gerade im ZDF (Sonntag 20:15)

  • Vielleicht sollten autistische Menschen selbst mehr zu Wort kommen können. Wird sicher aber wieder problematisch. Irgendwo im Forum gab es auch schon mal das Thema, ob nicht Aspies solche (Schauspiel-)Rollen übernehmen könnten oder sollten. Was eben mehr Sinn mache bzw. möglich sei.

    Nicht autistischen Menschen sollte nicht verübelt werden, dass sie die Perspektive nicht wirklich realitätsgetreu einnehmen.
    Dennoch finde ich auch, dass die Art und Weise wie die Schauspielerin den Autismus darstellt, gut etwas davon preisgibt, wie nicht autistische Menschen Autismus verstehen bzw. vielleicht auch nicht verstehen, denn das Thema ist zugegebenermaßen komplex, vielschichtig und ohne persönlichen „24-Stunden-Bezug“ nur ansatzweise verstehbar.

    An einem Beispiel würde ich es beschreiben: Die Mahlzeiten werden ja sehr ordentlich und korrekt von ihr zubereitet und demonstrativ auch durch die Kameraführung gezeigt, was sie da macht und wie sie es stört, dass der Junge dann einfach was nimmt.
    An der gezeigten Darstellung wird jedoch nicht so klar, meine ich, dass das kein Zwang ist, unter dem Ella Schön leidet, sondern eine Handlung, die ihr Halt bzw. Sicherheit bietet und die nun gestört wird. Mein Sohn hätte vor ein paar Jahren dann noch geschrien. Gut gezeigt wird, dass sie das stört, sie sich jedoch zurückhält und nicht etwa „ausrastet“ (wäre im hochfunktionalem Autismus in ihrem Alter auch eher unrealistisch).Mir kommt zu wenig das Chaos in der dargestellten Person vor und wie sie dem durch entsprechende Handlungen dann entfliehen sucht, um sich Ruhe, Ordnung, Struktur und ein gewisses Maß an Übersicht „über das Ganze“ wieder zu verschaffen. Ich weiß nicht, ob jeder hier seine Mahlzeiten so ordentlich zubereitet.


    Das ist natürlich auch schon sehr anspruchsvoll, so etwas vielschichtig und facettenreich zu schauspielern und dem Zuschauer dabei auch noch verständlich zu machen. - Ich denke, dass sie einiges in Vorbereitung auf diese Rolle, die sie gespielt hat, über Autismus gelernt hat - ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass sie in irgendeiner Weise damit „lebt“. Es wirkt auf mich zu hölzern und klischeehaft.

    Immerhin zeigt es m.E. zwei Dinge auf: a) die Qualität der deutschen Schauspielerei im Fernsehen (bitte um Entschuldigung) und
    b) ein Abbild der Wahrnehmung über Autismus möglicherweise. - Blöd nur, dass das auch noch eine gute Quote hatte (Ich glaube, so 9,68 Millionen etwa). :? (Abgesehen davon ist es natürlich Unterhaltung und es hat bestimmt einige Leute unterhalten).

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

    Einmal editiert, zuletzt von 70Quadrillionen (16. April 2018 um 23:11)

  • Nicht autistischen Menschen sollte nicht verübelt werden, dass sie die Perspektive nicht wirklich realitätsgetreu einnehmen.
    Dennoch finde ich auch, dass die Art und Weise wie die Schauspielerin den Autismus darstellt, gut etwas davon preisgibt, wie nicht autistische Menschen Autismus verstehen bzw. vielleicht auch nicht verstehen, denn das Thema ist zugegebenermaßen komplex, vielschichtig und ohne persönlichen „24-Stunden-Bezug“ nur ansatzweise verstehbar.

    An einem Beispiel würde ich es beschreiben: Die Mahlzeiten werden ja sehr ordentlich und korrekt von ihr zubereitet und demonstrativ auch durch die Kameraführung gezeigt, was sie da macht und wie sie es stört, dass der Junge dann einfach was nimmt.
    An der gezeigten Darstellung wird jedoch nicht so klar, meine ich, dass das kein Zwang ist, unter dem Ella Schön leidet, sondern eine Handlung, die ihr Halt bzw. Sicherheit bietet und die nun gestört wird.

    Ja.

    Ich denke..wenn z.B. eine Handvoll verschiedenartiger Aspies solch eine Darstellung mitbeurteilen und korrigieren würden..so, wei du es jetzt z.B. beschreibst als Reflektion...
    könnten dann entweder von innen heraus dem Schauspeiler andere Erkenntnisse entstehen..und, wenn nicht, muss es ein "Einfühlsamerer" spielen.
    so wie bei anderen Rollen ja auch schliesslich.

