• Moin,

    habt ihr Strategien zum Umgang mit nicht besonders gelungenen Frisuren? Ich war vor meinem Umzug weg von der Familie jahrelang bei der selben Friseurin, die mir auch eine Frisur verpasst hat, die pflegeleicht war, nicht allzu oft nachgeschnitten werden musste und mir zumindest nicht auf die Nerven gegangen ist. Hier war ich jetzt eine Weile bei einem Friseur um die Ecke, mit dem ich aber aus verschiedenen Gründen nicht besonders glücklich bin; deswegen habe ich heute einen neuen Friseur ausprobiert, der im Netz auch sehr gute Bewertungen erhalten hat. Wie ihr euch vermutlich denken könnt, hat die Sache aber einen Haken: Der Friseur sprach sehr schlechtes Deutsch und das sehr leise, gleichzeitig war der Laden relativ unübersichtlich, wie ein Bienenstock und laut. Diese Kombination hat mcih derart abgelenkt, dass ich zu spät gemerkt habe, dass der Friseur unter "etwas kürzer als jetzt" etwas anderes verstanden hat als ich - statt einer 0815-Frisur habe ich jetzt also einen Kurzhaarschnitt. Das wäre auch nicht soooo schlimm, wenn nicht in der Kopfmitte nur wenig Haar wäre - von vorne sehe ich aus wie ein Ei mit Bart.

    Wie ich auf Andere wirke, ist mir weitestgehend egal - ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass ich mich in den ein bis zwei Monaten, die das dauert, bis meine Haare wieder die normale Länge gekriegt haben (also die, mit der ich üblicherweise den Friseur verlasse), mit dieser Frisur anfreunden kann. Als es schon zu spät war, hat der Friseur auch noch irgendwas gesagt, dass er ja gesagt hätte, dass mein Haar da oben recht dünn wäre - ich bin aber fast sicher, dass er das nicht (hörbar?) gesagt hat, sonst hätte ich ihn ja noch gestoppt. Da hatte ich es auch schon selber gemerkt und war innerlich kurz vorm Verzweifeln. Ich weiß gar nicht, was mich insgesamt mehr ärgert - dass ich das nicht schnell genug gemerkt habe oder dass ich den Laden nicht direkt wieder rückwärts verlassen habe, als ich die Umgebung wahrgenommen habe.

    Abgesehen davon, dass ich beim nächsten Mal ziemlich sicher einen "klassischen" Friseursalon mit "Stern" statt Musik-TV nehmen werde - habt ihr Strategien, mit sowas umzugehen? Könnt ihr euch eine missglückte Frisur schönreden?

    Bei (Rück-) Fragen oder Bezugnahme bitte zitieren oder mit @ anschreiben, sonst übersehe ich das. —— Searching Kim from PLZ 38...

  • Oh je, da kann ich dir auch keinen Tipp geben. Bin wohl die einzige Frau, die nicht gerne zum Friseur geht. Erstens weil mir die meisten Friseure einfach zu viel reden und mich schief ansehen, wenn ich nur ab und zu "Hm, hm" mache, aber ansonsten schweige. Erkläre auch meist nur mit wenigen Worten: "Hinten so lang, an den Seiten so und vorne so." Meist gehe ich dann raus mit einer Frisur die mir gar nicht gefällt oder viel zu kurzem Pony, obwohl ich mittlerweile immer noch dazusage, dass der Pony lang sein soll. Dachte schon daran, einfach ein Bild mit der Frisur, die ich haben möchte, mitzubringen.

  • Also ich glaube es ist durchaus üblich mit einem "Beispielbild" der Frisur die man haben möchte zum Frisör zu gehen. Entweder ein Bild auf der jemand anderes so eine Frisur hat wie man sie möchte, oder wenn man eines hat auch von sich selber. Ich bin mir nicht ganz sicher welche Variante midnight meint.

    Leider garantiert das immer noch nicht das man zufrieden ist, aber zumindest ganz grobe Fehlschläge wie ein unerwünschter Kurzhaarschnitt sollten ausbleiben.

