sieht doch in Deutschland so aus:

    Millionen von Menschen leben in Deutschland in relativer Armut, ich kenne persönlich viele Menschen, bei denen am Ende des Monats nicht sicher ist, ob sie noch etwas im Kühlschrank haben. Man holt sich dann mit dem letzten Pfandgeld Reis und isst dann Reis mit bestenfalls noch einer Sauce.

    Die Mieten sind nicht mehr bezahlbar und als Normalverdiener kann man sich kaum mehr in den Metropolregionen eine bezahlbare Wohnung leisten und die, die noch eine Wohnung haben, die leben teilweise auf Sozialhilfeniveau, weil die Reallöhne mit den Mietsteigerungen kaum mehr mitgekommen sind (RW).

    Ich kenne einige Menschen, die sich kein Smartphone leisten können. Das ist aber auch ein Tabuthema in der Gesellschaft, nicht jeder kann sich in Deutschland ein Smartphone leisten.

    Viele Menschen fühlen sich in Deutschland abgehängt, ich sehe jeden Tag Rentner im Müll nach Flaschen suchen und betteln. Die Menschen sind auf Armenspeisung und Tafel angewiesen. Es ist unerträglich. Millionen von Menschen leben in so einem reichen Land, in dem reiche Neolibs den Staat ausplündern (Cum-Ex), in den Metropolregionen obdachlose Menschen erfrieren, weil nicht genügend Notschlafplätze vorhanden sind.

    Ich denke, es macht viele Menschen wütend, weil sie nicht mal die Engerie haben, fürs Nachdenken über den Klimawandel , wenn der Magen knurrt , wenn der Strom abgestellt ist.

    Diese Probleme haben viele aus der elitären "Linksliberalen" Schicht nicht, den Latte-Macchiato-Müttern im Prenzlauer Berg oder den hippen Szene-Mamas aus Hamburg-Eppendorf. Die es sich noch leisten können, vom Hofladen zu kaufen, sich über die Energie-Bilanz Gedanken machen, der SUV fährt gerne Elektro und man kann sich dann eben für 3.000 Euro Kaltmiete die Wohnung im Altbau leisten.

    Ich denke, dass die soziale Kluft zwischen den armen Menschen , den abhängigen Lohnsklaven in Deutschland und den schönen "Weltretter" und Szeneliberale eine teilweise von der Politik auch gewollte Kluft geschaffen hat, sodass die Wut auf Greta, auch teilweise mit Stellvertreterthemen berührt, die mit reiner Umweltpolitik nicht viel zu tun hat.

    Ich finde Greta gut, die Protest gegen die neoliberalen Eliten , die neben Menschen auch den Planeten ausplündern , finde ich super. Für mich ist die Umweltfrage aber an die soziale Frage gekoppelt.

    ~Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.~

  • Ich finde Greta gut, die Protest gegen die neoliberalen Eliten , die neben Menschen auch den Planeten ausplündern , finde ich super. Für mich ist die Umweltfrage aber an die soziale Frage gekoppelt.

    Und das ist eben etwas, wofür man Erfahrung braucht.

    Greta hat in ihrer Rede gesagt “Wenn ein paar Kinder es schaffen, Schlagzeilen auf der ganzen Welt zu bekommen, indem sie einfach nicht zur Schule gehen, dann stellen Sie sich mal vor, was wir alles erreichen könnten, wenn wir es wirklich wollten. Aber um das zu tun, müssen wir Klartext reden, egal, wie unangenehm das auch ist.

    - Ernsthaft? Als würde es andere auch nur jucken, dass ein paar Kinder nicht zur Schule gehen, pragmatisch betrachtet. Ganz ehrlich, das zeigt doch die Verwöhnung dieser Generation.
    Früher war es eine Ehre, zur Schule gehen zu können, Mädchen haben darum gekämpft, sie kämpfen in anderen Regionen der Welt immer noch unter sehr harten Bedingungen. In Afrika ist es immer noch eine Ehre, zu Schule gehen zu können, die Kinder dort haben Träume und sind dankbar für die Chance der Bildung.
    Arme Kinder hier mitten in Deutschland müssen sich darum Gedanken machen, woher sie ihr essen bekommen.

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    Andere Kinder müssen sich Gedanken machen, wie sie aus der Armutsspirale rauskommen.
    Die haben keine Zeit sich noch um die Umwelt zu kümmern.

    Darum finde ich es offen gesagt dreist, mit Schwänzen zu drohen und daneben naiv, dass die Erwartung besteht, es würde wirklich etwas bewirken. Das zeugt ziemlich von Egozentrismus und der Überschätzung eigener Wichtigkeit in der Welt. Aber wenn es einem durch eine bekannte Familie vorgemacht wird, ist das halt so.

    Es wäre wohl nicht mal so abwegig, dass die Medien sie gerade so in Szene setzen, um dann nach Abebben der Modewelle und keiner Veränderung der Klimapolitiken zu zeigen, wie vergebens das doch war.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Cloudactive (6. April 2019 um 22:56)

  • Wenn Kinder nicht zur Schule gehen leisten sie Ungehorsam. Sie brechen die Schulpflicht. Schule hat nicht nur Vorteile. Die wesentliche Aufgabe von Schule ist einen angepassten Bürger zu produzieren, einen Untertan der ins Wirtschaftssystem passt und der nicht aufmuckt.
    Wenn der Staat merkt er kann selbst die schwachen Kleinen nicht mehr kontrollieren wird er nervös. Ich denke das Grundgesetz gilt auch für Kinder.

