Focus Online: Rose ließ sich wegen Asperger-Syndrom sterilisieren

  • Interessant, wie unterschiedlich die Pubertät mit dem Asperger-Syndrom verlaufen kann. Wenn in dem Artikel das Asperger-Syndrom nicht erwähnt werden würde, würde ich diese Frau lediglich für einen "normalen", rebellischen Teenager halten.

  • "Rose war ein wilder Teenager. Sie galt als frühreif, schwierig und mit einem Hang zum Drama. „Ich war mit allem zu früh dran und habe alles auf die Spitze getrieben“, erinnert sie sich. Sie war der Albtraum der Lehrer: rauchen, schwänzen, mit älteren Schülern herumhängen. Es folgte der Rauschmiss und Rose musste in ein Internat. Erst dort bemerkte eine Lehrerin, dass man mit dem Mädchen anders umgehen muss. „Daraufhin verbesserten sich meine Leistungen. Aber eines änderte sich nicht, ich hatte weiter einen Hang zu zerstörerischen Beziehungen.“ Sie beschreibt sich selbst als ein Mädchen, das kein Selbstwertgefühl hatte, sich schlecht behandeln ließ und den miesen Typen trotzdem hinterher lief.
    Mit 15 wurde Rose nach zu viel Alkohol und ungeschütztem Sex schwanger. Sie hatte eine Abtreibung."

    Jetzt verstehe ich das Wort Modediagnose. :roll:


    Außerdem verstehe ich nicht was das soll, dass man das Thema Sterilisation mit Asperger offensichtlich verknüpft?
    Soll das Autisten zur Sterilisation anregen oder noch schlimmer NTs dazu anregen, uns das zu raten?
    Was soll das?

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Cloudactive (7. Juli 2018 um 15:12)

  • Eine 24-jährige Frau hat nach einer längeren Bedenkzeit sich zu diesem Schritt entschieden. Finde ich gut.

    Ich weiß zwar nicht, warum das Asperger-Syndrom in diesem Zusammenhang erwähnt wird, denn so eine Entscheidung treffen viele Menschen.

    Es ist gut wenn man weiß was man will.

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Diese Überschrift im Focus. "Als sie erfährt, dass sie leidet". :m(:

    Klassiker - die Überschrift hat überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun :d

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Ich weiß zwar nicht, warum das Asperger-Syndrom in diesem Zusammenhang erwähnt wird, denn so eine Entscheidung treffen viele Menschen.

    Find ich auch. Hätte sie gesagt, sie wolle nicht schwanger werden, damit nicht weitere Asperger das Licht der Welt erblicken, wäre das was anderes.

  • Eine 24-jährige Frau hat nach einer längeren Bedenkzeit sich zu diesem Schritt entschieden. Finde ich gut.

    Ich nicht - stell dir vor, es kommen nun irgendwelche AfDler auf die Idee, man könnte doch gleich alle Autisten und wenn man schon dabei ist auch alle anderen, die irgendeine potenziell vererbbare Entwicklungsstörung oder Erbkrankheit haben, zwangssterilisieren/zwangskastrieren... 8o

    Edit: Also dass sie sich sterilisieren lässt, ist mir egal, aber sie hätte halt ihren Grund nicht gleich allen Zeitungen verkünden brauchen, denn das führt wie gesagt zu komischen Ideen seitens Rechtsextremisten (natürlich nicht nur AfD), totalitären Staaten etc.

    Ich bin, also denke ich.

    3 Mal editiert, zuletzt von Morgenstern (7. Juli 2018 um 16:04)

  • Ich nicht - stell dir vor, es kommen nun irgendwelche AfDler auf die Idee, man könnte doch gleich alle Autisten und wenn man schon dabei ist auch alle anderen, die irgendeine potenziell vererbbare Entwicklungsstörung oder Erbkrankheit haben, zwangssterilisieren/zwangskastrieren... 8o

    Diesen Gedanken hatte ich auch. Sozialdarwinistisches Gedankengut finde ich gefährlich.

  • Ich weiß zwar nicht, warum das Asperger-Syndrom in diesem Zusammenhang erwähnt wird, denn so eine Entscheidung treffen viele Menschen.

    Find ich auch. Hätte sie gesagt, sie wolle nicht schwanger werden, damit nicht weitere Asperger das Licht der Welt erblicken, wäre das was anderes.

    Ich glaube, ihr wäre die Elternschaft wegen dem Asperger zu anstrengend bzw. nicht möglich, oder zumindest denkt sie das:

    „Ich weiß, dass ich keine gute Mutter wäre – deshalb wollte ich die Sterilisation. Ich will auch nicht das Risiko eingehen, schwanger zu werden. Viele Menschen mit Autismus sind großartige Eltern. Aber ich fühle mich dazu nicht in der Lage“, erzählt die Engländerin. „Ich habe einfach nicht die Kapazität oder die Instinkte, um mich um ein Baby zu kümmern

    sie wolle nicht schwanger werden, damit nicht weitere Asperger das Licht der Welt erblicken

    Was spricht gegen weitere kleine Aspies? Warum sollten die nicht das Licht der Welt erblicken dürfen?