    Ich habe momentan auch einen Kurzhaarschnitt mit dem ich nicht so glücklich bin (der aber immerhin freiwillig war). Ich verfolge gerade die Taktik "stur abwarten". So kommt man am schnellsten zu seinem Ziel. Nochmal besser schneiden könnte zwar helfen, aber wenn nicht dauert es noch länger.

  • Ich nehme auch meist ein Bild mit.
    Spitzen schneide ich mir aber mittlerweile selbst.

    Ansonsten trage ich gerne Mützen. Das tue ich zwar grundsätzlich, aber es hilft auch bei seltsam liegenden Haaren :)

  • Könnt ihr euch eine missglückte Frisur schönreden?

    Nein. Ich habe Friseurbesuche immer zutiefst verabscheut (als Kind war es die Hölle) - bis ich vor 24 Jahren meinen Friseur kennengelernt habe. Seither verpasst er mir mit leichten Variationen im Prinzip die selbe Frisur - mal länger, mal kürzer. Er ist allein im Laden, immer mit nur einem Kunden... wenn man mit ihm redet, erzählt er auch, wenn man ihn anschweigt, schweigt er zurück :)
    Ich weiß nicht, was ich machen werde, wenn er mal in Rente geht :cry:
    Zweimal bin ich zu einem anderen Frisör gegangen, weil ich umgezogen bin - ich habe es jedes mal bereut... einmal so schief, das hätte ich mit verbundenen Augen und einem auf den Rücken gefesselten Arm selber auch hingekriegt :nerved: und ich bin nicht eitel mit den Haaren - aber verschnitten ist verschnitten. Also bleibe ich ihm weiter treu... auch wenn ich über 20 km fahren muss und es direkt nebenan auch einen Frisör gäbe...

    @muetzentraeger Immerhin ist nicht Hochsommer, dann kannst Du mit Mütze laufen, bis Du nicht mehr so geschoren ausschaust - ansonsten viel Glück bei der Suche nach einem Frisör Deines Vertrauens! Halte Dir die Daumen, dass es klappt, immerhin hast Du ja jetzt etwas Zeit für die Suche.

  • Ich schneide mir die Haare auch selber. Dann muss ich nur auch mich selbst sauer sein, falls ich was an der Frisur auszusetzen hab. :-p

    Das wäre auch nicht soooo schlimm, wenn nicht in der Kopfmitte nur wenig Haar wäre - von vorne sehe ich aus wie ein Ei mit Bart.

    Hmm, also vielleicht kann ich mir dein Problem schlecht vorstellen, aber von Männern mit dünner werdendem Haar habe ich bisher öfter mitgekriegt, dass sie sich gerade deshalb die Haare sehr kurz geschnitten haben. Kürzere Haare mit ausgedünnten Stellen drin wären ansehnlicher als längere Haare mit solchen Stellen, war die Argumentation. Vielleicht hilft es auch, die Bartlänge anzupassen? (Ich kann mir kein Ei mit Bart vorstellen, sorry)

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

  • Wenn ich mit meiner Frisur unzufrieden bin trage ich gerne ein Band um den Kopf (eine Art Kopftuch) oder eben Mütze. Grade bei deinem Nickname wundert mich die Frisurenfrage ohnehin etwas

    Ich schneide mir die Haare fast immer selber.

    Ja ich auch. Früher war ich regelmäßig beim Friseur und bin jedes mal danach krank gewesen. Jetzt weiß ich dass es an dem enormen Stress lag (Geräusche, Smalltalk, Berührungen, Gerüche, Hektik...). Damals habe ich aber auch oft ein Bild mitgebracht.

  • Bin wohl die einzige Frau, die nicht gerne zum Friseur geht.

    Nee - ich gehe nicht nur nicht gern zum Friseur, ich gehe gar nicht zum Friseur und schneide immer selbst.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Zitat von muetzentraeger

    habt ihr Strategien, mit sowas umzugehen? Könnt ihr euch eine missglückte Frisur schönreden?

