Gibt es einen Film/eine Serie über weibliche Autisten?

  • Hallo da :) !

    Habe gerade den Thread über "The good doctor" entdeckt, auch wenn ich nicht glaube, dass die Serie etwas für mich ist.

    Dann habe ich mal darüber nachgedacht, wie und wo es Serien über Autisten gibt und mir sind nur welche mit Männern eingefallen.

    "The good doctor", wie gesagt, und ich bin auch der Meinung, dass die Darstellungen von Sherlock Holmes in "Sherlock" als auch in "Elementary" autistische Züge haben. Wobei ich "Elementary" da viel besser, lebensechter und weniger klischeehaft finde. Und dann gibt es natürlich auch noch "Atypical", die Serie, aufgrund derer sich mein eigener Autismusverdacht erhärtet hat, auch wenn auch dieses Serie gemischte Kritiken bekommen hat.

    Aber mir ist keine eingefallen mit einer autistischen Frau.

    Gibt es das nicht? Habe ich etwas übersehen?

    Man könnte vielleicht "Seven of nine" von Voyager nehmen, wobei sie ja aufgrund der Assimilation durch die Borg so geworden ist, wie sie ist. Daher passt es auch vom Verhalten her nicht 1:1, obwohl sie wohl der mediale Charakter ist, der am ehesten drankommt.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Als Film empfehlenswert: "Du gehst nicht allein", das ist ein Biopic über Temple Grandin.

    Als Serie gibt es "Die Brücke- Transit in den Tod" (Krimi). Da ist die Kommissarin Saga Noren Autistin.

    Gibt sicher auch noch weiteres, du kannst ja mal in entsprechende Threads hier im Forum schauen, aber das sind die zwei Sachen, die mir ad hoc einfallen.

  • Hm... mir fällt gerad auf, wo ich mal so intensiv darüber nachdenke, dass es bei Star Trek eigentlich immer um Charaktere geht, die ein bisschen anders sind, und sich trotzdem in die Gemeinschaft einfügen können - weil die Gemeinschaft auf sie zugeht und auch sie selbst Vieles erlernen, durch die Hilfe der anderen.

    Spock
    Data
    Wesley Crusher
    Odo
    Seven of nine

    Vermutlich hat mich Star Trek deshalb schon immer angezogen, vielleicht ging es anderen auch so? Dann könnte das auch ein Mitgrund dafür sein, dass Enterprise und Discovery nicht so erfolgreich geworden sind wie frühere Serien, weil meiner Meinung nach dieses Thema dort nicht so stark aufgegriffen wird wie in früheren Serien.

    Ob Gene Roddenberry wohl ein bisschen autistisch war? Ich habe mal gehört, dass er selbst sich wohl in der Figur von Wesley Crusher verwirklicht sah. Er war ein Vordenker.

    Das ist ja fast Stoff für einen eigenen Faden :d . Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

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  • Ah, cool, danke @Moi und @Willowtree!

    Das muss ich mir mal ansehen :)!

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Oh, ich mag Sigourney Weaver! Den sehe ich mir bestimmt mal an :)!

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Vermutlich hat mich Star Trek deshalb schon immer angezogen, vielleicht ging es anderen auch so?

    Ja, ich bin auch der Ansicht, dass dies einer der Gründe ist, warum sich Autisten für Star Trek interessieren.

    Andere Gründe, die mir einfallen:

    • es gibt viel Technik in Star Trek und auch unter Aspies gibt es viele Technikbegeisterte
    • der utopische, eskapistische Charakter der Serie -> Entfliehen in eine ganz andere, entfernte Welt (im Gegensatz zum Beispiel zu einer Highschool-Serie, die eine idealisierte Form der echten Welt zeigt)
    • Die Geschichten in ST sind logisch aufgebaut und einfach zu verstehen (zumindest bis Discovery?), die Beweggründe der Charaktere sind gut nachvollziehbar, es gibt relativ wenige Subtilitäten. Star Trek ist eher auf philosophischer Ebene anspruchsvoll.
    • Die Hauptfiguren sind gut voneinander unterscheidbar und einfach zu merken, die Personen sprechen deutlich, ohne Sprachfehler und ohne Slang.
  • Danke @hä?

    @seven_of_nine

    Warum dachte ich mir schon, dass du bestimmt auf meinen Kommentar zu Star Trek antwortest :d ?


    Ja, ich bin auch der Ansicht, dass dies einer der Gründe ist, warum sich Autisten für Star Trek interessieren.
    Andere Gründe, die mir einfallen:

    • es gibt viel Technik in Star Trek und auch unter Aspies gibt es viele Technikbegeisterte
    • der utopische, eskapistische Charakter der Serie -> Entfliehen in eine ganz andere, entfernte Welt (im Gegensatz zum Beispiel zu einer Highschool-Serie, die eine idealisierte Form der echten Welt zeigt)
    • Die Geschichten in ST sind logisch aufgebaut und einfach zu verstehen (zumindest bis Discovery?), die Beweggründe der Charaktere sind gut nachvollziehbar, es gibt relativ wenige Subtilitäten. Star Trek ist eher auf philosophischer Ebene anspruchsvoll.
    • Die Hauptfiguren sind gut voneinander unterscheidbar und einfach zu merken, die Personen sprechen deutlich, ohne Sprachfehler und ohne Slang.

    Ich denke, Star Trek ist halt cool für alle Menschen, die sich ein bisschen anders fühlen.

    Ja, das mit der Technik stimmt. Bei mir ist das nicht so stark ausgeprägt, aber ich finde es gut, dass die physikalischen Grundlagen für bestimmte Vorgänge genau bezeichnet und erklärt werden. Das ist mir generell wichtig bei Science Fiction.

