Hallo ihr Lieben,
ich hänge mich grade an dem Thema auf, da es in einem anderen Thread zu Diskussionen geführt hat. Besonders interessieren mich Beispiele die für die einzelnen Punkte zutreffen, es wäre total toll wenn ihr von euren Erfahrungen berichten könnt, vorallem wenn sie NICHT ins das typische Bild reinpassen. (Gegenstände aufreihen, Stress bei Veränderung etc)
Nebenher baue ich mir eine Liste, damit ich bei dem Erstgespräch nicht die Hälfte vergesse von dem was ich sagen möchte bzw. was für Auffälligkeiten mir an mir selbst aufgefallen sind.
Domäne B: Restriktive, repetitive Verhaltensweisen, Interessen und Aktivitäten
1. Stereotype Verhaltensweisen auf motorischer, sprachlicher und spielerischer Ebene
(z.B., Händeflattern; Aufreihen von Spielsachen oder Umdrehen von Gegenständen; Echolalie; Gebrauch idiosynkratischer Phrasen)
2. Bestehen auf Routinen
(z.B., extremer Stress bei kleinen Veränderungen; rigide Denkmuster; spezielle Grußrituale; das starke Bedürfnis, täglich den selben Weg zu gehen oder das gleiche zu essen)
3. Eingeschränkte/intensive Interessen
(z. B., starke Bindung an ungewöhnliche Objekte; exzessive, sehr spezifische Interessen)
4. Hyper- und Hyporeaktivität
gegenüber sensorischen Reizen sowie eigene sensorische Interessen
(z. B., Gleichgültigkeit gegenüber Schmerz- oder Temperaturreizen; starke Reaktionen auf bestimmte Geräusche oder Oberflächenbeschaffenheiten; exzessives Riechen oder Anfassen von Objekten; visuelle Faszination mit Lichtern und Bewegungen)
zu 1.
Gehört dazu auch, dass man bestimmte Worte auch nur in Gedanken ständig wiederholt, da sie einem interessant erscheinen oder weil man sie total lustig findet?
Sind idiosynkratische Phrasen das nichtverstehen von Redewendungen? Und was genau bezeichnet man da als auffällig? Ist es zwingend notwenig, dass man selbst als Erwachsener Redewendungen nicht versteht, selbst die die einem bekannt sind. Oder geht es da um Redewendungen die man noch nicht gehört hat und im ersten Moment nicht zuordnen kann, aber wenn man drüber nachdenkt schon?
Als Beispiel: Als Kind habe ich stundenlang darüber nachgegrübelt wie und WARUM man in kleinen Dörfern die Bürgersteige hochklappt. Das war für mich total unsinnig und die richtige Bedeutung der Redewendung wurde mir erst Jahre später bewusst. Mittlerweile habe ich kein Problem mehr damit Redewendungen zu verwenden solange sich mir der Sinn erschließt. Ich nutze sie schon automatisch und muss darüber nachdenken was denn nun eine Redewendung ist und was nicht. (Daher auch die seltene Kennzeichnung in meinen Posts. )
zu 2.
Was sind rigide Denkmuster? Fällt darunter auch, dass es sehr schwierig ist jemanden vom Gegenteil zu überzeugen weil derjenige total festgefahren (RW) in seiner Meinung ist?
zu 3.
Was sind ungewöhnliche Objekte? Als Jugendliche habe ich Zigarettenschachteln gesammelt. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich konnte sie nicht wegwerfen. Es hat mich wahnsinnig viel Überwindung gekostet sie nach Jahren mal zu entsorgen. Und auch lange danach musste ich dem Drang widerstehen mir wieder eine Sammlung anzulegen.
Fällt unter exzessive Interessen, dass man sich über ein bestimmtes Thema ausführlich informiert? Und zwar in dem Ausmaß, dass alles andere nebensächlich wird? In meinem Fall wären das Informationen zu Themen die gerade aktuell für mich sind z.B. als der Verdacht aufkam, dass bei meiner Tochter ein Autismus vorliegen könnte habe ich mich tagelang fast ausschließlich mit der Thematik befasst. Und tue es ja auch heute noch aber eben phasenweise. Genauso hat es sich mit dem Spielen von einem Computerspiel verhalten. (Das ich andere ungefragt zu dem Thema voll gesabbelt habe brauch ich glaube ich nicht zu erwähnen?)
zu 4.
Starke Reaktion auf Geräusche beinhaltet, denke ich, auch das agressiv werden wenn andere Schmatzen oder wenn von Musik nur die Bässe zu hören sind, oder?
Als Kind hatte ich die starke Angewohnheit Stoffe aneinanderzureiben und mir das Geräusch anzuhören. Ich habe es gehasst und bekommt heute noch eine Gänsehaut wenn ich nur darüber nachdenke. Trotzdem fiel es mir sehr schwer mir das abzugewöhnen.
Und generell die Frage ob es "ausreicht", dass es zwar in der Kindheit Auffälligkeiten dazu gegeben hat, man aber selbst gelernt hat diese abzustellen. (egal aus welchen Gründen)
Ich habe etwas vergessen:
Müssen stereotypien zwingend sichtbar sein? (wenn man sich z.B. das Bedürfnis hat sich gegen den Kopf zu hauen, es aber nur gedanklich macht)
Und was genau beinhaltet es? Auch Stimming in Form von herumspielen mit Gegenständen? (Fingerringe z.B. oder das man den Schmerzreiz braucht indem man einen Fingernagel unter einen anderen schiebt, oder aber sich in die Lippe zwickt.)