Schreibende bzw schriftstellerisch tätige Aspies - was ist mit eurer Phantasie?

  • Meine ist so extrem, dass die Hortleiterinnen manchen Kindern verboten haben mit mir zu spielen, weil meine "Fantasiesachen" angeblich nicht gut sein.

    Auch andere Erwachsene waren erstaunt über meine extreme Fantasy, die heute noch sehr ausgeprägt ist.

    Sowas finde ich traurig zu hören. Wieviele Talente wohl durch solche Aussagen entmutigt wurden :-( nur weil man es nicht versteht oder es aus dem gewohnten fällt...

    »Bist du denn verrückt geworden?« »Nein. Mich gab's schon so ab Werk.« 8-)
    "man muss nicht verrückt sein um mit mir befreundet zu sein... aber es hilft ungemein!" :d

  • Sowas finde ich traurig zu hören. Wieviele Talente wohl durch solche Aussagen entmutigt wurden :-( nur weil man es nicht versteht oder es aus dem gewohnten fällt...

    Das Glück war, dass meine Freundin (sie war in der anderen Hortgruppe mit der besagten Hortleiterin, sie war eine der das geraten wurde , aber sie hat sich nicht daran gehalten) mir erst davon erzählt hatte, als ich erwachsen war. Darum hatte ich es gar nicht mitgekriegt

    ADHS & Autismus.
    and I'm an eurasian Crossbreed

    Dummheit ist nicht "Nicht Wissen" oder "Nicht Wissen Wollen", Dummheit ist "Glauben genug zu Wissen"

  • Das Glück war, dass meine Freundin (sie war in der anderen Hortgruppe mit der besagten Hortleiterin, sie war eine der das geraten wurde , aber sie hat sich nicht daran gehalten) mir erst davon erzählt hatte, als ich erwachsen war. Darum hatte ich es gar nicht mitgekriegt

    ich stelle mir gerade vor .... warst du so ein Kind wie die kleine Wednesday aus der Addams Family - auch so ein Charakter, den ich total gerne mag. :d

    Generell gemeint mit fehlender Phantasie ist wohl, dass AS-Kinder mit ihren Sachen nicht wirklich spielen, sondern sie aneinanderreihen oder sich nur für bestimmte Teile interessieren.
    Geschichten erfinden oder Rollenspiele spielen, soll wohl untypisch sein.
    (Ich habe auch gespielt, von daher wäre ich auch schon mal untypisch.)

    ich habe beides gerne gemacht : Spielsachen arrangiert und mir Geschichten ausdenken.

    Wir sollten uns als Kinder "frei bewegen" ohne Vorgaben.
    Ich konnte es partout einfach nicht.

    Das könnte aber auch an der Körperlichkeit liegen, also nicht an der mangelnden Phantasie, sondern an der mangelnden Propriozeption .

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Das könnte aber auch an der Körperlichkeit liegen, also nicht an der mangelnden Phantasie, sondern an der mangelnden Propriozeption

    Dann hätte ich mich generell nicht bewegen können, das war aber nicht der Fall.
    Irgendwas mit Bewegungsumsetzung (Prozessablauf) stimmt bei mir allerdings tatsächlich nicht, gehört mMn aber in einen anderen Bereich.


    ich habe beides gerne gemacht : Spielsachen arrangiert und mir Geschichten ausdenken.

    Dito, wobei ich eher Szenen nachgeahmt habe aus meinen Serien im Fernsehen. (glaube ich)

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Cloudactive (12. März 2019 um 22:24)

  • Als Literaturstudentin finde ich diesen Thread super.

    Ich habe so eine Hassliebe zu diesem Thema, einerseits habe ich über dieses Medium gelernt, wie Menschen manchmal denken und fühlen, andererseits überfordert es mich vom intuitiven Verständnis her.
    Phantasie besitze ich in dem Sinne auch überhaupt keine und habe auch kein großes Interesse an Fantasy. An Game of Thrones bspw. finde ich in erster Linie die politischen Machenschaften interessant und die Drachen sind ein cooler Nebeneffekt. Drachen alleine würde ich mir aber nicht ansehen müssen.

