Vollzeit vs Teilzeit - Was arbeitet ihr?

  • Ich finde ja, dass 35 und 40 Std. nicht so den Unterschied machen. Ich weiß zwar, dass 35 Std. in den meisten Fällen nicht Vollzeit ist, aber ich fände es da eher interessanter, wieviele Std. es dann wirklich sind bzw. eine kleinschrittigere Abstimmung....besonders für U35.

    Doch, das macht einen gewaltigen Unterschied! Das ist theoretisch immerhin eine ganze Stunde am Tag. Diese eine Stunde kann ich dann mit Hausarbeit, Einkaufen gehen o.ä. nutzen.
    Als ich noch bei 40 Stunden war, war Abends in den seltensten Fällen noch viel Energie übrig - allenfalls in jüngeren Jahren. Zumal meine Arbeitszeit auch nicht fest ist - je nach Projektzeitpunkt sind das auch mal 10 Stunden am Tag und dann auch mal wieder nur 5 Stunden.
    Ich bin jedenfalls froh, dass ich nur noch 35 Stunden habe. Das ist offiziell immer noch Vollzeit, siehe Tarifverträge. Teilzeit wird es dann, wenn alle Zuschläge, Urlaubstage etc. individuell heruntergerechnet werden auf die geringeren Stunden.
    Wenn ich die Möglichkeit hätte, zusätzliche Urlaubstage statt einer jährlichen Bonuszahlung zu bekommen, würde ich das sofort machen. Aber dazu muss man entweder kleine Kinder oder pflegebedürftige Eltern haben.

    Früher hatte ich auch mal sowas Teilzeitartiges - jeden Morgen musste ich anrufen, ob Arbeit da ist und wenn ja, bin ich losgefahren, Feierabend unbekannt, aber meist nach max. 5 Stunden.
    Da ich jeden Tag einen neuen Arbeitsvertrag bekam, konnte ich auch mal kurzfristig ein paar Tage frei machen. Nachteil: Krankheit war auch eigenes Risiko.

    Ansonsten hatte ich anfangs immer nur recht kurze Jobs, nach 2-3 Jahren kam dann erstmal wieder ein paar Monate Arbeitslosigkeit, die ich im Nachinein betrachtet wohl auch immer als Erholungspausen dringend nötig hatte.

    Wie man den Weg zur Arbeit nutzt, spielt sicher auch noch eine Rolle. Radfahren oder ein Buch/Zeitung im Zug lesen, ist mir 10x lieber als mit dem Auto zu fahren.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Ich arbeite 40h, aber es fällt mir mit der Zeit immer schwerer und ich frage mich, wie lange ich das noch durchhalte. Inzwischen bietet mein AG die Möglichkeit zu reduzieren, aber ich gehöre zu den Leuten, die nicht einfach gehen können, wenn etwas noch nicht fertig ist oder zumindest an einem Punkt, wo man gut stoppen kann. Ich fürchte, dass eine 35h Woche mich eher mehr in Bedrängnis bringt. Aber vielleicht werde ich das mal ausprobieren.

    Wieso? Überstunden kann man ja abfeiern, sprich, man kommt dann halt an einem anderen Tag gar nicht (Überstundentag).

  • Ich würde nur noch Teilzeit-Stellen annehmen, wenn die auch als Teilzeit ausgeschrieben sind und nicht erst auf Vollzeit anfangen und dann um Teilzeit bitten. Aber leider sind hochqualifizierte Stellen selten in Teilzeit ausgeschrieben gewesen.

    In der IT müssen sie einen einfach in Teilzeit nehmen, auch wenn die Stellen in Vollzeit ausgeschrieben sind...

    Ist halt alles eine Frage des Marktes bzw. ob du eine begehrte Qualifikation besitzt (ist ja aktuell nicht nur IT, auch andere Fachkräfte sind sehr gesucht...).

  • In der IT müssen sie einen einfach in Teilzeit nehmen, auch wenn die Stellen in Vollzeit ausgeschrieben sind...
    Ist halt alles eine Frage des Marktes bzw. ob du eine begehrte Qualifikation besitzt (ist ja aktuell nicht nur IT, auch andere Fachkräfte sind sehr gesucht...).

