Sind wir die richtigen Autisten, Verdachtsautisten?

  • Hallo zusammen,
    Frage mich gerade, ob Wir die einzigen Nichtautisten auf der Welt sind.

    Selber schaue ich immer, dass ich ja jede Grenze erkenne, Kompromisse eingehe und schaue, dass ich andere entgegenkommen und nicht auf mein Recht beharre.

    Wenn ich Hilfe brauche, höre ich nur, sie koennen es ja beenden.
    Nicht mal der Versuch, Gemeinsamkeiten zu finden.

    In der Sh Gruppe, habe ich schon oft gehört, dass sie es andere recht machen wollen und sollen, aber die Anderen keine Rücksicht auf sie nehmen.
    So fühle ich mich auch.

    Habe es schon so oft gehört.

    Es geht doch in die Richtung, dass Streitschlichten etc gar nicht mehr gefragt ist.
    Wenn jemand nicht mehr passt, wird er entsorgt.
    Die Scheidungsrate gibt mir doch recht

    Wenn ich nicht mehr kann, heisst es ich bin bogik.
    Soll aber bei anderen Rücksicht nehmen.
    Bin halt nicht richtig flexibel, wuerde es aber gerne ändern.

    Alles Gute und herzlichen Dank.
    Blicke die Welt nicht

    L. G. Daniel


    .

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel1 (6. November 2018 um 23:39)

  • Es geht doch in die Richtung, dass Streitschlichten etc gar nicht mehr gefragt ist.

    Ist vielleicht für andere die nicht persönlich in den Streit verwickelt sind, aber dennoch die Aufsicht haben weil ihre Position höher ist, keine Lust dazu haben sich beide Seiten anzuhören und darum dem Schwächeren die Schuld geben.


    Wenn jemand nicht mehr passt, wird er entsorgt.

    Meinst du das umgangssprachlich? Worauf genau bezogen? Job oder sowas?
    Ich glaube das liegt daran das es zu viele Menschen gibt.


    Die Scheidungsrate gibt mir doch recht

    Was hat denn Ehe bzw Scheidung damit zutun?
    Leute lassen sich glaube ich scheiden, weil sie gemerkt haben das sie doch nicht zusammen passen.
    Meines Erachtens ist Ehe veraltet. Klar gibt es menschen die gut zusammen passen, und sie sollten dann auch sowas wie eine Ehe führen wenn sie es wollen, aber das trifft auf wenige Menschen zu. Früher hat sich kaum einer scheiden lassen weil das in der katholischen Kirche eine Sünde ist, und die Gesellschaft versuchte dagegen zu wirken, es war nicht gern gesehen und mit Verachtung bestraft, das verzerrt den Blick und man denkt das früher die Leute besser mit einander klar kamen, aber das stimmt nicht.

    Bin halt nicht richtig flexibel, wuerde es aber gerne ändern.

    Wenn du flexibel werden willst, musst du erstmal herausfinden was dich unflexibel macht.
    Wenn du das weißt, kann man dir vielleicht Ratschläge geben, damit du daran genau arbeiten kannst.

    Go bad or go home!

  • Ist vielleicht für andere die nicht persönlich in den Streit verwickelt sind, aber dennoch die Aufsicht haben weil ihre Position höher ist, keine Lust dazu haben sich beide Seiten anzuhören und darum dem Schwächeren die Schuld geben.

    Meinst du das umgangssprachlich? Worauf genau bezogen? Job oder sowas?Ich glaube das liegt daran das es zu viele Menschen gibt.


    Was hat denn Ehe bzw Scheidung damit zutun?Leute lassen sich glaube ich scheiden, weil sie gemerkt haben das sie doch nicht zusammen passen.
    Meines Erachtens ist Ehe veraltet. Klar gibt es menschen die gut zusammen passen, und sie sollten dann auch sowas wie eine Ehe führen wenn sie es wollen, aber das trifft auf wenige Menschen zu. Früher hat sich kaum einer scheiden lassen weil das in der katholischen Kirche eine Sünde ist, und die Gesellschaft versuchte dagegen zu wirken, es war nicht gern gesehen und mit Verachtung bestraft, das verzerrt den Blick und man denkt das früher die Leute besser mit einander klar kamen, aber das stimmt nicht.