  • Es wird aber wohl niemals so weit reichen, dass alle Schüler die Schule schmeißen, oder auch nur hinreichend viele.
    Letztlich schadet es nur den Schülern selbst, weil sie sich damit ggf. die Zukunft kaputt machen, wenn sie die Lerninhalte und sonstigen Erfordernisse nicht anderweitig meistern.

    Ich find es irrwitzig, dass Schüler durch niederlegen ihrer eigenen Zukunft jemanden "erpressen" können.

    Aber es funktioniert tatsächlich analog bei Selbstmorddrohungen, sehe ich immer wieder in den Medien etc.
    "Wenn du das machst, bringe ich mich um."
    Und schon gibt es ein kollektives Luftholen, als wäre man kurz davor, eine Rakete zu starten.
    Kann an der Empathie liegen, aber ich glaube, es liegt irgendwie im System selbst begründet.
    Die Leute wollen nicht, dass man das System irgendwie zum Bröckeln bringt, es will ja auch niemand die nackte Wahrheit sehen.
    Niemand will sehen, wie die Welt wirklich ist, wie Menschen wirklich sind, wie man selbst wirklich ist.
    Über all dies wird ein künstlicher Belag gegossen, damit man es nicht mehr sehen muss und der Belag ist so gut, weil fast undurchsichtig, dass die Menschen schon so weit sind, dass sie es vergessen.
    Jede Erinnerung daran macht sie dann wütend oder verursacht Angst.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Cloudactive (6. April 2019 um 23:46)

  • Thunberg hat ja nicht gesagt, dass ihr Plan ist, dass Schüler nicht mehr zur Schule gehen. Es war ein: was wäre wenn. Du kannst nicht verstehen was Thunberg damit meinte und fährst deinen eigenen Film. Es geht um Macht.
    Stell dir vor, was wäre wenn Schüler dauerhaft einen Tag in der Woche protestieren würden. Dann müsste der Staat mit Polizeigewalt gegen Kinder vorgehen und da haben die Polizisten wohl Hemmungen, eventuell, man weiß es nicht.

  • Unabhängig davon dass Greta Asperger hat, ich finde die Forderungen der Schüler extrem bzw. wissen sie überhaupt, was sie da fordern? Es wird gesagt, dass die Klimapolitik sich radikal (!) ändern muss und die Kohlekraftwerke früher, besser sofort, abgeschaltet werden müssen. Wenn das passiert, gibt es keinen Strom mehr und alle sitzen im Dunkeln. Die Kohlekraftwerke sorgen noch dafür, dass es die sogenannte Grundlast gibt. Und trotzdem gibt es bereits Lastabwürfe, d.h. energieintenssive Unternehmen verzeichen geplante Stromausfälle um das Netz stabil zu halten, und wer es nicht glaubt kann unter Lastabwurf und Industrie im Internet suchen. Auch muss öfters Strom aus dem Ausland importiert werden.
    Das ist ja das Dilemma, das durch die Abschaltung der Kernkraftwerke verursacht wird. Also müssen mehr fossile Rohstoffe für den Strom verbraucht werden.
    Was mich auch ärgert, dass Luisa Neubauer als Vertreterin der Schülerproteste auftritt, aber schon ganz oft geflogen ist und Mitglied bei den Grünen ist. Also so unabhängig ist sie gar nicht.
    Und dann wird noch gesagt, dass die Erwachsenen die Zukunft der Kinder kaputt machen. Differenziert wird da gar nicht mehr, denn Erwachsene haben sich für den Umweltschutz engagiert und arbeiten außerdem, damit die Kinder Essen, Kleidung und andere Dinge, z.B. Handys haben.
    Es wird für eine bessere Zukunft gestreikt, aber warum macht sich keiner Sorgen um das Hier und Jetzt? Windenergieanlagen zerstören massiv die Natur durch Waldrodungen, Bodenverdichtung und dem Töten von Vögeln, Fledermäusen und Insekten. Wo Lithium und Kobalt für Handys und Rechner abgebaut werden gibt es Umweltzerstörung und sogar Kinderarbeit.

  • @Slim Du hast Recht, die Sozialdynamik einer Gesellschaft ist mir teils unzugänglich, Ich sehe die Welt pragmatisch, logisch. Greta ist sie offenbar durchaus nicht unzugänglich, sie durchschaut diese Dynamik und nutzt sie aus bzw. jemand hat es durchschaut und sie hat es aufgenommen und umgesetzt.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Tja Social Media... ich hab in dem Alter auch protestiert, war sogar ein- oder zweimal irgendwo in derZeitung erwähnt. Heutzutage breitet sich sowas halt aus, und Protest von Kindern und Jugendlichen sind eben Medienwirksamer. Ich finde diese Proteste richtig gut, müssten eben auch andere mitmachen, nicht nur Schüler.

    Der Protest macht sich doch Sorgen um das "Hier und Jetzt" - Gegenwart ist eine Illusion, sie vergeht ja sofort,alles ist die Zukunft.

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