    Dementsprechend auch ein sehr ambivalentes Verhältnis gegenüber Science Fiction.

    Finde diese "analytische" Kreativität, die darauf basiert, Gelerntes umzusetzen aber nicht unbedingt minderwertig.

    Wenn ich früher Songs geschrieben habe, war das Ergebnis recht mies. In der Uni habe ich dann aber verschiedene Kompositionstechniken theoretisch gelernt und habe dann für daran angelehnte Eigenkompositionen viel Zuspruch erfahren, obwohl bei dieser Herangehensweise teilweise auch viel Mist bei herauskommen kann. Man kann Musik die etwas auslöst nicht "ausrechnen", aber dennoch auf Formeln zurückgreifen.

    Einen guten Roman würde ich wohl nicht über analytisches Denken zustande kriegen. Für ein Drehbuch habe ich mal eine gute Note bekommen, weil ich alle Regeln angewendet habe. Den Film würde sich aber niemand ansehen wollen :D Aber wer soll dann die ganzen realistischen Aspie Frauen erfinden, die es nicht gibt? ;)

  • Ich schreibe auch viel. Und hab früher mehr in meinen Geschichten gelebt, als in der Realität. Anders hätte ich das damals wohl auch nicht überstanden... Über die Sache mit Fantasie und AS denke ich gerade auch häufiger nach.

    Bei mir ist das so, dass ich viele Geschichten schreibe, die mein Leben hätten sein können (ich war auch damals immer die Hauptperson in meiner Geschichte), wo also tatsächlich gar nicht so viel erfunden wird und nur das, was ich selbst erlebt habe, hier und da etwas variiert. Bei meinen Gedichten (und ich denke, das ist ein AS-Vorteil fürs Schreiben) zeigt sich oft der Sinn für Details und eine differenzierte Beobachtung.
    Was sicherlich auch noch positiv hinzu kommt ist, dass ich in meinem Leben deutlich mehr Zeit mit Büchern verbracht habe als mit anderen Menschen. Und da Lesen gut fürs Schreiben ist, ist das denke ich auf jeden Fall ein weiterer Vorteil.

    Allerdings passiert es mir häufiger, dass andere Leute meine Texte 'missverstehen' oder zumindest völlig anders, als ich mir das gedacht habe. Umgekehrt war das auch so bei Interpretationen im Deutschunterricht. Da ging meine Version auch ziemlich oft an der meiner Deutschlehrerin vorbei. Umgekehrt sind mir auch da interessante Sachen aufgefallen, auf die meine Mitschüler nicht geachtet haben. (Ich habe grunsätzlich auch alle Satzzeichen statistisch analysiert und gezählt...)

    Am krassesten war ein Schreibwettbewerb in dem ich als 13-jährige mitgemacht habe. Das Thema war "Kuss/Schluss" und offensichtlich war eine Liebesgeschichte gesucht. Dabei hatte ich von Liebe absolut gar keine Ahnung. Hab aber trotzdem was geschrieben und mich dann gewundert, warum ich nicht unter die ersten 10 kam, obwohl ich meinen Text sprachlich hochwertig fand. Paar Jahre später ist mir aufgefallen: Der Text den ich geschrieben hatte, war auch gut. Es war nur keine Liebesgeschichte, sondern ein Text über Kinderarmut in Deutschland... Ups.

  • Ich habe auch schon immer sehr viel geschrieben. In der Grundschule mussten wir häufig noch Aufsätze schreiben, bei denen ich dann im Flur immer weiterschreiben durfte, weil mir die Zeit für meine ganzen Ideen nicht gereicht hatte.

