Ich denke, die Probleme ergeben sich aus dem soziokulturellen Kontext.
Wenn man bestimmten Redewendungen immer wieder begegnet, dann lernt das auch ein Autist.
Allerdings geht es sehr wahrscheinlich auch darum, in der Situation zu erkennen, dass es nicht wörtlich gemeint war.
Dies erfolgt ja durch entsprechende Betonung, den Kontext und gewisse kognitive Empathie wie bei Sarkasmus eben.
Es kann auch durchaus sein, dass man als Autist einfach länger braucht im Leben, um den Sinn von Redewendungen zu verstehen, also warum man es so sagt und nicht einfach direkt.
Ich habe mir z.B. sehr lange gefragt, was denn überhaupt ein Fettnäpfchen sein soll, und wie ich denn da bitte reingetreten haben soll, wenn meine Schuhe trocken sind, von Fett ist nichts zu sehen.
Als ich aber nach und nach verstand, dass die Redewendungen aus der Historie überliefert wurden und quasi ein Teil der Kultur sind, habe ich auch den Zugang gefunden.
Die Redewendungen waren früher natürlich passender, weil die Elemente, um die es in Redewendungen geht, damals viel präsenter im Alltag waren, wie eben z.B. ein Fettnäpfchen.
Und letztlich sind es ja einfach alte Metaphern (viele), die sonstigen muss man auswendig lernen, aber es kennt sowieso nicht jeder alle Redewendungen auswendig, zumal wir in Zeiten der Globalisierung leben und es Gang und Gebe ist, dass man sich gegenseitig mehrmals erklären muss.