Schwierigkeiten beim Führen eines Gesprächs

  • Notizen. Manchmal hilft es, in Gesprächen das Wort aufzuschreiben, das den einen wichtigen Gedankengang ausgelöst hat. Sobald man sich verliert, genügt dann ein Blick auf das geschriebene Wort und der Gedanke ist wieder präsent.

    Sowas ähnliches habe ich in der Schule versucht, aber konnte das dann später nicht mehr zuordnen. Wenn ich schreibe komme ich auch nur Bruchteile mit, von dem was einer überhaupt sagt.

    Go bad or go home!

  • Oder man war grad beim Einkaufen und muss dringend den Tiefkühllachs nach Hause bringen

    Genau so etwas funktioniert auch gut. Gerade jetzt im Sommer.

    Ich finde es zwar grundsätzlich nciht gut, zu lügen. Aber ich finde es auch nicht gut, wenn es mir schlecht geht. Da muss ich abwägen, was im aktuellen Fall wichtiger ist.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Ich finde es zwar grundsätzlich nciht gut, zu lügen. Aber ich finde es auch nicht gut, wenn es mir schlecht geht. Da muss ich abwägen, was im aktuellen Fall wichtiger ist.

    Ja..vor allem versuche ich es immer wieder mit Ehrlichkeit..und sei es nur: ich bin jetzt müde...und finde mich im Rechtfertigen wieder, weil Unverständnis kommt, oder Spott oder...

    da lasse ich es doch wieder :nerved: ...schade eigentlich.

  • Ja, das mit dem Rechtfertigen kenn ich leider auch zur Genüge. Ehe ich mich versehe, fange ich schon wieder damit an. :( Dabei muss ich mich doch gar nicht rechtfertigen. Immerhin ist es seit der Diagnose aber schon besser geworden. :]

  • Ja..vor allem versuche ich es immer wieder mit Ehrlichkeit..

    Ich habe gelernt: je ehrlicher und offener ich mich erkläre, desto weniger glaubt man mir bzw. respektiert meine Wünsche.
    Darum: sich niemals erklären.
    "Ich muss los."

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • Gespräche werden auch begonnen (manchmal abgebrochen und unter neuem Vorzeichen wieder aufgenommen), um eigene Interessen, oder die Interessen einer Gruppe durchzusetzen. Oft wird versucht, zuerst eine Beziehung aufzubauen (Namen erfragen und Neugierde bekunden), um dann - nicht selten unberechtigte - Ansprüche geltend zu machen. Oder jemand wird geradewegs aufdringlich. Manipulative Idiotinnen und Idioten sind, wenn man ihr Anliegen hat abblitzen lassen, in ihrer Empörung meist sehr lustig anzusehen/hören. "Das ist mir zu doof.", "Aber das ist doch ...!", "Ist/Wird (dir) das nicht ...?", "Was ist dein Problem?", "Warum bist du denn jetzt so ...?"
    Diesen Äußerungen liegt meiner Einschätzung nach der Frust darüber zugrunde, Regeln nicht verbogen, grundlegende Persönlichkeitsrechte und die Wohlfühldistanz anderer nicht im Sinne des eigenen Vorteils zeitweise vergessen lassen zu haben.
    Ein "Gespräch" wird nicht immer nur um des Gespräches willen begonnen, oder um zu einem tatsächlichen Konsens zu gelangen. Schwierigkeiten können aus unterschiedlichen Annahmen über den Zweck des Gesprächs resultieren und leider manchmal auch aus Täuschungs-, sowie Überforderungsstrategien.

  • das funktioniert ohne Nachrufen?

    Ja, das funktioniert. Allerdings vermittle ich noch während des Gesprächs nonverbal, dass ich weg muss, noch bevor ich es ausgesprochen habe.

    @Syncopath: kannst du das im Gespräch durchschauen oder erkennst du das erst später durch Analyse?

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • @Puk: Wie kann man denn nonverbal mitteilen, dass man weg muss?

    Ich habe einen NT gefragt. Anzeichen sind: er wird unruhig/ nervös, entfernt sich ein/ ein paar Schritte, guckt einen nicht mehr an oder häufiger weg, in der Gegend umher (Desinteresse) - das sind wohl die Anzeichen.

    Heißt vll auch, wenn wir weniger Blickkontakt halten, denken NTs immer, wir wären auf dem Sprung (wollen das Gespräch beenden)

    Einmal editiert, zuletzt von Diamant (10. Juni 2018 um 23:36)

  • @Syncopath: kannst du das im Gespräch durchschauen oder erkennst du das erst später durch Analyse?