    Ja, irgendwie ist Star Trek schon eine Utopie. Eigentlich ist sie ein Beispiel einer bargeldlosen Gesellschaft (die Ferengi und ihr Latinum mal ausgenommen), die fast kommunistisch aufgebaut ist. Die Ferengi z.B. zeigen ja eigentlich auch, wie schädlich der Kapitalismus ist. Es ist fast ein bisschen wie eine Fabel, in der die Tiere negative Dinge tun, wobei die Tiere z.B. den Adel darstellen sollen.

    Ja, Star Trek ist auf jeden Fall auf philosophischer Ebene anspruchsvoll. Ich finde es auch immer interessant, wenn es Mal Folgen über Ethik, Krieg und Moral gibt.

    Dass die Charaktere bei Star Trek besonders deutlich sprechen, ist mir vorher nie aufgefallen, aber jetzt, wo du es sagst...

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Als Serie gibt es "Die Brücke- Transit in den Tod" (Krimi). Da ist die Kommissarin Saga Noren Autistin.

    Die Brücke - Transit in den Tod.

    Ich finde, die Protagonistin ist in dieser spannenden Krimiserie weniger überzeichnet dargestellt als viele andere Autisten in Filmen.


    Auch ich kann diese Serie unbedingt empfehlen :thumbup: . Die vierte und letzte (?) Staffel ist auch schon erschienen, ab dem 18.11. (!!!) soll sie im ZDF ausgestrahlt werden. :cryforjoy:

    Die Schauspielerin Sofia Helin hat sich vor den ersten Dreharbeiten mal mit Aspies, die dazu bereit waren, getroffen, um mit ihnen zu reden und um sich zu informieren und anschliessend hat sie sich in einem Interview erschüttert darüber gezeigt, wie sehr Aspies von der "Standardwelt" und dem "Standardleben" ausgeschlossen sind.

  • Ich finde bei Star Trek auch wichtig, dass es so eine Vorreiterrolle hat.

    - der erste Kuss von einem weißen und einem schwarzen Menschen im Fernsehen

    - schon in den 90ern große weibliche Hauptrollen (eigentlich war das ja schon für die Originalserie geplant, aber Gene Roddenberry hatte es beim Produzenten nicht durchbekommen)

    - eine natürliche Darstellung einer homosexuellen Beziehung (wobei das auch schon andere gemacht haben, aber trotzdem)

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • @Humorist

    Oh, das finde ich gut, dass sie gut recherchiert hat. Ich sehe es mir mal an.

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • - schon in den 90ern große weibliche Hauptrollen (eigentlich war das ja schon für die Originalserie geplant, aber Gene Roddenberry hatte es beim Produzenten nicht durchbekommen)

    Ja, wobei man sagen muss: Auf die USA bezogen. Ich meine, Raumpatrouille Orion aus Deutschland war zur selben Zeit wie TOS und Frauen hatten da Hauptrollen und total viel zu sagen, während TOS nur Uhura in einer Nebenrolle hatte und vergleichsweise sexistisch war.

  • Ich meine, Raumpatrouille Orion aus Deutschland war zur selben Zeit wie TOS und Frauen hatten da Hauptrollen und total viel zu sagen


    Ja, durchaus, aber andererseits waren sie wieder auch nur Vorzimmerdamen und in Episode 5, "Kampf um die Sonne", wird der Planet Chroma zwar matriarchalisch regiert, aber was "McLane" da an chauvinistischem Schwachsinn von sich gibt, ist fast unerträglich. Der Schauspieler Dietmar Schönherr hat sich aber später dann auch, ohne dazu aufgefordert zu sein, ausdrücklich dafür entschuldigt.

  • In Navy CIS der Charakter Abby hatte wie ich finde einige autistische Züge. Jemand hatte das mal ganz nett zusammen gefasst:

    https://autistic-aesthetic.tumblr.com/post/136528704…cis-is-autistic

    Ich habe nur einige Folgen bisher gesehen, aber Abby war der Charakter mit dem ich mich sofort identifiziert habe.

    Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave. - Friedrich Nietzsche
    Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen. - Voltaire

  • @Humorist

    Nein, das ist doch nett, nicht merkwürdig :) !

    @seven_of_nine

    Bei Raumpatrouille Orion kenne ich nur die erste Folge, also kann ich nicht viel dazu sagen. Ich erinnere mich da aber irgendwie nur an Männer. Vermutlich hatten dann später Frauen noch größere Rollen? Ich muss da mal wirklich drüber nachdenken. Aber es kann gut sein, dass das in Deutschland und/oder Europa auch schon früher anders war, dass schon früher Frauen große Rollen hatten. Beim Tatort z.B., ermitteln ja meist eine Frau und ein Mann, oder? War das schon immer so?

    @Liramlis

    Hm... ich habe auch erst 1 oder 2 Folgen von Navy CIS gesehen und da nie so auf Abby geachtet, da die Serie nicht so mein Fall war. Aber danke für den Tipp :)!

    Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind. - Sir Arthur Conan Doyle

  • Bei Raumpatrouille Orion kenne ich nur die erste Folge, also kann ich nicht viel dazu sagen. Ich erinnere mich da aber irgendwie nur an Männer. Vermutlich hatten dann später Frauen noch größere Rollen? Ich muss da mal wirklich drüber nachdenken. Aber es kann gut sein, dass das in Deutschland und/oder Europa auch schon früher anders war, dass schon früher Frauen große Rollen hatten. Beim Tatort z.B., ermitteln ja meist eine Frau und ein Mann, oder? War das schon immer so?

    Ich hab's auch nicht mehr super genau im Kopf, werde mir die Folgen in den nächsten Wochen noch mal daraufhin anschauen :) Mehr Redeanteil hatten Frauen auf dem Schiff auf jeden Fall als bei TOS.

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