    Ich bin, also denke ich.

  • Ich frage mich, warum sie nun herausgefunden zu haben scheint, dass sie keine gute Mutter wäre. Ansich hätte sie das doch schon vorher wissen müssen, wie ihre Einstellung zu und ihr Umgang mit Kindern ist? Was ändert da bitte die Diagnose? Hätten die Ärzte gesagt, dass sie nicht betroffen ist, stünde einer Großfamilie nichts im Wege?

    Eher hätte ich das noch verstanden, wenn sie sagt, dass sie es nicht vererben möchte- da wäre ich zwar auch nicht ihrer Meinung (weil es Vielfalt unter Menschen geben darf und auch braucht), aber könnte den Schritt trotzdem irgendwie nachvollziehen.

    Letztlich sagt sie ja noch: "Ich kann Sex genießen, ohne Angst zu haben"- als wenn eine Schwangerschaft die schlimmste Folge wäre. Bei ausschweifendem Sexualleben gibt es immer noch STIs, auch nach einer Sterilisation. Das sollte man ihr vielleicht auch nochmal mitteilen.

  • Ich glaube, ihr wäre die Elternschaft wegen dem Asperger zu anstrengend ...

    Das hat aber erstmal nichts mit AS zu tun. Vielen Menschen sind gewisse Dinge zu anstrengend. In so einem Fall geht es nur um Clickbait damit möglichst viele auf den Artikel klicken.

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Das hat aber erstmal nichts mit AS zu tun.

    Natürlich nicht bei jedem, aber für sie war das anscheinend der Grund. Wobei ich @Willowtrees Frage durchaus berechtigt finde:

    Ich frage mich, warum sie nun herausgefunden zu haben scheint, dass sie keine gute Mutter wäre. Ansich hätte sie das doch schon vorher wissen müssen, wie ihre Einstellung zu und ihr Umgang mit Kindern ist? Was ändert da bitte die Diagnose?


    Edit: Ich finde auch diese Begründung bedenklich, nicht nur die mit der Vererbung, denn dadurch könnten Behörden nun auf die Idee kommen, autistischen Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder zu entziehen, weil ja alle Autisten so schlechte Eltern seien 8o

    Ich bin, also denke ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Morgenstern (7. Juli 2018 um 15:31)

  • Ich nicht - stell dir vor, es kommen nun irgendwelche AfDler auf die Idee, man könnte doch gleich alle Autisten und wenn man schon dabei ist auch alle anderen, die irgendeine potenziell vererbbare Entwicklungsstörung oder Erbkrankheit haben, zwangssterilisieren/zwangskastrieren...

    Nach der Logik dürfte kein Mensch mehr eine mündige Entscheidung treffen. Weil jeder könnte es ja irgendwie negativ Auslegen...

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Nach der Logik dürfte kein Mensch mehr eine mündige Entscheidung treffen.

    Ich hab nix dagegen, wenn sich jemand für sowas entscheidet. Aber wenn derjenige zu einer bestimmten Gruppe gehört und die Entscheidung deshalb trifft, könnte es schnell passieren, dass dann der Grund für den einen auf alle übertragen wird und dann gesagt wird, ja, das ist vernünftig, die anderen sollten das auch machen. Also kann sie ja den Grund auch für sich behalten.

    Ich bin, also denke ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Morgenstern (7. Juli 2018 um 15:38)

  • Also kann sie ja den Grund auch für sich behalten.

    Warum sie so etwas an die große Glocke hängen muss ist mir auch ein Rätsel - manche haben wohl ein Bedürfnis alles irgendwie mitzuteilen...

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Was spricht gegen weitere kleine Aspies? Warum sollten die nicht das Licht der Welt erblicken dürfen?

    Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich würde eine tiefgreifende Entwicklungsstörung nicht absichtlich weitergeben wollen. Ich weiß, die Chance dafür ist nichtmal 40%, aber sie ist definitiv da. Mein Sohn hat (noch?) keine Diagnose, sitzt mit 20 Jahren trotzdem vordergründig wegen Depressionen schon beim Psychologen und bekommt sein Leben aufgrund Mobbing und damit einhergehendem Schulabbruch nicht auf die Reihe. Keine Freunde, Angst davor, eine Ausbildung anzufangen (wieder Schule, wieder Mobbing), etc. Klar kann man das positive an der Sache sehen, aber wenn das Gute daran eine Nadel in einem Haufen voller Scheiße ist, hab ich da meine Zweifel.

  • Außerdem verstehe ich nicht was das soll, dass man das Thema Sterilisation mit Asperger offensichtlich verknüpft?
    Soll das Autisten zur Sterilisation anregen oder noch schlimmer NTs dazu anregen, uns das zu raten?
    Was soll das?

    Diese Fragen finde ich sehr berechtigt. Den Kontext Asperger-Syndrom und Sterilisation finde ich sehr fragwürdig. Aber natürlich kann es jeder für sich selbst entscheiden.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!