In manchen Fällen könnte ein solcher Test vielleicht tatsächlich hilfreich sein, etwa, um beispielsweise den Ausschlag zu geben, dass ein frühkindlicher Autist auch als solcher erkannt und nicht als "geistig behindert" behandelt wird. Aber die Autismusdiagnostik insgesamt wird sich dadurch nicht grundsätzlich ändern, dafür ist Autismus viel zu komplex.
Die getestete Gruppe waren ja Autisten mit der Diagnose frühkindlicher Autismus*. 97% dieser Gruppe erkannte der Test. Das sind nahezu alle. Also nahezu alle frühkindlichen Autisten werden mit diesem Test erkannt. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass man die Definition was "Autismus" ist ändert, etwa so: Autismus hat, bei wem der Test positiv ist (+einige seltene Ausnahmen). Alles andere wäre dann eben nicht mehr definiert als Autismus, sondern bekäme andere Namen.
Es wäre interessant zu wissen wie der Test ausfällt bei der Patientengruppe mit Diagnose Asperger Syndrom (ICD-10 F84.5).
*ASD was assessed by a diagnosis of "Autistic Disorder"** as defined in the Diagnostic and Statistical Manual for Mental Disorders, Fourth Edition, the Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS), and/or the Childhood Autism Rating Scales (CARS; score > 30)
** "Autistic Disorder" gab es im DSM-4 neben Asperger's Disorder und PDD-NOS. "Autistic Disoder" enspricht von den Diagnosekriterien her dem frühkindlichen Autismus in unserem System also ICD-10