• was, bedeuten eigentlich die Abkürzungen VA, MFA, und LFA im Profil?

    LFA = low functioning autism =frühkindlicher Autismus mit Lernbehinderung (IQ<70)
    MFA ist in der Mitte zwischen HFA und LFA, IQ in der Nähe einer Lernbehinderung

    AS steht für Asperger-Syndrom und HFA für hochfunktionalen Autismus, oder?

    Ja.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • MFA = medium-functioning autism (mittelfunktionaler Autismus)
    LFA = low-functioning autism (niedrigfunktionaler Autismus)


    /edit:
    okay, wurde ja schon beantwortet :)

  • MFA gibt es auch?
    Aber das wird doch nicht diagnostiziert oder wie stellt man fest ob man sowas ist, wenn man seine Diagnose hat?
    Es erinnert mich da eher an den A-typischen Autismus, wo man nicht festlegen kann ob es AS oder frühkindlicher Autismus ist aber A-typischer Autismus geht ja sicher nicht immer mit einer Lernbehinderung einher.

    Go bad or go home!

  • Ich denke, dass der atypische Autismus das gesamte Spektrum der Funktionalität umfasst, also von der Niedrigfunktionalität (LFA) bis zur Hochfunktionalität (HFA). MFA ist zwischen LFA und HFA einzustufen, also zwischen geistiger Behinderung und durchschnittlicher Intelligenz.

  • Ich denke, dass der atypische Autismus das gesamte Spektrum der Funktionalität umfasst, also von der Niedrigfunktionalität (LFA) bis zur Hochfunktionalität (HFA).

    Ja so habe ich das auch verstanden. Man kann halt nur nicht sicher sagen ob AS oder frühkindlich. Bei AS soll es ja angeblich mehr hochfunktionale geben, aber so wie ich es aus dem Buch was ich lese entnehme, klingt es für mich so das es sehr stark von der Entwicklung und dem Umgang abhängt ob jemand (egal welche autistische Form er haben mag (um DSM ist es ja eh alles gleich) LFA oder HFA ist, da dort von ein paar Menschen gesprochen wurde, die als Kind eindeutig eher LFA waren, durch eine gute Förderung, die für sie das richtige war zu MFA oder HFA werden konnten. Manche waren HFA als Kinder, entwickelten sich aber durch schlechte Umstände und keine Förderung zurück und wurden zu LFAs was sehr bedauerlich ist.
    Ich frage mich ob ich wegen meiner Matheprobleme und obwohl ich eher in den AS-bereich passe, aber keine Sprachbegabung und auch alles eher langsam bis normal schnell lernte doch nicht eher frühkindlichen Autismus haben würde, da schon Dinge vor dem 4. Lebensjahr erkennbar waren und auch als baby.
    Damit kennen sich Diagnostiker aber sicher besser aus. Ich lese immer von ASlern die so früh sprechen, schreiben und lesen lernten, sich das alles selber beibrachten.
    Ich habe sehr lange das lesen verweigert und mir selbst mit 10 immer nur die Bilder angeschaut anstatt zu lesen. Meine Comics haben früher auch keine Sprechblasen haben sondern waren eher Bildergeschichten ohne Text.
    Ich weiß nicht wie es da den A-typischen Autisten und den HFAs aus dem Frühkindlichen Bereich so erging, warum die diese Diagnose bekamen und nicht AS wie die meisten anderen hier im Forum.
    Als ich 13 war, wurde ich mit AS diagnostiziert, warum weiß ich nicht, da ich keine Diagnoseunterlagen dazu habe.
    Ich muss meine Psychologin mal darum bitten mir die Akten nochmal rauszugeben damit ich das nochmal lesen kann was da genau stand, auch was die im Heim geschrieben haben als sie Autismus wegen der Vordiagnose zwar beäugt hatten, aber nachdem sie meine Mutter fragten und diese meinte das ich zwar individuell war aber kein Problemkind, es wieder verwarfen bzw meinten "ja dann kann es ja nicht so schlimm sein". Das meine Mutter selber wenig Erfahrung hat, teilweise sehr unbekümmert (was mich nicht stört, kann keine Störung sein) alles gesehen hat was ich gemacht habe, ist denen scheinbar nicht aufgefallen. Aber gut, das war auch ende der 90er bis 2002, da wusste man hier in deutschland glaube ich noch nicht so viel über Autismus wie heute.
    Ich stelle mir nur die Frage (schon seit längerem), weil ich oft gelesen habe, das spätdiagnostizierte meist die AS-diagnose erhalten, egal ob sie schon vor dem 3. Lebensjahr Symptome zeigten und ich frage mich warum.
    Oder ich habe da was falsch verstanden.

    Go bad or go home!

  • Ich stelle mir nur die Frage (schon seit längerem), weil ich oft gelesen habe, das spätdiagnostizierte meist die AS-diagnose erhalten, egal ob sie schon vor dem 3. Lebensjahr Symptome zeigten und ich frage mich warum.

