Könnt ihr ein wechselseitiges Gespräch führen?

  • Wäre durchaus möglich. Gibt es denn nonverbale Unterschiede zwischen einem "normalen" Lächeln und einem "Flirt-Lächeln"?

    Ja, das kenne ich. Bei Personen, die mir schon länger bekannt sind und mit denen ich oft Kontakt habe, fällt es mir leichter. Bei anderen Personen ist es für mich auch harte "Kopfarbeit".

    Das ist eine gute Frage. Vom Gefühl her hatte ich zurückgelächelt. Allerdings weiß ich nicht, ob sich meine Mundwinkel deutlich genug verändert hatten, sodass es wie ein Lächeln aussah. Ob es noch ein zusätzliches nonverbales Signal ihrerseits gegeben hatte, falls mein Lächeln wahrgenommen wurde, weiß ich nicht. Ist es denn so üblich?

    Ich habe mal gelesen, dass es einen bestimmten, sehr kurzen Zeitrahmen für einen angemessenen Augenkontakt während eines üblichen Gesprächs gibt - nur einen Bruchteil einer Sekunde etwa. - Schaut man öfter auch wiederholt und nur ein wenig länger als üblich, dann wird das im positiven Fall wohl als Interessensbekundung an der Person gedeutet. - Mir ist dieser Hickhack allerdings erspart geblieben, da ich meine Frau per Email für mich gewonnen habe :m(: . Ich irritiere wohl auch manchmal Frauen, wenn ich zu lange gucke und es löst eine Reaktion aufgrund der missverstandenen Signale meinerseits aus.
    Mein Lächeln habe ich früher vorm Spiegel geübt bzw. einstudiert. Ich denke, dass es jetzt ganz natürlich wirkt - nur wenn es mir zuviel wird, dann habe ich dafür keine Kraft mehr, dann reicht es für solche Anstrengungen die Mimik unauffällig zu halten, nicht mehr.

    Ich denke, dass man durch die andere Art der Kommunikation, die man hat, die Aufmerksamkeit so auch auf sich lenken kann. Im Grunde ist dies positiv - vielleicht auch eine Art der bewussten Kompensation. - Das ist natürlich anders als im üblichen, neurotypischen Gesprächsrahmen. Die Aufmerksamkeit die ich auf diese „ungewöhnliche“ Weise erziele, kann der Anfang zu einem wechselseitigen Gespräch sein.

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

    3 Mal editiert, zuletzt von 70Quadrillionen (21. September 2018 um 22:55)

  • Genauso wie auf Arbeit. Wenn neue da sind. Die neben mir die geht immer gleich auf die Leute zu und hilft und ich bin immer unnahbar, ich kann aber nicht anders weil ich meist nicht weiß wie ich mich verhalten soll, was ich mit ihnen reden soll oder wie ich die handhaben soll,weil ich nicht weiß wie die auf was reagieren. Merke ich die Leute haben ein Handicap das man ihnen ansieht zb hatten wir mal einen der sehr offen war aber dennoch sich merkwürdig verhielt. Bei ihm wusste ich der ist auch nicht "normal" und hatte keine Probleme.

    Das kenne ich auch. Bei mir auf der Arbeit haben wir öfter mal eine Gruppe Neue, und Teil der Einarbeitung ist es dass die neben jemanden gesetzt werden der schon länger da ist und einfach ne halbe Stunde zugucken und Fragen stellen. Da habe ich mich direkt ausgeklinkt weil ich sowas einfach nicht kann. Ist auch nicht so schlimm weil das sowieso freiwillig ist, aber ich habe schon das Gefühl dass es einen schlecht dastehen lässt. Ich möchte ja helfen, nur ob das so positiv ist für die Neuen wenn ich aus lauter Nervosität alles falsch mache? :lol:

    Zum Glück gibt es bei meiner Arbeit auch einige Leute die nicht so "normal" sind, und mit denen klappt das bei mir auch besser mit Gesprächen weil ich da nicht das Gefühl habe sie "verurteilen" mich innerlich. (bin mir nicht sicher ob verurteilen das beste Wort dafür ist aber mir ist jetzt nichts anderes eingefallen)

    Infinite Diversity in Infinite Combinations

  • Danke für deine offenen Worte.
    Wenn du meine Beiträge jedenfalls gelesen hättest, wüsstest du auf all deine Fragen hier eine Antwort, außer der, was für ein Fragebogen es war.
    Die Mühe, alles zu zitieren, mache ich mir nicht mehr, dafür habe ich keine Zeit.

