Welchen Wert hat diese „Diagnose/Diagnostik“?

  • Hallo zusammen,
    letze Woche war nun der Termin zur Diagnostik.

    Ich hab es im Titel oben in „“ gesetzt, weil es ein Autismusinstitut ist und eigentlich keine offiziellen Diagnosen vergeben werden (keine Ärzte, obwohl die Therapeuten/Psychologen dort wohl mehr erfahrensten ASS haben).

    Ich musste im Vorfeld 2 Bögen ausfüllen (lassen) und zurück schicken.
    Dort war es relativ entspannt. Es gab eigentlich nur ein Gespräch und mehrere Bildkarten mit sozialen Situationen und 1 Bildergeschichte, die ich beschreiben sollte.

    Abschließend kam er zu dem Schluss, dass ich wohl im Spektrum bin.
    Bericht folgt im Laufe der nächsten Wochen.

    Ich frage mich nun, inwieweit diese Diagnose schlüssig ist, wenn eigentlich nur auf ASS getestet wird!?
    Meine ADS Diagnose wurde zumindest im Gespräch nicht beachtet.

    Auffällig waren für ihn eindeutig der Blickkontakt, sensorische Besonderheiten, mein Fingerkneten und meine Schwierigkeiten mit dem aufschlüsseln der Situationen auf den Karten und bei der Bildergeschichte.
    Allerdings gibt es keine Spezialinteressen.
    Und ich verstehe intuitiv, wenn jemand was anderes meint als er sagt.

    Was meint ihr?

    Ach so, AQ hatte ich 37 Punkte und der Bogen meiner Mutter war wohl auch auffällig „genug“.

  • http://www.autismus-langen.de/

    Ich glaube, das ist doch schon seriös.

    "Eine diagnostische Einschätzung in unserem Institut wird deshalb nur durch besonders erfahrene KollegInnen durchgeführt und umfasst zwei 1,5 bis 2-stündige Termine (falls erforderlich finden auch drei Termine statt).
    Ergebnis ist eine fundierte psychologische Einschätzung in Bezug auf das Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung.
    Für viele rechtliche Ansprüche und Fragestellungen ist jedoch eine fachärztliche Diagnose (Facharzt für Psychiatrie) erforderlich, eine solche Diagnosestellung ist in unserem Institut nicht möglich."

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Seriös schon. Aber das Institut ist auf Autismus-Therapie spezialisiert, die Diagnostik durch einen Pädagogen wird nirgends anerkannt.

    Mir ging es eigentlich eher um die „Echtheit“ der Diagnose als um die „rechtliche“ Seite.
    Der Herr, der mit mir die Testung gemacht hat, ist Psychologe.
    Bei meinem Sohn war es ein Psychotherapeut, nur hat da der Chefarzt unterschrieben.


    Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt!?

    Einmal editiert, zuletzt von Eva39 (6. November 2018 um 16:46)

  • Wie kann es denn bei einer Diagnose Echtheit geben? Solange es bei keine standardisierten, quantitativen Messmethoden gibt, ist eine Diagnose weder echt noch richtig noch falsch noch sonst irgendwas. Die Ärzte haben ja auch keine magischen Erkenntnisse und Fähigkeiten, die versuchen, die Diagnosekriterien eben gemäß ihres Wissensstandes und ihren Erfahrungen anzuwenden.

  • Hm, ich denke, es passt schon.Die ADS Diagnose macht mich unsicher.
    Ich überdenke alles 100-mal, versuche immer 100% sicher zu sein. Das geht natürlich nicht.

    Die Diagnosen schließen sich nicht aus und irgendeine Form von Sicherheit kann es nicht geben. Ich weiß, dass das hart klingt, aber es gibt keine 100 % klaren Antworten.

    Was würde passieren, wenn deine Diagnose nicht "echt" ist? Die Probleme wären doch immer noch da, oder?

  • Wie kann es denn bei einer Diagnose Echtheit geben? Solange es bei keine standardisierten, quantitativen Messmethoden gibt, ist eine Diagnose weder echt noch richtig noch falsch noch sonst irgendwas. Die Ärzte haben ja auch keine magischen Erkenntnisse und Fähigkeiten, die versuchen, die Diagnosekriterien eben gemäß ihres Wissensstandes und ihren Erfahrungen anzuwenden.

