Erkennen sich manche von euch hier wieder?

  • Oder meinst du, dass sie auch einfach sagen könnte: "Finde ich gut." Es aber nicht macht?

    Das ist eine gute Frage. Theoretisch könnte sie ebenfalls geheuchelt haben. Aber das wird aus diesem Video nicht ersichtlich, zumindest für mich nicht.

  • @Grübler_1988, ist der Witz in dem Sketch der, dass sie auch nicht zugibt, Intimpircings zu haben? Was man daran merkt, dass sie so komisch wackelt bevor sie die Tür öffnet? Und damit die eigentliche Heuchlerin ist?

    Mir ist in dem Video auch aufgefallen, dass sie, kurz bevor sie die Tür öffnet, nach unten (evtl. zum Intimbereich?) schaut. Theoretisch könnte dies die Pointe des Sketches sein, also dass sie eigentlich auch Intimpiercings mag. Sicher weiß ich es aber nicht. Nur die Heuchelei des Mannes finde ich mehr als eindeutig.

  • Ja, also es klimpert ja, als sie das Studio verlässt. Ich denke schon, dass das die Pointe ist.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Ja, also es klimpert ja, als sie das Studio verlässt. Ich denke schon, dass das die Pointe ist.

    Stimmt. Das Klimpern zum Schluss habe ich zwar auch gehört, konnte es aber nicht in den Kontext bringen. Das Klimpern könnte tatsächlich daher kommen, dass sie ebenfalls Intimpiercings hat. :d

  • Darin finde ich mich gar nicht. Die Frau hampelt mir viel zuviel rum. Ich bin viel ruhiger und "eingefrorener" in meinen Bewegungen und meiner Mimik. Die Darstellerin aus "Please stand by" trifft es eher.

  • Habe noch ein interessantes Video zum Thema "Frauen mit Autismus" gefunden:

    https://www.youtube.com/watch?v=NwEH9Ui4HV8

    Wie gesagt: Das Geschilderte kann Männer und Frauen betreffen, es betrifft Frauen aber häufiger oder intensiver.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Das letzte Video finde ich übel, weil die ständig sagen: wir AS Frauen. Das schafft Vorurteile und verwirrt die Leute, wenn sie merken, dass ihre gelernten Klischees sich nicht bewahrheiten. Ich denke, ich finde, meine Wahrnehmung und Meinung ist ... können die nicht.

    Ich rede nun für alle AS Frauen und meine Meinung haben alle, sowie die gleichen Probleme und Ausprägungen usw.. :irony: :thumbdown: :thumbdown:

  • Das schafft Vorurteile und verwirrt die Leute, wenn sie merken, dass ihre gelernten Klischees sich nicht bewahrheiten. Ich denke, ich finde, meine Wahrnehmung und Meinung ist ... können die nicht.

    Dass die Frauen in dem Video von "Wir AS-Frauen" sprechen schafft Vorurteile und verwirrt die Leute oder wie meinst du das?


    Ich rede nun für alle AS Frauen und meine Meinung haben alle, sowie die gleichen Probleme und Ausprägungen usw..

    Das ist mir gar nicht aufgefallen, dass da verallgemeinert worden ist.

    Die haben doch alle von ihren persönlichen Erfahrungen gesprochen.

    Wenn dem aber so sein sollte:

    Das Problem mit der Betonung des "Es betrifft nur mich..." ist eben, dass man dann schnell als Ausnahme rüberkommt. Die gezeigten Frauen sind aber nicht die Ausnahme.

    Natürlich ist es trotzdem blöd, zu verallgemeinern. Ich glaube, sie wollten einfach der umgekehrten Verallgemeinerung von "Autisten haben keine Gefühle" etwas entgegensetzen mit "Doch, haben wir.".