    Was ich meinte war, dass (ich finde dass) du hier im Thread kein wechselseitiges Gespräch führen kannst oder willst; und nein, die Fragen wurden nicht ausreichend beantwortet, schließlich bist du ja auf Erwiderungen nicht eingegangen... und du scheinst auch keinerlei Notwendigkeit dafür zu sehen, du wifst halt deinen Versuchsteilnehmern Info-Häppchen zu und die haben dann gefälligst zu reichen...
    und Zeit hätte ich zwar, aber keine Lust.

  • Eine niederländische Kellnerin einer Strandbar hatte mich angelächelt, während sie die Tische abwischte und ich hatte daraufhin zurückgelächelt. Zählt das auch zu wechselseitiger Kommunikation?

    Ich denke nein: Sie ist in Dein "Territorium" eingedrungen und Du hast das "gestattet".
    Das ist noch nicht "wechselseitig", sondern nur 1 Frage + 1 Antwort.

  • Ich wundere mich immer wieder über den Titel des Threads. Meine spontane Antwort wäre: "Nein!", denn:

    1. Zu versuchen mit mir selbst ein wechselseitiges Gespräch zu führen wäre absolut albern

    2. Wenn ich nur mit einer anderen Person ein wechselseitiges Gespräch führen kann, lautet die Antwort nach wie vor "nein", da es ja zeigt, dass ich es eben mit kann, zumindest nicht alleine!

    3. Selbst wenn ich mir eine zweite Person suche, dann hängt es eben nicht nur von meinem Vermögen sondern auch vom Vermögen und Verhalten der anderen Person ab, ob tatsächlich ein wechselseitiges Gespräch zustande kommt!

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Nein, ich wollte damit sagen, dass ich kein wechselseitiges Gespräch führen kann, eben da das nichts ist, was eine Person allein tun kann.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Nein, ich wollte damit sagen, dass ich kein wechselseitiges Gespräch führen kann, eben da das nichts ist, was eine Person allein tun kann.

    Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Hast du noch nie mit einer anderen Person kommuniziert? Irgendwie kann ich deinem Gedankengang nicht folgen.

  • @Grübler_1988
    Ich glaube, @Lex meint damit, dass sie nicht in der Lage ist, ein wechselseitiges Gespräch zu führen, weil sie dafür jemand anderes bräuchte, ergo sie kann es nicht.
    Sie geht davon aus, dass eine Fähigkeit zu jeder Zeit einsetzbar wäre.

    z.B. nehme ich auch an, sie würde sagen, sie könne nicht Händeschütteln, da sie das alleine auch nicht kann, sondern jemand anderes braucht, ergo sie kann es nicht.

    Diese Logik hat allerdings einen Haken, und zwar, dass man das bei diesen Beispielen sehr wohl auch alleine tun könnte, wenn man auf die reine Bedeutung der Wörter abstellt.
    Ungeachtet dessen, dass es albern wäre. :d

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Dass es albern wäre, schrieb ich ja bereits...

    Und wenn man es nicht (oder zumindest nicht in unalberner Form) allein machen kann, müsste die Frage eigentlich lauten:

    "Kannst du mit einer anderen Person ein wechselseitiges Gespräch führen, vorausgesetzt die andere Person kommuniziert auf eine Art, die ein wechselseitiges Gespräch ermöglichen würde?"

    Weil eben zu sowas immer zwei gehören, nicht nur von der Anzahl her sondern auch vom Kommunikationsverhalten her!

    Das stört mich auch bei den Beschreibungen von Autismus immer, dass nur auf den Autisten geschaut wird und nicht darauf, wie viel oder wenig die andere Person sich bemüht bzw. zu einer gelungenen Kommunikation beiträgt.

    Wenn der Gesprächspartner ein Autist ist, ist es aber meist noch schlimmer, da manche davon so arg monologisieren, dass es mir selbst beim besten Willen nicht gelingen würde mit demjenigen ein wechselseitiges Gespräch zu führen!