    Wenn du flexibel werden willst, musst du erstmal herausfinden was dich unflexibel macht.Wenn du das weißt, kann man dir vielleicht Ratschläge geben, damit du daran genau arbeiten kannst.

    Meinst du das umgangssprachlich? Worauf genau bezogen? Job oder sowas?Ich glaube das liegt daran das es zu viele Menschen gibt.

    Meine Antwort.
    Habe beim arbeiten, Grenzen gesetzt, die nicht akzeptiert worden sind, selber ist drauf geachtet worden, dass ich alle Grenzen einhalten.
    War mein Sicherheitsschloss voller Holz etc, war es Spass, habe ich wiederum Grenzen gesetzt, bekam ich Ärger vom Vorgesetzt.
    War ich krank, hieß es, ich wäre überfordert, wobei ich die Probleme doch genannt habe.


    Was hat denn Ehe bzw Scheidung damit zutun?
    Leute lassen sich glaube ich scheiden, weil sie gemerkt haben das sie doch nicht zusammen passen.
    Meines Erachtens ist Ehe veraltet. Klar gibt es menschen die gut zusammen passen, und sie sollten dann auch sowas wie eine Ehe führen wenn sie es wollen, aber das trifft auf wenige Menschen zu. Früher hat sich kaum einer scheiden lassen weil das in der katholischen Kirche eine Sünde ist, und die Gesellschaft versuchte dagegen zu wirken, es war nicht gern gesehen und mit Verachtung bestraft, das verzerrt den Blick und man denkt das früher die Leute besser mit einander klar kamen, aber das stimmt nicht.

    Antwort.
    Ich glaube halt, dass viele sich gar nicht mehr die Mühe machen, zu versuchen den anderen zu verstehen.
    Ehe, Beziehungen, muessen scheinbar wie ein Neuwagen laufen.

    Wenn ich zu 80% mit dem Partner harmoniere, ist es doch spitze.
    Bei den restlichen 20%,sind halt Kompromisse etc gefragt.

    Das Leben ist doch keine Passung.

    L. G. Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel1 (7. November 2018 um 00:07)

  • Heute hatte ich wo, eine Situation.
    Statt eine beidseitige Lösung im Kompromiss zu suchen, hat sie mit mir erarbeitet, welche Handlungsoptionen mir zur Verfügung stehen.

    In mir ist hochgekommen, wo ich in Vergangenheit oft Abhängig war, mir Hilfe verweigert wurde, ich als bogik hingestellt wurde, als ich nicht mehr konnte, von mir aber Sachen verlangt wurde, die ich vor der Erklärung, nicht verstand.

    Ich glaube, jeder Mensch, versucht andere Menschen zu behandeln, wie er selber behandelt werden moechte.

    Ein Dieselfahrzeug, kann deswegen möglicherweise nicht verstehen, weshalb ein Benziner, auf Benzin beharrt.
    Bildlich gesprochen.
    Der Benziner wird als bogik hingestellt.
    Ist der Benziner aber mit dem Dieseltreibstoff überfordert, wird er auch als der Schuldig gesehen,
    da das Verhalten nicht verstanden wird.

    Sehe mich momentan, immer wieder wie ein Benziner, der zurechtgewiesen wird, Diesel zu tanken.

    Bei Probleme, ist die Hilfe halt meilenweit entfernt, da niemand sich mehr zuständig fühlt.

    Verschiedene Wahrnehmungsmuster halt.

    Ganz liebe Gruesse, Daniel

  • Wuerde nicht mal sagen, dass Autisten an sich zwischenmenschliche Probleme haben.

    Sie haben meiner Ansicht nach zwischenmenschliche Probleme, da sie nicht in der Mehrzahl sind und nicht wirklich kompatibel mit der Mehrheit der Menschen sind.

  • Früher hieß z. B, zu oft, ich sei bogik.

    Im Grund sah ich nur schwarz weiss und sah keinen anderen Ausweg.