    Bei Spätdiagnostizierten kann man HFA von AS nicht mehr sicher unterscheiden. Deswegen vergeben die Diagnosestellen nur eine Diagnose. Freiburg vergibt zb immer AS (f 84.5). Köln vergibt sogar eine Mischung. "HFA F 84.5". Diese Verwirrungen werden wohl irgendwann ein Ende haben - dann wenn der ICD 11 angewendet wird.

    Aktuell ist die Unterscheidung übrigens nicht der Beginn. Auch AS sind in der Regel als Baby und Kleinkind bereits auffällig. Entscheidend ist der Zeitpunkt des Spracherwerbs. Der ist bei AS in der Regel normal oder sogar verfrüht. Bei HFA ist er verzögert.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Es gibt auch genügend frühkindliche, welche scheinbar plötzlich mit 2 oder 3 autistisch werden. Es kommt auf verschiedene Sachen an. Zum Beispiel ob die Eltern andere Eltern kennen / mit denen befreundet sind. Ob ältere normale Geschwister da sind.
    Wenn man vergleichen kann fällt es viel früher auf.
    Deshalb fällt gerade beim Asperger-Syndrom es häufig erst mit 3 auf - nämlich dann wenn im Kindergarten die Unterschiede klar werden.
    Rückblickend fällt dann aber auch oft den Eltern früher etwas auf. Man geht Erinnerungen durch und kann plötzlich einige "eigenartige" Verhaltensweisen dem Autismus zuordnen.

    Entscheidend für die Unterscheidung von HFA und AS ist die Zeit des Spracherwerbs. Das ist etwas objektives. Das sieht man auch ohne Vergleiche.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Entscheidend für die Unterscheidung von HFA und AS ist die Zeit des Spracherwerbs. Das ist etwas objektives. Das sieht man auch ohne Vergleiche.

    Das war auch das Unterscheidungskriterium bei der Diagnosestellung für unseren Sohn (HFA).
    Laut einer Grafik bzw. Vorstellung der Zahlen von Prof. Vogeley, sollte die überwiegende Zahl der Spätdiagnostizierten eine Asperger-Diagnose erhalten haben. Ich frage mich, ob dies daran liegt, dass man so spät gar nicht mehr feststellen kann, ob eine Sprachentwicklungsverzögerung in Zusammenhang mit einer ASS steht oder es sich meist nicht mehr genau sagen lässt, wann der Spracherwerb stattfand?

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

  • Entscheidend für die Unterscheidung von HFA und AS ist die Zeit des Spracherwerbs. Das ist etwas objektives. Das sieht man auch ohne Vergleiche.

    Es gibt einige Fälle (inklusive mich), die trotz einer Sprachentwicklungsverzögerung die Diagnose AS erhielten. Ich glaube, bei Nicole Schuster war es auch der Fall. Im Erwachsenenalter spielt es anscheinend keine wichtige Rolle mehr, wann der Spracherwerb begonnen hatte.

  • Es ist als Erwachsener eben alles nicht so klar :)
    Der ICD11 wird da einiges vereinfachen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ja davon hab auch auch schon gehört. Wenn es dann nur noch ASS heist, muss zumindest auch kein Laie mehr AS mit dem allgemeinen Begriff Autismus verwechseln. Es schwirrt wohl noch bei einigen im Kopf herum das AS kein Autismus ist, bzw das man mit Autismus den frühkindlichen meint und oft auch immer die Extremfälle vor Augen hatte.
    Das erkennt man auch irgendwie an der Filmindustrie. In vielen Filmen ist immer dann von Autismus die Rede, wenn die "Rolle" eine Person ist, die meist garnicht spricht und auf den Zuschauer, der es nicht besser weiß, extrem gestört wirkt, wärend bei Filmen wo von AS gesprochen wird, meist Menschen verkörpert werden, die zumindest sprechen und halt seltsam/verschroben und eigenwillig/eigentümlich wirken, also nicht so stark betroffen.
    Bei neueren Filmen oder dort wo man die Beschreibungen noch recht neu eingebunden hat, sagt man gelegendlich das es um AS geht und erwähnt hintendran "eine Form des Autismus".
    Vielleicht wäre es ratsamer nur noch von Autismusspektrumstörung oder "ein junger Mann/Frau wie auch immer, aus dem Autismusspektrum".
    Beispiele: https://de.wikipedia.org/wiki/Birnenkuchen_mit_Lavendel
    https://www.moviepilot.de/movies/the-accountant


    Hier wird hingegen gesagt das AS Autismus ist:

    https://www.moviepilot.de/movies/adam


    Das schafft vielleicht teilweise noch verwirrung unter Leuten die damit nichts zutun haben.

    Mittlerweile weiß man ja das das alles Autismus ist.