  • @Linnea Die Kenntnisse fehlen einfach und Vorurteile und Voreingenommenheit sind noch viel zu weit verbreitet.
    Wirklich schade ist, dass sich hierzulande häufig nur Fachleute "mit Spezialkenntnissen" wirklich auskennen. Immerhin.

    Ärzte und Psychologen, die keine Autismus-Spezialisten werden wollen, sollten dennoch über das Studium ein Grundmaß an Grundbildung vermittelt bekommen, damit nicht auch sie noch daran mitwirken, dass falsche Sichtweisen sich in den Köpfen der Leute manifestieren.
    Immerhin haben sie ja eine gewisse Autorität gegenüber denjenigen, die keine Ausbildung im Gesundheitswesen haben.

    Es gibt viel zu tun. Die Probleme wurden schon von Fachleuten schon thematisiert. Es sollte sich nun etwas (zum Guten) ändern :roll:

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

  • Gestern in Hard Sun:

    Jemand fliegt aus dem Fenster, landet im Baum.
    Dann das Gespräch der Detektive:
    Er:"Er war seit Monaten krankgeschrieben, Spektrumsstörung"
    Sie: "Asperger?"
    Er gibt den Hinweis, dass bei diesen die Selbstmordrate deutlich erhöht sei
    Sie:"Ich interessiere mich für psychische Störungen"
    Sie gehen in die Wohnung, sie stellt fest "das wirkt alles paranoid".

    Und man stellt fest, er war ein Hacker, hatte nur "einen Freund" (welcher ihn dann ermordet hatte)....

    na ja solche Klischees finde ich viel blöder. Vor allem weiil diese Fehlinfos so subtil eingestreut sind, dass man sich nicht wundert, dass es bei religiösen Gruppen echte AspergerhaterInnen gibt, die in Asperger "den Satan" sehen.

    btw, an der Entwicklung der Rolle der Ella Schön HABEN AspergerInnen mtgewirkt.

    Vllt sollte man sich auch bewusst machen, dass wie man sich selbst sieht, meist sehr weit von dem Weg ist, was andere sehen.
    Macht mal den Test und lasst euch von jemanden in sozialen Situatiionen filmen - und vergleicht das dann. Dann sind die Ähnlichkeiten sichtbarer

    Habe mir nochmal ein Veranstaltungsvideo von vor 5 Jahren angesehen - ups, das ist noch ähnlicher als ich dachte - vor allem in der Nicht-Mimik, war aber auch eine stessige Veranstaltung) - und wirkt weniger sympatisch als diese Ella auf mich :m(: :d

  • @Happy to be Da hast Du sicher Recht :) .

    Ich wurde schon einmal gefilmt (bzw. habe ich selbst gemacht, da ich die Kamera aufgestellt habe :d ).
    Dies geschah als Aufgabe im Rahmen (RW) der sozialpädagogischen Familienhilfe bei einer Essenssituation bei uns zuhause und betraf hauptsächlich die Interaktionen am Tisch mit meinem Sohn.
    Kein Kommentar :d . Nur soviel: Mein Sohn und ich laberten ohne Ende. An dem Gesicht meiner Frau war zu erkennen, dass sie sich wohl langweilte und schon längst aufstehen wollte. Da sie im Rahmen der begleitenden sozialpädagogischen Hilfestellung befragt wurde, wissen wir das nun :d .
    Geändert hat sich leider nichts :d :d :irony: . Vielleicht warten wir mal das Endergebnis des laufenden Diagnoseprozesses mich betreffend ab :roll:

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

    2 Mal editiert, zuletzt von 70Quadrillionen (17. April 2018 um 10:07)

  • Was das Kochen angeht: ist bei mir das pure Chaos. Hinterher liegen/stehen Verpackungen, Zutatenreste und Töpfe überall rum, und bis ich es schaffe, aufzuräumen, das kann dauern (daher sammeln sich dann auch die Verpackungen etc von mehreren Tagen gerne mal an). Wenn ich denke, ich muss jetzt was kochen, überlege ich mir, wie viele Arbeitsschritte das hat, und je weniger, desto besser. Deshalb bin ich auch ein Fan von Mikrowellen- und Dosenfutter.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Die zweite Folge fand ich nicht ganz so übertrieben wie die erste - hat wohl auch damit zu tun, dass es diesmal ein paar Szenen gab, wo ich mich wiedererkannt habe, z.B. in ihrer juristischen Überkorrektheit. Während unserer Selbständigkeit hat mein Kompagnon auch regelmäßig gespottet, wenn ich seiner Meinung nach mal wieder allzu gesetzeskonform gehandelt habe. Es sollte Unterhaltung sein und kein Aufklärungsfilm über Autismus, deshalb fand ich es unterm Strich in Ordnung. Ich denke, der wesentliche Schwachpunkt in der Darstellung war, dass sie zu viele Symptome in einer Person gebündelt haben, das fördert natürlich Klischees.