    Statt mir zu helfen, wurde ich in Vergangenheit immer wieder zurechtgewiesen.

    Die Gruppe und das Forum tun mir sehr sehr gut.

    Vorher dachte ich Z.B, dass ich zu hässlich fuer eine Beziehung bin.
    Seit der Verdachtsdiagnose kenne ich zwischenmenschliche Schwierigkeiten zu NTs von mir.

    Alles Gute.
    Gehe jetzt schlafen.

    L. G. Daniel

  • Selber schaue ich immer, dass ich ja jede Grenze erkenne, Kompromisse eingehe und schaue, dass ich andere entgegenkommen und nicht auf mein Recht beharre.

    Wenn ich Hilfe brauche, höre ich nur, sie koennen es ja beenden.
    Nicht mal der Versuch, Gemeinsamkeiten zu finden.


    .

    Ich glaube, jeder Mensch, versucht andere Menschen zu behandeln, wie er selber behandelt werden moechte.

    Ja, leider ist das nicht der Fall, ich hab eher das Gefühl generell will jeder nur seinen eigenen Vorteil, sonst würde es nicht soviele Verbrechen und Betrug auf der Welt geben. Und wenn man dann derjenige ist, der von Anfang an Kompromissbereit ist, wird das als Schwäche gesehen und ausgenutzt. Inzwischen schalte ich erst mal auf stur und lenke dann bei bedarf, gern auch als erste, ein. DAs klappt tatsächlich besser.

  • Sie haben meiner Ansicht nach zwischenmenschliche Probleme, da sie nicht in der Mehrzahl sind und nicht wirklich kompatibel mit der Mehrheit der Menschen sind.

    Das kann ich nicht bestätigen. Auch wenn Autisten die Mehrheit (z.B. in einer Selbsthilfegruppe) sind, gibt es zahlreiche Probleme.

  • Habe beim arbeiten, Grenzen gesetzt, die nicht akzeptiert worden sind, selber ist drauf geachtet worden, dass ich alle Grenzen einhalten.
    War mein Sicherheitsschloss voller Holz etc, war es Spass, habe ich wiederum Grenzen gesetzt, bekam ich Ärger vom Vorgesetzt.
    War ich krank, hieß es, ich wäre überfordert, wobei ich die Probleme doch genannt habe.

    Ich vermute mal, das deine Grenzen und auch Krankheitsgründe für andere die deine Probleme nicht kennen, nicht nachvollziehbar sind. Aus dem grund hat man dich so behandelt.
    Das ist von den anderen nicht richtig oder okay, es zeigt das sie kein Einfühlungsvermögen und auch keinen Respekt haben.
    Wussten sie dort denn davon das du autistisch bist?
    Wenn ja, dann ist das unter aller sau (RW) also das geht garnicht sowas.
    Wenn sie es nicht wussten, wundert mich das nicht wirklich das sie sich so verhalten, sowas erlebe ich auch oft.


    Ich glaube halt, dass viele sich gar nicht mehr die Mühe machen, zu versuchen den anderen zu verstehen.
    Ehe, Beziehungen, muessen scheinbar wie ein Neuwagen laufen.

    Wenn ich zu 80% mit dem Partner harmoniere, ist es doch spitze.
    Bei den restlichen 20%,sind halt Kompromisse etc gefragt.

