Denkt auch jemand von Euch in Bildern.

  • Es ist nur schwierig zu erklären wenn man auf einmal loslachen muss und niemand versteht es.

    Oooh ja, das kenne ich auch nur zu gut. Zum Glück kann ich dann immer ganz gut erklären, was mich zum Lachen brachte und dann lachen die anderen mit :)

    Gehe davon aus, dass es was mit
    meiner weitschweifige Sprache zu tun hat.

    Ich denke viel in Bildern, aber meine Sprache ist meistens kurz und knapp und auf den Punkt gebracht. Manchmal fehlen meinem Gegenüber dann auch Informationen, weil ich mich zu knapp ausgedrückt habe. Es muss also nicht unbedingt bei jedem einen Zusammenhang zwischen ausschweifender Sprache und Bilderdenken geben. Ich bin allerdings VA, vielleicht "zählt" das dann sowieso nicht. Und als Nordlicht habe ich auch viele kurz-und-knapp-Vorbilder um mich herum :fun:
    Stören tut mich das bildhafte Denken nicht, manchmal hilft es auch, ein Bild aus dem Kopf auf Papier zu bringen, wenn ich z.B. jemandem ein komplexes Problem schildern will.

    "Dat best is jümmer", seggt Jochen Brümmer, "sick an sien egen Nees to fat'n un anner Lüüd in Roh to lat'n."
    (mündlich überliefert)

  • "In Bildern (nach-)denken... *."
    *[hier als unterstützendes Medium genutzte Fotos Quelle: Google Bildersuche; zusammengesetzt]

    "Alice im Wunderland." (metaphorische philosophie)

  • "In Bildern (nach-)denken... *."
    *[hier als unterstützendes Medium genutzte Fotos Quelle: Google Bildersuche; zusammengesetzt]

    LIebe @lilu, sehr gut verbildlicht, danke.

    Wieviel Sätze bräuchte man, um jedes einzelne Bild mit den Kontext herum zu erklären, ohne das Gesamtbild aus dem Auge zu lassen?

    Da sind wir bei der Problematik des bildlichen Denkens.

    Wenn wir uns alleine schon die Frauen anschauen, schauen, wie alt sie sind, aus welchem Kulturkreis sie möglicherweise kommen, welchen Kontext sie umgibt.
    Wieviel Sätze?
    Wenn wir uns auf den einzelnen Bildern, uns nicht nur auf die Frauen konzentrieren, was sehen wir in jedem Bild, wo Frauen abgebildet sind.

    Wieviel Sätze bräuchtet ihr um das Gesamtbild zu beschreiben, welches aus zig Einzelbilder besteht?
    Finde das Beispiel super, lilu.
    Egal, wieviel ich über Sprache von den Bildern erzählen moechte, es waere insgesamt gesehen sehr ungenau.

    Herzlichen Dank.

    L. G. Daniel :thumbup: :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel1 (5. Februar 2019 um 16:17)

  • Für mich ist es ein hochkomplexes Thema, Bilder in Sprache zu übersetzen.

    Geschriebenes kann nie so genau sein, wie Bilder, welche man sieht.

    Mit Bilder sehe ich halt wenige Ebenen, da ich Geräusche, Gerueche etc getrennt davon wahrnehme und ich es schlecht in wenigen Sätzen zusammen übermittelt bekomme.
    Blicke aber noch nicht ganz wie weit es mit einer Schwächen zentralen Kohärenz zu tun hat.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zentrale_Kohärenz

    Höre von jedem dass ich weitschweifig reden wuerde.. Gehe davon aus, dass das alles, irgendwie zusammengehören.

    L. G. Daniel :thumbup: :thumbup:

  • danke. und danke für den Beitrag. [Bilderdenken, is my favourite interest]

    Eine schwache Zentrale Kohärenz, bzw. was uns manchmal/oft/häufig/immer fehlt, nicht gesehen/wahrgenommen werden kann, aufgrund der selektiven Detailwahrnehmung (Detail an Detail), ist "Das Ganze". (visuell, auditiv, als auch in der Kommunikation "Kontext", etc., the same problem) So habe ich das verstanden. liebe grüße

    "Das Ganze" hier: der Weg!