  • Was das Kochen angeht: ist bei mir das pure Chaos. Hinterher liegen/stehen Verpackungen, Zutatenreste und Töpfe überall rum, und bis ich es schaffe, aufzuräumen, das kann dauern (daher sammeln sich dann auch die Verpackungen etc von mehreren Tagen gerne mal an).

    Das kommt mir sehr bekannt vor. Aber auf dem Tisch muss dann Ordnung sein - wenn für drei Personen nicht einheitliche Teller und Bestecksätze liegen, stört mich das ungemein, und Messer vom einen, Gabel vom anderen Bestecksatz geht überhaupt nicht. Dann stehe ich nochmal auf, um auszutauschen.

  • @70Quadrillionen

    :d
    das kann ich mir lebhaft vorstellen - incl, dass ihr gar nicht mitgekriegt habt, dass sie sich langweilt, aber wieso hat sie nicht GESAGT :m(: :d :m(: :d

    Ich war mal mit einem Bekannten in einem Lokal. Es waren anere da, ein interessantes Thema kam auf, ich in "meinem Element".
    Irgendwann war der Bekannte weg - ich hatte zwar registriert, dass der aufgestanden war, halte das wohl unter "geht mal kurz wohin" ab.
    Dann wwar das Theman durchgesprochen und bemerke, er ist weg.
    Frage die anderen und die "Hast du nicht gemerkt...?????"

    Nö, hatte ich nicht. :m(: :d

    Ich war ja privat da und nicht in meiner Funktion als Leiterin einer Gruppe, die auf alle gleich achten muss, damit keine/r "zu kurz kommt" - na ja, aus den auch noch nach Tagen wiederholten beleidigten Reaktionen, und den verletzenden Aussagen, dass ich all seine Signale ncht wahrgenommen hätte - sry, ich hatt ihn ja schon lange vorher über meine Wahrehmungsprobleme informiert und die Bedienungsanleitung gegeben - schloss ich, das ist kein guter Umgang für mich :d

    Bedienungsanleitung war:
    Wenn ich in einem Thema bin, egal ob allein oder im Gespräch, dann nehme ich Sgnale anderr niicht wahr. Ich brauche da eine Berührung und ein FREUNDLICHES "Komm mal kurz raus aus dem Tunnelblick", DANN kann ich umschalten, alles was schwächer ist an Signal kommt bei mir nicht an.

    Darauf muss sich einfach jede/r einstellen, der/die mit mir Umgang haben will, ansonsten tut MIR das Folgende nicht gut. Es hat ja genauso wenig zweck über sowas zu diskutieren wie wenn man versucht, gegen eine Erdbeerallergie andiskutieren zu wollen.

    Außerdem ist es ja wesentlich anstrengender, etwas, was man nur schwer oder gar nicht sehen kann, im Blick behalten zu müssen,dabei dann gegen die eigene Art interagieren zu müssen, als wennn jemand eintrainiert, in bestimmten Situationen, in denen er/sie ein Bedürfnis hat, nur einen Satz sagen zu müssen.

    Das ist eine unverhälnismäßige Forderung, mehr auf und sich mehr um das seelische Wohlbefinden des/der anderen kümmern zu müssen als um das eigene, während einerseits der/diejenige mit einfachen Mitteln sich selbst um das eigene Wohlbefinden kümmern könnte - und andererseits dabei nicht in Dauerhabacht mit "wie gehts dem/der anderen" stehen muss.

    Manche Naspies sind da extrem.

    a)Errate wie es mir geht,b) mach dann das, was ich will, damit ich mich wohlfühle,c) aber tu so, als sei das dein eigener Wille und nicht "mir zu Gefallen".
    Und wenn bei a, b, oder c ein Fehler passiert, dann fühle ich mich wieder nicht wohl und DU bist Schuld.

