Stimming "neu erlernen" / Stimshaming

  • @Morgenstern Auseinanderfallen tun die MoYos nicht, aber wenn ich Speedcubing mache, verdrehen sich gerne mal die Ecksteine. Das wirst du mit so einem kleinen Würfel wohl eher nicht machen, deshalb ist der Gezeigte OK, vor allem für diesen Preis. Es kann auch sein, dass das von Modell zu Modell unterschiedlich ist, meiner (57mm) hatte jedenfalls recht häufig einen "Cornertwist".

    Aber für den Preis machst du garantiert nichts falsch. Denn schlecht sind die von MoYu definitiv nicht.

  • Diese Stimmingspielzeuge, die man in der Hand hält und damit rumfummelt, geben mir gar nichts. Mich nervt das ganz schnell und dann muss das Teil aus der Hand. Kennt das noch jemand? Gerade als wäre es zu viel zusätzlicher Input.

    Schaukeln hilft mir besser, aber das mache ich in der Öffentlichkeit nur mit kleinen Bewegungen, sodass es nicht so sehr auffällt. Zuhause habe ich keine Hemmungen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Das mach ich heute noch, ich hab's mir nie abgewöhnen können. Und bei alkoholfreiem Pils (Autofahrer) kriegt man immer eine Flasche, und ich kleb die Etiketten dann auf die Tischplatte... Ich merke das gar nicht wirklich.

    :lol: :lol: :lol:

    @Shenya Der Fidget Cube z.B. gibt mir auch gar nichts, wenn ich zu Hause bin. Aber wenn ich z.B. unterwegs bin und zuviel auf mich "einstürmt" (laute Straße...), dann hilft er mir, mich auf mich selbst zu fokussieren, das beruhigt mich ein wenig.

    Schwimmende Glitzerpartikel und ähnliches hingegen beruhigen mich immer (auch Schneekugeln :o ). Sowas könnte ich ewig anschauen und mit den Augen drin herum "spazieren" :o

    2 Mal editiert, zuletzt von Kleine (23. August 2018 um 18:07)

  • Schwimmende Glitzerpartikel und ähnliches hingegen beruhigen mich immer (auch Schneekugeln ). Sowas könnte ich ewig anschauen und mit den Augen drin herum "spazieren"

    Das gefällt mir auch, Sandbilder, Lavalampen etc.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Oh ja, genau, danke @Shenya, so ein Sandbild hatte ich früher mal, bis es kaputt ging. Stand auf meinem Schreibtisch und hab damit rum gespielt, wenn mir nach war. ^^

    Ihr animiert mich echt, nächstes Mal, wenn ich in der Stadt bin, in die Spielzeugläden zu gehen und zu gucken, ob ich was finde. :o

  • Meine Eltern waren heute zum Mittag und Kaffe hier.
    Wir haben ein paar Stunden zusammen am Tisch gesessen.
    Dabei habe ich an diesen Thread gedacht.
    Wie fast immer, wenn Besuch da ist, habe ich mit den Händen mit irgendwelchen Gegenständen herumgespielt.
    Und wie fast immer in solchen Situationen wurde irgendwann geäußert, dass ich die Fliegenklatsche oder den Weinkorken mal weglegen soll.
    Diesmal habe ich allerdings gesagt, dass ich das nicht weglege, weil ich das brauche, damit ich hier auch ein angenehm ruhiger Gesprächspartner bleibe.
    Das kam so selbstsicher, dass es keine Widerworte gab.

  • Ihr animiert mich echt, nächstes Mal, wenn ich in der Stadt bin, in die Spielzeugläden zu gehen und zu gucken, ob ich was finde. :o

    Ich würd gern mit dir zusammen gehen :)
    Ich hab das allerdings so halbweg schon hinter mir. Innerhalb des letzten Jahres hat so einiges an Spielzeug bei mir Einzug gehalten :)

    Wenn ich aber die schönen Sachen sehe, die hier erwähnt werden... Hätte ich mehr Platz, könnte ich mir vorstellen, Spielzeug zu sammeln. Vor allem würde ich mir nochmal ein Puppenhaus kaufen :oops:


    Ich sehe bald schon den bemahnten Thread.^^

    Den Schuldenthread? Ich auch :lol:

    @Lichterfreund Yeah! Jut jemacht :o :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von Kleine (23. August 2018 um 20:12)

