An Situationen anpassen

  • In letzter Zeit ist mir klar geworden, dass ich Probleme damit habe, mich an die tatsächlichen Gegebenheiten einer Situation anzupassen.
    Irgendwie habe ich das Gefühl ich bin gedanklich sehr viel „innen“ und weniger „außen“, weil ich es nicht schaffe, die Situation schnell genug zu verarbeiten.

    Ich nehme wahr, was geschieht oder gesagt wird. Ich begreife auch was es bedeutet und könnte es anderen bei Nachfrage erklären.
    Dennoch schaffe ich es nicht mein Denken und Verhalten spontan der gegebenen Situation anzupassen.

    Ich bin dann unter Stress und ziehe unbewusst einfach irgendein Denk- oder Verhaltensmuster durch, das ich in ähnlichen Situationen praktizieren würde.
    Leider passt das dann häufig nicht und meine Mitmenschen sind von meinem Verhalten irritiert oder denken ich hätte nicht zugehört.

    Mir wurde schon öfter gesagt, ich sei enorm unflexibel. Sowohl im Denken als auch im Handeln.
    Das würde ich bestätigen. Allerdings bin ich in vielen Punkten auch sehr kreativ und Neuem gegenüber offen eingestellt.
    Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Widerspruch ist. :roll:

    Kennt jemand von euch die Probleme sich spontan an die Gegebenheiten einer Situation anzupassen?
    Die Probleme dabei bewusst in der Situation zu sein und auch angemessen aus der Situation heraus zu handeln?

  • Ich finde, das ist bei mir mit zunehmender Lebenserfahrung, besonders ab 30, besser geworden: ich habe einfach mehr "ähnliche" Situationen, auf die ich zurückgreifen kann.

  • @shnoing

    Danke für Deine Antwort!

    Ich glaube auch, dass mit der Erhöhung erlebter Situationen die Wahrscheinlichkeit für ein angemessenes Verhalten steigt.

    Mein Problem liegt aber vermutlich auch darin begründet, dass ich Situationen entweder zu langsam begreife (Integration aller vorhandenen visuellen und auditiven Reize) oder sie zwar begreife, mich aber in meinem Denken und Handeln nur sehr langsam oder gar nicht daran anpasse.

    Zweitere Situation versuche ich mal bildlich an einem Beispiel zu verdeutlichen:

    Es ist so, als würde ein Gespräch plötzlich von Deutsch auf Englisch wechseln.
    Ich verstehe und spreche beide Sprachen und bekomme mit was gesagt wird. Mir ist irgendwo tief drinnen auch klar, dass jetzt von mir erwartet wird ebenfalls in die englische Sprache zu wechseln. Vielleicht werde ich sogar explizit dazu aufgefordert.
    Trotzdem spreche ich auf Deutsch weiter, gelegentlich auch ein paar englische Sätze. Bis es mir sozusagen gelungen ist „die Spur zu wechseln“ (RW) und ich in fließendem Englisch weiterspreche.

    Das Problem ist also nicht, dass ich die Sprache nicht beherrsche oder mir unklar ist, was verlangt wird, sondern eher, dass mein Gehirn den Wechsel blockiert.

  • Ich nehme wahr, was geschieht oder gesagt wird. Ich begreife auch was es bedeutet und könnte es anderen bei Nachfrage erklären.

    Dennoch schaffe ich es nicht mein Denken und Verhalten spontan der gegebenen Situation anzupassen.

    Das kenne ich sehr gut und passiert mir in der Regel äußerst häufig, bis immer. :?

    Ich bin dann unter Stress und ziehe unbewusst einfach irgendein Denk- oder Verhaltensmuster durch, das ich in ähnlichen Situationen praktizieren würde.
    Leider passt das dann häufig nicht und meine Mitmenschen sind von meinem Verhalten irritiert oder denken ich hätte nicht zugehört.

    Auch das kenne ich sehr gut. Ich selbst merke dann nicht selbst, dass das Verhalten nicht passend war. Jedoch später, wenn ich mir die Blicke der anderen auffallen oder Kommentare kommen.

    Mir wurde schon öfter gesagt, ich sei enorm unflexibel. Sowohl im Denken als auch im Handeln.

    Das höre ich auch oft. Meine Schwester und ihr Mann verstehen mich zum Glück gut und wissen, das ich mir schon dabei mühe gebe.

    Grüße aus der Pegasus Galaxie. :)

  • Mein Problem liegt aber vermutlich auch darin begründet, dass ich Situationen entweder zu langsam begreife (Integration aller vorhandenen visuellen und auditiven Reize) oder sie zwar begreife, mich aber in meinem Denken und Handeln nur sehr langsam oder gar nicht daran anpasse.

    Ja, ist mir auch schon passiert. Das Erkennen ist immer zu spät, so abends oder über Nacht.
    Aber ich habe dann quasi einen Datenbankeintrag für spätere gleiche Situationen. Da wiederholt sich schon eine ganze Menge. Ein gutes Gedächtnis vorausgesetzt ...

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