    @seven_of_nine
    Okay ja, das mit der Konjunktur stimmt. Ich glaube aber nicht, dass man in allen Bereichen als Hochqualifizierter in Teilzeit mit Kusshand genommen wird. Gewisse Posten werden in Teilzeit selten besetzt (also z. B. wenn man Führungsverantwortung hat oder sowas wie Meister).

  • 35 Std. sind für mich fast Vollzeit. Von daher macht es für mich nicht soviel aus. Wenn ich 20,25,30 Std. arbeite, sieht es nochmal für mich anders aus (und wäre vom Gefühl her für mich auch mehr Teilzeit).

  • Ich arbeite zur Zeit 15 Stunden die Woche, jeweils drei Stunden pro Tag und bin absolut an meinem Limit von dem, was ich leisten kann. Es sind insgesamt drei verschiedene Jobs, einer davon als Dozentin, der mir die meiste Kraft abverlangt, da ich dort naturgemäß mit vielen Leuten zu tun habe und 3 Stunden am Stück "unter Dauerbeobachtung" stehe. Ich könnte das nicht machen, wenn Englisch nicht eines meiner SI wäre. Der zweite Job ist als Reinigungskraft in einem Büro in dem "nur" der Chef und eine Sekretärin sind, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass mich der soziale Kontakt dort noch viel mehr stresst, als in meinen Kursen. Die körperliche Arbeit ist sehr schwer für mich, aber ich denke, wenn ich allein im Büro wäre zum Säubern, wäre das der ideale Job für mich, bei dem ich mich richtig wohl fühlen würde, besonders jetzt, wo ich meine Reinigungsroutinen entwickelt habe.

  • Ich arbeite Vollzeit und finde das auch ganz okay. Ich habe mich eher im Privatleben übernommen und bin jetzt mit Frau und Kind total überfordert. Der geregelte Arbeitsalltag gibt mir Struktur und wenn das Umfeld stimmt, kann ich bei der Arbeit fast zur Ruhe kommen. Ich habe gerade Urlaub und merke da, dass die Belastung durch Familie für mich viel höher ist, als die Belastung durch Arbeit.
    Wenn ich die Diagnose eher bekommen hätte, gäbe es die Familie vermutlich nicht und ich wäre einigermaßen bis sehr zufrieden.

  • Vom Gehalt her arbeite ich eigentlich Teilzeit, vom Stundenaufwand her hingegen geht es schon Richtung Vollzeit. Da ich selbstständig bin, ist das natürlich anders als bei Angestellten. Dafür habe ich meinen Freiraum, indem ich die meiste Zeit von zu Hause aus arbeiten kann. Es ist natürlich von der Bezahlung her nicht optimal. Ich kann beruflich aber auch nichts anderes und will außerdem keinesfalls in ein Büro mit ständigem Telefongeklingel, Radio, Kollegengequatsche etc.
    Mein Mann ist übrigens Mediengestalter, ich würde den Beruf nicht unbedingt weiter empfehlen. Meistens gibt es schlechte Bezahlung und man wird "verheizt"... unter der Woche öfter bis in die Nacht arbeiten ist bei Agenturen ganz normal.

  • unter der Woche öfter bis in die Nacht arbeiten ist bei Agenturen ganz normal.

    Dann bin ich ja froh dass ich nicht in einer großen Agentur arbeite :d

    Ich arbeite Vollzeit, ehemals 40 und jetzt 35 Stunden. Die fünf Stunden machen einen enormen Unterschied wie ich finde. Müsste ich wieder wie früher im Büro arbeiten, wären mir aber auch die 35 Stunden zu viel. Nach 2 Stunden im Büro mit den drei Kollegen bin ich durch, auch wenn es mit ihnen viel Spaß macht. Die Geräuschkulisse und Gespräche schlauchen mich.

  • Ich arbeite auch Vollzeit. Ich habe dabei aber darauf geachtet, dass ich in einem Arbeitsumfeld arbeite, das mir Spaß macht. In einem anderen Umfeld wären für mich schon 20h die Woche zu viel. Und ich versuche auch, die Bürozeiten gering genug zu halten. Insbesondere lege ich keine Arbeiten, bei denen ich mich viel konzentrieren muss, in die Zeiten, bei denen im Büro dauernd das Telefon klingelt.