    Da ich schon vor der Schule lesen konnte, habe ich Bücher geradezu verschlungen (RW). Wenn ich gerade nicht gelesen habe, habe ich mir in Gedanken überlegt, wie es weitergehen könnte.

    Auf der weiterführenden Schule ging es mir dann so ähnlich wie @MathePinguin, gemixt mit ein bisschen Augmented Reality (anscheinend war ich meiner Zeit voraus :fun: ). Wann immer mal wieder die Zeit ganz unerträglich war, habe ich mir in Gedanken Szenarien oder Geschichten überlegt, was an diesem Ort zu dieser Zeit alles passieren könnte und ich irgendwie als Held bei rauskäme. Das hatte primär wohl den inneren Wunsch nach Anerkennung, aber war viel Fantasie.

    Auch jetzt ist mein Computer voll mit Geschichten, Ideen etc. Allerdings analysiere ich meine eigenen Protagonisten ständig und muss mich immer bremsen, ihr Verhalten explizit zu rechtfertigen. Da ich meine Geschichten teilweise im Internet veröffentliche, bekomme ich auch Rückmeldung und mich ärgert es immer ein bisschen, wenn andere meine Hauptpersonen verurteilen, ohne über den Grund ihres Handelns nachzudenken.

    In meinen Geschichten sind meine Hauptpersonen allerdings auch immer Einzelgänger. Egal, wieviele Geschichten ich schon gelesen habe, ich kann mich partout nicht in eine beliebte Person hineinversetzen, die an jedem Finger einen Freund hat (RW) und sich wohl dabei fühlt, dauerhaft von einer Menge an Bewunderern umgeben zu sein.

    Und auch ich denke mir eigentlich nur "realistische" Dinge aus. Mit Vampiren und anderen Gestalten kann ich recht wenig anfangen.

    Schreibwettbewerbe habe ich in der Schule auch nie mitgemacht. Was ich da mitbekommen habe war irgendwie eh immer das Gleiche (also die Geschichten ähnelten sich inhaltlich doch immer sehr, die da gewonnen hatten) und da auch die Schüler oft in die Wertung einbezogen wurden (meistens schon vorab in der Klasse, bis es dann gegen andere ging), hatte ich keine Chance, da das nur nach Beliebtheit ging.

    Im zweiten Jahr Französischunterricht sollten wir mal ein kurzes Theaterstück schreiben und in Gruppen aufführen. Ich habe dann direkt auf dem Weg nach Hause zwei Seiten geschrieben und wir haben das auch vor der Klasse aufgeführt. Allerdings kam dabei heraus, dass ich das irgendwie missverstanden habe und alle anderen 5-Zeiler produziert haben. Danach wurde dann abgestimmt, was das beste Stück war. Wir haben lediglich die Stimme unseres Lehrers bekommen, aber na ja. Was ich eigentlich damit sagen wollte (ich drifte immer ab - Entschuldigung) ist, dass ich mir auch damals in kürzester Zeit eine Geschichte aus den Fingern gesaugt habe (RW).

    Umso mehr ich über Autisten lese, umso mehr denke ich, dass da vieles irgendwie nicht zusammenpasst, was beobachtet wird. Einerseits wird gesagt, dass Autisten häufig imaginäre Freunde hätten und dann, dass sie nur eine mangelhafte Fantasie besitzen. Kann es sein, dass ich da irgendetwas missverstanden habe? Aber irgendwie klingt das nicht logisch für mich :?

    Wahrscheinlich ist es doch bei Autisten genauso wie bei NTs: Manche sind fantasievoller, manche weniger :)

  • Das finde ich spannend, was ich hier lese von euch.

    In den letzten Jahren haben auch andere meine kleinen Geschichten und Gedichte gelesen und ich bekomme auch Rückmeldungen dass sie es gerne lesen und Aufforderungen, mal ein Buch daraus zu machen.
    Wenn ich schreibe, dann purzelt es nur so aus mir heraus und ich genieße es selber zu schreiben.
    Und doch habe ich selber schon oft gedacht, dass ich irgendwie keine Phantasie habe, konnte es aber nie ausdrücken. Die meine Texte lesen, verstehen das nicht und widersprechen.