    Woher weißt du das so genau wie Ehen bei anderen laufen?
    Oder erlebst du das aus dem Fernsehen, aus Filmen etc?
    Ich kenne leider nicht soooo viele Leute um deren Ehen beurteilen zu können, aber ich persönlich kenne mehr Leute die noch verheiratet sind als Leute die sich haben scheiden lassen.
    Ich kann aber wahrlich nicht behaupten das ich weiß wie ihre Ehe "inside" läuft, da ich nicht bei ihnen wohne.
    Ich bin mir sicher das sich diese Leute auch oft uneins sind, aber das was man braucht ist, so wie ich mir das vorstelle, gegenseitiger Respekt denn der ist auch erstmal essenziell um tolerant zu sein, wenn jemand mal eine andere Meinung hat, diese auch mal zu respektieren anstatt dem anderen seine eigene Meinung aufzuzwingen.
    Es hängt hier aber auch davon ab wie verschieden man ist, und Menschen sind ja bekanntlich sehr verschieden, nicht nur ein Meinungen, auch im Temperament, im Stresslevel und in dem was man eigentlich will, in Vorlieben und Abneigungen und so weiter und auch im Geschmack.
    Es kann durchaus sein, das die Leute heute eine andere Vorstellung von Ehe haben als früher (auf welche art von Ehe von früher beziehst du dich denn eigentlich?)
    Früher schiehn Ehe nur dafür da zusein um eine art geregeltes Leben zwischen Mann und Frau bzw Familie zu gewehrleisten. Die Frau sollte Kinder werfen und sich quasi wie die Mama um den Mann kümmern, damit er arbeiten gehen kann, aber diese Zeiten sind vorbei.
    Es gibt sicherlich noch Leute wo das so ist, aber die meisten die ich bislang kannte waren beide berufstätig, hatten nicht immer Kinder und sowas wie die unterwürfige Frau die quasi alles für den Mann macht und kompromissbereit alles über sich ergehen lässt gab es da in keiner Familie wo ich schonmal so reinschauen durfte.
    In meiner Familie gab es das auch nie. Da haben alle immer gearbeitet, sogar zu Urgroßmutters Zeiten schon.
    Du weißt ja nicht ob die damals 80% gefühlte Harmonie tatsächlich Harmonie waren oder blinder Gehorsam dem Mann gegenüber (oder auch Frau sofern sie die dominante Person ist).
    Ich weiß von meinem Vater (man sah das an seinem Verhalten) das die Ehe zwischen ihm und meiner Mutter, aber auch zwischen ihm und seiner jetzigen Frau auch eher von harmonisch immar alles "ja-sagender" Unterwürfigkeit geprägt ist, weil es ihm zu stressig und zu nervig war zu wiedersprechen, aber immer nur Kompromisse machen, selbst wenn normale Diskussionen ohne Beleidigung und Gewalt möglich sind finde ich auch nicht gut. Man steckt dann ja doch wieder zurück und ist unzufrieden.
    Aber mein Vater kann scheinbar sich selbst keine Fehler eingestehen, und anderen schon garnicht, sonst hätte er nicht immer trotzig reagiert wenn meine Mutter mal recht hatte, sondern hätte das eingesehen und daraus gelernt. Dankbar dafür, das sie scheinbar nachdenklicher und auch vorrausschauender gehandelt hat als er war er auch überhaupt nicht.


    Ich glaube, jeder Mensch, versucht andere Menschen zu behandeln, wie er selber behandelt werden moechte.

    Nein das ist leider nicht so.
    Es gibt sehr viele Menschen die keine Rücksicht auf andere nehmen, aber selber erwarten das man sie mit Würde oder aufblickend mit Respekt behandelt.
    Ich denke schon das die Mehrheit gerne mit Respekt behandelt werden möchte, die einen mehr die anderen weniger, andere wiederum mehr als ihnen vielleicht sogar zustehen würde, aber leider behandeln die aller meisten einen nicht genau so wie sie selbst behandelt werden wollen. Die meisten scheinen meiner Erfahrung nach sich eher so zu verhalten, das sie andere die in einer Hirachie gesehen unter ihnen stehen, genau so behandeln, also nicht auf gleicher ebene. Sie fügen sich selbst in diese imaginäre Hirachie anstatt sie zu brechen, und den anderen auf die gleiche Ebene zu stellen wo sie selber sind.

    Ist der Benziner aber mit dem Dieseltreibstoff überfordert, wird er auch als der Schuldig gesehen,
    da das Verhalten nicht verstanden wird.

    Ich würde eher sagen das der Benziner einen Totalschaden bekommt. (das ist bei Autos glaube ich tatsächlich so)
    aber dieses Beispiel veranschaulicht ja sehr gut wie man sich da fühlt, wenn man etwas gezwungenermaßen ausgesetzt wird, womit man nicht zurecht kommt.
    Es macht einen kaputt.


    ei Probleme, ist die Hilfe halt meilenweit entfernt, da niemand sich mehr zuständig fühlt.