    Früher habe ich versucht, es "irgendwie richtig" zu machen. Sehr anstrrengend und ich scheiterte. Dann sprach ich das an. Das wurde mit "musst du alles so kompliziert machen, das musst du doch merken, sonst bist du egoistiisch/unempathisch" abgewertet.
    Noch später versuchte ich erfragen, WAS denn genau gewollt sei. Von "wenn du das nicht merkst" (du bist unfähig) bis "wenn ich es ausspreche ist es ja nichts mehr wert" zu "ich weiß nicht was ich will" (aber du sollst das erraten..a,b,c) war dann alles dabei.
    Heute passe ich hier konsequent, wenn mir dieses Muster auffällt und halte mich lieber fern - bzw nach einigen Nachfragen hauen dann solche Leute ab weil ihnen die Aufdeckung dieses Musters zu "nicht wohlfühlen" bedeutet :d

  • Die Hauptsache ist doch, dass ich bei den "Real-Life-Aspies" viele Gemeinsamkeiten feststelle. Dessen sollte ich mir mehr bewusst werden.

    Stimmt, das geht mir genauso.


    was für uns vllt irrelevante Kleinigkeiten sind, ist für Naspies oft das, was sie als "auffällig" wahrnehmen, und umgekehrt.

    Ich weiß nicht ob mir das nur so vorkommt, aber mir kommt die Emotion der anderen Protagonistin auch sehr überzogen und überdimensioniert vor.
    Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil Ella eben so sehr emotionsarm ist. In der ersten Folge fand ich das extremer als in der 2. aber man kann sich ja denken warum, neue Umgbung und fremde menschen, dann noch die zu lösende Situation mit dem haus was zu dem Zeitpunk halt am wichtigsten war. Da musste das problem das der Mann ein Lügner und Betrüger war erstmal hinten an stehen.
    Aber typisch für Filme ist es ja, je extremer, desto großer die Spannung, sonst wäre es für den großteil der Zuschauer ja langweilig. Das Prinzip funktionierte ja schon bei Frauentausch.
    Bei einem relativ durchschnittlichen Typus von Mensch, der zwar Emotionen erkennt, warnimmt, abgibt und auch auf die Emotionen anderer eingeht und diese auch versteht, also ein Neurotypischer Mensch, und einem Autisten im HFA Bereich, der sich in unhektischen und unstressigen Situationen mitteilen kann, weil er es durch Erfahrung gelernt hat, werden sicherlich seltener Reibungen und Missverständnisse vorkommen, wenn auch welche vorkommen.
    Wir kennen es ja alle, das die meisten Leute uns als seltsam warnehmen, es aber uns so gut wie nie gesagt wird, weil der sozial integrierte Mensch gelernt hat oder schon wusste, das man das vielleicht falsch affassen könnte, und dann ein unbeabsichtigter Streit passieren könnte.
    Die meisten Menschen merken wenn man untypisch ist, oder anders, merkwürdig etc, wie man es nennen will ist so verschieden wie die Situation in der man auffällt und warum.
    Die art und weise wie ein sogenannter NT darauf reagiert ist jedoch 2-seitig.
    In den allermeisten Fällen wird es erkannt, aber dem anderen nicht mitgeteilt, also man selber merkt garnicht, das man beim anderen merkwürdig rüberkommt, oder es wird spöttisch/genervt reagiert, so das man es merkt, aber man noch für zu blöd hingestellt, wenn man verwirrt nachfragt. So nach dem Motto "Das du das nicht selber erkennst kannst du mir jetzt nicht erzählen!"
    Ausnahmen bestätigen die Regel. In den aller seltensten Fällen sind sogenannte NTs bereit darüber zu reden, haben geduld oder sogar Verständniss um einem die Situation zu erklären und MERKEN das hier wirklich ein Problem vorliegt womit man nicht klar kommt, was ja zu der Situation führte.
    In dem Film merkte man schon, wenn diese andere Frau (weiß den Namen nicht) auf Ellas nüchterne, für sie unverständliche Reaktionen, oder auch oft logisch und praktisch orientiertes Verhalten mit abwertenden Stönen und Seufzen rearierte, ohne weiterhin was dazu zu sagen.
    Ich habe auch des öfteren schon sowas erlebt und diese Seufzer bei anderen bemerkt und gefragt was ist, und die sagten in jedem Fall dann immer "Nichts, was soll sein?" oder so, und ich dann so "Ja du hast so ein Geräusch gemacht" und manchmal kam dann ein "Darf ich kein Geräusch machen?" oder "Ja, manchmal macht man halt solche Geräusche" ohne mir zu sagen was jetzt in der Person vorging oder ob sie damit auf etwas konkretes anspielen wollte an dem gedanken ich eventuell auch teilhaben kann.
    Wenn ich darüber nachdenke, hab ich früher gedacht die Person bedrückt irgendwas, oder denkt über was nach, will mir aber nicht sagen was es ist, weil es vielleicht mich nichts angeht.
    Jetzt wird mir klar, das ich vielleicht der AUSLÖSER für diese Reaktion war, weil ich irgendwas gesagt oder getan hab, ohne es zu merken O.o
    Man kann aus solchen Filmen wie Ella Schön also sogar was lernen 8o

    Go bad or go home!