    Und doch ist da etwas dran. Ich kann mir nicht wirklich komplexe Geschehen ausdenken, sowas wie Romane. Ich kann nur beobachten und schreibe es dann auf, einzelne Szenen, die ich gut erfasse und offensichtlich auch interessant für andere präsentieren kann. Klang und Rhythmus der Worte und Sätze sind mir sehr wichtig. Gefühle kann ich gut ausdrücken und habe sogar Humor.
    Es können auch erinnerte Beobachtungen sein, die mir nun unter einen bestimmten Blickwinkel in den Sinn kommen. Und natürlich Gedanken zu einem Thema, wie eine Erörterung oder so.
    Am liebsten schreibe ich bloß so für mich oder zu jemandem hin. Also einer bestimmten Person.
    Aber Handlungen erfinden, das gelingt mir nicht.

    Ich würde so gerne mal was von euch lesen. Habt ihr das irgendwo hier?

  • Hallo grace54,
    ich finde das eine großartige Idee!! :) Auch, weil ich oft das Gefühl habe, dass NTs einige meiner Texte völlig falsch verstehen (und umgekehrt vermutlich auch...). Hab jetzt mal in "Über den Tellerrand" ein neues Thema eröffnet. https://aspies.de/selbsthilfefor…8821#post888821 Fänd es spannend, wenn wir da, quasi als eine Art Online-Aspie-Anthologie selbstgeschriebene Texte zusammentragen können. Vielleicht habt ihr ja Lust euch zu beteiligen. :)
    Viele Grüße, Lena

  • Nun lese ich ständig, Asperger hätten kein Vorstellungsvermögen und keine Phantasie .

    Also das halte ich für eine schwachsinnige Theorie.
    Andere sagen das viele Autisten (egal ob nun Asperger oder was anderes), angeblich ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben sollen, was auch bei der Orientierung, beim Berechnen von Körpern etc helfen soll/kann.
    Ich kann zwar nicht gut rechnen aber ich habe sowas, war in Geometrie zumindest besser als in anderen Mathe-themen und mir hilft diese Vorstellungskraft im Kopf beim zeichnen.
    Ich hab nur leider wenig eigene Ideen. Ich sehe wie andere Leute Ideen haben, finde das toll und übernehme es. Zum Glück kann man Ideen nicht für sich allein beanspruchen, jeder kann sie auf seine weise nutzen.
    In der Hinsicht kann man mir eventuell vorwerfen das ich keine Phantasie habe.
    Manche meiner Charaktäre sind eine Mischung aus Dingen die ich mal gesehen hab wie Pokemon, Als die Tiere den Wald verließen, König der Löwen und Monster rancher.
    Aber wie oft hat Disney irgendwelche Figuren und Stories von anderen gekauft/geklaut etc? Hat der eigentlich irgendwas zu 100% selber erfunden?
    Ich hab oft auch Geschichten die ich aus Filmen und Serien kannte nachgespielt und auch in comics mit eigenen Figuren nachgemalt.

    Go bad or go home!

  • Also das halte ich für eine schwachsinnige Theorie.

    Mich beruhigt dieser Thread. Ich hielt meine schriftstellerische Begabung für einen Diagnose - Ausschlusspunkt. Das ist aber wohl nicht so.
    In der Diagnostik gab es auch Fragen, die in diese Richtung gingen wie "Können Sie Rollenspiele mit Kindern spielen ?"
    Antwort war ja ( wenn die Kinder tun , was ich sage - sonst muss ich alle Rollen selber spielen) etc.

    Fänd es spannend, wenn wir da, quasi als eine Art Online-Aspie-Anthologie selbstgeschriebene Texte zusammentragen können. Vielleicht habt ihr ja Lust euch zu beteiligen.