    Ich bekomme Wutausbrüche, wenn meine Haare verschnitten sind, das kann ich nicht verzeihen und beruhigen kann ich mich da auch nicht. Ich bin sehr eitel.
    Eine richtige Strategie hatte ich nie, je nach Länge habe ich immer versucht, mit Kämmen und Schaumfestiger etwas zu retten. Manchmal klappt das, wenn nicht, warten, bis sich die Frisur verwächst und den Friseur wechseln.

  • ich schneide meine haare selbst. frisuren sind eh geschmacksache.

    als ich vor undenkbar langer zeit beim friseur war, habe ich die sache mittendrin abgebrochen - ich hab die situation nicht mehr ausgehalten. (eigentlich sollten die haare nur auf eine länge geschnitten werden...).

  • Bin wohl die einzige Frau, die nicht gerne zum Friseur geht. Erstens weil mir die meisten Friseure einfach zu viel reden und mich schief ansehen, wenn ich nur ab und zu "Hm, hm" mache, aber ansonsten schweige. Erkläre auch meist nur mit wenigen Worten: "Hinten so lang, an den Seiten so und vorne so."

    Ich gehe auch nicht gerne zum Friseur. Da wird mir einfach zu viel geredet. Ich komme da mit der Reizüberflutung nicht klar. Es dudelt meistens das Radio und dann muss ich auch noch den Geschichten meiner Sitznachbarin
    anhören. Bin immer froh, wenn ich endlich den Laden verlassen kann.

  • Wie die meisten schneiden ich mir die Haare, (wenn überhaupt) auch selber. Und das sogar bei komplizierten Schnitten. (Gib nicht so an, rowdy)

    Aber wie dein Name schon sagt @muetzentraeger vielleicht hilft eine Kopfbedeckung als Übergangsphase ^^?

    ADHS & Autismus.
    and I'm an eurasian Crossbreed

    Dummheit ist nicht "Nicht Wissen" oder "Nicht Wissen Wollen", Dummheit ist "Glauben genug zu Wissen"

  • Mir fallen ein zur Vorbeugung

    • Foto (möglichst von einem selbst mit guter Frisur) mitbringen - mache ich, bringt oft trotzdem nichts
    • zu Herren statt Damen gehen (ich habe den Eindruck, dass die Herren besser mit mir kommunizieren und in technischeren Begriffen reden. Ich brauche kein "ja, dann fällt es hinten 'schön' und ist pflegeleicht" als Antwort auf meine Ausführungen sondern ein "ja, dann rasiere ich ab Ansatz auf 12 Milimeter und werde dann langsam länger, so dass der Oberkopf volumenmäßig betont ist" oder eine Zusammenfassung des von mir gesagten, so dass ich dann nur sagen brauche "ja genau, so habe ich es gemeint" oder "nein, an der STelle soll es anders sein." Es hat aber nicht direkt etwas mit Mann/Frau zu tun. Manche Frauen kommunizieren auch so klipp und klar und viele Männer tun es nicht - ich spreche vom Friseurpersonal). Man bräuchte spezielle Aspie-Friseure :d

    bei missratenem Schnitt

    • selbst nachschneiden (wenn man das etwas kann) - mache ich, verbessert es meist etwas, manchmal bleibt es neutral, schlimmer wird es selten
    • mit Haarspray kaschieren - mache ich, hilft etwas
    • Mütze aufsetzen - mache ich im Winter, wenn ich mit Mütze nicht so auffalle
    • Clips in die Haare machen (wahrscheinlich eher bei Frauen) - mache ich nicht
    • Haare komplett wegrasieren - würde ich gerne machen, traue ich mich nicht
    • Perücke kaufen - mache ich nicht, ist mir zu teuer
    • zu anderem Friseur gehen und einen anderen Schnitt draus machen lassen (wenn das noch geht) - mache ich nicht, ist mir zu teuer
    • nochmal hingehen und verlangen, dass nachgebessert wird (ohne dafür Geld zu bezahlen) - mache ich nicht, weil ich meist so wütend bin, dass ich mit dem Friseur nichts mehr zu tun haben will :thumbdown: Ich glaube, das sollte ich ändern, denn es wäre die günstigste und auch eine recht vielversprechende Lösung (wenn nicht etwas unwiderbringlich abgeschnitten ist, was man natürlich nicht mehr dransetzen kann). Ich ging aber auch schonmal zum Nachschneiden hin und die hat es noch mehr verhunzt, weil sie mir nicht zuhörte. Am besten wäre es, wenn man merkt, einer hört nicht zu und spricht auf einem ganz anderen NIveau, zu sagen, dass man den EIndruck hat, dass man aneinander vorbeispricht und ob noch ein anderer Mitarbeiter da ist. (das kann aber peinlich werdne, wenn man mit der/dem auch nicht klarkommt).

