Hat jemand von Euch Erfahrungen mit der Bewilligung eines Assistenzhundes oder Therapiehundes?

  • Grundsätzlich kann man jeden Hund anerkennen lassen. Es werden genauso Hunde als Assistenzhunde für Depressionen anerkannt, die nicht unbedingt sehr viel mehr "können" müssen als eine Stütze sein!
    Wir mussten lediglich einen Eignungstest bestehen (wie reagiert der Hund bei lauten Geräuschen, auf optische Reize etc) Ich empfand diesen Test nicht als übermäßig schwer und dort waren viele, die ihren Hund schon vorher hatte und sich dann überlegt haben, ihn anerkennen und ausbilden zu lassen.

    Das ist sehr interessant! Wer erteilt denn diese Anerkennung und wie wird das bescheinigt? Wo habt ihr diesen Test gemacht? Mein Hund ist sehr freundlich aber auch etwas ängstlich wenn Trubel ist..... :roll:

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Das Problem ist, dass es bei Assistenzhunden (noch) keine einheitlichen Standards gibt. Googel mal nach "Dogs with Jobs e.V", das ist ein Zusammenschluss von zertifizierten Hundetrainern/Prüfern, die genau darüber aufklären. Auf der Homepage wird eigentlich alles erklärt, auch welche Voraussetzungen der Hund erfüllen sollte. Mir hat es auf jeden Fall geholfen und darüber habe ich auch den Weg gefunden.

    Ist halt irgendwie alles noch ne Grauzone in Deutschland :nerved:

  • Ich bin in Folge eines YouTube Videos zum Thema auf diesen Thread gestoßen. Dort hatte eine Erwachsene Autistin einen Assistenzhund, der beispielsweise hinter ihr gesessen und die von anderen Menschen abgeschirmt hat.

    So etwas wäre eine große Hilfe für mich, auch wenn der Hund mir im Straßenverkehr helfen könnte, ähnlich einem Blindenhund. Und dazu eben für emotional Support und Deep Pressure.

    Die hat mir dem Hund alleine gelebt.

    Selbst wenn ich das Geld hätte sehe ich für mich das Outing am Arbeitsplatz als größte Hürde an.

  • Ich bin in Folge eines YouTube Videos zum Thema auf diesen Thread gestoßen. Dort hatte eine Erwachsene Autistin einen Assistenzhund, der beispielsweise hinter ihr gesessen und die von anderen Menschen abgeschirmt hat.

    So etwas wäre eine große Hilfe für mich, auch wenn der Hund mir im Straßenverkehr helfen könnte, ähnlich einem Blindenhund. Und dazu eben für emotional Support und Deep Pressure.

    Die hat mir dem Hund alleine gelebt.

    Selbst wenn ich das Geld hätte sehe ich für mich das Outing am Arbeitsplatz als größte Hürde an.

  • So etwas wäre eine große Hilfe für mich, auch wenn der Hund mir im Straßenverkehr helfen könnte, ähnlich einem Blindenhund.

    Ein Blindenhund hat eine sehr komplexe Ausbildung. Was du davon brauchst, musst du selbst entscheiden. Ein Blindenhund wird dich zum Beispiel davon abhalten, auf eine Rolltreppe zu gehen. Das brauchst du ja eigentlich nicht.

    Das praktischste am Hund finde ich, dass man die soziale Aufmerksamkeit anderer Menschen schnell darauf lenken kann. Die interessieren sich dann mehr für den Hund als für den Menschen. Also fällt unpassender Blickkontakt o.ä. deutlich weniger auf.

    Und wenn der Hund sich daneben benimmt, dann hast du eine gute Ausrede, aus der sozialen Situation raus zu müsse: „Mein Hund will jetzt weiter“ kommt immer besser als „Ich hab keinen Bock und will weiter“ (und ja, man kann Hunden beibringen, dass sie auf Befehl nicht hören :d )

    Selbst wenn ich das Geld hätte sehe ich für mich das Outing am Arbeitsplatz als größte Hürde an.

    Das/dazu musst du dich nicht outen - viele Arbeitgeber erlauben Hunde am Arbeitsplatz. Gerade in nachgefragten Jobs kann man danach auch explizit fragen.

  • Mein Arbeitgeber erlaubt keine Hunde am Arbeitsplatz und ich bin unendlich dankbar einen Job zu haben @hundefreund und dann noch einen, wo ich einfach ich sein kann ohne meine Diagnose zu nennen.