    Ja, gerne :)


    Ich würde so gerne mal was von euch lesen. Habt ihr das irgendwo hier?

    ich habe nix im Netz, aber in Büchern .


    In meinen Geschichten sind meine Hauptpersonen allerdings auch immer Einzelgänger. Egal, wieviele Geschichten ich schon gelesen habe, ich kann mich partout nicht in eine beliebte Person hineinversetzen, die an jedem Finger einen Freund hat (RW) und sich wohl dabei fühlt, dauerhaft von einer Menge an Bewunderern umgeben zu sein

    Ja, meine auch.
    In einer von mir begonnenen Fantasy- Geschichte scheitert die Hauptperson am Ende an ihrer Einsamkeit. Meine Tochter hat die Fantasywelt als Hintergrund für eine eigene Version benutzt, und das Interessante ist, dass sie die Handlung so weit verändert, dass die Hauptperson am Ende ein tragfähiges Netz von Freunden hat, das sie rettet.

    Auf die Idee wäre ich nie gekommen ! ich hätte es auch nicht beschreiben können. In meiner Welt gab es Gegner und Verbündete, keine Freunde.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Hallo grace54,
    ich finde das eine großartige Idee!! :) Auch, weil ich oft das Gefühl habe, dass NTs einige meiner Texte völlig falsch verstehen (und umgekehrt vermutlich auch...). Hab jetzt mal in "Über den Tellerrand" ein neues Thema eröffnet. https://aspies.de/selbsthilfefor…8821#post888821 Fänd es spannend, wenn wir da, quasi als eine Art Online-Aspie-Anthologie selbstgeschriebene Texte zusammentragen können. Vielleicht habt ihr ja Lust euch zu beteiligen. :)
    Viele Grüße, Lena

    Ui, ich freu mich!

  • Ich bin nicht in der Lage Geschichten zu schreiben wo Menschen miteinander interagieren. Es gab eine Periode (zwei Monate) wo ich eine Anzahl Geschichten schrieb aus der Perspektive einer Einzelperson. Ich stellte mir vor dass ich diese Person wäre und schrieb als ob diese Person gerade das erlebte was ich irgendwann erlebt hatte. Dann stellte ich mir vor dass ich ein Künstler wäre der das Ganze einen besonderen Stil geben wollte, wie Van Gogh der seine Stiefel malte oder einen Stuhl in seinem Zimmer. Zum Beispiel jemand wacht auf, macht verschiedene etwas traurige Überlegungen und schläft wieder ein. So waren meine Geschichten, kurz, traurig und sinnlos, ohne Absichten oder Reaktionen die man anderen Menschen zuschreiben müsste. Absurderweise war es mein Wünsch als ganz junge Person Literatur zu schaffen, was nie funktioniert hätte weil ich so wenig verstehe warum andere Menschen machen was sie machen und wie sie typischerweise denken und reagieren.

    Dass meine Beiträge so oft editiert werden hat meistens aber nicht immer damit zu tun dass ich sowohl grammatikalische oder syntaktische wie auch stilistische oder einfache Schreibfehler nicht immer sofort sehe und sie deswegen nachträglich korrigieren muss.

  • In der Diagnostik gab es auch Fragen, die in diese Richtung gingen wie "Können Sie Rollenspiele mit Kindern spielen ?"
    Antwort war ja ( wenn die Kinder tun , was ich sage - sonst muss ich alle Rollen selber spielen) etc.

