Teilnehmer(innen) mit Autismus für Verhaltensstudie zum Thema logisches Denken am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gesucht

  • Liebe Forum-Leser(innen),

    mein Name ist Janine Bayer und ich bin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Institut für Systemische Neurowissenschaften tätig. Ich suche auf diesem Wege Personen mit Autismus, die Lust und Zeit haben im August bei mir an einer Verhaltensstudie am Computer teilzunehmen (ein Termin, Dauer ca. 1.5 - 2 h).

    In der Studie soll untersucht werden, inwiefern Menschen mit und ohne Autismus unterschiedliche Strategien beim Erlernen von Kategorien verwenden. Ihre Aufgabe wird darin bestehen, am Computer Punkt-Muster in bestimmte Kategorien einzuteilen. Während Sie die Aufgabe absolvieren, werden Sie Geräusche hören. Zusäzlich werde ich Sie bitten, zwei Fragebögen auszufüllen.

    Um die Teilnahmevorraussetzungen durchzugehen, Ihre Fragen zu klären und einen Termin zu vereinbaren, würde ich gerne vorab ein kurzes Telefongespräch mit Ihnen führen (Dauer max. 15 min)

    Teilnahmevorraussetzungen:
    • Alter zwischen 18 und 50 Jahren
    • gute deutsche Sprachkenntnisse

    Die Testungen finden am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Systemische Neurowissenschaften, Gebäude W34 statt. Die Teilnahme wird mit 15 € pro Stunde vergütet.

    Wichtig: Leider kann im Rahmen der Studie keine Diagnostik angeboten werden, ich kann Ihnen also keine Rückmeldung über das Zutreffen einer potentiellen Autismus-Diagnose geben.

    Falls Sie Fragen zur Studie und/oder Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich gerne unter j.bayer@uke.de .

    Viele Grüße,

    J. Bayer

    Ergänzung vom 8.8.:

    Liebes Forum,


    ich möchte mich herzlich für die gute Resonanz und die hilfreichen Hinweise bedanken! Für die beworbene Vortestung konnte ich alle Plätzebelegen.

    Wenn es mit der Hauptstudie im nächsten Jahr losgeht, melde ich mich hier mit Details.


    Viele Grüße,


    Janine Bayer


    ___________________________________________________________
    Dr. rer. nat. Janine Bayer, Dipl.- Psych.
    Institut für Systemische Neurowissenschaften
    Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
    Martinistr. 52
    D-20248 Hamburg, Germany

    2 Mal editiert, zuletzt von Tuvok (8. August 2018 um 19:16) aus folgendem Grund: Beitrag auf Wunsch der TE ergänzt

  • Wichtig: Leider kann im Rahmen der Studie keine Diagnostik angeboten werden, ich kann Ihnen also keine Rückmeldung über das Zutreffen einer potentiellen Autismus-Diagnose geben.

    Heißt das dann nicht auch im Umkehrschluss, dass Sie ein Problem mit der Aussagekraft der Studienergebnisse haben werden?

  • Lieber Dungeonmaster,

    der Einwand ist absolut richtig! Allerdings ist die Studie noch in der Testphase, bei der ich zeigen will, dass die Studie prinzipiell für Menschen mit und ihne Autismus gut durchführbar ist. Da die Testungen im August laufen (ungünstigerweise in der Urlaubszeit..), bin ich ehrlich gesagt froh wenn ich überhaupt jemanden finde der Lust und Zeit hat mitzumachen und habe die Teilnahmevorraussetzungen sehr breit gefasst.

    Um zumindest eine Idee zu haben, wie stark autistische Persönlichkeitszüge bei unseren ersten Teilnehmer ausgeprägt sind, ist einer der verwendeten Fragebögen ein Screeninginstrument (AQ von Baron Cohen) der genau das erfasst. Als vollständige Diagnostik zur Absicherung einer Autismus Diagnose ist dieser Fragebogen aber nicht geeignet.

    Für die Hauptstudie werden die Teilnahmevorraussetzungen dann etwas enger gefasst, z.B. können dann nur noch Personen mit gesicherter Autismus-Diagnose teilnehmen.

    Ich freue mich sehr über weitere Fragen und Kommentare!

    Viele Grüße,

    J. Bayer

  • Ich würde sehr gerne teilnehmen und Ihnen bei der Forschung helfen (was ich auch schon öfter getan habe). Allerdings wohne ich sehr weit weg von Hamburg. Es gibt sicherlich nur die Möglichkeit einer Teilnahme direkt in Hamburg oder?

    Allerdings ist die Studie noch in der Testphase, bei der ich zeigen will, dass die Studie prinzipiell für Menschen mit und ihne Autismus gut durchführbar ist.

    Danke für diese Erklärung.

    Um zumindest eine Idee zu haben, wie stark autistische Persönlichkeitszüge bei unseren ersten Teilnehmer ausgeprägt sind, ist einer der verwendeten Fragebögen ein Screeninginstrument (AQ von Baron Cohen) der genau das erfasst.

    Da muss ich widersprechen. Der Fragebogen wird zwar - wie Se sagten - zum Screening verwendet, was in Ordnung ist, aber er gibt zum einen keine gute Aussage über den Schweregrad und grenzt Autismus nicht gut genug von anderen psychischen Störungen wie Soziale Phobie, Depressionen, Panikattacken, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie etc. ab, da diese Patienten ebenfalls sehr hohe Werte erzielen können, ohne dass sie überhaupt autistisch sind. Dies wurde in wissenschaftlichen Studien herausgefunden. Das heißt allerdings nicht, ersetzt aber keine Diagnostik, wie Sie ebenfalls erwähnten.

