Frau Dr. Stempfle, ZfP Südwürttemberg Ravensburg-Weissenau

  • Ich habe am Mo., 08.12.2014 einen Gesprächstermin bei einer Frau Dr. med. Stempfle, ZfP Südwürttemberg in Ravensburg-Weissenau - vermittelt von meinem Hausarzt.

    Gibt es schon Erfahrungen bgzl. dieser Person/Institution? Ich habe bisher Weissenau immer nur hinsichtlich Diagnoseerstellung bei Kinder- und Jugendlichen wahrgenommen. Macht man in Weissenau neuerdings auch Erwachsenendiagnosen, weil in Baden-Württemberg einfach nicht jeder nach Freiburg im Brsg. fahren kann, da die zwar anscheinend recht kompetent aber wohl auch überlastet sind?

  • Anbei mein erster Eindruck nach dem Gespräch:

    - Angenehme Atmosphäre. Nicht diese ungezwungen-gezwungen durchgestylt lockere Innenausstattung, wie ich es bei manchen Psychologen auch schon hatte (die es halt irgendwie "schön" machen wollen). Ein Arbeitsraum mit Schreibtisch, PC etc. - also eher praktisch, oder besser gesagt nüchtern: Standardmöbel und dafür einige spezielle Accessoirs, die die persönliche Note ausmachen.
    - Der Stuhl, auf dem ich sass, hätte vielleicht noch ein wenig bequemer sein können. Dass mir zwei stylistisch identische Stühle als Sitzgelegenheit zur Auswahl standen, obwohl klar war, dass ich alleine kommen würde, könnte eine Art Test gewesen sein(?). Ich habe mich auf jenen Stuhl gesetzt, der die Eingangstür weniger im Rücken hatte. ;)
    - Abstand zwischen den beiden Personen, also der Psychiaterin und mir, hat mir gepasst.
    - Klares Gespräch als Dialog, von ihr deutlich geleitet. Nicht dieses: "Jetzt erzählen Sie mal von sich" und dann darf der Patient/Klient drauflosmonologisieren (hach, was Aspies doch so gerne machen!)
    - Die Selbsterkenntnis wurde nicht angezweifelt, oder direkt hinterfragt.
    - Die Psychiaterin verfügt über eine 'gute' Gestik. So, wie sie dasass, konnte ich zwar auch wie immer den Blickkontakt schwer aufrechterhalten, jedoch mich gut an ihren Händen/Armen orientieren (also den Blick nicht weit von der Augenpartie abschweifen lassen).
    - Klare Ansage, was die 'Schritte' in jenem Prozess sind. In jener ersten Sitzung und in den folgenden: Abklärung der Diagnosekriterien nach ICD-10 , Abklärung von evtl. AD(H)S als Ausschlussdiagnose oder Komorbidität.
    - Indem ich Fragebögen mitbekommen habe, gibt es mir das Gefühl, dass sich etwas vorwärts bewegt.

    Zuletzt: Wenn ich hier im Forum lese, wie lange manche mitunter auf einen ersten Termin warten mussten, so ging das jetzt von dem Tag, als ich meinen Hausarzt darum bat, an jemanden überwiesen zu werden, bis heute, in nur ein paar Wochen. Der zweite Termin ist dann Mitte Januar.

  • Schön, dass dir der Hausarzt so schnell eine Anlaufstelle nennen konnte und du dort bisher zufrieden bist.

    Wenn eine mögliche Diagnosestelle noch nicht allgemein bekannt ist, sind da die Wartezeiten natürlich auch nicht ganz so lang wie bei den wenigen Diagnosezentren.
    Was mich etwas skeptisch machen würde, wäre die Tatsache, dass die Institution zwar einen Internetauftritt hat, aber an keiner Stelle erwähnt wird, dass sie auch Autismusdiagnosen im Erwachsenenalter macht.
    Ich habe -als ich mir einen Diagnostiker gesucht habe- gelesen, dass die Diagnostik im Erwachsenenalter Schwierigkeiten mit sich bringt und daher von einem Diagnostiker durchgeführt werden sollte, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Obwohl natürlich grundsätzlich wohl jeder Facharzt für Psychiatrie befugt ist, eine Diagnose zu erstellen. Da hätte ich persönlich vielleicht etwas Bedenken gehabt, mich an jemanden zu wenden, der bislang nicht als erfahrener Diagnostiker bekannt ist.

    Aber Erfahrung muss ja irgendwo anfangen. Also berichte bitte weiter darüber, und wenn du zum Schluss zufrieden bist, kannst du die Adresse vielleicht auch an Markus weitermelden, so dass sie mit auf die Liste kommt.

    Will sie denn die Diagnostik wirklich komplett selbst machen? Oder macht sie jetzt nur eine Voruntersuchung, um dich dann im Endeffekt doch nach Freiburg zu schicken?

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

    Einmal editiert, zuletzt von Tuvok (10. Dezember 2014 um 17:49)

  • Von einem Weiterreichen nach Freiburg wurde nichts gesagt.
    Ob Frau Dr. Stempfle die Diagnostik ganz alleine macht, oder jemanden fallbezogen zur Zweitmeinung hinzuzieht, kann ich nicht sagen.
    Es wird streng nach den ICD-10-GM-Diagnosekritierien vorgegangen, d.h. das Label bei mir kann dann am Ende eben auch nicht "Asperger" sondern "HFA" sein, wobei die Psychiaterin im Gespräch angemerkt hat, dass sie der Denkweise, dass es nicht ein paar konkrete Autismusformen (Asperger, Kanner) gibt, sondern ein breites Spektrum, nahe steht.
    Zudem wird (sollte ja eigentlich Standard sein?) auf AD(H)S als Auschlussdiagnose oder Kormobidität untersucht.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!