    Und we glaube alle Autisten könnten das nicht, der hat noch nicht gemerkt, das die Forschung da schon was weiter ist.
    Früher glaube man das Autisten garnicht aktiv spielen könnten sondern Spielzeug nur aufreihen und an hand der Funktion toll finden. Es war zB Bestandteil in meinen Fragen ob ich als Kind mehr an den Reifen von Autos gedreht hab als mit den Autos selbst.
    Ich musste viele Fragen irgendwie ankreuzen aber weil es teilweise stimmte, oft mit einem Aber, hab ich auf die Rückseiten und da wo Platz war noch Dinge ergänzt. ZB hab ich sowohl als auch so gespielt. Ich stand total auf die Funktionen, das machte sich bei mir schon mit 3 Jahren bemerkbar als ich so Krokodile von Playmobil in meinem Kindergarten entdeckte und ständig damit beschäftigt war, etwas in deren Körpern verschwinden zu lassen, weil die mit dem Maul, wenn es zu war eine art Klappmechanismus in gang brachten, das das was im Maul war, dann in den Körper hinein rutschte und weg war, das hat mich total fasziniert. Ich wollte diese krokodile unbedingt haben aber die gab es nirgendwo mehr zu kaufen. Ich hab meine Eltern gut 10 jahre damit genervt bis sie die irgendwann als ich 16! war wieder auf den Markt warfen. Ich hatte sie dann irgendwann mal auf einem Flohmarkt gefunden und gleich gekauft.
    Rollenspiele hab ich überwiegend aus Filmen nachgespielt und ja, ich war da wohl wie du, ich hab anderen zum teil sogar vorgesagt was sie zu sagen hatten.
    Vor ein paar Jahren als ich anfing mich mehr mit Autismus zu beschäftigen, habe ich mal einen Film gesehen wo jemand Asperger bei Mädchen erklärte (war ein englischer Film), und da wurde exakt das gleiche beschrieben. Das sind wohl noch recht neue Ansichten, und diese art Rollenspiel scheint bei Mädchen mit AS häufiger zu sein als bei Jungen.
    Ich kann bei mir so ein Mischverhalten wiedererkennen, aber ich habe auch mit allem gespielt, ich habe da keinen Unterschied gemacht was jetzt Mädchen oder Jungenspielzeug ist, das war mir egal. Das einzige womit ich wirklich gut Rollenspiele spielen konnte, waren meine tausend Tierfiguren von Playmobil und Schleich und noch diverse andere. Wir hatten da neben dem Laden so Büsche an einem haus, in der Gasse wo ich spielen konnte und in der Nähe auch einen Brunnen, und ich hab öfter mit aber auch oft ohne Kinder gespielt.

    Vieles was in den Fragebögen war, konnte man nicht mit nur ja oder nur nein beantworten. Vieles dort hing so viel von diversen Vorraussetzungen ab, und vieles passierte mal aber nicht ständig etc etc. ich hab die Diagnose aber dennoch bekommen. Es wurde auch garnicht lange drum herum geredet und weiter gefragt, ich denke das lag daran das ich mich selber einfach schon ausführlich in dem Bogen erklärt wiso weshalb warum, da blieben wohl keine Fragen offen. Dafür hat die Auswertung wirklich lange gedauert, ca ein Halbes Jahr, was man mir als längste Zeit für die Bearbeitung auch angab.

    Go bad or go home!

  • Ja, meine auch.In einer von mir begonnenen Fantasy- Geschichte scheitert die Hauptperson am Ende an ihrer Einsamkeit. Meine Tochter hat die Fantasywelt als Hintergrund für eine eigene Version benutzt, und das Interessante ist, dass sie die Handlung so weit verändert, dass die Hauptperson am Ende ein tragfähiges Netz von Freunden hat, das sie rettet.

    Auf die Idee wäre ich nie gekommen ! ich hätte es auch nicht beschreiben können. In meiner Welt gab es Gegner und Verbündete, keine Freunde.

    Also mein aktuelles Projekt ist eine Trilogie. Der erste Teil hört mit der Einsamkeit und dem Verlust auf. Der zweite Teil soll weitere Problematiken aufwerfen diesbezüglich und Lösungen zu schon länger bestehenden finden. Eigentlich ist mein Ziel, dass am Ende gegenseitiges Verständnis zwischen meiner Hauptperson und anderen wichtigen Personen besteht.