    Ist es nicht möglich für dich jemanden zu beantragen, der dich auf die Arbeit begleiten kann und denen dann den Sachverhalt erklärt?
    Ich weiß das es solche Helfer gibt, aber ich weiß jetzt nicht wie die namentlich sich nennen oder wo man die beantragen kann :?
    Aber das wäre doch ideal, die agieren auch als Vermittler zwischen dir un den anderen Mitarbeitern oder dem Vorgesetzten.


    Sie haben meiner Ansicht nach zwischenmenschliche Probleme, da sie nicht in der Mehrzahl sind und nicht wirklich kompatibel mit der Mehrheit der Menschen sind.

    Das ist teilweise richtig, teilweise nicht, denn ob man als Autist zwischenmenschliche Probleme hat hängt sehr von vom Autisten selbst ab ABER auch von dem mit dem man so reden oder umgeht, denn hier ist es nicht so das Autisten untereinander generell besser miteinander klarkommen.
    Ich denke das man egal ob autistisch oder nicht, generell schonmal besser mit einander klarkommt, wenn man sein Gegenüber besser einschätzen kann und versteht.
    Das geht aber nur, wenn man selbst als Autist sich selbst versteht, und auch andere verstehen lernt (wiso verhält sich eine Person bei XY etc) und der andere ebenfalls lernt warum man als Autist sich jetzt so und nicht anders verhält.
    Das macht schonmal vieles leichter.
    Jemand der als Nichtautist sagt "So ein Unsinn, das ist doch alles Kleinkindverhalten, der soll sich mal zusammenreißen" der ist selber stur und will nicht akzeptieren, das außer seiner Sichts und Gefühlsweise noch andere existieren.
    Genauso kann ein Autist auch so sein, wenn er denkt das er selbst anders ist aber garnnicht begreift warum. Man sollte als Autist (sofern man das kann, ich denke das hier die HFAs das eher verstehen und auch so weit von sich aus denken wollen um es zu verstehen) auch versuchen das verhalten anderer zu verstehen, das macht einem dann nicht immer gleich solche Gedanken wie "Ja die sind ja alle krank, haben keine eigene Meinung weil sie mit dem Strom gehende "Ja-sager" sind und denken ihr Leben wäre dann einfacher" oder sowas.
    Ich habe zB lange so über andere gedacht, verstand aber nicht was da hinter steckt. Ich hab immer nur gedacht, was die machen gefällt mir nicht, also mache ich es nicht. Ich hab mich lange nicht gefragt ob die das machen weil sie es mögen, bis ich dahinter kam das sie es teilweise nur machen weil andere es machen, was ich dann noch viel weniger verstand, denn etwas zu tun nur weil andere es tun finde ich bescheuert und unangenehm, aber sie scheinen da einem höheren Zweck zu folgen. So wie ich das sehe erhoffen sie sich bei anderen Gruppen besser anzukommen um ein Teil davon zu sein, und scheinbar ist das für Nichtautisten in den meisten Fällen ihr größter Wunsch, ein Teil von etwas zu sein.
    Das ist irgendwie verständlich, für mich aber nicht um jeden Preis. Wenn es für mich selbst unangenehm wird, hört es bei mir auf und ich mache es nicht mit, fertig.
    Das war schon immer so und ich halte das bei mir nicht zwangsläufig für autistisches Verhalten schlechthin sondern eher für einen Charakterzug, der sich mit anderen Verhaltensmustern erst zu etwas typisch autistischem vereint.

    Go bad or go home!

  • Klar gibt es menschen die gut zusammen passen, und sie sollten dann auch sowas wie eine Ehe führen wenn sie es wollen, aber das trifft auf wenige Menschen zu. Früher hat sich kaum einer scheiden lassen weil das in der katholischen Kirche eine Sünde ist, und die Gesellschaft versuchte dagegen zu wirken, es war nicht gern gesehen und mit Verachtung bestraft, das verzerrt den Blick und man denkt das früher die Leute besser mit einander klar kamen, aber das stimmt nicht.

