Ich denke insbesondere NTs könnte das helfen einen realistischeren Blick auf das Leben als Autist oder das Leben mit Autisten in einer Familie zu erhalten. (...) Deswegen finde ich es grundsätzlich gut, wenn Aufklärung betrieben wird, (...)
Da stimme ich dir grundsätzlich zu. Aufklärung ist immer gut. Aber die Reportage reiht sich ein in (gefühlt) die hundertste Reportage / Doku, die ich in den letzten fünf Jahren allein als Produktion von ARD, ZDF und den Dritten gesehen habe. Spielfilme, in denen Autisten die Hauptrolle spielen oder so nebenbei vorkommen, kommen hinzu. Rundfunksendungen ebenso. Und wenn man dann einfach nur zeigt, was ist, ohne auch Forderungen zu erheben, was sein müsste, dann ist mir das nicht genug.
Ein Beispiel: Mit der Beschulung scheint es hier ja weitgehend zu klappen - alle Beteiligten arbeiten mit. Das ist aber weiß Gott nicht überall so. Da mauern Jugend-, Schul- und Sozialämter, wenn es darum geht Hilfen zu gewähren, da geht man achselzuckend über die Bedürfnisse autistischer Kinder hinweg ("Wir haben halt keinen Ruheraum" oder immer noch: "In der Pause müssen alle in den Hof")). Und was Erwachsene angeht: Wo ist ein Einsatz für die stille Stunde in Supermärkten? Wo kommt die Oneline-Buchung von Terminen im Gesundheitswesen endlich mal auf breiter Ebene voran? Die Liste noch lange fortzuführen, fällt hier im Forum sicher nicht schwer.
Schön wäre, wenn Filme das mal thematisieren würden.