Ich hab den Titel mal etwas spezifischer gewählt, weil vielleicht jemand anderes hier schon etwas ähnliches gemacht hat oder noch machen will und man es nicht verwechseln soll.
Also, erstmal als Vorwort, der Thread ist kein Buch oder Poesie, er dient lediglich dazu erlebte Dinge die man unbedingt mal loswerden muss fest zu halten, und das noch am gleichen Tag wo es passiert ist, denn leider neige ich dazu alles nach einer Weile komplett oder teilweise wieder zu vergessen und in anderen threads wo andere über ähnliches berichten kann ich dann meist garnichts aus eigener Erfahrung dazu sagen obwohl ich genau weiß das ich gewisse Situationen selber kenne, aber wie gesagt zwecks mangelnder Erinnerung nichts dazu beisteuern kann.
Das hat mich schon länger genervt.
Aus den grund mache ich diesen thread hier wo ich meine persönlichen Erlebnisse die ich durch oder wegen Autismus erlebe und durchlebe quasi, denn nicht alle sind schön.
Ich will euch nicht verbieten hier auch etwas zu schreiben, aber wenn, dann bitte nur Beitragrelewanntes und nicht ein eigenes Tagebuch in meinem Tagebuch anlegen
Dafür könnt ihr ja eigene Threads aufmachen.
Also Replies und Diskussionen zu dem was ich hier Erlebtes niederschreibe sind durchaus gewünscht, es kommen allerdings immer wieder mal neue komplett andere Erlebnisse hinzu, also bitte nicht wundern wenn vorher über was anderes gesprochen wurde
Diverse Erlebnisse mit Tag und Datum folgen unten.
Viel Spaß beim Lesen, vielleicht findet sich der ein oder andere ja in diversen Dingen wieder oder kennt sowas auch.
Für andere die keinen Autismus haben, diverse Situationen aber auch kennen, und nicht für schlimm oder sonst was empfinden und sich jetzt wundern wie man sich über sowas so viel den Kopf zerbrechen kann, ich versuche es auch zu beschreiben was ich denke, nicht nur was passiert ist.
Vielleicht hilft das für Aussenstehende ja sich ein besseres Bild über die Situation, die Gefühle und auch das Denken dem ich nunmal machlos unterliege zu machen.
Ich kann mir nämlich vorstellen das das ein oder andere für Nicht-autisten fast schon lächerlich albern und übertrieben anhört, aber für mich stellt es ein Problem dar.
So viel dazu.
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Und hier ist auch schon das aller erste Erlebnis das ich niederschreiben möchte.
Ich schreibe nichts auf was früher mal passiert ist. Sinn und Zweck der Sache ist es, Erlebtes so frisch und adäquat wie möglich wiederzugeben, darum bringt es nichts im Vorgestern herumzukramen (RW)
Freitag 21. 09. 2018
Heute habe ich wieder bei der Frau unten in der Wohnung sauber gemacht, wie jeden Freitag eigentlich.
Als ich zu ihr in die Wohnung kam, wollte sie gleich das ich was mache was ich sonst nicht mache.
Das war ungewöhnlich und fühlte sich gleich leicht verunsichernd in mir an, aber wie meist alles lies ich das auf mich zukommen.
Sie zeigte mir die Waschmaschine und sagte das ich da drunter sauber machen soll.
Also schoben wir zusammen die Waschmaschine zur Seite.
Über die Jahre hat sich dort einiges an Dreck angesammelt.
Sie sagte noch, das sie sich darüber schon länger ärgert das sie das nicht mehr selber kann.
(bei der Bemerkung fragte ich mich wie oft sie das früher als sie das noch konnte wohl gemacht hat)
Als die Waschmaschine nun von der Wand abgerückt war sah man auf dem Boden (Badezimmer mit Fliesenboden) einen Belag aus Staub. Die Wandfliesen waren sauber, jedenfalls sah man da nichts.
Sie bat mich einen Feger auf dem Putzschrank zu nehmen, da hingen allerdings 2 davon herum. Ich hielt den einen in der Hand und sie wollte aber den anderen, sagte aber nur "Nein den Teppichfeger" oder sowas.
Konnte mit dem Wort nichts anfangen aber da dort nur noch ein anderer hing, meinte sie wohl den, was auch so war.
Der fühlte sich etwas kratziger an.
Sie nahm ihn und bürstete damit die Rückseite der Waschmaschine ab, und es fiehlen die Staubkrümel auf den Boden.
Ich sagte das müssen wir erstmal wegsaugen und holte den Staubsauger.
Nach dem Saugen machten wir Spülwasser in einen Eimer und sie hatte da mehrere Lappen herumliegen, die sie wohl vorsorglich schon auf die Spüle legte.
Ich kapierte nicht sofort welchen der Lappen wir nehmen sollten. Einen zum Schrubben und einen anderen für die Fliesen.
Zuerst habe ich die Fliesen mit dem kleineren Lappen abgewischt und dann mit einem Viledalappen abgewischt.
Dann meinte sie noch das ihr ein Löffel in die Heizung daneben gefallen sei und ich da unten an einer Klappe schauen soll ob der da drin ist um ihn wieder rauszuholen.
Dazu meinte sie das man die Klappe irgendwie herunter drücken kann.
Sie hat sich so undeutlich ausgedrückt das ich zuerst dachte das sie der vordere Verkleidung der Heizung meint.
