Please Stand By (2018), Film über 21-Jährige Autistin

  • PLEASE STAND BY (2018), Film über 21-Jährige Autistin
    Ich habe diesen Film diese Woche gesehen und das ist neben 'Mozart and the Whale' echt mein Lieblingsfilm in dem Bereich. Also die Hauptfigur ist Autistin, die in einer Einrichtung wohnt und sie möchte am Star Trek Drehbuchwettberwerb in Hollywood teilnehmen. Ich mag die Schauspielerin auch ziemlich, daher hatte er schon gute Chancen mir zu gefallen, finde aber auch die Autismus-Darstellung angemessen. Auch hat er viele kleine coole Ideen, z.B. trägt sie um den Hals an Bändern immer alles, was wichtig ist für sie. Gar keine schlechte Idee eigentlich. ^^
    Gibt es auf Amazon Prime seit letzter Woche neu.
    Trailer (englisches Original): https://www.youtube.com/watch?v=ghI4y6otpjY
    Trailer (deutsch): https://l.facebook.com/l.php?u=https%…tpLQ2CU8felsGHD

  • Ich werde jetzt etwas über den Film schreiben, ich hoffe, das mit dem text-verstecken funktioniert. (falls nicht und ihr keine infos vorweg wissen wollt, nicht weiter lesen)

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    Insgesamt hat mir der film eigentlich auch ganz gut gefallen. er ist nicht zu sehr überzeichnet.
    mir hat gefallen, dass die betreuerin aus der einrichtung nicht den blassesten schimmer von star-treck hatte und was das bedeutet, obwohl ihre klientin so ein fan ist. außerdem fand ich echt gut, dass der polizist als NT auch als "heimlicher nerd" dargestellt wurde . wo man dann sehen kann, dass es "verrückte interessen" eben nicht nur ausschließlich bei autisten gibt, auch wenn die menschen nicht alle darüber reden (die kollegin wusste ja auch nicht, dass der kollege eine "fremdsprache" kann).
    alles in allem meine ich, gibt es viele punkte, die das ganze realistischer wirken lassen als die meist üblichen übertreibungen und scharfen abgrenzungen zwischen "normal" und "nicht-normal".

    das ende fand ich etwas fad, die gesamtgeschichte "strandet" irgendwie, wobei ich das fast zu erwartende "happy end" auch blöd gefunden hätte

    @Neumond
    Sie fand ihren Job ja auch ziemlich blöd ;)


  • Danke für den Hinweis. Hab ihn grad geguckt. Ist super.

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • @kastenfrosch

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    Ja also ich fand das Ende auch etwas 'nebulös', so verwaschen. Dass sie nicht gewinnt, ok, aber vielleicht dass noch etwas mehr kommt, wer stattdessen gewonnen hat oder so was,.... Also es ging ja dann schwerpunktmäßig um die emotionale Geschichte mit ihrer Schwester, dass diese ihr nun doch vertraut, was ich auch etwas übertrieben fand, wenn sie ihre Anfälle bekommt, richtet sie die Gewalt ja gegen sich selbst und sie wird ja nun nicht das Baby an ne Wand werfen oder so was. Also das kam dann so rüber, als spiele ihr Drehbuch gar keine große Rolle mehr,...klar hat sie da auch teilgenommen, um Geld zu bekommen, um für sich sorgen zu können, aber es ist ja nicht bloß n Mittel zum Zweck gewesen, ihre Leidenschaft für die Thematik spielt ja auch ne Rolle,...und das ist dann irgendwie so untergegangen, weiß auch nicht. ... Vermutlich wollten sie einfach nicht das zu erwartende Happy End bringen und waren dann unkreativ bei Alternativen. ^^

  • "... I know he's the hero of Star Wars - but who exactly is this Kirk-person?"

    *nervöses Augenzucken*

    .... der Film sieht richtig gut aus, werd mir den mal anschauen! :D

  • ... bin grad dabei ihn zu gucken (ich liebe Amazon Prime :D) und schreib hier direkt auf, was mir auffällt, sonst vergesse ich wieder alles.