    *

    *eigenes Foto + unterstützendes Medium Google Bildersuche (Grafik Silhouette Mensch); zusammengestellt

    "Alice im Wunderland." (metaphorische philosophie)

  • Ich denke hauptsächlich in Wörtern und Gefühlen, aber es entstehen immer Bilder dazu. Ich habe, wenn ich Leute coache, immer sofort ein Bild im Kopf, um das von mir erkannte Problem und die dazugehörige Lösung erklären zu können.

    Also nicht wie Comics (viel Bild, wenig Text), sondern wie Bücher (Viel Text, wenig Bilder )

  • Ich denke vieles visuell. Das blendet sich dann über die Wirklichkeit, z.B. Schlagzeilen ("So nicht!") oder die Route, die ich fahren will. Das mit den Texten fing an, als ich bei einer Zeitung arbeitete. Eine Route auf diese Weise zu sehen hab ich mir selbst beigebracht, weil ich ohnehin eine Schwäche für Landkarten habe. Es ist beides sehr praktisch.

    equo ne credite

  • Wie kompensiert ihr es?
    Wie geht ihr damit um?

    Ich habe schon immer in Bildern gedacht.
    Ich wüsste auch garnicht wie ich das abstellen sollte, oder was meinst du mit Kompensieren?
    Die einzigen Momente wo ich sagen könnte, das mich das manchmal stört ist, wenn ich als Kind oder Jugendlicher was erklärt bekam und mich auf das Gesagte konzentrieren sollte, und dann irgendwelche Sprüche kamen, die in einem Bilder hervorrufen die mit der Sache selbst nichts zutun haben.
    Das kann dann nervig sein, denn es verwirrt nur.

    Go bad or go home!

  • @Daniel1, also ich denke sehr stark in Bildern. Meine bevorzugte Art, das zu kompensieren ist der Rückzug auf die Schriftsprache, deshalb telefoniere ich auch nur im Notfall. In Gespräche, die ich vorhersehen kann gehe ich daher auch mit vorbereiteten kleinen Stichwortzetteln. Die erstelle ich, indem ich versuche zu antizipieren welchen Kurs das Gespräch inhaltlich wohl nehmen könnte und notiere mir Stichworte.
    Ich werde - wenn ich mich nicht kontrolliere - auch schnell weitschweifig. Durch meine Ausbildung als Offizier, durch meine Schulausbildung, Rhetorik-Training und einiges mehr habe ich Techniken gelernt, im professionellen Umfeld (oder wenn ich sonst nicht emotional involviert/ investiert bin) der Flut Herr zu werden (RW), aber es bedarf einer bewussten Anstrengung. Mimik und Gestik zu synchronisieren klappt nur bedingt (wenn ich z.B. sehr gut im Stoff stehe [RW]), ansonsten setze ich die auf "neutral" sozusagen.

    Ich versuche einmal zu beschreiben: Der allererste Moment in meinem Kopf, wenn mir eine Frage gestellt wird ist so wie hier (bezogen auf die Sequenzen mit dem Auto/ KITT). Schnelle Schnitte, unkoordiniert gehen mir Details durch den Kopf ... Hektik, aber auch Informationsfülle. Wenn ich mich dann konzentriere, sortiere ich die Dinge dreidimensional und erhalte sowas wie eine Explosionszeichnung. Davon suche ich mir dann einzelne Elemente aus und beschreibe die sprachlich. Wobei Sprache für mich zweidimensional ist, aber in der Schriftsprache kann ich (begrenzt) eine dritte Dimension andeuten - das fehlt mir sehr oft, wenn ich unvorbereitet und frei sprechen muss (-> weitschweifig).

    Und da schließt sich der Kreis zum oben Geschriebenen: Zu den erlernten Techniken gehören auch verschiedene "Baukästen", z.B. die fünf "W- Fragen" bei einem Notruf oder die Reihenfolge und Punkte/ Schubladen eines "Lagevortrags zur Unterrichtung". Wenn ich für eine Situation solch einen Baukasten habe, dann muss ich nicht mehr "frei" sprechen, sondern kann eine Formel anwenden (wie Grammatik).