    Wenn sie jetzt gesagt hätten: "Also, es betrifft nur mich persönlich, ob andere Autisten auch Gefühle haben, weiß ich nicht." Also das hätte schnell so gewirkt als ob das Vorurteil eben doch stimmt und die Frauen Ausnahmen davon sind. Im Idealfall sollte halt rüberkommen, dass man gar nicht verallgemeinern kann. Ob das durch eine Gegenverallgemeinerung funktioniert, weiß ich nicht; ich räume dem aber bessere Chancen sein als der Einzelfallschilderung.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Sag die eine nicht, dass AS Frauen häufig Opfer von sexueller Gewalt werden, weil sie so leichtgläubig sind. Sowas will ich nicht als Klischee über mich gesagt bekommen.

  • Ich habe es nicht so empfunden dass gesagt wird ALLE autistischen Frauen seinen IMMER so oder so.
    Es waren Beispiele. Es waren Erfahrungen.
    Und ich zumindest habe mich gefreut, dass da ein paar "normal wirkende Frauen" saßen denen man das eben nicht
    sofort und auf der Stelle ansieht das "etwas nicht stimmt". So wie es bei mir eben auch ist (was ich aber immer
    als Ausschluss-Kriterium sah). Ich zog Asperger/Autismus für mich nie in Betracht, weil ich ein ganz anderes
    Bild davon hatte. Aber meine Erfahrungen bezogen sich auf Kinder und alle männlich. Da habe ich mich nie "wiedererkannt",
    in dem Video aber hier und da eben doch.
    Grüsse
    Alys

  • Und ich zumindest habe mich gefreut, dass da ein paar "normal wirkende Frauen" saßen denen man das eben nichtsofort und auf der Stelle ansieht das "etwas nicht stimmt".

    Ja genau, das ist mir auch aufgefallen und hat mich bissl bestärkt :o

  • Hab mir die Stelle ab 5.34 nochmal angehört. Also auch autistische Männer haben ein wesentlich höreres Risiko missbraucht zu werden.
    Ich höre immer nur: we..we...we.
    Würde ich ein Interview geben, würde ich klar stellen, dass ich für mich rede, und dass andere Autisten anders sind. Jeder hat seine Erfahrungen, einen eigenen Charakter, eigene Lebensgeschichte. Kann sein, dass eine solche Einstellung bei mir auch dazu führt nicht an mir zu zweifeln, wenn ich einem Klischee nicht entspreche.

  • Ja genau, das ist mir auch aufgefallen und hat mich bissl bestärkt :o

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht's genauso, wenn ich eher untypische AS-Männer sehe, also jenseits vom Klischee.

    Kann sein, dass eine solche Einstellung bei mir auch dazu führt nicht an mir zu zweifeln, wenn ich einem Klischee nicht entspreche.

    Diese Einstellung hätte ich auch gerne. Aber bis dahin scheint es leider noch ein weiter Weg zu sein. :roll:

  • Sag die eine nicht, dass AS Frauen häufig Opfer von sexueller Gewalt werden, weil sie so leichtgläubig sind. Sowas will ich nicht als Klischee über mich gesagt bekommen.

    Hm... was sie sagt, ist, dass Menschen mit Behinderung - und dazu kann man je nach Sichtweise eben auch AS zählen - oft nicht über Sexualität aufgeklärt werden, da einige Menschen leider davon ausgehen, dass Sexualität für Autisten u.ä. keine Bedeutung hat oder gar haben darf. Autisten können darüber hinaus dann auch noch naiver sein als der Durchschnitt - müssen nicht, aber können. Beides zusammen kann dann dazu führen, dass Autisten leichter das Opfer von sexueller Gewalt werden als andere. Deswegen ist Aufklärung aller Menschen in der Gesellschaft so wichtig. Jedoch, das muss ich zugeben, ist Naivität etwas, was alle Menschen erleben. Und die meisten Übegriffe passieren entweder komplett überraschend oder - noch häufiger - in der Familie oder im Verein. Davor ist niemand gefeit.

    Statistisch gesehen werden jedoch Menschen mit Beeinträchtigungen tendenziell eher Opfer von Gewalt als dass sie zu Tätern werden. Das ist statistisch gesehen schon wichtig zu wissen, ganz besonders, wenn man sich da so manche Gesetzesinitiative ansieht...


    Ich bin auch oft leichtgläubig, aber keine Frau.