  • Das kommt mir sehr bekannt vor. Aber auf dem Tisch muss dann Ordnung sein - wenn für drei Personen nicht einheitliche Teller und Bestecksätze liegen, stört mich das ungemein, und Messer vom einen, Gabel vom anderen Bestecksatz geht überhaupt nicht. Dann stehe ich nochmal auf, um auszutauschen.

    Da ist jeder irgendwie anders X3
    Bei Messern und Besteck ist es mir recht egal, bei Tellern weniger.
    Beim Kochen selbst, bin ich sehr planerisch, mache mir vorher schon Gedanken in welchen Schritten ich was mache, dafür bin ich beim Umgang mit Zutaten nicht grammgenau oder so, was beim Kochen auch nicht so nötig ist als beim Backen.
    Dafür räume ich Sachen oft schon vorher zurecht, und sofort wieder an ihren Platz nachdem sie gebraucht wurden, und spüle auch Dinge bereits schon ab, während ich warte bis das Wasser anfängt zu kochen oder der Backofen heuß genug ist, denn ich kann Unordnung in der Küche irgendwie nicht leiden.
    Es lenkt ab, stört beim Arbeiten weiterer Schritte etc, und nach dem Essen hab ich wenig lust ein Chaos zu beseitigen XD

    Go bad or go home!

  • Ich kriege es nicht hin, die Arbeitsschritte vom Aufräumen mit den Arbeitsschritten vom Kochen zu mischen. Da feuern in meinem Gehirn zu viele Neuronen oder so.... :roll:

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Außerdem ist es ja wesentlich anstrengender, etwas, was man nur schwer oder gar nicht sehen kann, im Blick behalten zu müssen,dabei dann gegen die eigene Art interagieren zu müssen, als wennn jemand eintrainiert, in bestimmten Situationen, in denen er/sie ein Bedürfnis hat, nur einen Satz sagen zu müssen.

    Das ist eine unverhälnismäßige Forderung, mehr auf und sich mehr um das seelische Wohlbefinden des/der anderen kümmern zu müssen als um das eigene, während einerseits der/diejenige mit einfachen Mitteln sich selbst um das eigene Wohlbefinden kümmern könnte - und andererseits dabei nicht in Dauerhabacht mit "wie gehts dem/der anderen" stehen muss.

    Manche Naspies sind da extrem.

    a)Errate wie es mir geht,b) mach dann das, was ich will, damit ich mich wohlfühle,c) aber tu so, als sei das dein eigener Wille und nicht "mir zu Gefallen".
    Und wenn bei a, b, oder c ein Fehler passiert, dann fühle ich mich wieder nicht wohl und DU bist Schuld.

    Uff, das kenne ich. Eine (ehemalige) Freundin war so. Sagte im persönlichen Gespräch nicht, daß sie etwas störte, und eine Woche später kam dann eine wütende Nachricht: Ich sei egoistisch, würde nur über meine Interessen reden, würde nicht merken, daß sie sich gelangweilt hatte... Ja, letzteres ist wahr, das hatte ich wirklich nicht gemerkt. Wenn ich über ein interessantes Gebiet rede, werfe ich für einen Moment das "mentale Lexikon menschlicher Kommunikation" beiseite, das ich sonst permanent im Bewußtsein behalten muß. Ich bin für eine Weile entspannt und "frei" und regelrecht glücklich. Aber gleichzeitig habe ich auch diesen "Tunnelblick", meine Gedanken sind komplett dem Thema gewidmet und es ist einfach keine Kapazität da, alle meine Gesprächspartner zu "überwachen". Da muß man mich wirklich "wachrütteln", wenn man möchte, daß ich aufhöre.