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

    Einmal editiert, zuletzt von Lex (29. September 2018 um 01:15)

  • Wenn du mal eine gute Möglichkeit finden solltest, um dein Desinteresse an derartigen "Gesprächen" zu signalisieren, ohne auf Ausreden à la "Ich muss grad aufs Klo" zurückgreifen zu müssen, dann gib mir bitte bescheid. Ich suche da nämlich auch schon ewig nach. :lol:

    Also da hätte ich eine lösung:
    Daredevil 2003 bullseye flight scene :fun:
    Aber wie dem Bullseye gehts mir bei solchen Leuten, ich werde gedanklich immer Chaotischer und werde nervöser, nur keiner merkts. Erst hinterher fallen mir dann die passenden Wörter/setze ein die ich hätte antworten sollen.
    Wenn die Person am nächsten Tag weiter macht hab ich aber das gleiche wieder, ich habe ein Brett vor dem Kopf(RW). Wenn das Tag für Tag ist würde irgendwann mal das Fass überlaufen(RW). Entweder würde ich mich Krankschreiben lassen (Sehr ungerne), Abhauen und nur sagen "JAJAJAJA..." ....oder aber ich würde mit der Faust auf den Tisch schlagen, oder mir die Ohren Zuhalten, kann ich garnicht ab solche Leute.
    Am liebsten würde ich auch bei so was sagen "Jetzt ist gut, ich muss mich auf die Arbeit konzentrieren", allerdings ist da irgendwie kein raum für da im Kopf das mir so was einfällt.

    "Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß , wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch."

    *George Bernard Shaw

    Status: Zurzeit in Diagnose Vorbereitung, viele Fragen die beantwortet werden müssen x(

  • Weil eben zu sowas immer zwei gehören, nicht nur von der Anzahl her sondern auch vom Kommunikationsverhalten her!


    Das stört mich auch bei den Beschreibungen von Autismus immer, dass nur auf den Autisten geschaut wird und nicht darauf, wie viel oder wenig die andere Person sich bemüht bzw. zu einer gelungenen Kommunikation beiträgt.

    Wenn der Gesprächspartner ein Autist ist, ist es aber meist noch schlimmer, da manche davon so arg monologisieren, dass es mir selbst beim besten Willen nicht gelingen würde mit demjenigen ein wechselseitiges Gespräch zu führen!

    Absolute Zustimmung. :thumbup:

  • Und wenn man es nicht (oder zumindest nicht in unalberner Form) allein machen kann, müsste die Frage eigentlich lauten:

    "Kannst du mit einer anderen Person ein wechselseitiges Gespräch führen, vorausgesetzt die andere Person kommuniziert auf eine Art, die ein wechselseitiges Gespräch ermöglichen würde?"

    Weil eben zu sowas immer zwei gehören, nicht nur von der Anzahl her sondern auch vom Kommunikationsverhalten her!

    Ich finde es merkwürdig, dass du einerseits offenbar sofort erkennst, dass hinter dieser Frage mehr steckt, als die reine wörtliche Bedeutung, aber andererseits nicht erkennst, dass die Möglichkeit der Fähigkeit gemeint ist.
    Wenn ich jemanden frage, ob er schwimmen kann, sagt er ja auch nicht nein, weil er ohne Wasser nicht schwimmen kann, nein?

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Ich finde es merkwürdig, dass du einerseits offenbar sofort erkennst, dass hinter dieser Frage mehr steckt, als die reine wörtliche Bedeutung, aber andererseits nicht erkennst, dass die Möglichkeit der Fähigkeit gemeint ist.
    Wenn ich jemanden frage, ob er schwimmen kann, sagt er ja auch nicht nein, weil er ohne Wasser nicht schwimmen kann, nein?

    Das hatte mich auch sehr irritiert, auch schon in anderen Threads.

  • Naja, es kommt drauf an. Wenn man mich fragen würde, ob ich zur Schule schwimmen kann, würde ich das natürlich verneinen. Dass man nur schwimmen kann, wo das Wasser tief genug ist, leuchtet ein. Daher lässt sich die allgemeine Frage schon bejahen. Aber es gibt auch andere Arten von Aussagen.

    Zum Beispiel heißt es manchmal Bauern würden Milch produzieren. Das ist ausgemachter Unsinn! Die Kühe sind es, die die Milch produzieren, nicht die Bauern! Zumindest solange es nicht Bäuerinnen sind, die ihre eigene Muttermilch verkaufen...

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

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