    Wie gesagt sehe ich das auch kritisch, dass nur beleuchtet wird, dass sich bei Frauen AS anders zeigen kann als bei Männern. Besser wäre es, es würde gezeigt werden, dass sich AS generell ganz unterschiedlich äußern kann - geschlechtsunabhängig. Ich hoffe, dass das der nächste Schritt ist. Aber vermutlich ist es für viele Menschen schon unvorstellbar, dass ASler nicht dem Klischee entsprechen müssen. Es auf Geschlechtsunterschiede zu schieben hilft, das überhaupt erstmal nachvollziehen zu können. Aber, wie gesagt, sollte das nicht der letzte Schluss sein.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • @Alys Genau so sehe ich das auch :nod: .


    Ja genau, das ist mir auch aufgefallen und hat mich bissl bestärkt

    Freut mich :) !


    Hab mir die Stelle ab 5.34 nochmal angehört. Also auch autistische Männer haben ein wesentlich höreres Risiko missbraucht zu werden.

    Selbstverständlich. Das große Problem in unserer Gesellschaft generell ist nur, dass Gewalt gegen Männer in der Öffentlichkeit kaum vorkommt. Männer sollen noch immer keine Schwäche zeigen und tun sie es doch, werden sie oft von anderen Männern und manchmal sogar Frauen verhöhnt. Generell würde ich mir ja wünschen, dass man von diesem ganzen Scheiß mit den Geschlechtern mal wegkommt und Menschen einfach als Menschen sieht, ob sie nun weiblich, männlich, queer, inter oder etwas ganz anderes sind. Ist doch eigentlich total egal. Jedoch ist so eine Konzeptlosigkeit gerade den Konservativen oft komplett unbegreiflich und daher arbeite ich weiterhin mit den althergebrachten Konzepten, um zumindest ein bisschen was positiv verändern zu können - Stück für Stück. Will man alles auf einmal, steht man leider oft als Spinner da und wird gar nicht mehr ernst genommen.


    Ich höre immer nur: we..we...we.
    Würde ich ein Interview geben, würde ich klar stellen, dass ich für mich rede, und dass andere Autisten anders sind. Jeder hat seine Erfahrungen, einen eigenen Charakter, eigene Lebensgeschichte. Kann sein, dass eine solche Einstellung bei mir auch dazu führt nicht an mir zu zweifeln, wenn ich einem Klischee nicht entspreche.

    Du musst halt bedenken, an wen das Interview gerichtet ist. Das ist nicht dazu da, den Einzelfall zu beleuchten, sondern ganz allgemein aufzuklären. Es geht darum, zu zeigen, dass Autismus auch ganz anders aussehen kann als gedacht. Und das schafft man nur, wenn man klarmacht, dass man eben kein Einzelfall ist. Diese Frauen ("we") haben sich eben als Gruppe zusammengetan, um zu zeigen: "Wir sind auch Autisten, auch wenn wir nicht so sind wie das Klischee suggeriert." Das Video richtet sich also an Menschen, die am Klischee des emotionslosen Autisten mit Inselbegabung glauben - seien sie nun Außenstehende oder unsichere Betroffene wie ich beispielsweise.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

    Einmal editiert, zuletzt von seinn (31. März 2019 um 12:47)

  • Hier ein weiteres Video von der jungen Frau aus dem ersten Video:

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    Sie hat meinem Eindruck nach eine sehr lebhafte, übertriebene Körpersprache. Ihre verbale Kommunikation ist sehr "flüssig", die Betonung bestimmter Wörter und Satzteile stark ausgeprägt. Meine Körpersprache ist im Vergleich unterdurchschnittlich ausgeprägt, meine verbale Kommunikation weniger "flüssig". Die Betonung bestimmter Wörter und Satzteile bekomme ich zwar hin, aber nicht so stark ausgeprägt wie bei der Frau im Video.

    Was ich an dem Video irritierend finde, ist der ständige Wechsel zwischen "scharf und "unscharf" im Hintergrund. :roll:

    Einmal editiert, zuletzt von Sonnenseele (4. April 2019 um 20:45)

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