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    Direkt die erste Szene mit dem Augenkontakt fand ich (für mich) schwer zu ertragen. Sie will andere Leute nicht anschauen, soll das aber für drei Sekunden aushalten und ich fühle mich richtig unwohl. Warum? Warum wird man (oder halt sie) dazu gezwungen, etwas zu tun, was ihr so offensichtlich unangenehm ist? Sie hat keinen Vorteil davon, warum kann man es nicht akzeptieren, dass sie es nicht will? Man kann doch trotzdem mit ihr reden und kommunizieren? Warum dieser Zwang dahinter? Was hat die Therapeutin davon, wenn sie gezwungenermaßen nachgibt und sie anschaut, solange sie es nicht von sich selbst aus machen kann/will ist das doch nur schwer und erhöht die Wahrscheinlichkeit nicht, dass sie es von selbst macht.
    Für mich hat das immer den üblen Beigeschmack von "wenn sie es nur oft genug macht, dann wird sie merken, dass es nichts Schlimmes ist und sich daran gewöhnen, ist doch ganz einfach, ist doch einfach nur gucken". Und das ist es eben nicht (zumindest nicht für mich), es wird nicht einfacher und es ist nicht einfach, es bleibt anstrengend und unangenehm und erschöpfend.
    Auf der anderen Seite liebe ich eine Szene, die ganz kurz danach kommt, wo ihr Hund sie anschaut und sie extra den Kopf dreht, um dem Hund in die Augen zu schauen als Antwort (obwohl sie grad Star Trek im TV guckt), denn das kenne ich von mir, ich habe sehr hohen Augenkontakt mit meinem Hund, jeden Tag.

    Ich hab am Anfang nicht verstanden, warum sie diese Tröten haben wenn sie in das Zimmer geht, weil der Ton zu tief war, hat etwas gedauert, bis ich kapiert habe, was das sein soll.

    Geliebt habe ich die Szenen mit dem Hund, viele davon kamen mir so vertraut vor, mein Hund macht genau dasselbe und kommt von sich aus zu mir, wenn es mir schlecht geht. Außerdem war der Kleine einfach nur niedlich. <3 (Allerdings steht mein Hund NICHT auf dem Tisch und trinkt aus Kaffeebechern! ;)

    Okay, mal ganz ehrlich: Wer kennt den Spock nicht? Wie kann man in den USA aufwachsen und nicht zumindest ganz grob wissen, wer oder was Spock ist? Ist ja kein Ding, wenn man Star Wars und Star Trek verwechselt, aber Spock? *kopf schüttel*

    Ich liebe die Stelle mit dem Cop, der Klingon spricht und sich dann endlich mal für ihr Skript interessiert. Und sie hat ihn von sich aus angesehen. Bei der Szene hatte ich fast eine Gänsehaut. (Ja, auch wenn es vielleicht ein bisschen zu übertrieben und zu gestellt wirkt.)

    Ich finde den Film insgesamt ganz schön, aber irgendwie nicht herausragend. Ich mag es, dass sie den Contest nicht gewinnt, das wäre in meinen Augen irgendwie zu perfekt gewesen.

    Was ich wirklich witzig finde, ist, dass sie tatsächlich im Cast eine Schauspielerin haben, die selbst in Star Trek mitgespielt hat (da kommt der Trekkie in mir wieder mal durch).

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    mir hat gefallen, dass die betreuerin aus der einrichtung nicht den blassesten schimmer von star-treck hatte und was das bedeutet, obwohl ihre klientin so ein fan ist.

    Genau den Punkt konnte ich in dem Film nicht nachvollziehen. Es wird deutlich gezeigt, dass die Betreuerin zumindest etwas von Star Trek kennt, da sie zusammen mit ihrer Klientin diese Tröten (oder wie auch immer die heißen) genutzt haben, welche direkt an die Serie angelehnt waren. Ich hab zwar einen Moment gebraucht, um das zu erkennen, aber das Geräusch, was sie mit den Tröten nachgemacht haben, ist das Geräusch, wenn auf dem Schiff eine Nachricht von außen ankommt und jemand von der Crew darauf reagieren muss. Also quasi wie ein Telefonklingeln, das einen Kontakt zur Außenwelt symbolisiert, was ja genau das war, was die Therapeutin mit der Tröte dann imitiert hat, um die Aufmerksamkeit von ihr zu bekommen.