  • Ich arbeite eine 25 Std. Stelle, aber mit der Besonderheit, dass ich in den Wochen, in denen Schule ist, wesentlich mehr arbeite, dafür in den Ferien viel frei habe. Das kommt mir auch entgegen, weil ich diese "Inseln" brauche. Vor 10 Jahren habe ich noch 30 Std. gearbeitet, war dann aber nach Bandscheibenvorfall und Burn Out 1,5 Jahre arbeitsunfähig. Dann habe ich über eine schrittweise Wiedereingliederung wieder angefangen, aber nur noch 20 Std. ... Leider bin ich damit finanziell gar nicht zurecht gekommen, so dass ich nach weiteren 1,5 Jahren auf 25 Std. gegangen bin. Damit bin ich im Grunde überfordert, aber ich versuche durchzuhalten.... Der Preis dafür sind regelmäßige Abstürze in depressive Zustände, aufgrund derer ich mich jetzt entschlossen habe, mich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben.

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Ich habe gerade Urlaub und merke da, dass die Belastung durch Familie für mich viel höher ist, als die Belastung durch Arbeit.
    Wenn ich die Diagnose eher bekommen hätte, gäbe es die Familie vermutlich nicht und ich wäre einigermaßen bis sehr zufrieden.


    Welche Neuinformation hat Dir die Diagnose an sich gegeben, die Du zuvor nicht über Dich hattest?

    Ein Glück habe ich auch ohne Diagnose schon gar keine Familie gegründet bzw. gründen können, ich hatte immer den Eindruck zu viele eigene Baustellen ( RW) zu haben, um Kinder verantwortungsvoll begleiten zu können.
    Zudem war ich auch nie in der Lage eine dementsprechend stabile Partnerschaft einzugehen.

    Übrigens ist es mir bei manchen Familien schon aufgefallen, dass Väter ( auch NA Väter) ihre Arbeit zu nutzen scheinen, um nicht zu viel zuhause sein zu müssen.

  • Dann bin ich ja froh dass ich nicht in einer großen Agentur arbeite

    Bist Du demnach auch Mediengestalterin? Wenn Du da geregelte Arbeitszeiten hast, hast Du echt Glück gehabt. In München (dort war mein Mann vor der jetzigen Stelle) wirst Du ziemlich verheizt. Ist vielleicht nicht überall so, aber mein Mann kannte keine Mediengestalter, bei denen das anders war.
    Schade, dass NRW so weit weg ist, sonst hätte ich Dich gefragt, ob bei Euch noch eine Stelle für meinen Mann frei ist. ;)

  • Bist Du demnach auch Mediengestalterin?

    Ja bin ich, aber es wäre auch keine Stelle mehr frei :d Wir sind eine sehr kleine Firma mit 4 Leuten, da läuft das anders. Es gibt Gleitzeit, manchmal muss man ein Stündchen mehr machen, an anderer Stelle kann man dafür etwas eher gehen. Das ist relativ ausgeglichen.

  • Jetzt frage ich mich natürlich:

    1. Ob ihr Vollzeit arbeitet und wie ihr damit klar kommt und umgeht (oder eben auch nicht)
    2. Ob ihr Teilzeit arbeitet aus dem Grund, dass ihr mit 40h / Woche nicht klar kommt und wie es generell ist, Teilzeit zu arbeiten (auch wegen Bezahlung, Wohnung, Auto, etc.)
    3. Ob ihr ähnliche Probleme habt oder hattet, oder ob ich mich "einfach nur anstelle" (RW) :(
    4. Ob ihr mit eurem Arbeitgeber Kompromisse eingehen konntet was gutes und effektives Arbeiten angeht. (Dazu sei gesagt, wir sind ein kleines Unternehmen von 6 Personen, also keine große Firma)


    1.
    Ich arbeite 30 Stunden die Woche. Etwa.
    5 * 6 Stunden, ohne Pause aber meist eher geringes Arbeitsaufkommen, so dass ich selten wirklich durcharbeite.
    Läuft ganz gut. Derzeit gibt es eher zu wenig Arbeit für mich, was ich als stressiger Empfinde, als wenn ständig wirklich was ansteht. Aber ich habe eigene Entwicklungsprojekte und selbst zu erledigende Einarbeitungssachen, die ich dann weiter verfolgen kann.