    So wie ich das verstehe war das aber nicht immer so, selbst in den 90ern, was ja noch nicht so lange her ist, hatte man scheinbar noch gedacht das es alles verschiedene Dinge sind, sonst gäbe es ja nicht die verschiedenen Diagnoseschlüssel dafür.


    Zu meiner Sprachentwicklung kann ich nur sagen (und das hat mir meine Mutter gesagt), das meine schwester wohl schon ungewöhnlich früh gesprochen haben soll, jedenfalls früher als ich.

    Ich habe das lange anders verstanden, sie sagte nämlich immer sie hat früher als ich angefangen zu sprechen, und ich dachte immer sie meinte damit das sie eine normale entwirklung hatte, demnach hätte ich später angefangen, dabei war das glaube ich anders herum gemeint, das gleiche mit dem laufen lernen und so, das war bei mir wohl alles normal vom Alter her, nur das ich halt lange nicht auf 2 Beinen laufen wollte, aber meine Schwester das alles früher konnte als ich, was mir selber das Gefühl gab, ich wäre entwicklungsverzögert, denn meine Schwester ist weitaus normaler als ich. Auch wenn sie das gleiche künstlerische Talent hat, sich für Biologie interessiert, aber sie hat keine Probleme mit der Kommunikation, hat eine Familie mit 2 gesunden Kindern. Sie hatte nur nie eine große Bindung zu meiner Mutter, die beiden haben zueinander keinen Kontakt weil keiner von sich aus den ersten Schritt macht (vielleicht auch wieder AS-typisch) aber sonst ist da halt nichts ungewöhnliches.

    Go bad or go home!

  • Normalerweise muss man schon hochfunktional sein, um die Diagnose Asperger-Syndrom zu bekommen. Wenn man es nicht ist, dann sollte man es zumindest in Hinblick auf die Intelligenz sein und vielleicht nur eingeschränkt durch andere Dinge wie z. B. überstarke Reizempfindlichkeit, Mutismus usw.

    Die drei Unterteilungsschritte (englischsprachig!) sind wohl hauptsächlich dadurch zustande gekommen, dass man in den USA lange Zeit nur eine Form von Autismus kannte (Asperger war dort kaum bekannt), man aber merkte, dass Autisten sich sehr in ihren Fähigkeiten unterscheiden, und so wurden diese inoffiziellen Unterteilungen gemacht. Soll heißen sie sind eigentlich nicht Teil der offiziellen Diagnose, wie man sie in den Diagnostic Manuals der Vergangenheit und Gegenwart findet.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Naja wenn man überlegt das durch bestimmte Förderung manche Leute auch ihre Fähigkeiten steigern können, wäre es auch garnicht sinnvoll eine Diagnose von LFA bis hin zu HFA zu geben, es macht da schon Sinn nur ASS zu nennen und ggf halt individuell zu nennen wo die Probleme sind, damit man sehen kann woran man arbeiten kann.
    Das sich zum Beispiel die Sprache gebessert hat oder doch noch möglich wurde etc.

    Go bad or go home!

  • Für manche Situationen und Institutionen ist es aber schon gut zu wissen, wie der momentane Stand einer Person in etwa ist. Also auch um eisnchätzen zu könne, in welche z. B. Wohn- oder Arbeitsgruppe jemand reinpasst, wie viel Selbständigkeit man erwarten kann oder ob ständige Betreuung von Nöten ist usw.

    Ich erinnere mich da auch wieder hübsch an das Beispiel der Aspergerautistin, wo die Dame im Amt gleich angefangen hat sich plötzlich nur noch in gaanz einfachen Sätzen auszudrücken, nachdem sie sagte, sie sei Autistin, bis die Autistin darauf hinwies, nicht auch noch zusätzlich zum Autismus eine Intelligenzminderung aufzuweisen...

    Da man früher aber in den USA (und auch hierzulande) die Intelligenzminderung und die Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit als Teil des Autismus wahrnahm und nicht getrennt davon betrachtet hat, waren wie gesagt andere Einteilungen nötig.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Da man früher aber in den USA (und auch hierzulande) die Intelligenzminderung und die Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit als Teil des Autismus wahrnahm und nicht getrennt davon betrachtet hat, waren wie gesagt andere Einteilungen nötig.

    Darum hatte ich gedacht, wäre es besser man schreibt einfach individuell zum Diagnosebrief (oder dort rein) was genau die probleme sind. Das würde in Stichpunkten oder kurzen Sätzen glaube ich eh gemacht, zumindest war das in dem Diagnosebrief aus der Klinik in Nürnberg so wo ich gewesen bin. Das war ca 1/4 seite Text.
    Ich müsste mir mal den Diagnoseschlüssel anschauen, konnte damals damit nichts anfangen, aber die Sachen liegen momentan bei meiner Psychologin herum.

    Go bad or go home!

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