    Dem stimme ich total zu!
    Früher gab es auch wirtschaftliche Gründe etc., aus denen man geheiratet hat und zusammen geblieben ist. Wenn die wegfallen, also, wenn man wirklich unabhängig ist, bleiben Liebe und tiefe Freundschaft. Und wenn es das eben nicht (mehr) gibt, muss ich ja nicht in einer Zwangsverbindung verharren.

    Wenn ich zu 80% mit dem Partner harmoniere, ist es doch spitze.
    Bei den restlichen 20%,sind halt Kompromisse etc gefragt.

    Mir geben eher die Beziehungen/Ehen zu bedenken, wo keine 20% passen und man bleibt trotzdem zusammen bis zum bitteren Ende oder Rosenkrieg.

    Ich habe nämlich gar nicht das Gefühl, dass sich die Mehrheit der Menschen schnell trennt. Ich habe in meiner letzten Beziehung wahrscheinlich früher Schluss gemacht, als es andere in der Situation gemacht hätten. Aber es gab für mich gute Gründe dafür und ich bin froh, mich so entschieden zu haben. Wenn 80% passen, ist das schon viel. Ich treffe solche Personen nie. Man ist ja so vielfältig.

  • Früher gab es auch wirtschaftliche Gründe etc., aus denen man geheiratet hat und zusammen geblieben ist. Wenn die wegfallen, also, wenn man wirklich unabhängig ist, bleiben Liebe und tiefe Freundschaft. Und wenn es das eben nicht (mehr) gibt, muss ich ja nicht in einer Zwangsverbindung verharren.

    Eben genau das auch, das hab ich auch schon gedacht aber wieder vergessen. Früher wurde überwiegend halt nicht NUR aus Liebe geheiratet und oft verfliegt dieses verliebt sein gefühl auch nach einer weile wieder. Ich finde zwar das das kein grund für eine Trennung sein muss, aber das das irgendwann weg geht, sollte einem vor einer Ehe auch klar sein. ich finde es eher ungewöhnlich wenn das Gefühl unendlich lang andauern würde XD

    Wenn 80% passen, ist das schon viel. Ich treffe solche Personen nie. Man ist ja so vielfältig.

    Wieviel Prozent wirklich passen, kann man als Aussenstehender eigentlich garnicht wirklich sagen, das sieht man erst wenn man Teil der Familie ist und auch mit denen zusammen wohnt, sonst bekommt man doch kaum was mit.
    Nach außen hin verhalten sich die Menschen oder Familien oft auch ganz anders als sie zuhause mit einander umgehen. Das trifft sicher nicht auf alle zu, aber auf die meisten nehme ich an.
    Ich denke aber auch das viele wenn einmal verheiratet, oft sich garnicht scheiden lassen.
    Es ist teuer zu heiraten, aber auch teuer sich wieder scheiden zu lassen, finanzielle Ungewissheit oder Absturz ist da nicht selten, viele haben Angst vor sowas und lassen es lieber, sogar wenn sie psychisch und/oder physisch misshandelt werden.

    Go bad or go home!

  • Wuerde nicht mal sagen, dass Autisten an sich zwischenmenschliche Probleme haben.

    Sie haben meiner Ansicht nach zwischenmenschliche Probleme, da sie nicht in der Mehrzahl sind und nicht wirklich kompatibel mit der Mehrheit der Menschen sind.

    Dem stimme ich absolut zu. Wobei es wohl wirklich stark auf den Einzelfall ankommt.

  • Eben genau das auch, das hab ich auch schon gedacht aber wieder vergessen. Früher wurde überwiegend halt nicht NUR aus Liebe geheiratet und oft verfliegt dieses verliebt sein gefühl auch nach einer weile wieder. Ich finde zwar das das kein grund für eine Trennung sein muss, aber das das irgendwann weg geht, sollte einem vor einer Ehe auch klar sein. ich finde es eher ungewöhnlich wenn das Gefühl unendlich lang andauern würde XD

    Wobei Verliebtsein verschwinden kann und Liebe bleiben.