  • Zum Thema Spielzeug: Ich habe die Schleichtiere meines Sohnes aufgehoben. Sie gehören ja ihm, also, wenn er sie mal haben will für seine Kinder später, dann bekommt er sie natürlich.
    Ist zwar jetzt nicht direkt ein Stimming-Spielzeug, aber es passt jetzt gerade so schön, um auf den Beitrag von @Kleine zu antworten. Das wäre mein Äquivalent zum Puppenhaus. Ich könnte mir auch vorstellen, sie heimlich aufzubauen. Auch könnte ich sie versuchen abzuzeichnen, sie sehen ja ziemlich naturgetreu aus. Ein Puppenhaus würde mich jetzt gar nicht so reizen. Aber ich hatte ein sehr schönes als Kind; mit elektrischem Licht, das sogar funktionierte. Mit kleinen Drehschaltern. Hätte ich es noch, würde ich es sicher auch aufheben. Es kam ja viel weg durch die Umzüge, meine Mutter weiß bei einigen Sachen auch nicht, wo sie abgeblieben sind.

    Zu erwähnen ist noch meine Bärenrolle, aber davon habe ich im anderen Fred bestimmt schon geschrieben. Man kann auf ihr balancieren, und mir half das u. a. dabei, vom Rauchen wegzubleiben, denn das wirkt irgendwie beruhigend. Allerdings schaffe ich es nicht frei, darauf zu stehen.

    Ich will bei der Gelegenheit eine Frage stellen. In diesem einen bekannten Autismusfragebogen wird auch gefragt, ob man als Kind gerne Rollenspiele gespielt hat. Mein erster Gedanke ist "Mutter, Vater, Kind" gewesen, und das würde ich eher verneinen, denn die in der Rubrik aktiveren Mädchen ;) haben mich selten mitspielen lassen oder mir wenn, (selten) sicherlich nur irgendwas zugewiesen und dann auch noch vorgegeben, was ich jetzt sagen muss; genau weiß ich es nicht mehr, jedenfalls fühlte ich mich nicht 100% wohl.

    Mit kleinen Püppchen und Figuren habe ich aber schon gespielt, so vor mir auf dem Tisch, ohne dass ich selbst jemand von ihnen war. Also wie von außen raufgeschaut, wie eine Drehbuchautorin. Zählt das auch als Rollenspiele (denn ich habe den Figuren ja Rollen zugewiesen, ohne selbst Teil der Szenerie zu sein). Nur damit ich weiß, was ich ankreuzen muss.

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

    Einmal editiert, zuletzt von Iska (26. August 2018 um 10:52)

  • In diesem einen bekannten Autismusfragebogen wird auch gefragt, ob man als Kind gerne Rollenspiele gespielt hat.

    Ich würde darauf tippen, dass es darum geht, selbst als Mensch eine Rolle zu spielen. Aber irgendwie ist "Rollenspiele" ja sehr unkonkret.
    Als Kind habe ich auch mit Puppen/Schleichtieren gespielt und generell Gegenstände behandelt, als hätten sie "Persönlichkeit". Theater zu spielen oder generell Rollenspiele, auch bei der Therapeutin, habe ich immer gehasst, ich mag so etwas gar nicht.

    Ich habe allerdings als Kind immer so getan, als ob ich eine Katze wäre. Ich weiß nicht genau, ob das auch zählt... für mich ist das, was ich an Rollenspielen speziell nicht mag und nicht kann, der Aspekt, dass ich ja quasi "lügen" muss, d.h. ich verkörpere in der Rolle Emotionen/Einstellungen, die ich nicht bin - das geht gar nicht bei mir. Wenn Emotionen/Einstellungen in der Rolle identisch mit meinen eigenen sind, ist das eher okay. Das würde für mich erklären, warum diese Frage autismusrelevant ist, denn viele Autisten können nicht lügen (es gibt Ausnahmen).