    Sie weiß also so gut über die Serie Bescheid, dass sie das nutzen kann, hat dann aber keine Ahnung von einer sehr bekannten Figur, die gerade in Amerika nicht aus dem TV-Kosmos wegzudenken ist. Dass sie keine näheren Details über Spock kennt, finde ich völlig nachvollziehbar, aber die Tatsache, dass er kein Mensch ist, sollte sie (meiner Meinung nach) nicht überraschen.

    Ich hatte den Eindruck, dass sie schon länger mit der Autistin arbeitet und ich verstehe nicht, wie man dann nicht zumindest ein ganz klein wenig über das Spezialgebiet dieser Person aufschnappt. Für mich wäre das eines der ersten Dinge, die ich tun würde, einfach weil es mich interessieren würde, was diese Person so an dem Gebiet Star Trek fasziniert und als mögliche Quelle, um vielleicht einen Einblick in diese Person zu bekommen.

    Aber vielleicht ist das einfach mein Nerd-Gehirn, das nicht begreifen kann, dass jemand diese Figur nicht kennt, da Spock für mich selbst als Kind sehr, sehr wichtig war, auch wenn ich damals noch nicht verstand, wieso.

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    @Cael

    die tröten lehnen sich an star trek an? oh wow! die gehen wohl davon aus, dass nur star trek-fans den film gucken? :lol: auch dass jemand aus der serie dort mitgespielt hat war mir nicht klar. zu viele insider ;)

    ich dachte, das mit der tröte sei einfach ein ritual, das sich irgendwie mal (zufällig? ;) ) entwickelt hat.

    spock kannte ich soweit allerdings dann doch :d


  • @Cael

    Das ist ja interessant, ich bin auch kein Star Trek-Kenner und daher hab ich das nicht so bemerkt mit den Tröten/der Schauspielerin. Naja also so unwahrscheinlich find ich es nicht, dass die Betreuerin Sachen nicht weiß. Auch wenn sie es gesehen hat, könnte sie es vergessen haben, da sie eben kein Nerd-Gehirn hat. ^^

  • Ich habe mir den Film gestern Abend angesehen, ich hatte, auch auf Grund manch´ guter Kritiken, ziemlich hohe Erwartungen, die sich gar nicht erfüllt haben.
    Ich muss zugeben, er hat mir gar nicht gefallen, ich habe nur bis zum (unlogischen) Ende durchgehalten, weil ich nie einen Film abbreche,den ich mal begonnen habe...(seufz).
    Ich fand die SchauspielerInnen alle eher "hölzern", gerade die Darstellung der Autistin einerseits ziemlich klischeehaft, andererseits unlogisch / unstimmig.
    Das Vermeiden des Blickkontaktes zum Beispiel war viel zu extrem dargestellt, ich kenne mittlerweile viele autistische Menschen vom Kanner - Autisten bis zum Asperger - Autisten und niemand starrt permanent so ängstlich ins Leere...
    Vielleicht bin ich aber auch zu streng, weil mir der Humor in diesem Film gefehlt hat, er war mit zu pathetisch. (auch die Musik!!!)
    Da mochte ich "The Story of Luke" bedeutend lieber, habe ich auch gerade gesehen, auch oft klischeehaft, aber liebevoll witzig überzeichnet, finde ich halt.

  • Hmm, wenn ich nervös bin, verhalte ich mich recht ähnlich, was die Blickkontakt angeht.
    Habe den Film jetzt erst zur Hälfte angeschaut.
    Aber als erstes ist mir sehr stark aufgefallen, dass die Bedeutung für sie für dieses Drehbuch von ihrem Umfeld massiv unterschätzt wird.
    Und so erging es mir auch schon. Es tut so weh, wenn einem etwas mit einem Handwisch verwehrt wird, was für einem in dem Moment alles bedeutet. Für mich ging erst letztes Jahr die Welt unter und ich habe für kurze Zeit (1-2 Monate) total denn Sinn und Bezug zum Leben verloren, bis ich einen neuen Anker gefunden habe. Aber das haben die Ärzte um mich auch alle nicht begriffen... . Wie schlimm sich das anfühlt und welche Bedeutung so etwas "unwichtiges...." haben kann.

    edit:

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    Hmm, ich finde das Ende eigentlich ganz gut. Hätte es für unrealistisch und übertrieben empfunden, wenn sie direkt mit ihrer spock/autismus story, die sicher gut, aber sehr speziell ist, gewonnen hätte.
    Die Tröte finde ich irgendwie etwas albern. Als wäre sie ein abgerichteter Köter. Der Gedanke hat mich daran gestört. Wenn es aber als Symbol stehen soll, dass die Betreuerin ihr Spezialgebiet wertschätzt, ist es gut. Wobei mich dann auch wundert, dass sie nicht mal Spock kennt. Wobei meine Mutter sich auch nie in Games/Fantasiegeschichten von mir rein denken konnte, in die ich mich damals rein vertieft habe. Die wusste bis zuletzt auch nicht, wer Drizzt Do'urden ist, obwohl ich schon die Sprache gesprochen habe. Von daher vielleicht gar nicht so untypisch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lykana (12. Dezember 2018 um 09:45)

  • Hmm, wenn ich nervös bin, verhalte ich mich recht ähnlich, was die Blickkontakt angeht.
    Habe den Film jetzt erst zur Hälfte angeschaut.
    Aber als erstes ist mir sehr stark aufgefallen, dass die Bedeutung für sie für dieses Drehbuch von ihrem Umfeld massiv unterschätzt wird.
    Und so erging es mir auch schon. Es tut so weh, wenn einem etwas mit einem Handwisch verwehrt wird, was für einem in dem Moment alles bedeutet. Für mich ging erst letztes Jahr die Welt unter und ich habe für kurze Zeit (1-2 Monate) total denn Sinn und Bezug zum Leben verloren, bis ich einen neuen Anker gefunden habe. Aber das haben die Ärzte um mich auch alle nicht begriffen... . Wie schlimm sich das anfühlt und welche Bedeutung so etwas "unwichtiges...." haben kann.

    Da geht es mir ähnlich wie dir.
    Ich hatte solche Momente auch schon sehr häufig und meine Eltern haben das nie verstanden. Wenn ich dann meine Ausraster hatte, haben sie mich für unerzogen gehalten, oder für verrückt.
    Das mit dem Verrückt passiert heute noch. In ihren Augen bin ich einfach "anders".

    Was ich ganz witzig fand: Mein Vater ist großer Star Trek Fan. Ich habe das als Kind mit ihm auch immer geschaut und bin auch heute noch ein großer Fan von allem, was mit Weltall zu tun hat. Spock war mir dabei immer am sympathischsten :d

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    Ich hatte des öfteren auch während des Films irgendwie ein beklemmendes Gefühl in manchen Szenen, weil sie mir sehr bekannt vorkamen.
    Allerdings, wo sie ruhig geblieben ist (oder jedenfalls so gewirkt hat), wäre ich teilweise schon wieder zusammengebrochen.

    Gerade in der Szene, wo das Video mit ihrer Schwester läuft und sie dann ihren Meltdown bekommt, wütend aufstampft, rumschreit usw.. Das hat mich so sehr an mich selber erinnert, fand ich ganz krass. Nur dass ich meist gegen Wände schlage und Dinge trete (oder den Fußboden). Nach so einem Anfall liege ich dann auch meist den Rest des Tages im Bett und bin zu nichts mehr fähig.. Die Szene fand ich schon krass. :d

    2 Mal editiert, zuletzt von Ljos (12. Dezember 2018 um 13:14)

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    Please Stand By ist ein Film, den ich mir natürlich anschauen musste: Autist, weiblich, Star Trek. Und Indie-Filme mag ich persönlich ohnehin am liebsten.

    Wurden meine Erwartungen erfüllt? Nunja, nur teilweise.

    Kommen wir erst mal zum positiven Teil:


    Dakota Fanning als Wendy hat mir sehr gut gefallen; Wendy kam für mich als weibliche Autistin größtenteils glaubhaft rüber (zumindest im ersten Teil, dazu später mehr) und ich konnte mich in einigen Punkt mit ihr identifizieren. Inbesondere das Spannungsfeld von Ängstlichkeit und Obessivität, indem sie sich andauernd bewegt, konnte ich sehr gut nachempfinden. Oftmals stehen ja bei Autismus in Filmen und Serien (gut, ich kenne jetzt nicht sehr viele, aber das ist so mein Eindruck) eher das Verletzen sozialer Regeln sowie Inselbegabungen/Hochbegaung im Vordergrund. Die Szenen, in denen Wendy auf Grund ihrer Naivität, aber auch auf Grund ihrer mangelnden Erfahrung, ausgenutzt wurde, fand ich auch sehr stark. Die kleinen Anspielungen auf Star Trek ("this is fascinating") haben mich einige male zum Schmunzeln gebracht.

