@Blaubeere
Spezifische Tests gibt es eh nicht, all diese Tests sind entweder Screening-Tests, oder eigentlich für andere Störungen ursprünglich entwickelt, oder es werden Dinge getestet die eigentlich nicht relevant für eine AS-Diagnostik sind. (Man ist sich in der Fachwelt nichtmals einig was AS ist, man weiß nicht wie es entsteht, wie sollte man dann Tests dafür haben...) Diese ganzen Tests liefern alle nur Hinweise auf AS, kein einziger beweist irgendetwas, und die Diagnostiker sind sowieso nicht daran gebunden (die Einschätzung eines Menschen, in dem Falle Diagnostiker, zählt immer mehr als die Tests). An manchen Stellen machen sie wegen der Forschung diese Tests. Da werden dann also die Patienten die zur Diagnostik kommen genutzt, um Tests an ihn en auszuprobieren und Dinge zu erforschen, nicht zwangsläufig deswegen, weil das wirklich für eine sichere Einschätzung nötig ist.
Kritischer würde ich eher eine fehlende Fremdeinschätzung einstufen. Sowohl von einer aktuellen Bezugsperson als auch wenn möglich, von einer Bezugsperson als man im Vorschulalter war. Aktuelle Bezugsperson: deswegen, da man selbst sich anders sieht, als Außenstehende (in beide Richtungen möglich: man kann sich als umgänglicher und normaler sehen als man ist, oder man kann sich selbst auch als gestörter einschätzen, als man ist), und die Eltern deswegen, da so eben Infos über die relevante Zeit eingeholt werden können, wo man selbst aber noch zu klein war. Allerdings können Eltern sich auch nicht mehr richtig erinnern können (zu alt), oder sich falsch erinnern, oder sich geschönt erinnern, oder einen schützen wollen vor einer Diagnose/Psychiatrie, oder sich selbst ein schlechtes Gewissen fernhalten wollen (dass sie früher nichts unternahmen), uswusf. Ist also insgesamt auch nicht so arg verlässlich. Vielleicht reichten deine Grundschulzeugnisse, wenn da hilfreiches drinstand.
Ich denke, dass man sicherlich sofort autistisches Verhalten feststellen kann, eben auch nach 2,5h.
Ich denke aber auch, dass wohl nicht sicher festgestellt werden kann, was genau dahinter steckt.
Das denke ich auch, und man weiß ja gar nicht genau, was dahintersteckt, wie sollte man das also auch feststellen.
Das mag durch die Aufarbeitung der jeweiligen Vergangenheit versucht vermieden zu werden, aber letztlich sind Erinnerungen auch nur plastische Dinge, die als Grundlage einer wissenschaftlichen Untersuchung einfach nicht ausreichen. Die Subjektivität durch den Behandler darf man auch nicht vergessen, das ist der schwerwiegendste brüchige Stein, der den gesamten Bau zum Einsturz verurteilt.
Ich kann nur sagen, dass ich die übliche Herangehensweise für unwissenschaftlich deklariere und sie nicht als aussagekräftig anerkenne.
Ja, das ist halt Psychiatrie...
Es ist alles sehr schwammig und unsicher, das ist unbefriedigend, aber es ist so. Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass Psychiater/Psychologen Diagnosen weniger Bedeutung beimessen, als die Patienten selbst. Hier wird immer sehr viel diskutiert über richtige und falsche Diagnosen, als gäbe es da ein ichtig oder falsch... ob richtig oder falsch ist doch letztlich nur Ansichtssache des jeweiligen Psychiaters/Psychologen? (und ein anderer, mag den selben Menschen wieder anders einschätzen).