Sie hat keine typischen Rippenheizungen sondern noch so alte Kästen mit metallischer Verkleidung.
Als ich fragte ob sie die Verkleidung meint sagte sie "Nein, da unten ist eine Klappe" und fasste da drann. Ich versuchte das auch aber da ließ sich nichts "herunter drücken".
Da war nur eine art Lasche die man leicht zusich ziehen konnte aber ohne das da was auf ging.
Sie sprach immer wieder über das "Ja Sie müssen das drücken" und ich sage so "Das kann man nicht drücken, nur ziehen und das geht nicht, das bewegt sich kaum".
Und sie sagt weiter "Ja drücken "Sie doch mal" und ich sagte "Ich verstehe nicht wie Sie das meinen" weil ich ja keine Ahnung haben kann wie der Mechanismus da funktioniert.
Sie sagte dazu "Ja dann sind Sie zu dumm um das zu verstehen"
In dem Augenblick war ich schon etwas geplättet (RW)
Ich war am überlegen wie ich reagieren soll denn gekränkt fühle ich mich schon.
Sie lenkte mich dann aber ab und sagte das im Wohnzimmer an der Heizung das auch geht und ich habe es da auch ausprobiert.
Die Heizung im Wohnzimmer ist breiter und da hab ich diese Klappe auch durch hinten hoch drücken öffnen können. Dort kommte man die Lasche besser fassen weil die Heizung höher hängt.
Im Badezimmer kam man nur mit den Fingern unter die Heizung, darum klappte das kaum.
Ich hab dort jedenfalls keinen Löffel gefunden.
Dann fing ich an zu putzen.
Natürlich hat sie mich hier auch nicht allein gelassen (genervt mittlerweile).
Ich sagte ihr, ich würde jetzt mit dem nassen Schrubber ohne Tuch den pappenden Staub ablösen.
Sie meinte aber ich solle das Wasser aus dem Eimer da drüber schütten.
Zugegeben hab ich mir das nicht zugetraut, weil ich nicht den halben Raum unterwasser seltzen will.
Das hab ich ihr auch gesagt und sie meinte dann nur "Sie sind aber keine Putzfrau?" in einem fragenden und gleichzeigtig aussagenden Tonfall.
Ich wusste nicht ob das ein Vorworf sein soll oder nicht.
Ich sagte nur "Nein bin ich nicht, ich hab das ja nicht gelernt".
Sie meinte dann "Ja aber Sie müssen doch oben ihre Wohnung auch putzen".
Ich sagte dazu das das meinste meine Mutter macht.
Sie meinte dazu das ich das ja auch können muss wenn ich alleine bin was ich auch verstand.
Ich sagte dazu nur das das bei mir auch sauber wird, ich mache es halt nur anders.
Am liebsten hätte ich ihr gesagt das man das auf verschiedene Weisen kann und man nicht nur eine Variante von Putzen nehmen muss aber das ist mir in dem Augenblick nicht eingefallen.
Dann als das alles aufgewischt war, haben wir die Waschmaschine wieder an die Wand geschoben.
Sie meinte das sie immer 9 Fußbodenkacheln von der Wand gegenüber abstand hat. So haben wir sie auch hingestellt.
Der Fußboden wo sie nun vorrübergehend stand war nun dreckig und sie meinte wir holen neues Putzwasser.
Also sind wir wieder in die Küche mit dem Eimer und den Lappen.
Alles auswaschen, und dann wollte ich Putzmittel in den Eimer tun aber das wollte sie nicht. Sie meint das schäumt.
Das mag sie scheinbar nicht.
Also hab ich den Eimer so nur mit Wasser voll gemacht, und als er gut halbvoll war wollte ich das Wasser abstellen aber sie meinte das sei zu wenig Wasser.
Der Eimer war fast komplett voll und dann tat sie das Spülzeug rein und rührte es mit dem Lappen um.
Dann wischte ich mit dem Schrubber und Wasser auf dem Fußboden über eh schon nicht dreckige Fliesen (da dort jede Woche eh gewischt wird) und fragte mich warum...
Ich habe nur gehofft das ich das jetzt nicht jede Woche so machen muss weil das ein dermaßen großer Aufwand ist
Dann war ich endlich damit fertig und begann mit meiner eigentlichen Aufgabe die ich sonst auch immer mache.
Später irgendwann unterbrach sie mich aber wieder und meinte die Waschmaschine würde schief da rum stehen.
Ich kam zu ihr und schaute mir das an. An einer Ecke stand die tatsächlich etwas weiter von der Wand weg als an der andere, aber das war die Seite die sie natürlich NICHT meinte.
Ich hab nur gedacht ich werde noch wahnsinnig wegen der paar Milimeter die eh keinem auffallen und auch niemanden behindern.
Also ruckelte ich hier und da irgendwie willkürlich an dem Teil herum so das es etwas näher an der Wand stand und dann war es okay für sie, auch wenn sie jetzt keine 9 Fliesen sondern nun 9,5 Fliesen weit von der Wand gegenüber weg stand.
Das war heute sehr stressig für mich. Zum Glück habe ich solche Momente selten mit der Frau weil sie mich größtenteils doch allein lässt bei der Arbeit, aber mit ihr zusammen arbeiten geht garnicht, man hat die ganze Zeit das gefühl man macht irgenwas falsch oder nicht richtig genug für sie weil sie so ober-perfektionistisch ist.
Das war jetzt mein heutiges Erlebnis.
Wer weiß was mir morgen passiert...