    Schon klar, deshalb hatte ich Echtheit in „“ gesetzt.

  • Die Diagnosen schließen sich nicht aus und irgendeine Form von Sicherheit kann es nicht geben. Ich weiß, dass das hart klingt, aber es gibt keine 100 % klaren Antworten.
    Was würde passieren, wenn deine Diagnose nicht "echt" ist? Die Probleme wären doch immer noch da, oder?

    Das es keine 100% gibt, ist ja mein Dilemma ;)
    Ich denke, ich recherchiere, ich wäge ab. Und komme wieder zum Anfang :roll:

    Mein Sohn hat auch beide Diagnosen.
    Also scheint es bei mir auch so zu sein.

    Natürlich sind die Probleme so oder so da!

    Wahrscheinlich muss sich das erstmal setzen.

  • Ich weiß genau, was du meinst, ich bin sehr oft in einer zwanghaften Grübelschleife gefangen, das stellt eine extreme Belastung im Alltag dar. Am besten sind wirklich Sport, Ablenkung und Entspannung :) Ich habe auch einen Thread zum Thema Grübelzwang und zwanghaftes Recherchieren, ich verlinke dich da mal.

  • Ich weiß genau, was du meinst, ich bin sehr oft in einer zwanghaften Grübelschleife gefangen, das stellt eine extreme Belastung im Alltag dar. Am besten sind wirklich Sport, Ablenkung und Entspannung :) Ich habe auch einen Thread zum Thema Grübelzwang und zwanghaftes Recherchieren, ich verlinke dich da mal.

    Genau so ist es! Ich kann dann einfach nicht aufhören zu denken!

  • Genau so ist es! Ich kann dann einfach nicht aufhören zu denken!

    Ich hab das leider mehr mal am Tag. Einige spontane Vorschläge: Mach Handy/Laptop/PC aus, geh raus und renn oder jogg solange, bis du wirklich erschöpft bist, hör dir ein Entspannungsvideo an, schau dir eine Serie an...

    Denn wenn man in einer Grübelschleife gefangen ist, kommt man mit weiterem Nachdenken nicht raus.

    Einmal editiert, zuletzt von seven_of_nine (6. November 2018 um 18:10)

  • Ja, sie dürfen das. Aber anerkannt wird es wohl nicht.

    Meines Erachtens ist das (wenn du da mit einem Psychologen gesprochen hast) eine Verdachtsdiagnose und damit kann man eventuell noch zu anderen Stellen gehen um dann ggf bessere Chancen auf eine richtige "Durchleuchtung" von Fachärzten zu bekommen die damit sich besser auskennen/bessere Mittel zur Untersuchung etc haben.
    Meine Psychologin kann ja auch Diagnosen stellen, sie muss lange Berichte schreiben und dann eine Diagnose stellen die das alles zusammen fasst.
    Mit diesem bericht könnte man dann diverse Hilfe bekommen, je nachdem was es für eine Diagnose gibt. In meinem fall zu besagter Psychologin ist das Transgender. Ohne ihre Diagnose, hätte ich beim Endokrinologen keine Hormonspritzen bekommen, denn ohne Diagnose kann der das nicht machen oder will es nicht, so genau weiß ich das nicht wie das rechtlich ist, oder ohne diese Diagnose würde man mir keine Mastektomie bezahlen (Versicherung) und ich müsste das selber bezahlen.
    Anerkannt sich diese Diagnosen schon, aber es kommt drauf an welche Therapie du anstrebst.

    Go bad or go home!

  • @RegenbogenWusli

    Ich strebe keine Therapie an! Ich komme ganz gut zurecht.
    Ich könnte mit meiner ADS Diagnose ja auch Therapien machen.

    Mir geht es hauptsächlich um das Wissen ob oder ob nicht. Ich möchte auch keine „offizielle“ Diagnose.

    Mir recht es eigentlich auch, wenn der Psychologe sagt, dass ich im Spektrum bin oder eben nicht.
    Was dann im Bericht steht, wahrscheinlich V.a. Ist ja wieder was anderes.

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