    Wieviel Prozent wirklich passen, kann man als Aussenstehender eigentlich garnicht wirklich sagen, das sieht man erst wenn man Teil der Familie ist und auch mit denen zusammen wohnt, sonst bekommt man doch kaum was mit.

    Ich hatte das auch eher auf mich bezogen, dass ich niemanden treffe, wo 80 % passen. Wobei man, wenn man Menschen etwas kennenlernt, ja schon was mitbekommt und ich kann dazu sagen, die meisten in längeren Beziehungen sind unglücklich mit ihrem Partner.

    Ich denke aber auch das viele wenn einmal verheiratet, oft sich garnicht scheiden lassen.
    Es ist teuer zu heiraten, aber auch teuer sich wieder scheiden zu lassen, finanzielle Ungewissheit oder Absturz ist da nicht selten, viele haben Angst vor sowas und lassen es lieber, sogar wenn sie psychisch und/oder physisch misshandelt werden.

    :thumbup: Es ist aber nicht nur das Geld, sondern auch die Unfähigkeit, alleine zu sein.

  • Wenn ich nicht mehr kann, heisst es ich bin bogik.
    Soll aber bei anderen Rücksicht nehmen.
    Bin halt nicht richtig flexibel, wuerde es aber gerne ändern.

    Ich denke, es ist so, daß die Rücksicht nichts Starres ist, sondern flexibel ausgehandelt wird, oft sehr individuell wie z.B. bei der Ehe. Es gibt allerdings in vielen Bereichen klare Mehrheiten, und die sehen deine Rücksichtnahme nicht, so wie du ihre nicht siehst. Es ist also für beide Seiten anstrengend, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Stell es dir wie die vielen engen Straßen hier vor, die Radfahrer und Autofahrer gemeinsam nutzen müssen - da werden die meisten wohl von sich behaupten, daß sie mehr Rücksicht nehmen als sie "zurückbekommen".

    Ich denke nicht, daß du flexibel werden mußt, sondern daß du zwischen oberflächlichem Alltag und Privatleben unterscheidest:
    Im Alltag hältst du dich im Zweifelsfall an die "starren" dir bekannten Regeln (z.B. Guten Tag, bitte und danke), wenn du unsicher bist. Im Privatleben suchst du dir die am wenigsten anstrengenden Leute aus.

    Denn gegenseitige Rücksichtnahme ist für BEIDE Seiten viel zu anstrengend, wenn die Bedürfnisse einfach nicht zusammenpassen. Das ist wie der klassische Fall des Rentners und der Großfamilie, jeder Kompromiß ist immer noch eine Zumutung für beide Seiten. Der beste Fall wäre also, dicke Wände einzuziehen oder wegzuziehen. Genauso kannst du das für dich lösen:
    Trenne dich (nicht nur per Wand, sondern auch gedanklich-emotional) von allen, wo die gegenseitige Rücksichtnahme ständig über die Maßen anstrengend ist und zu wenig bemerkt wird. Umgib dich nur mit Menschen, mit denen der Kontakt angenehm ist und die Rücksichtnahme, die erforderlich wird, in einem guten Verhältnis zum Nutzen des Kontaktes steht.

    Was ich damit sagen will:
    Die Frage, wer wieviel Rücksicht (das bedeutet v.a. sich selbst zurücknehmen, die eigenen Bedürfnisse gerade zurückstellen, um Reibungen und Konflikte zu vermeiden) zu nehmen hat, ist auch unter "Normalen" kontrovers diskutiert und stark von den Werten abhängig. Such dir Leute, die ähnliche Werte wie du haben. :thumbup: :idea:

  • Wobei Verliebtsein verschwinden kann und Liebe bleiben.

    Ja das meinte ich auch.
    Viele Leute halten aber dieses Verliebtsein für Liebe und denken das Gefühl würde für immer bestehen bleiben.


    Wobei man, wenn man Menschen etwas kennenlernt, ja schon was mitbekommt und ich kann dazu sagen, die meisten in längeren Beziehungen sind unglücklich mit ihrem Partner.