    "autistische traits" und seit der Diagnostikvorlesung glaube ich nicht mehr ans Klassifikationssystem :D

    ~all brains are beautiful~

  • Da denke ich auch, dass es die trotz Autismus innewohnende Sehnsucht/Wichtigkeit ist, sich (in einer Rolle wohl) zu fühlen mit irgendeiner Art von Beziehung zu den anderen Protagonisten, und dann kann nicht so leicht irgendwas anderes gespielt werden ('lügen'), sondern man müsste erstmal überhaupt gucken, wie fühle ich mich denn gerade, was will ich denn gerade spielen. (Deshalb 'klappte' es wohl auch, dass Du eine Katze gespielt hast). Und weil das erstmal eine persönlich wichtige 'Aufgabe/Angelegenheit' ist, das herauszufinden, wie wir uns fühlen und in eventuell Beziehung setzen können zu anderen Bezugspersonen, (also weil dieser Prozess ja erschwert ist), mögen 'wir Autisten' (wenn ich das jetzt ausnahmsweise mal so sagen darf, möchte auch nicht zu sehr verallgemeinern) vielleicht keine von außen zugewiesene Rolle, weil uns das in jenen Momenten überfordert oder sonstwie irgendwie nicht gepasst hat. (So im Kindergartenalter vielleicht. Später kann es ja ganz anders sein, wenn jemand hobbymäßig bewusst Theater spielt)

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

    2 Mal editiert, zuletzt von Iska (26. August 2018 um 11:38)

  • @Iska Ich finde diese unkonkreten Fragen in den Bögen furchtbar und würde bei diesen Fragen am liebsten jeweils einen kleinen Aufsatz dazu schreiben, damit bloß alles richtig verstanden wird. Ich hatte zu meiner Diagnostik auch einen entsprechenden A4-Bogen nur mit Ergänzungen meinerseits dabei.
    Ich denke bei Rollenspielen aber erstmal tatsächlich an das, was du geschrieben hast - also selbst eine Rolle innehaben. Siehe (vorrangig) bei Jungs: Cowboy und Indianer.

    Zu deinen Schleichtieren: ich war im Urlaub kurz davor, mir einen Pferdestall aus Kunststoff mir drei Pferden zu kaufen, also in Spielzeugformat. Aber wegen Platzmangel zu Hause hab ich es gelassen. Ich wüsste auch nicht, was ich damit groß spielen soll.

    Am Puppenhaus reizt mich immer dieses Kleinformat. Die kleinen Zimmer, in die ich klitzekleine Möbel stellen kann. Das ist, als ob man sich eine eigene kleine Welt erschafft. Ich liebe außerdem auch grundsätzlich Miniaturen.
    Mein Puppenhaus früher hatte sogar einen funktionieren Wasserhahn :cryforjoy: Da war ein winziger Kasten aus Plastik, den man mit Wasser füllen musste, und der war mit dem Wasserhahn an der Küchenspüle verbunden.

    Vielleicht sollten wir im Spielzeug-Thread weitermachen?

  • Ja, mal überlegen. Es gab ja einen Stimming-Spielzeug-Thread und einen Was-habt-ihr-als-Kind-gespielt-Thread, aber einen allgemeinen Spielzeug-Fred haben wir, glaube ich, noch nicht. Kannst ja einen aufmachen, wenn Du willst. Bei mir ist das gerade nicht akut genug. Ist auch süß, mit dem Wasserhahn. Der war echt mit dem Wasserhahn an Eurer Küchenspüle verbunden? Ich hätte gedacht, mit einem Behälter hinter der Puppenstubenwand oder so.

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

  • :lol: Ja, ich hab überlegt. Dann war der winzige Kasten aus Plastik, den man mit Wasser füllen musste, der Vorratsbehälter, richtig? Ich hätte ja auch genauer lesen können.

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

  • Diese Stimmingspielzeuge, die man in der Hand hält und damit rumfummelt, geben mir gar nichts. Mich nervt das ganz schnell und dann muss das Teil aus der Hand. Kennt das noch jemand? Gerade als wäre es zu viel zusätzlicher Input.

    Schaukeln hilft mir besser, aber das mache ich in der Öffentlichkeit nur mit kleinen Bewegungen, sodass es nicht so sehr auffällt. Zuhause habe ich keine Hemmungen.

    Mir extra irgendwelchen Kram zu kaufen, um mit den Händen daran herumzufummeln, dafür wäre mir das Geld zu schade; dem kann ich auch nichts abgewinnen. Eher noch spiele ich "sinnlos" am Smartphone herum, indem ich mal dieses, mal jenes Progamm öffne, Einstellungen verändere usw.

    Was das Schaukeln betrifft (ist damit "vor und zurück", also die sogenannte "Jaktation" gemeint?), so ist das auch nichts für mich, denn ich empfinde so eine Bewegung nicht als beruhigend, sondern als unangenehm, dabei wird mir direkt schwindlig, und ein unschönes Gefühl im Kopf entsteht. Ich kann also gar nicht verstehen, warum das bei Autisten so oft vorkommt/vorkommen soll...

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