    Finde ich auch...was da manchmal vor dem inneren Auge erscheint, wenn bestimmte Worte oder Erklärungen fallen.. :d

    Ich musste zwar bislang noch nie lauthals lachen, aber es führt öfter dazu, dass ich meine Mimik (insbesondere Augenbrauen, Schmunzeln) für einen Moment nicht unter Kontrolle habe, das entdeckt wird, Nachfragen kommen :m(: und ich am Ende ehrlich und direkt sage, was mir durch den Kopf ging. :nerved:

    Of course I talk to myself! :nod: Sometimes I need expert advice. :prof:

  • zumindest mein Langzeitgedächtnis speichert alles als Bild, Alles sind bei mir eben die Details die meine Sinne registrieren können, von was anderem habe ich keinen blassen Schimmer, bzw läuft automatisch nebenher, ohne Zwischenspeicher, manches sehr schön anderes ungeschickt wie "vollbehindert"
    ändern - wie? und warum

    Tomi B , AS, ADS

  • Ich denke in Bildern und wenn jemand mit mir spricht sehe ich auch in Bildern. Wenn das Redewendungen sind kann das manchmal ganz lustig sein und zum Beispiel als kleineres Kind war es sehr praktisch weil ich die Wörter bildlich gesehen habe und eben so sehen konnte wie sie richtig geschrieben werden. Manchmal aber wenn ich etwas erzähle verliere ich mich in dieser Welt (also sehe alles bildlich was ich erzähle zB so als ob ich selbst dort wäre) und kriege von der Außenwelt nahezu gar nichts mehr mit. Also es kann bei mir oft was gutes sein aber manchmal auch eben nicht.

  • Ich brauche viele Sätze für ein Bild? Dann fasst das Bild die Sätze kompakt zusammen?

    Das Problem bei der Kommunikation bei mir ist, dass ein Bild sehr viele Details enthält. Diese zu beschreiben braucht es sehr viele Worte / Sätze.
    Dazu kommt, dass es nicht nur ein Bild ist, sondern über viele Ebenen in den Details miteinander verknüpfte Bilder, welche den Zusammenhang ergeben. Das Betrachten eines Details kann wiederum eine Flut von weiteren Bildern auslösen, welche alle gleichzeitig relevant oder voneinander abhängig sind.
    Einzelne "Bilder" können aber auch Sequenzen darstellen, dann hast du plötzlich mehrfach miteinander verknüpfte "Videosequenzen", welche z.B. Situationen aus dem Alltag darstellen. Also noch mehr Details.

    Wörter haben für mich beim Nachdenken einen verknüpfenden und strukturierenden Sinn.
    Mein Sprachzentrum scheint aber in der Peripherie meines Systems angelagert zu sein, alles was darüber für die Außenwelt übersetzt werden muss ist furchtbar langsam. So, als wäre es über ein altes Modem angebunden :(
    Wenn ich z.B. nicht weiß, welche Details relevant sind, dann kann das eine sehr langatmige kommunikation werden.

    Denken funktioniert bei mir wunderbar ohne Worte, wenn es überwiegend visuelle Inhalte sind. Darum halte ich mich gerne in meinem "inner space" auf und liebe z.B. mechanische Konstruktionen, die muss ich nicht verbal beschreiben.

    Beim Zuhören habe ich das Problem, dass sich aus dem Gehörten erst das passende Bild formen muss.
    Sind die Informationen nicht ausreichend entsteht dies nicht. Das war in der Schule oft mein Problem. Stupides auswendiglernen von unvisuellen Themen funktioniert nicht.
    Oder ich höre etwas und habe nach dem ersten Satz ein Bild im Kopf welches absolut nicht der zu übermittelnden Information entspricht. Manchmal lache ich mich dann kaputt, weil es einfach zu bescheuert ist - oder stehe verloren da, weil ich nichts kapiere.