    2.
    Ich begründe es mit dem persönlichen Energiehaushalt und dem damit verbundenen Preis-Leistungsverhältnis.
    Da ich im IT-Randbereich bin, ist die Bezahlung auch als Quereinsteiger gut genug, um davon alleine ganz gut zu leben. Hatte vorher auf ner halben Stelle im öffentlichen Dienst deutlich weniger und kam damit gut aus.
    Ich spare vor allem an der Wohnung - brauche da nicht viel.
    Habe ein kleines Auto, fahre aber mit dem Rad zur Arbeit. Einmal im Monat ein Wochenendurlaub (fürs Hobby) ist kein Problem.
    Da ich nachmittags nach der Arbeit ein Nickerchen mache und morgens spät raus muss (Aufstehen nicht vor 8, aufschlagen auf der Arbeit meist so halb 10) habe ich die Energie abends meinen Hobbies nachzugehen (Rollenspiel und Tanzen) oder einfach ausgiebig zu Daddeln.

    3.
    Sehr umgänglichen Arbeitgeber gefunden, der froh ist, überhaupt jemanden zu finden, der in der IT noch in Kleinstunternehmen arbeitet.
    Aber ich habe auch schon in der Bewerbung geschrieben, was Sache ist und über ein halbes Jahr gesucht und Angebote wegen Arbeitsbedingungen abgelehnt bzw Bewerbungen zurückgezogen. (IT-Quereinstieg, großzügige Umzugsbereitschaft.)
    Meine vorherige Lebensplanung ging aber aufgrund der Probleme drauf. Hab meine Promotion geschmissen um da raus zu kommen.

    4.
    Hier herrscht eh fast freie Zeiteinteilung.
    Muss nur jeden Tag aufschlagen, da ich für die älteren Kollegen physisch erreichbar sein soll. Heimarbeit in geringem Umfang ist prinzipiell möglich und (für die Consultants im Hause) üblich, mache ich aber derzeit nicht.
    Habe von vornherein Gehalt gegen Urlaubstage eingetauscht, so dass ich (inklusive der 5 SB-Bonus) auf 35 komme.

    Das größere Problem ist eigentlich, dass das Amt die Umbaumaßnahmen so langsam bewilligt und ich so lange das Büro eines Kollegen besetzen muss. Was nicht so schlimm ist, da er sich mit seinem jetzigen Zellengenossen sehr gut versteht. Aber wir sind auch derzeit nur bei etwa 75% der Platzbelegung.

  • Also ergänzt mit H4 würde zu knapp für dich sein?

    Leider ja..... Ich habe ein Auto und brauche es auch für den Weg zur Arbeit (schlechte Verkehrsanbindung), und ich habe einen Hund, und die Hunde waren es in all den Jahren, die mich gerettet haben, daher ist keinen Hund zu haben für mich keine Option. Mit den fixen Kosten und dann noch Autoreparatur oder Hund zum Tierarzt bin ich da jetzt schon ganz schnell am Limit und drüber, weil ich in meinem Job nicht wirklich gut verdiene (Sprachtherapeutin mit Schwerpunkt an einer Förderschule).

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Ohje, das ist ein Dilemma.
    Ich arbeite in Teilzeit mit ergänzend H4....für meinen Sohn und mich geht es eben so.....aber noch Tiere oder Autoreparaturen dazu, das wäre es auch eng, das stimmt.

  • Wegen des Alienablegers arbeite ich zur Zeit 30 Std, kann irgendwann im zweiten Halbjahr wieder auf 20 Std runter.

    Ohne Kind habe ich immer 38-40 Std gearbeitet.

    Wenn ich einen Job habe, in dem ich meine autistischen Fähigkeiten leben kann und so akzeptiert werde, wie ich bin, bin ich hoch belastbar. Und meistens habe ich das bisher gehabt. Wenn mal nicht, war ich binnen kürzester Zeit ein autistisches Häuflein Elend :cry:

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