    Ich orientiere mich an verschiedenen Rastern, die ich ab Mitte zwanzig erst durch Bücher begriffen habe. Nach Jahren des regelmäßigen selbstständigen Trainings - da wusste ich noch nichts von Asperger-Autismus, und warum zu PsychologInnen und PsychoanalytikerInnen, wenn man deren Bücher lesen kann, dann braucht man die tägliche Routine nicht zu durchbrechen, und warum überhaupt mit jemandem reden, bei dem man nicht weiß, was man erzählen will - gelingt es mir, viele Dinge bereits während eines Gesprächs zu erkennen. Je vielschichtiger das Gespräch und je weniger während dessen aufgelöst wurde, desto spannender die Nachbereitung. Da Verhalten nicht nur aus gesprochenem Wort besteht, ist es auch sinnvoll, sich ein paar Basics zur Körperhaltung draufzuschaffen. Zu versuchen, dabei auch noch Mimik einzuordnen, habe ich aufgegeben. (Selten glaube ich einen Blick deuten zu können, wenn mir jemand häufig begegnet und die Umstände gleich sind. Entscheidungen für mein Verhalten sollte ich davon aber niemals abhängig machen. Das anständige Verhältnis zu manchen, die von anderen gemieden oder sogar verspottet werden, beruht wohl auf dieser Unfähigkeit. Sie fehlt mir also nicht. Ganz im Gegenteil.) Dafür mache ich Fortschritte darin, die Tonlage zu deuten. Fehlt eine Fähigkeit, entwickelt man andere, oder perfektioniert bereits vorhandene. Obgleich der parallel mitlaufenden, immer präsenten Denksysteme, geht natürlich vieles auch weiterhin an mir vorbei. Niemand erfasst die gesamte Realität und zugleich sämtliche Deutungen derselben.

  • Allerdings vermittle ich noch während des Gesprächs nonverbal, dass ich weg muss, noch bevor ich es ausgesprochen habe.

    Wenn es durch anziehen oder zusammen packen geschieht..mache ich das auch und werde aber da schon angeprochen, ob ich etwa schon gehen will. :d :m(:

  • @Windtänzerin: Noch während ich mich angeregt mit meinem Gegenüber unterhalte (ansehen, lächeln, nicken, Interessse bekunden, eher schneller Austausch) gehe ich einen Schritt weg oder wende meinen Körper ab aber mein Gesicht noch zum Gesprächspartner hin oder ich drehe mich zurück (Wiederholung nach Bedarf). So also ob ich gerne weiter mit ihm reden würde (Gesicht, Mimik und Rede) aber eigentlich los muss (Körper) und noch bis zum letzten möglichen Moment mit ihm rede, bevor ich dann wirklich gehe. Das habe ich mir mal irgendwo abgeguckt und es funktioniert so gut, dass eine Abschiedsformel reicht um los zukommen. Es funktioniert sogar ohne Abschiedsformel in Situationen, in denen ich nicht wirklich weg gehe, z.B. auf Arbeit, wo ich nur einige Meter weiter gehe und mich dann mit etwas anderem beschäftige. Dann erwidere ich das Gespräch noch aus einiger Entfernung bevor ich mich nach den letzten Worten vollständig abwende.

    @Syncopath: Du hast verschiedene Verhaltensmuster und deren Hintergründe aus Büchern gelernt und kannst die jetzt wieder erkennen? Kannst du ein Buch empfehlen oder ist das eher ein übergreifendes Verständnis? Wie gut sind deine Deutungen? Ich habe das Problem: je mehr ich analysiere, desto mehr mögliche Deutungen fallen mir ein, ohne Sicherheit darüber zu gewinnen, welche am wahrscheinlichsten ist.

    Meine Beträge spiegeln meine aktuelle Meinung wieder, die ich mir auf Grundlage der vorliegenden Information höchstwahrscheinlich ohne referenzierende Prüfung der entsprechenden Fachliteratur gebildet habe. Es handelt sich dabei nicht um Tatsachen, den allgemein anerkannten Stand des Wissens oder Diagnosen. Die Meinung wird geäußert, wenn sie für mich die Wahrscheinlichste aller erdachten Thesen ist. Ich erkläre damit keine absolute Sicherheit der Aussage.

  • Ich habe einen NT gefragt. Anzeichen sind: er wird unruhig/ nervös, entfernt sich ein/ ein paar Schritte, guckt einen nicht mehr an oder häufiger weg, in der Gegend umher (Desinteresse) - das sind wohl die Anzeichen.
    Heißt vll auch, wenn wir weniger Blickkontakt halten, denken NTs immer, wir wären auf dem Sprung (wollen das Gespräch beenden)

    Was als nonverbale Mitteilung auch funktionieren kann, ist das "auf-die-Uhr-schauen". Das kann vom Gegenüber auch als unhöflich empfunden werden, ist aber manchmal ein leichterer Einstieg in ein "Ich muss dann mal los.".

  • @RegenbogenWusli Dann würde ich eine neue sich wiederholende Bewegung zur Reizregulation ausprobieren. Gleichmäßig mit dem Fuß wippen, Finger (aneinander) tippen / reiben / drücken, vielleicht einen Gegenstand in der Hand drehen.

    Das mache ich schon seit immer.
    Ich neige scheinbar stark zu Bewegungen während dem Sitzen oder wärend der Konzentration, es bringt aber nicht viel.

    Go bad or go home!

  • Noch während ich mich angeregt mit meinem Gegenüber unterhalte (ansehen, lächeln, nicken, Interessse bekunden, eher schneller Austausch) gehe ich einen Schritt weg oder wende meinen Körper ab aber mein Gesicht noch zum Gesprächspartner hin oder ich drehe mich zurück (Wiederholung nach Bedarf). So also ob ich gerne weiter mit ihm reden würde (Gesicht, Mimik und Rede) aber eigentlich los muss (Körper) und noch bis zum letzten möglichen Moment mit ihm rede, bevor ich dann wirklich gehe.

    Es gibt in der Tat hartnäckige, die aber nochmaleben das und jenes loswerden wollen und körperlich nachrücken/berühren usw...sagen sogar: oh du musst wohl los-... und reden und reden. :m(:
    In der Gruppe nach dem Chor sitzend..im Auto jd mitgenommen haben...sind auch erschwerende Umstände.

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