    Nun zum negativen Teil (der leider etwas länger ist, aber das ist wohl auch bei richtig guten Filmen so...)

    Wendy hat kein Handy. Zunächst dachten wir, ok, soll vielleicht vor längerer Zeit spielen, schließlich sieht man aber, dass die anderen Protagonisten moderne Smartphones haben. Aber ausgerechnet ein 21-jähriges Mädchen mit Organisationsschwierigkeiten läuft ohne Handy herum? Darf man im betreuten Wohnen kein Handy haben? Falls es eine Erklärung im Film gab, muss ich sie wohl verpasst haben. Meiner Ansicht nach hätte die Story auch mit Handy funktioniert, da gibt es immer noch genug mögliche Hindernisse (Akku leer, Handy geklaut, Handy kaputt, Handy bewusst abgestellt), man hätte sich nur mehr Gedanken machen müssen.
    Ebenso habe ich mich gefragt, wie es sein kann, dass das Star Trek-Skript nicht in digitaler Form abrufbar/verfügbar ist, sodass man es noch mal ausdrucken kann (z.B. in einem Copyshop). (Natürlich sind die Blätter auch nicht vernünftig abgeheftet... :roll: )
    Mit diesen Dingen im Hinterkopf kam die Dramatik einiger Szenen nicht wirklich bei mir an.

    (Als jemand mit Executive Functioning Disorder weiß ich, dass es auch so genug Hindernisse gibt...)

    Des weiteren hatte ich das Gefühl, dass der Film vor allem in der zweiten Hälfte eigentlich nur noch irgendwelche Klischees von Roadmovies und Coming of Age-Filmen aufgreift. Die Fluchtszene aus dem Krankenhaus empfand ich eher ein bisschen als "Out of Character", ausgerechnet eine (ängstliche) Autistin denkt sich einen findigen, cleveren Plan aus, um andere zu täuschen? Zudem man solche Szenen doch schon zig mal in anderen Filmen gesehen hat...

    Die anderen Charaktere hätten für meinen Geschmack noch weniger Zeit einnehmen dürfen, insbesondere Wendys Schwester und ihre Sorgen und Nöte fand ich völlig uninteressant. Ich hatte das Gefühl, man wollte noch mal bewusst betonen, dass ja auch NTs Probleme haben, ja, dass sie sogar weinen, wenn auch eben unauffälliger.

    Die Star Trek-Geschichte war mir ein bisschen zu plakativ in Richtung "Die Storyline soll das innere Erleben der Protagonistin widerspiegeln". Insgesamt hätte es auch noch ein bisschen mehr Star Trek sein dürfen, vielleicht auch eine stärkere Vermischung der realen Welt und der Star Trek-Welt. Da hätte man etwas kreativer und mutiger sein können. Es hätten jetzt m.E. nicht unbedingt Kirk und Spock sein müssen, zudem die Charakterbeschreibung Spocks in einer Szene definitiv besser zu Data passt.

    Richtig geärgert hat mich dann aber das Ende des Films, da habe ich mich wirklich leicht verarscht gefühlt... :shake:
    Danke, dass ich die Botschaft "Der Weg ist das Ziel" zum drölfzigsten Mal serviert bekommen habe... Wenn man einfach nur einen durchschnittlichen, konventionellen Coming of Age-Film drehen wollte, hätte man das mit dem Autismus und dem Stark Trek auch weglassen können.
    Ich denke mir auch: Man investiert so viel Zeit in dieses Skript (und dann noch mal viel Zeit und Nerven in die Übergabe..), und dann ist es irgendwie ok, dass man nicht gewonnen hat? :shake:

    Einmal editiert, zuletzt von seven_of_nine (7. Januar 2019 um 20:04)

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