    Für die Hauptstudie werden die Teilnahmevorraussetzungen dann etwas enger gefasst, z.B. können dann nur noch Personen mit gesicherter Autismus-Diagnose teilnehmen.

    Da Sie ja Probanden mit Autismus suchen, sollten sie eine gesicherte Diagnose haben.

  • @JBayer

    Werden die Fahrtkosten übernommen?


    Zitat von JBayer

    Da die Testungen im August laufen (ungünstigerweise in der Urlaubszeit..), bin ich ehrlich gesagt froh wenn ich überhaupt jemanden finde der Lust und Zeit hat mitzumachen und habe die Teilnahmevorraussetzungen sehr breit gefasst.

    :roll:
    Wäre es nicht sinnvoller, die Testungen in einen Zeitraum zu legen, in dem die Wahrscheinlichkeit höher ist, passende Probanden zu suchen, anstatt sich mit "möglicherweise unpassenden Probanden" zufriedenzugeben? :?

    Ich zweifele gerade etwas an der Sinnhaftigkeit dieser Studie. Ich habe eine gesicherte Diagnose.

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (27. Juli 2018 um 13:21)

  • Liebe/r Fruchtigbunt,
    wenn die Entfernung nicht allzu weit ist, würden wir natürlich die Fahrkosten übernehmen. Schreiben Sie mir dazu gerne mal eine private Nachricht, dann gebe ich Rückmeldung ob mein Budget das hergibt.


    Und ja, es wäre eindeutig besser die Testungen über einen Zeitraum zu ziehen, wo es möglich ist nur Personen mit gesicherte Diagnose zu testen. Allerdings ist die Deadline für den Antrag auf Finanzierung der Hauptstudie (diese deutlich aufwändiger, weil dann auch MRT-Messungen dabei sein werden) Anfang September, daher habe ich gerade keine andere Möglichkeit als die Vorstudie unter etwas suboptimalen Bedingungen durchzuführen :| .

    Viele Grüße,

    J. Bayer

  • Hallo Janine,

    da Du "tätig" bist, bist Du wohl nicht Studentin. Ist das richtig? Bist Du Dokrorandin, Professorin oder ein Hiwi, der für 15 Euro arbeitet. Ich finde das einfach einen zu geringen Stundensatz, den Eure Uni da anbietet. Wenn Autisten sich für Testungen in genannten Versuchsaufbauten zur Verfügung stellen, hast Du immerhin individuelle Höchstleistungen zu erwarten.

    Nächste Fragen: Fahrkosten für welches Verkehrsmittel werden erstattet. Wieviel Sterne hat das Hotel. Spesen oder Verpflegung.

  • Ach, noch eine Frage: Wie stellst Du sicher, das jemand Autist ist: durch Vorlage einer bestehenden schriftlichen Diagnostik? Dann würde Deine Unternehmung Deinem Arbeitgeber stapelweise diagnostische Ausarbeitungen zuspülen, quasi für lau. Werden diese Daten später weiterverarbeitet?

  • für 15 Euro arbeitet. Ich finde das einfach einen zu geringen Stundensatz, den Eure Uni da anbietet.

    Musst dich ja nicht anbieten für den Satz.

    Nächste Fragen: Fahrkosten für welches Verkehrsmittel werden erstattet. Wieviel Sterne hat das Hotel. Spesen oder Verpflegung.

    Urlaub zahlen die meisten Leute selbst, nur so als Tipp...

    Dann würde Deine Unternehmung Deinem Arbeitgeber stapelweise diagnostische Ausarbeitungen zuspülen, quasi für lau.

    Klar, das haben die mit Sicherheit nötig, bei einer Wartezeit von 2 Jahren für die Diagnose. :m(:

    Vielleicht wollen sie auch nur mehr über Autismus herausfinden, weil sich eben so viele zur Zeit mit dem Verdacht melden und mehr erforscht werden soll.

    (Klammerfreak) :d

  • Wenn Autisten sich für Testungen in genannten Versuchsaufbauten zur Verfügung stellen, hast Du immerhin individuelle Höchstleistungen zu erwarten.

    :m(:

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Wenn eine Uni in zig "neue" Diagnoseschriftstücke reinschauen kann, wohlgemerkt für die UNI "neue", selbstverständlich nicht neu für die, die die Diagnose gestern oder xy Jahren irgendwo bekommen haben (ggf auch dafür gezahlt haben), dann kann die Uni das wirtschaftlich verwerten.

  • Wenn eine Uni in zig "neue" Diagnoseschriftstücke reinschauen kann, wohlgemerkt für die UNI "neue", selbstverständlich nicht neu für die, die die Diagnose gestern oder xy Jahren irgendwo bekommen haben (ggf auch dafür gezahlt haben), dann kann die Uni das wirtschaftlich verwerten.

    Es wird aber keine Diagnose gestellt, stand da doch? Und wie willst du Forschung betreiben, wenn du keine geeigneten Testpersonen hast?

    (Klammerfreak) :d

  • Wenn eine Uni in zig "neue" Diagnoseschriftstücke reinschauen kann, wohlgemerkt für die UNI "neue", selbstverständlich nicht neu für die, die die Diagnose gestern oder xy Jahren irgendwo bekommen haben (ggf auch dafür gezahlt haben), dann kann die Uni das wirtschaftlich verwerten.

    Das UKE hat zur Zeit eine Warteliste von 2 Jahren, warum sollten die alte Diagnosen nehmen -- was wohl auch nicht erlaubt sein dürfte?

    @Shenya ja, stimmt, hatte ich gar nicht gesehen :lol:

    (Klammerfreak) :d

  • Hä Milep? Wenn die nur diagnostizierte Autisten haben wollen, werden sie Diagnosen sehen wollen. Das dort nun eine Diagnose gestellt würde, hab ich nicht gemeint.

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