  • ......
    .
    .
    ____ ...
    Djgt43€;+64_&-. /

    _______
    /. \______________\
    /. \. /. \. /------\. ...
    I. \--------/. \. /. \. /
    I. \___. /. \. /
    I \. /
    ..... .....@____________________________/

    .....
    .&...$(Paragraph) sera_stav
    .
    .
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    $(Paragraph)
    .
    . @
    .________/

    momentaufnahme bild (mit der tastatur gezeichnet)

    *savonautismus
    *freestylebilderdenken freiassoziativ picturethinking

    "Alice im Wunderland." (metaphorische philosophie)

    Einmal editiert, zuletzt von lilu (31. Juli 2020 um 08:58)

  • Mir ist völlig unbegreiflich, wie jemand abstrakte Denkinhalte nur durch Bilder erfassen könnte! Ich neige zur Annahme, daß der betreffende sich etwas "vormacht", wenn er davon ausgeht, er denke nur in Bildern.

    Daß ein gewisses Ausmaß des Denkens bildlich vonstatten gehen mag, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn ich etwa weiß, daß ich nachher noch spazierengehen möchte, dann kann mich mir vorher schon die Umgebung (wenn auch nicht sehr plastisch) vorstellen. - Geht es aber um Fragen nach rechtlichen Regelungen zum Fernabsatz, Widerruf etc. (nur als *ein* Beispiel), dann sehe ich beim besten Willen nicht, wie das bildlich ablaufen kann (außer man sieht die Gesetzestexte vor dem inneren Auge, aber das beruht dann ja trotzdem auf Sprache und nicht nur auf Bildern).*

    Aber das wurde ja schon früher hier im Forum mal angesprochen und erläutert. Mir fällt es sehr schwer, so etwas anzunehmen.


    * Teilbereiche davon können natürlich bildlich ablaufen (Vorstellung vom Verpacken der Ware usw.), aber doch nicht die ganzen rechtlichen Details, oder?

  • - Geht es aber um Fragen nach rechtlichen Regelungen zum Fernabsatz, Widerruf etc. (nur als *ein* Beispiel), dann sehe ich beim besten Willen nicht, wie das bildlich ablaufen kann

    Falls du mich damit meinst, zumindest das war zuletzt Thema in unserer beider "Dunstkreis" ;)

    Denken funktioniert bei mir wunderbar ohne Worte, wenn es überwiegend visuelle Inhalte sind.

    Aber selbst, wenn ich über das Fernabsatzgesetz nachdenke - also Worte, welche abgelegt sind, dann denke ich keine Gesetzestexte in Worten, sondern ich habe eine Information, welche einfach "ist". Ob dies jetzt im Wortspeicher, oder einem kombinierten abgelegt ist - das kann ich dir leider nicht sagen. Das liegt in den Dimensionen des Denkens hinter meinem direkten Zugriff.
    Ich muss nicht jede Information in ein Bild oder in Worte fassen, um auf sie verwenden zu können. Das macht es zuweilen schwer etwas zu erklären, was für mich völlig eindeutig und verständlich ist - wenn die Zusammenhänge im Hintergrund außerhalb des Zugriffs bestehen.

    Wenn dir diese Definition mehr zusagt: Wir können es auch "überwiegend bildliches Denken, mit sprachlichen Anteilen und einer dritten undefinierten Art" nennen.

    Ich frage mich aber gerade, wie es mir gehen würde, wenn ich dieses bildliche denken nicht so ausgeprägt hätte, also sehr stark auf Worte angewiesen wäre.
    Speziell in den Fällen, in denen ich nicht mehr sprechen konnte, weil mein Sprachzentrum ausgefallen war.

    Noch ein Nachtrag:
    Kleistkinder sind in der Lage, logische Zusammenhänge zu erkennen, schon lange bevor sie Worte kombinieren können. Taub geborene Menschen können ebenfalls denken und intelligent sein - benötigen sie Worte um zu denken?

    Einmal editiert, zuletzt von Hutmacher (31. Juli 2020 um 20:27)

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