    Die Geschichte mit deiner Tochter klingt, als hätte sie auf jeden Fall gute Erfahrungen mit Freunden gemacht :) Ich finde das schwierig und meine Hauptperson ist daher auch sehr misstrauisch und nimmt es sich sehr zu Herzen (RW), wenn sie denkt, sie hätte Freunde gefunden, die dann doch nicht zu ihr stehen.

    In vielen Geschichten und Büchern, die ich gelesen habe, können sich Hauptpersonen immer auf ihre Freunde verlassen. Erst recht, wenn es wirklich darauf ankommt. Im echten Leben habe ich leider ganz andere Erfahrungen gemacht, weshalb mir das sehr unrealistisch vorkommt. Aber vielleicht liegt das auch einfach nur an mir.

    In meiner Geschichte gibt es im übrigen weder nur Gegner und Verbündete, noch einen Berg an Freunden. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Meine Hauptperson verurteilt Menschen in Gedanken oft, ist aber auch sehr tiefgründig. Man nimmt quasi alles durch ihre Brille wahr, aber so eine richtige Verbindung scheint sie gar nicht zu ihren Mitmenschen aufzubauen, wenn ich mir es recht überlege. Wahrscheinlich analysiert sie einfach alles und jeden :d

  • Vieles was in den Fragebögen war, konnte man nicht mit nur ja oder nur nein beantworten. Vieles dort hing so viel von diversen Vorraussetzungen ab, und vieles passierte mal aber nicht ständig etc etc. ich hab die Diagnose aber dennoch bekommen. Es wurde auch garnicht lange drum herum geredet und weiter gefragt, ich denke das lag daran das ich mich selber einfach schon ausführlich in dem Bogen erklärt wiso weshalb warum, da blieben wohl keine Fragen offen. Dafür hat die Auswertung wirklich lange gedauert, ca ein Halbes Jahr, was man mir als längste Zeit für die Bearbeitung auch angab.

    So ist das mit den Fragebögen auch jetzt noch. Ich habe so viele Sachen in Mini-Schrift ergänzt und ich fand viele Fragen auch nicht eindeutig gestellt. Das hat mich dann auch ein bisschen geärgert, schließlich sollten mit der Zeit doch zumindest eindeutige Fragen entwickelt worden sein :frown: Meine Diagnostik (Gespräche und Auswertung der Fragebögen etc.) hat auch etwa ein halbes Jahr gedauert.

  • schließlich sollten mit der Zeit doch zumindest eindeutige Fragen entwickelt worden sein

    Naja so lange ist das bei mir auch noch nicht her. Ich hab meine Diagnostik auch erst letztes jahr durchlaufen.
    Ich wurde zwar auch schon öfter als Kind begutachtet, mit 13 meine erste AS-diagnose bekommen, aber da hab ich keine Fragebögen bekommen sondern musste so Kindertests machen.
    Ich hab nur leider kein Schreiben davon, weshalb ich die Diagnostik wiederholen musster.


    Meine Diagnostik (Gespräche und Auswertung der Fragebögen etc.) hat auch etwa ein halbes Jahr gedauert.

    Bei mir gab es nur ein Gespräch.
    Ich hab vorher per E-mail mit denen geschrieben, sie haben mir die Bögen zugeschickt wo ich zwei und meine Mutter einen Bogen mit mehreren Seiten ausfüllen sollte.
    Den hab ich dann wieder zurück geschickt und man sagte mir dann das es ca 3 Wochen bis 6 Monate dauern kann, und es hatte dann 6 Monate gedauert bis die sich wieder gemelet haben mit einem Termin. Der war dann ein wenigen Wochen, und es war ein gespräch. Eine Woche später bekam ich dann das Diagnoseschreiben per Post.

    Go bad or go home!

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