    Ich hatte dann auch versucht, es ihr zu erklären: Daß ich niemanden verletzen will; daß ich manchmal so begeistert von einem Thema bin, daß ich an nichts anderes denke; daß man mit mir in Bezug auf Gefühle offen sein muß, weil es mir schwer fällt, diese "vom Gesicht abzulesen"; daß ich wirklich Rücksicht nehmen möchte und mich "zurücknehmen" werde, wenn man mich bloß darauf hinweist, daß ich zu lange geredet habe. Sie gab sich erst einmal verständnisvoll, aber im Endeffekt erwartete sie von mir, meine "Fehler" abzulegen und mich zu "bessern". Ohne Entgegenkommen oder Hilfestellung ihrerseits. Dabei war sie selbst auch nicht gerade die einfühlsamste Person, und "knallte" einem gerne Dinge, die ihr mißfielen, nach langem Schweigen urplötzlich entgegen. Meist auch auf sehr anklagende und ruppige Weise. Irgendwann habe ich es aufgegeben, die Beziehung retten zu wollen, und habe mich einfach nicht mehr gemeldet. Teilweise frage ich mich zwar immer noch, ob die Schuld vielleicht doch bei mir lag, aber irgendwie fehlte mir am Ende die Energie...

    Так! я буду крізь сльози сміятись...

    Achtung: Benutzer kann sich nicht "kurz fassen" :oops:

  • Ich kriege es nicht hin, die Arbeitsschritte vom Aufräumen mit den Arbeitsschritten vom Kochen zu mischen. Da feuern in meinem Gehirn zu viele Neuronen oder so....

    Das ist eine Gewohnheitssache.
    Wenn man kocht, macht man manchmal Dinge, wo man zwischendurch nichts zutun hat, man würde nur daneben stehen und warten.
    Es kommt natürlich drauf an was man genau kocht, denn das kommt nicht bei jedem gericht vor.
    Die meisten Gerichte die ich zubereite beinhalten sowas aber, also habe ich wärenddessen dann Zeit dafür, das was ich nicht mehr brauche wegzuräumen und sauberzumachen.

    Go bad or go home!

  • Ich habe nur den ersten Teil von Ella gesehen. So schlimm fand ich es nicht, dass ich hätte abschalten wollen. Ich fand auch die positive Wendung zum Schluss hin schön gemacht. Es deutete sich an, dass man sie im Dorf akzeptieren wird (gewillt ist, sie zu akzeptieren) wie sie ist, trotz ihrer seltsamen Art. Der Film hat doch schön ihre Vorzüge herausgearbeitet und dargestellt. Das haben die Menschen im Dorf erkannt. Letztlich überwog das Positive das Negative. Im real life ist das leider nur selten der Fall, hier ist Ausgrenzung an der Tagesordnung. Der Film erhält von mir Pluspunkte, weil er zeigt, dass es auch anders gehen kann. Ich fand ihn jedenfalls nicht diskriminierend, sondern für deutsche Verhältnisse gut gemacht. Dass im Film dann oft auch Klischees bedient werden, gehört einfach dazu. Was wäre ein Krimi ohne Mörder? Ohne Klischee geht es eben auch nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Diamant (17. April 2018 um 13:30)

  • noch mal zum Kochen.
    Für mich ist es sehr wichtig dass alles geordnet abläuft. Zu Beginn lege ich mir alle Zutaten zurecht. Zwischendurch räume ich jedes leere Behältnis sofort wieder weg. Und ich mag es wenn es sauber bleibt. Alles schön strukturiert und übersichtlich. :nod:
    Falls mal eine Zutat fehlt kann ich aber auch gut improvisieren. Das geht besser als noch mal zum einkaufen zu fahren. ;)

  • @70Quadrillionen
    Das dürfte eigentlich nicht mehr allzu lange dauern. Deine Testung hattest du am 09. Februar, daher halte ich es für wahrscheinlich, dass du die Einladung diesen Monat noch erhalten wirst.


    Ich muss mich erstmal daran gewöhnen, dass du keinen blauen Avatar mehr hast. :d

    Einmal editiert, zuletzt von Sonnenseele (17. April 2018 um 15:55)

  • Das ist eine Gewohnheitssache.

    Wenn man immer das gleiche kocht, vielleicht. Wenn man was anderes kocht, kann es keine Gewohnheit werden, dann ist ja wieder alles anders. :d
    Aber Kochen war für mich auch nie etwas, worauf ich mich sehr konzentrieren konnte, weil andere Dinge im Leben wichtiger waren (Arbeit). Wenn ich mich nur alleine auf's Kochen konzentrieren könnte, dann würde das vielleicht auch besser organisiert ablaufen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

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