    Der Hund sollte mir helfen sicher die Straße zu überqueren und an Treppen erstmal stehen zu bleiben. Und eben Abstand zu anderen Menschen herstellen und über Körperkontakt beruhigen etc.

  • Das praktischste am Hund finde ich, dass man die soziale Aufmerksamkeit anderer Menschen schnell darauf lenken kann. Die interessieren sich dann mehr für den Hund als für den Menschen. Also fällt unpassender Blickkontakt o.ä. deutlich weniger auf.

    Und wenn der Hund sich daneben benimmt, dann hast du eine gute Ausrede, aus der sozialen Situation raus zu müsse: „Mein Hund will jetzt weiter“ kommt immer besser als „Ich hab keinen Bock und will weiter“ (und ja, man kann Hunden beibringen, dass sie auf Befehl nicht hören )

    Genau das hilft mir so ungemein in meinem täglichen Leben. Mein Hund ist sehr kontaktfreudig (was vielleicht im ersten Moment dagegen spricht, dass es mir helfen könnte) und sie geht ganz offen auf Menschen zu und findet die so richtig toll. Was es für mich dann ganz einfach macht, das Gespräch und auch die Aufmerksamkeit auf sie zu leiten und mich selbst etwas zu verstecken. Man hat immer ein Gesprächsthema, viele Leute sind sehr tierlieb und hören gern kleine Geschichten über sie. Aber auch bei Dingen, die für andere vielleicht eine Kleinigkeit sind, hilft sie mir. Allein sowas wie an Menschen vorbeizugehen, die mir entgegenkommen und mich anschauen, ich gucke dann immer auf sie herunter und beobachte sie beim Laufen und quäle mich nicht in irgendeinen Blickkontakt, der für den anderen nur eine Sekunde lang ist, für mich aber total Stress bedeutet.

    Mein Hund ist nicht als Assistenzhund trainiert, aber ich sie hilft mir trotzdem schon so sehr, dass ich mich frage, wie viel angenehmer das Leben vielleicht mit einem ausgebildeten Hund sein könnte. Erst recht mit einem Hund, den ich auch in Gebäude mitnehmen könnte, wo "normale" Hunde nicht reindürfen. Allein ihre Anwesenheit macht viele Dinge für mich überhaupt erst möglich, weshalb ich z.b. eine Arbeitsstelle niemals annehmen könnte, wo ich sie nicht mitnehmen dürfte.

  • Grade bin ich auf eine Liste mit möglichen Aufgaben von Autismus Hunden gestoßen. Davon wären folgende für mich interessant:

    Wenn da nur die Sache mit der Arbeit nicht wäre. Finanzierung könnte ich vermutlich sogar stemmen. Ich behalte das Mal für mich im Hinterkopf.

    Einmal editiert, zuletzt von MangoMambo (23. Oktober 2019 um 08:39)

  • Dann suche dir ein erwachsenes Naturtalent. Es gibt Hunde, die bestimmte Dinge von sich aus können und dafür gar nicht sehr trainiert werden müssen. Ein Welpe kann erst mit einem Jahr richtig arbeiten, vorher ist der einfach zu verspielt und selbst noch in seiner Findungsphase.

    Jep das stimmt. Es dauerte 2 Jahre bis sie nicht mehr zu jedem Menschen oder Hund zog.

    Zitat

    Du müsstest einen Hund finden, der lieb zu allen Menschen ist (für Assistenzhunde ein Muss) und sehr gelassen / selbstsicher ist. Dann übst du erst das, was dir am wichtigsten ist (zum Beispiel, dass er die Leute abfängt und so auf Distanz hält oder sich zwischen dich und Fremde stellt). So etwas ist oft innerhalb weniger Wochen mit passendem Trainer geübt. Und dann könnt ihr euch an die ganzen restlichen Assistenzhundaufgaben machen (beim Einkaufen nicht die Wursttheke leer räumen, …).

    das "schreit" ja geradezu nach einem Retriever... Weil all das machte meine Labrador Dame von alleine. (Wenn auch zu gut... Aber dafür gibt es ja Erziehung.) Mein Golden Retriever war übrigens am Anfang ein richtiger Rüpel. Mittlerweile ist er aber der liebste Hund unter der Sonne einfach nur das ganz normales Zusammenleben.

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

    2 Mal editiert, zuletzt von flori1994 (23. Oktober 2019 um 11:25)

  • In Berlin gibt es ein paar gesetzliche Hinweise zu Assistenzhunden. Ich verlinke das mal hier:

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