    Hast du denn viel Zeit mit ihnen in ihrem Privatleben verbracht?
    Ich denke nicht das wenn man mal was mit jemandem unternimmt, wirklich weiß wie diese Leute so sind bzw wie sie mit einem Partner alltagsmäßig zusammen leben.
    Ich war damals sehr oft bei meinem besten Freund zuhause, hab die Eltern kennen gelernt, aber wusste dennoch nicht was da bei denen tatsächlich abging wenn ich nicht dabei war.
    Der Junge erzählte mir das er oft mit seiner Mutter aneinander gerät und sie keine andere Meinung außer ihre eigene akzeptiert und dann ins Gewissen redet so vonwegen "Jetzt bist du auch noch gegen mich" und sowas, oder das sie über mich sehr schlecht und beleidigend redete wenn ich nicht da war.
    Ich glaube in seltenen Fällen wurde sie auch handgreiflich. Da war mal eine Situation wo er wegen einer 4 in einer Mathearbeit nicht nachhause wollte und ich extra mit gehen musste weil er zu viel Angst hatte.
    Wenn ich bei denen war, hat sich die Mutter ganz normal und höflich verhalten.

    Es ist aber nicht nur das Geld, sondern auch die Unfähigkeit, alleine zu sein.

    Meinst du emotional allein?
    Das kann natürlich sein. Damit hab ich nicht wirklich Probleme.
    Ich brauche zwar auch sowas wie Hilfe und so weiter, aber ich bin im Moment auch allein hier wie eigentlich fast jeden Tag die Mehrheit des tages aber ich vermisse nichts.
    Meine Mutter sehe ich nur am Abend und an ein paar Tagen den ganzen Tag in der Woche, das ist für mich mehr als okay.
    Das mag bei anderen Menschen ganz anders sein, daran habe ich garnicht gedacht.

    Go bad or go home!

  • Hast du denn viel Zeit mit ihnen in ihrem Privatleben verbracht?
    Ich denke nicht das wenn man mal was mit jemandem unternimmt, wirklich weiß wie diese Leute so sind bzw wie sie mit einem Partner alltagsmäßig zusammen leben.

    Wenn es dir jemand direkt sagt, weißt du es ;) . Davon abgesehen, dass ich negative Stimmungen sehr gut mitbekomme. Ich merke mehr als andere. (Auch wenn ich es dann nicht unbedingt erklären kann). Mich hat es zB nicht verwundert, dass eine gute Freundin mit ihrem Freund plötzlich Schluss gemacht hat, obgleich sie immer behauptet hat, wie zufrieden sie mit ihm ist. Mir ist erstens aufgefallen, dass sie eigentlich nicht zusammen passen und zweitens habe ich es einfach gespürt. Kann ich nicht immer rational erklären. Und dann hat sich herausgestelllt, dass sie selbst schon länger Zweifel hatte, hat sich aber alles schöngeredet.

    Meinst du emotional allein?

    Alleine Dinge zu tun, meine ich. Emotional alleine sind Menschen in schlechten Beziehungen ja auch. Aber sie müssen nicht alleine wohnen, nicht alleine verreisen etc.

  • Davon abgesehen, dass ich negative Stimmungen sehr gut mitbekomme.

    Dafür fehlen mir vermutlich dann einfach die sogenannten Antennen XD
    Ich bin schon froh wenn ich deutlich sagen kann das ich jemanden sympatisch oder unsympatisch finde.


    Aber sie müssen nicht alleine wohnen, nicht alleine verreisen etc.

    Man kann ja auch eine WG auf machen oder mit Freunden verreisen.
    Wenn es nur um das nicht allein sein im Sinne von mit anderen Menschen zusammen sein geht, gibt es da viele Möglichkeiten, die eventuell sogar erfüllender sind als mit einem Partner zusammen zu leben mit dem es nicht gut läuft und wo man dann tatsächlich emotional allein ist, was ich viel schlimmer finde.
    Das sehe ich aber persönlich so. Ob das andere auch so sehen weiß ich nicht. Ich habe für mich nur festgestellt, das ich mich wohler mit mir selbst fühle, als in "schlechter" gesellschaft, aber das man sich in "guter" Gesellschaft natürlich durchaus auch wohlfühlen kann.

    Go bad or go home!

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