    Für mich ist ein Friseurbesuch (und vor allem die Zeit kurz davor und danach) auch meist eine Tortur und macht mich psychisch krank, so dass ich teilweise nichts anderes tun kann und Essen und andere Tätigkeiten vernachlässige, weil ich solche Angst davor habe, dass die meine Haare falsch schneiden.

    2 Mal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (1. März 2019 um 10:34)

  • Aber warum  FruchtigBunt? Was ist schlimm daran, wenn deine Haare falsch geschnitten sind?

    @seven_of_nine

    Oh, da gibt es viele Gründe:

    1. Ohnmachtsgefühle wegen Kontrollverlust (ich habe meinen Wunsch/Bedürfnis geäußert, aber andere Person geht nicht drauf ein bzw. in falscher Weise = leider ein Trigger bei mir, weil ich dann in irgendwelche komischen Kindheitszustände zurückfalle, denke dass ich nichts wert bin, denke dass man mit mir machen kann was man will, denke dass ich sterben soll etc.)
    2. Ich schäme mich dann rauszugehen, weil die Leute ja denken könnte, dass ich mir diese Frisur freiwillig ausgesucht habe und mir das gefallen würde, dabei finde ich die Frisur total hässlich. Ich mag diesen Widerspruch nicht. Also ich hab dann keinen Einfluss drauf und das, wie es scheint stimmt nicht mit dem überein, wie es wirklich ist.
      Dieser Widerspruch und wenn ich falsch eingeschätzt werde, erzeugt bei mir oft Wutgefühle (warum, weiß ich nicht).
      Ich glaube, dass ich Angst habe, infolge der falschen Einschätzung abgelehnt zu werden (auch wieder ein komischer Trigger, wo ich mir dann denke "aber so bin ich doch gar nicht!!! Ich versteht mich alle falsch! Ihr lehnt mich zu Unrecht ab") und bei Widersprüchen werde ich generell sehr unsicher und verliere irgendwie den Boden unter den Füßen, da ich keine Orientierung mehr habe.

    Das sind wohl die Hauptgründe. Wenn es zu kurz geschnitten ist, ärgert es mich auch, wenn ich dann am Kopf friere (aber das ist nicht sooo störend, weil es ja nachwächst oder ich setze eine Mütze auf wenns kalt ist). Dieses Problem kann ich wie ein Problem betrachten, das man lösen kann. Die beiden anderen oben genannten Dinge rollen wie eine meterhohe Welle auf mich zu und machen mich schachmatt. Deshalb zeige ich da auch so ein Vermeidungsvermeiden und kriege manchmal Zusammenbrüche wegen diesen verdammten Friseurbesuchen. Ich komm da mit meinem Verstand auch nicht mehr gegen an, weil das alles so verworren ist und auf einer andere Ebene Dinge antriggert.

    Eigentlich geht es also um

    1. Angst vor Kontrollverlust
    2. Angst vor Ablehnung :|

    Ich glaube, das ist jetzt aber off-Topic, es sei denn, dass sich der Threadsteller auch dafür interessiert, warum es ihm so wichtig ist, eine missratene Frisur zu kaschieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (1. März 2019 um 11:02)

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